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Elisa POV
Der nächste Tag in der Schule verlief komisch, da ich Jimin nirgends fand.
Es klingelte zur Pause und Choi, Jenny und ich saßen im Schulhof auf einer Bank und redeten, während ich unauffällig einen Blick auf die andere Straßenseite warf.
Ich erschrak, als ich den dunkel gekleideten Mann von heute Morgen erkannte.
Er war mir schon die ganze Zeit gefolgt und telefonierte ständig mit jemandem.
Auf einmal versperrte mir jemand die Sicht und ich blickte hoch.
Jungkook stand mit einem grimmigen Gesicht vor mir und bat mich mit ihm zu kommen.
Jenny und Choi sahen uns verblüfft hinterher, redeten dann aber weiter.
„Hey Jungko-"
„Jimin wird die nächsten Tage oder vielleicht auch Monate nicht in die Schule kommen.", schoss es direkt aus ihm heraus.
„Warum das denn? Ist was passiert?", ich wurde panisch, doch er legte eine beruhigende Hand auf meine Schulter.
Wir setzten uns auf eine Bank und Jungkook fing an zu erzählen.
Von Jimin's Drogensucht bis hin zur Verfolgung und dem Unfall und ich hatte das Gefühl, er ließ kein Detail aus.
Ich war fassungslos und schaute ihn entgeistert an.
„Und du bist dir zu 100 Prozent sicher, dass du von unserem Jimin sprichst? Also von meinem Freund Jimin? Park Jimin?", fragte ich sicherheitshalber nach, doch Jungkook nickte.
War ich sauer?
Nein.
Aber ich machte mir unglaubliche Sorgen und wollte unbedingt zu ihm, aber Jungkook hielt mich fest.
„Du kannst jetzt nicht zu ihm."
Sein Blick fiel kurz zu dem schwarz gekleideten Mann und dann wieder zu mir.
„Du wirst beobachtet. Das werden wir alle."
Verzweiflung breitete sich in mir aus.
„Was kann ich tun? Wie kann ich helfen? Es muss doch irgendeinen Weg geben...", ich rang um Wörter, doch sie blieben mir im Hals stecken.
„Was diese Typen angeht, da hab ich einen Plan."
Nervös spielte der Schwarzhaarige mit seinen Fingern.
„Allerdings gehe ich davon aus, dass das weder dir noch Jimin gefallen wird."
Verwirrt musterte ich ihn.
„Was hast du vor?"
„Ich gehe davon aus, dass der Drogenboss von deiner Beziehung mit Jimin weiß oder es zumindest vermutet. Um dich daher aus der Gefahrenzone zu bringen, müssen wir ihn vom Gegenteil überzeugen. Das heißt, in der Öffentlichkeit musst du so tun, als wärst du nicht mit Jimin zusammen, sondern mit jemand anderem."
Mein Herz krampfte sich zusammen.
Ich sollte Jimin verleugnen und mit jemand anderem zusammen sein, um den Schein zu wahren?
Einen Moment mal...
„Mit wem -", fing ich an, aber Jungkook unterbrach mich direkt.
Eine dunkle Röte schoss in sein Gesicht.
„M-mit mir!"
„Mit dir?"
Er nickte.
„Ja, denn dann könnten wir öfters zu mir und Zeit zusammen verbringen."
Ich brauchte einen Moment, doch dann fiel mir wieder ein, das Jimin ja zurzeit bei Jungkook wohnte und ich verstand langsam den Sinn der Sache.
Wäre Jungkook mein Freund, wäre es nur natürlich, das ich ihn ab und zu Zuhause besuchte.
„Okay, aber was ist wenn sie es herausfinden?"
„Dazu wird es nicht kommen, solange wir es überzeugend spielen. Mit allem drum und dran."
Ich verstand was er meinte, nämlich Händchen halten, Kuscheln und Küssen.
„Weiß Jimin davon? Also von diesem Plan?"
Verlegen fuhr sich mein Gegenüber über den Nacken und schüttelte den Kopf.
„Nein, aber ich werde es ihm heute sagen. Du musst aber deinen Freundinnen sagen, dass Jimin mit dir Schluss gemacht hat. Und-"
Mit einer Handbewegung stoppte ich ihn und stand auf.
„Ist in Ordnung, ich hab' verstanden was ich tun muss.", gab ich gereizt von mir.
Ich war frustriert, denn die Situation war etwas überfordernd für mich.
Jimin und ich hatten uns noch nicht mal den Drei-Worte-Satz gesagt und jetzt sowas.
Plötzlich spürte ich, wie sich Tränen in meinen Augen bildeten und ich musste mich zusammenreißen, um nicht gleich los zu heulen, wie ein kleines Mädchen.
„Wir sehen uns.", sagte ich zu Jungkook und ging wieder zu meinen Mädels, die noch immer auf der Bank saßen.
Als sie mich erblickten, stockten sie und schlossen mich sofort in den Arm.
„Elisa? Was ist denn passiert? Was hat Jungkook zu dir gesagt?", ratterte Choi runter und wir setzten uns auf die Bank.
„Du bist leichenblass. Du siehst total fertig aus.", bemerkte nun auch Jenny und streichelte meinen Arm.
Dann brach der Damm und Tränen flossen über meine Wangen.
Schniefend vergrub ich das Gesicht in meinen zitternden Hände, während Choi und Jenny immer wieder beruhigend auf mich einredeten.
„Jimin hat mit mir Schluss gemacht. Er hat Jungkook geschickt, um es mir zu sagen.", log ich und ich wusste, dass meine Freundinnen die Lüge schluckten.
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