Kapitel 8
Carolin's Sicht :
Er hat es gesagt. Er hat mir allen ernstes seine Liebe gestanden und ich konnte es einfach nicht fassen ! Aus irgendeinem Grund wusste ich, dass Brand mich nicht geliebt hat und auch wenn würde er mich niemals so sehr lieben wie Jack. Am Anfang war er vielleicht das größte Arschloch, doch mittlerweile hat er sich geändert und das zum guten. Er löste sich von mir und sah mich lächelnd an. Das Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen und war überglücklich. Seine blauen Augen erinnerten mich an den Himmel und an das Meer. Erst da fiel mir auf, dass ich ohne Jacks Rettung nicht mehr am Leben wäre. Ihm habe ich zu verdanken, dass ich noch lebte. Brand würde schon irgendwie für seine Taten bestraft werden, zwar weiß ich nicht wie, aber das war auf einer Hinsicht auch nicht wichtig, da nur zählte, dass er eine Strafe bekäme. Aus dem Hintergrund hörte man die Vögel zwitschern und eine leichte Briese wehte durch die Wiese.
,,Wollen wir langsam zurück ?", fragte er mich nun etwas müde und ich nickte genauso müde.
Hand in Hand machten wir uns auf den weg zu ihm nach Hause und er schloss die Tür mit seinem Schlüssel auf. Er ließ mich eintreten und ich kicherte leise. Wir zogen unsere Schuhe und ich die Jacke aus und gingen hoch in sein Zimmer. Ich legte mich in sein Bett und er machte es mir nach. Er deckte uns zu und ich kuschelte mich an ihn an. Sein Arm lag beschützend um mich. Meine Augen schlossen sich automatisch und ich gähnte leise, bevor ich letztendlich einschlief.
~*~
Ich öffnete langsam meine Augen und kniff sie dann auch sofort wieder zu. Als ich mich an das Licht gewöhnte, machte ich sie wieder auf. Ich fühlte zwei Arme, die um mich geschlungen waren und sah Jack an. Er schlief noch und sah unglaublich süß aus. Ich legte meine Lippen auf seine und küsste ihn wach. Er blinzelte nur kurz und erwiderte schließlich den Kuss.
,,Morgen", sagte er mir rauer Stimme.
,,Morgen", gab ich glücklich von mir und sah ihn an.
,,Wollen wir frühstücken ?", fragte er mich und ich nickte nur hungrig.
Zusammen machten wir uns auf den weg nach unten und ich sah ein mir unbekanntes Mädchen in der Küche stehen. Als sie uns bemerkte, lächelte sie etwas und kam auf mich zu. Sie hielt mir ihre Hand, die ich leicht schüttelte, entgegen und stellte sich vor.
,,Ich bin Yasmin, Jacks Schwester und du musst Carolin sein, Jack hat mir so viel über dich erzählt."
Ich sah nur Jack, der seine Schwester mit einem vernichtenden Blick ansah, an und musste leise lachen. Als Jack mich lachen hörte, sah er zu mir und legte einen Arm um meine Hüfte. Jack und ich setzten uns an den Tisch und Yasmin bereitete das Frühstück vor. Eigentlich wollte ich ihr helfen, doch sie lehnte dankend ab. Jack nahm unter dem Tisch meine Hand und verschränkte unsere Finger miteinander. Ein kribbeln breitete sich in meiner Magengegend aus und ich lächelte nur vor mich hin. Als Yasmin mit dem Frühstück vorbereiten fertig war, aßen wir zusammen und redeten etwas. Nach dem Frühstück half ich Yasmin beim Abräumen und spülte das Geschirr. Zwei starke Arme legten sich um meinen Bauch und ein Kopf legte sich auf meine Schulter. Jack hauchte mir einen Kuss auf die Wange und ich musste lächeln.
,,Jack, ich kann nicht das Geschirr waschen, wenn du dich so an mich klammerst", gab ich lachend von mir und er drehte mich gekonnt um.
,,Ist mir egal", gab er frech von sich und legte wieder seine Lippen auf meine.
