3| Albträume und Mondschein Spaziergänge
Was wenn der Schrei irgendjemand war, der Hilfe gebraucht hatte. Jetzt war es zwar zu spät, dieser Person zu helfen, aber ich fühlte mich schuldig, da ich vorhin nicht für sie oder ihn dagewesen war. Was wenn diese Person schon längst nicht mehr lebte? Und das wegen mir.
Ein Schrei. Ich rannte durch die unzähligen Gänge von Hogwarts, bis ich die Person sah, die geschrien hatte. Es war eine Frau. Sie lag in einer Blutlache. Und sie war eiskalt. Nein! Das könnte nicht sein! Die Person durfte nicht tot sein! Nur weil ich nicht schnell genug gerannt war. Es war meine Schuld. Bei dem Anblick dieser Person wurde mir ganz schlecht. Jetzt war ich es, dies schrie. Laut und angsterfüllt. Aber es kam niemand. Niemand. Das Wort hallte in meinem Kopf wieder. Wenn Niemand kam, konnte mir auch keiner helfen. Ich konnte die Frau nicht länger ansehen, wie sie da tot in ihrer eigenen Blutlache lag. Also rannte ich. Immer schneller und weiter. Wohin, wusste ich selbst nicht.
Schweißgebadet schreckte ich aus diesem Traum hoch und schaute mich erstmal um, ob die Frau nicht doch hier irgendwo war. Was wenn es sie wirklich gab? Ich hielt es nicht länger aus, in meinem Bett zu liegen. Also stand ich auf. Ein bisschen frische Luft könnte bestimmt nicht schaden. Die Mühe, mich anzuziehen machte ich mir garnicht erst. Es würde mich ja eh keiner sehen, dachte ich zumindest. Auf nackten Füßen schlich ich mich aus dem Zimmer, die endlosen Flure endlang, bis nach draußen. Das Licht des Vollmondes fiel auf mich. Es erleuchtete den Weg vor meinen Füßen hell, so das ich sehen konnte, wo ich hinlief. Der eisige Wind blies durch meine Haare. Trotz der Kälte tat es gut, hier draußen zu sein und nicht im Schlafsaal, wo ich mich so eingesperrt fühlte. Ich ging immer weiter, bis nach unten, zum See. Das Mondlicht spiegelte sich in der Wasseroberfläche, die dadurch glitzerte. Ich lies mich am Ufer auf den Boden sinken und betrachtete die Wasseroberfläche, in der sich nicht nur der Mond spiegelte, sondern auch ich mich. Plötzlich sah ich, das hinter mir noch ein Schatten war. Angsterfüllt und mit rasendem Herzen drehte ich mich um. War das ein Todesser? Bitte nicht. Aber es war nur Luna und so beruhigte sich mein Herzschlag schnell wieder. „Hi!", sagte ich. „Hallo!", erwidertete sie, mit ihrer nebligen Stimme. Luna war, genauso wie Hermione, meine beste Freundin. Auch wenn sie nicht in Gryffindor, sondern in Ravenclaw war. Aber das machte nichts. Schließlich war Freundschaft stärker, als die Tatsache, das wir in verschiedenen Häusern waren. Luna setzte sich neben mich. Wir schwiegen. So saßen wir lange da. Niemand von uns beiden kam auf die Idee, der jeweils anderen die Frage zu stellen, warum sie hier war. Nach einer halben, oder auch einer ganzen Ewigkeit erhoben wir uns beide gleichzeitig, ohne uns abgesprochen zu haben, wodurch wir beide grinsen mussten. Gemeinsam gingen wir zurück ins Schloss. Ich lies mich wieder ins Bett fallen, auch wenn ich wusste, das ich trotz des Spaziergangs nicht einschlafen konnte.
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