Ich ließ meine Hand mit dem Teller sinken und konzentrierte mich auf den Kuss. Als er sich schwer atmend von mir löste und mich los ließ. Ich spülte weiter ab und als ich schließlich fertig war ging ich zu ihm ins Wohnzimmer.
,,Jack, wo sind meine Klamotten ?", fragte ich ihn.
,,Gefallen dir meine Sachen nicht ?", fragte er mich und sah mich grinsend an.
,,Doch, aber ich brauche meine Sachen", sagte ich.
,,Auf deinen Sachen ist noch Blut, nimm dir ruhig Sachen von Yasmin", erklärte er und ich ging hoch und suchte ihr Zimmer.
Zaghaft klopfte ich an die Tür und als sie mich herein bittet ging ich rein und fragte sie ob sie vielleicht ein Oberteil und eine Hose für mich hätte. Sie bejahte meine Frage und gab mir die Sachen. Ich ging ins Bad, duschte mich schnell und zog mir die Sachen von Yasmin an. Ich ging runter ins Wohnzimmer und setzte mich neben Jack. Ein klingeln ertönte und ich schreckte etwas auf. Jack zuckte sein Handy aus seiner Jogginghose und tippte drauf. Als er das Handy wieder in seiner Tasche verschwinden ließ, sah er mich an.
,,Ich muss los", sagte er etwas leise.
Er stand auf und hauchte mir einen kleinen Kuss auf meine Lippen. Stumm beobachtete ich ihn, wie er sich ihm Flur seine Schuhe und eine dünne Jacke anzog. Er lächelte mir noch einmal zu, bevor er das Haus verließ und die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss fiel. Ich fühlte mich allein gelassen und als ob niemand mich beschützen würde. Jack sagte er würde mich keinen Augenblick alleine lassen, doch zählte dies als alleine lassen ? Mit einem kleinen seufzen stand ich auf und öffnete die Terrassentür. Eine warme Briese wehte mir entgegen und ich schloss kurz die Augen. Tief Luft holend ging ich aus dem Haus und schritt barfuß durch das etwas feuchte Gras. Die Sonne spendete mir eine angenehme Wärme und ich ließ mich sanft ins Gras fallen. Die Vögel zwitscherten ein kleines Lied und dieser Moment war so entspannend. Man hätte nie gedacht, dass ich gestern gerade so dem Tod entkommen bin.
Ein leises rascheln ließ mich nach oben schrecken und beruhigte mich, als ich Yasmin sah. Sie lächelte mich entschuldigend an.
,,Sorry, wollte dich nicht erschrecken", entschuldigte sie sich und ich winkte lächeln ab.
Sie setzte sich neben mich ins Gras und sah den Himmel an. Wir beobachteten stumm den Himmel, bis sie diese Stille brach.
,,Ich habe heute morgen mitbekommen, wie ihr das Haus verlassen habt. Wo wart ihr ?", fragte sie mich und sah kurz zu mir.
Die Erinnerung an heute morgen ließ ein grinsen auf meinem Gesicht auftauchen. Diese Momente mit Jack ließen das Kribbeln in mir entfachen.
,,Erde an Caro", Yasmin wedelte mit ihrer Hand vor meinem Gesicht und holte mich aus meinem kleinen Rückblick.
,,Wir sind zu einer Lichtung gegangen und haben uns den Sonnenaufgang angesehen", sagte ich grinsend und auf ihrem Gesicht erschien auch ein kleines Lächeln.
Sie wollte gerade etwas dazu erwidern, wurde jedoch vom Knall der Tür unterbrochen.
,,Yasmine? Caro ? Wo seid ihr ?", rief Jack und als er uns im Garten sah, kam er etwas lächeln auf mich zu.
Er legte seinen Arm um meine Schultern und ich musste nur noch mehr lächeln. Ein braunhaariger Junge kam auch dazu und stellte sich als Jack vor. Jack J. sah Jack G. nur mit einem vielsagendem Blick an und beide nickten. Verwirrt beobachtete ich sie nur und als Jack J. sich noch von mir entfernte, wusste ich nicht was hier los war. Jack und Jack gingen kurz ins Haus, um etwas zu besprechen und ich stand wie angewurzelt da.
,,Willst du nicht rein kommen?", fragte mich Jack G. und ich sah ihn einfach nur verwirrt an.
Er deutete auf den mit dunklen Wolken übersehen Himmel und ich verstand. Ohne ein Wort zu verlieren ging ich ins Haus und setzte mich auf die Couch. Stumm blieb ich sitzen und sah nur aus dem Fenster. Einzelne Tropfen platschten gegen die Scheibe und immer wieder ertönte ein leiser Knall. Konzentriert merkte ich nicht, dass sich alle zu mir gesellt haben.
,,Caro ich muss los", sagte Jack J. Lediglich und ging wieder in den Flur.
Verwirrt stand ich auf und ging zu ihm.
,,Wohin gehst du ?", fragte ich ihn und mir war nicht ganz wohl, dass er mich alleine ließ.
,,Müssen etwas erledigen."
Ich presste meine Lippen zusammen und entfernte mich von der Tür. Sollte er doch gehen und mich alleine lassen. Er drückte mir einen Kuss auf die Wange und verschwand mit dem anderen Jack.
,,Macht keinem die Tür auf", warnte uns Jack J. noch ein letztes mal, bevor er aus dem Haus ging.
Yasmin deutete mir, dass wir in ihr Zimmer gehen sollten, was wir schließlich auch taten. Wir setzten uns auf ihr Bett und redeten etwas, dazu aßen wir Chips, die sie in ihrer kleinen Komode versteckte, da Jack sie sonst auf aß. Es tat gut wieder mit jemandem zu reden. Wir lachten ununterbrochen, bis wir ein Geräusch, das sich wie ein zerbrochenes Glas anhörte, hörten. Mit verwirrtem Blick sahen wir uns gegenseitig an und nahmen den ersten Gegenstand, der uns in die Hände kam. Yasmin hatte ein Kissen und ich ein 30 cm langes Lineal. Zusammen gingen wir langsam nach unten ins Wohnzimmer, wo wahrscheinlich das Geräusch herkam. Im Wohnzimmer war das Fenster zerschlagen worden und all die kleinen Scherben lagen verteilt auf dem Boden. Wir sahen uns gegenseitig an und gingen langsam rückwärts zurück, um uns irgendwo einzusperren, liefen jedoch gegen eine Person. Ein Schrei entfuhr unsere Münder und wir hauten mit unseren Waffen durch die Gegend. Als uns unsere Waffen abgenommen wurden, sahen wir den Mann vor uns an.
,,Na ihr zwei ?", hörte ich eine mir all zu bekannte Stimme.
,,Brand."
,,Carolin, Honey, dir ist schon klar, dass es sich nicht gehört, zwei Freunde auf einmal zu haben?"
Brand erschien hinter dem Mann und sah uns an. In meinem Hals bildete sich ein Klos und ich wusste nicht was ich sagen sollte.
,,Du kleiner Spasst, lass uns in ruhe !", schrie Yasmin und ging einen Schritt näher an Brand.
,,An deiner Stelle wäre ich ruhig, Püppchen."
,,Wen nennst du hier Püppchen ?!", rief sie sauer und wollte auf ihn zu gehen, doch er zuckte nur eine Pistole aus seiner Jackentasche.
Sie blieb stehen und sagte kein Wort.
,,Hat es dir etwa die Sprache verschlagen ?", lachte Brand nur.
Wir wurden von zwei Männern am Arm gepackt und fest gehalten. Ich versuchte mich zu wehren, jedoch nützte es nicht viel. Der Druck in meinem Arm wurde immer stärker und ich konnte nicht mehr meinen restlichen Arm spüren. Ich kniff vor Schmerzen meine Augen zu und hoffte, dass diese Typ meinen Arm los ließ.
,,Lass sie los", hörte ich Brand sagen.
Der Mann ließ meinen Arm los und ich legte meine Hand auf die schmerzende Stelle. Mit Tränen in den Augen öffnete ich sie wieder und sah Brand an. Er ging einen Schritt auf mich zu und legte eine Hand auf meine Wange. Durch seine Berührung konnte ich mich nicht bewegen und war wie gelähmt. Seine Lippen formten ein leichtes Lächeln und mit seinem Daumen strich er eine kleine Träne aus meinem Gesicht. In meinem Hals bildete sich ein Klos. den ich einfach nicht runter schlucken konnte. Er öffnete seinen Mund einen kleinen Spalt, um tonlos die Luft aus seinen Lungen zu pusten. Sein Atem roch nach Zigaretten und ein hauch von Minze.
,,Weißt du, du hast mir wirklich etwas bedeutet", mein Herz nahm eine ungewöhnliche Geschwindigkeit an und mein das Adrenalin strömt durch meinen Körper, ,,aber du musstest rumschnüffeln und erfahren, was keiner erfahren sollte."
Er entfernte seine Hand von meiner Wange und ich ließ meine Hand sinken. Er legte seinen Zeigefinger auf seine Lippen und sah so aus, als ob er überlegen würde, was er nun sagen könnte. Als er nach ein paar Minuten seinen Finger entfernte und seinen Mund öffnete, erwatete ich das schlimmste, doch es kam nicht so wie gedacht.
,,Hast du jemals das für mich gefühlt, was du für Jack empfindest ?"
Wie in Trance sah ich ihn verdattert an und wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Auf diese Frage wusste ich einfach keine Antwort. Zwar empfand ich für Jack sicherlich mehr als für Brand, aber wie sollte ich ihm sowas nur sagen ? Nachdem ich eine Zeit lang nichts sagte, nickte er nur und sah kurz zu Boden, dann wieder zu mir.
,,Ist schon klar. Du musst nichts mehr sagen, Jack hat deine Liebe gewonnen, zwar weiß ich nicht wie, aber er hat es geschafft, was würdest du jedoch dazu sagen ?"
Verwirrt sah ich ihn an und schaffte es einigermaßen aus meiner Starre. Brand kam mir nah, sein Atem hauchte er leicht gegen mein Gesicht und bevor sich unsere Lippen berührten hielt er inne. Es trennten nur wenige Zentimeter unsere Lippen und mein Herz fing wieder an zu rasen.
,,Wenn du Jack wirklich so liebst, wieso schubst du mich nicht zurück ?"
Auch auf diese Frage wusste ich keine Antwort und mein Schweigen war anscheinend eine Antwort, denn er schloss diese letzten Zentimeter und legte sanft seine Lippen auf meine. Ich schloss kurz meine Augen, als ich jedoch merkte, was ich tat riss ich meine Augen auf, hob meine Hände und schubste Brand von mir.
,,Ein letztes Mal deine Nähe, Lippen und deine Wärme spüren, das war gerade alles was ich wollte und du hast es mir gegeben. Dafür danke ich dir vielmals, aber ich kann trotzdem nicht einfach über meinen Schatten springen und dich, mit dem Vertrauen alles geheim zu halten, gehen lassen."
Er machte eine Kopfbewegung zu dem Mann, der mich davor festhielt und wie auf Kommando wurde ich wieder am Arm gepackt. Ohne das Brand etwas sagte, wurden Yasmin und ich aus dem Haus gezogen. Ein PKW stand mit offener Tür da und wir wurden in seine Richtung gezogen. Widerstand war ein deutlich zwecklos. Ich wurde unsanft in den Waagen gedrückt und die Tür wurde hinter uns geschlossen. Das Auto setzte sich in Bewegung und ich konnte einfach nichts sagen. Es war so, als wäre mir meine Stimme gestohlen worden, jedoch war es wortwörtlich wirklich so. Ich wurde meiner Stimme beraubt. Nach einer längeren Zeit hielt der PKW an und wir wurden wieder raus gezogen. Vor mir stand ein großes, altes Haus, das so aussah, als würde es gleich in sich hinein brechen. Die Fenster waren verstaubt und die Außenwände waren alt und zerbrechlich. Würde nur ein Blitzschlag auf das Haus treffen, würde wahrscheinlich innerhalb ein paar Minuten das komplette Haus in Flammen stehen.
,,Los", ich wurde von hinten nach vorne gestoßen und hätte beinahe eine wunderbare Bekanntschaft mit dem Boden gemacht, glücklicherweise war dies nicht der Fall.
Immer noch staunend lief ich mit dem Mann, der dicht hinter mir stand, nach unten in den Keller. Yasmin stand schon in dem Raum und an der Tür blieb ich stehen. Der Mann gab mir einen Schubs und ich fiel in den verdreckten Raum. Hinter mir wurde die schwere Tür zugeschlagen und ich stand mit Mühe auf. Meine Hände ballten sich zu Fäusten und mit lauter Stimme hämmerte ich gegen die Tür, dabei Schrie ich wie eine Irre.
,,Macht sofort auf !", wiederholte ich diesen Satz schreiend und als Yasmin zu mir kam, und ihre Hand auf meine Schulter legte, gab ich es auf.
,,Wir kommen hier nicht so schnell raus."
Verzweifelt lehnte ich mich gegen eine Wand und rutschte diese langsam runter. Meine Knie zog ich nahm an meinen Körper und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Aus einem unerklärlichen Grund wandelte sich die Verzweiflung in Wut um. Ich war wütend auf mich, da ich nichts tat, als ich etwas tun konnte. Ich war wütend auf Jack, weil er mir erst gestern versprach auf mich aufzupassen, komme was es wolle ! Was ist schließlich passiert ? Er ist gegangen und hat mich allein und ungeschützt gelassen ! Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als jemand die Tür aufriss.
Jacks Sicht:
Lachend gingen Jack G. und ich in Richtung meines Hauses, aber als wir die offen stehende Tür entdeckten, verstummte unser Lachen. Ohne zu wissen was passiert war, wusste ich, dass Brand Caro hatte. Meine Vermutung bestätigte sich, als ich einen Brief auf dem Wohnzimmertisch liegen sah.
Lieber Jack,
du kannst dir wahrscheinlich vorstellen, was passiert ist, aber ich kann dir beruhigen, deine ach so liebe Caro ist bei mir. Schließlich musste ich etwas tun, bevor sie mit unserem kleinen Geheimnis in die Öffentlichkeit geht oder ? Du willst ja schließlich auch nicht, dass man die Wahrheit über Jack Johnson erfährt oder ? Du weißt was ihr Schicksal sein wird und was ihr widerfahren wird. Such dir einfache eine Neue, denn sie ist es nicht wert gerettet zu werden. Bis dahin,
B.
Die Wut in mir staute sich auf und mit meinen Händen zerknüllte ich diesen Brief und schmiss ihn in eine beliebige Ecke des Raumes. So wie ich Brand kenne, wir er vor nicht zurückschrecken, auch vor der Polizei oder der gefährlichsten Mafia nicht. Er ist unberechenbar für die meisten, aber für mich nicht. Ich kenne Brands Schwächen und die kann man sehr gut für seine endgültige Vernichtung nutzen.
,,Wo ist dieser scheiß Bastard ?!", schrie ich.
,,Jack beruhig dich", sagte Jack und legte eine Hand auf meine Schulter.
,,Mich beruhigen ?! Jack, wenn es dir noch nicht aufgefallen ist, meine Freundin und kleine Schwester wurden von einem verfickten Psychopathen entführt!", meine Stimme wurde immer schriller und am Ende glich sie einem Brüllen.
Jack sah mich nur still an und fand keine Worte, weswegen ich mich auf die Couch setzte und tatsächlich beruhigte.
,,Wir werden die beiden finden und da raus holen. Wo könnte er die beiden versteckt halten ?", er setzte sich auf den Sessel und sah die Wand an.
,,Bei sich zuhause ?"
,,Kann sein, aber das wäre viel zu einfach. Andrerseits weiß er, dass es die einfachste Möglichkeit ist und nutzt diese auch."
,,Ich rufe die Jungs. Wir besuchen mal Brand."
Schnell zuckte ich mein Handy aus meiner Tasche und rief alle nacheinander an. Nach einer knappen viertel Stunde waren alle eingetroffen und sahen Jack und mich verwirrt an.
,,Was ist passiert?", fragte Nash und setzte sich auf einen Stuhl.
,,Brand ist passiert", gab ich bissig von mir.
,,Was hat er getan?", kam es nun von Shawn.
,,Der kleine Bastard...", fing ich an und ballte meine Hände zu Fäusten.
,,Hat Carolin und Yasmin entführt. So jetzt ist's raus", beendete Jack meinen Satz.
,,Und wo vermutet ihr, wo er sie hingebracht hat?", Matt sah nachdenklich den Boden an.
,,Wir vermuten bei ihm zu Hause, weil es einerseits viel zu einfach und andrerseits viel zu offensichtlich ist und er es deswegen auch ausnutzt."
,,Und wie wollen wir es jetzt anstellen? Einfach zu ihm gehen und ihn nett bitten die beiden wieder frei zu lassen?", kam es ironisch von Cameron.
,,Vielleicht sollten wir einen Überarschungsangriff starten?"
Nash's Handy klingelte und er zog es aus seiner Tasche. Mit einer Geste deutete er uns, dass es eine anonyme Nummer war. Er nahm ab und stellte es auf laut, damit alle mithören konnten.
,,Hallo?", seine Stimme klang neutral und emotionslos.
Von der anderen Leitung hörte man nur ein regelmäßigen Atem, der uns alle irritierte.
,,Wer ist da?", fragte er nun irritiert und sah uns alle an.
,,Ally", sagte eine männliche Stimme.
Seine Hand formte sich zu einer Faust und er spannte seinen Kiefer an. Zwischen zusammengebissenen Zähnen zischte er, dass er es nicht wagen sollte sie nur anzufangen, dann legte er auf. Sein Handy vibrierte kurz und deutete auf eine neue Nachricht.
,,Dieser Bastard", zischte Nash und warf sein Handy auf die Couch.
Ich nahm sein Handy und sah das Bild von Ally, wie sie an einem Stuhl gefesselt war. Ihre Augen waren rot und ihre Wangen feucht. Brand hatte sie nun auch.
,,Ich bringe ihn um!"
,,Nash beruhig dich, wir werden die da raus holen."
,,Aber wie?"
,,Ich hab keine Ahnung", gab ich ehrlich zu und legte das Handy wieder auf die Couch.
Ally's Sicht :
Mein Kopf legte ich auf seine Brust und er legte einen Arm um mich. Ein wohliges Gefühl breitete sich in mir aus und ich sah vom Fernseher zu ihm. Er konzentrierte sich auf den Film, bis sein Handy klingelte und er aufstand. Kurz sah ich ihm nach, wie er den Raum verließ, konzentrierte mich jedoch dann wieder auf den Film. Als Nash wieder kam war er umgezogen und hatte seine Schuhe an.
,,Wohin gehst du?"
,,Kurz zu Jack J."
,,Okay, wann kommst du wieder?"
,,Mal gucken, aber ich bleibe nicht lange."
Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und ging dann. Meine Aufmerksamkeit lag nun wieder beim Film und ich kuschelte mich in die Decke. Gerade als ich kurz vorm einschlafen war, wurde ich von einem Klopfen wieder geweckt.
,,So schnell?", murmelte ich und stand auf, um die Tür zu öffnen.
Ich drehte den Schlüssel im Schloss und öffnete einem breit gebauten Mann die Tür.
,,Wie kann ich Ihnen helfen?", fragte ich verwirrt und sah zu ihm hoch.
,,Indem du mitkommst", gab er schlicht von sich und sah mich grinsend an.
,,Kannst du sowas von vergessen", sagte ich und wollte die Tür schließen, jedoch tritt er sie wieder auf und ich flog auf den Boden.
Mit der Vase, die neben mir auf der Komode stand, versuchte ich mich zu wehren, er jedoch hielt die Vase und schmiss sie ans andere Ende des Flur, wo diese dann in tausend Stücke brach. Der Mann packte mich an beiden Schultern und zog mich ins Wohnzimmer, wo er mich an einen Stuhl fesselte. Tränen flossen über meine Wangen und die Angst übernahm mich.
,,Sag Chees", er holte sein Handy aus der Tasche und schoss ein Foto.
Nachdem er das Foto geschossen hatte, entfernte er die Fesselnund zog mich aus dem Haus. Wehren konnte ich mich nicht, da der Schmerz in meiner Schulter, meinen Körper betäubte. Vor einem Auto blieb er stehen und öffnete den Kofferraum. Mit einem schubs fiel ich ins Auto. Der Kofferraum wurde geschlossen und das Auto setzte sich in Bewegung. Nach einer gefühlten Ewigkeit hielt das Auto und ich wurde raus gezogen. Stolpernd lief ich zu einem Haus.
,,Lauf gefälligst schneller oder du läufst gar nicht mehr", zischte der Mann genervt.
Mein Gang beschleunigte sich und ich wurde in den Keller geführt. Der Mann öffnete eine Tür und stieß mich in den Raum. Da lag ich nun, auf einem dreckigen Kellerboden. Hilflos und allein.
,,Yasmin, sieh mal", hörte ich jemanden sagen.
Ich öffnete meine Augen und sah zu zwei Mädchen. Diese kamen langsam auf mich zu und halfen mir hoch. Kurz klopfte ich mir den Dreck von den Sachen, bevor ich mich vorstellte.
,,Wie heißt du?", fragte einer der beiden.
,,Ally und ihr?"
,,Mein Name ist Carolin und das ist Yasmin."
,,Wer war dieser Mann, der mich hier her gebracht hat?", fragte ich und sah beide an.
,,Brand's Handlanger."
,,Und wer ist Brand?"
Die Tür öffnete sich und ein Junge kam rein. Hässlich war er nicht, jedoch hatte er etwas an sich, was ihn hässlich machte.
,,Das ist Brand", sagte Carolin und sah ihn starr an.
Auf seinem Gesicht lag ein Grinsen und er trat in den Raum. Er kam auf uns zu und wir gingen ein paar Schritte nach hinten, um genug Abstand zu halten.
,,Ich wollte mich mal erkundigen, wie es meinen Mädels geht."
,,Das geht dich einen scheiß Dreck an!", zischte Carolin und ging diesmal einen Schritt auf ihn zu.
Brand hob seine Hand und verpasste ihr eine. Ihr Kopf drehte sich nach links und sie hilt sich kurzerhand ihre Hand auf ihre Wange.
,,Du hast wohl nichts gelernt."
,,Lass uns gehen, du verrückter!", kam es diesmal von mir.
,,Aber dann hätte ich doch keinen Spaß dabei sowas zu machen, er nahm Carolin und stieß sie gegen die Wand.
Keuchend fiel sie auf den Boden und Tränen liefen über ihre Wangen.
,,Du scheiß Bastard, hat es dir nicht gereicht, was gestern passiert ist?", kam es von der Tür.
Jack J. ging auf Brand zu und stieß ihn diesmal gegen die Wand. Dann fiel der erste Schlag gegen sein Gesicht. Yasmin und ich gingen zu Carolin, die immer noch auf dem Boden lag, und halfen ihr auf. Jack J. kam auf uns zu und schloss erst Yasmin, dann Carolin in seine Arme. Zusammen gingen wir hoch, wo die anderen Jungs auch schon standen. Als ich Nash sah, rannte ich auf ihn zu und fiel ihm um den Hals.
,,Ist dir was passiert, mein Engel?", fragte er mich, ich jedoch schüttelte nur den Kopf.
Wir wollten gerade raus gehen, als wir aufgehalten wurden.
,,Glaubt ihr ich lasse euch einfach so gehen?", wir drehten uns um und sahen zu Brand, der sich das Blut von der Nase strich.
,,Scheiße, ich dachte ich hätte dich umgebracht", kam es vin Jack J.
,,Wenn ich falle, fallen alle", dabei holte er einen kleinen Knopf und keiner Verstand, ,,Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ich es so einfach machen würde, dass ihr eure Freundinnen wieder bekommt. Ihr seid in meine Falle getappt. Habt nichts bemerkt. Ihr werdet alle sterben."
In seinen Augen lag das Böse und dunkle.
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