Kapitel 5
Schnell schüttelte meine Mutter den Kopf und sah peinlich berührt auf ihr Brötchen. Mit zusammen gekniffenen Augen schaute ich sie an.
"Was ist?", fragte ich.
"Ich...freu mich bloß das du gut gelaunt bist...", sagte meine Mutter und biss von ihrem Brötchen ab.
"Jetzt fang nicht wieder damit an.", sagte ich und verdrehte die Augen. Meine Mutter strich mir über die Haare, aber ich wich ihr nicht aus.
"Woran... liegt das eigentlich?", fragte meine Mutter unerwartet. Ich biss von meinem Croissant ab und zuckte mit den Schultern. Meine Mutter lächelte.
"Bist du verliebt?", fragte sie. Ich spürte wie die Röte in meine Wangen stieg. War ich verliebt? "Wie kommst du darauf?", fragte ich stattdessen. Aber meine Mutter lächelte mich bloß geheimnisvoll an.
Ich stand vor unserem Badezimmerspiegel und schminkte mir noch etwas schwarzen Lidschatten auf mein Auge. Nachdem ich zufrieden war, bürstete ich mir noch einmal die Haare. Dann ging ich rüber in mein Zimmer und betrachtete mein Gesamtbild. Eigentlich sah ich ganz schön aus. Meine roten Haare waren voller Volumen. Ich hatte mein neues Oberteil an, was wirklich perfekt aussah.
Ich trug dazu eine schwarze weite Hose. Ich hatte mich ein bisschen geschminkt. Schwarzer Eyeliner, etwas Lidschatten und leicht rote Lippen. Ich hatte mir noch eine kleine dunkelblaue Tasche umgehängt. Ich drehte mich ein paar Mal, dann warf ich ein Blick auf mein Handy. Es war halb elf. Ich musste los. Schnell packte ich mein Handy in meine Tasche, wo bereits mein Portemonnaie lag. Dann ging ich nach unten, wo meine Mutter gerade am Tisch saß und ein Buch las.
"Oh. Hi Ivy. Willst du irgendwo hin?", fragte sie verwundert. Ich hatte ihr noch gar nichts erzählt. Stimmt...
"Ähm... ich treffe mich mit jemandem aus meiner Klasse. Für die Schule.", brachte ich schnell raus und zog mir meine Schuhe an.
"Du siehst hübsch aus.", bemerkte meine Mutter.
Ich lächelte.
"Danke."
"Sicher das du dich mit einer Freundin triffst?", fragte sie. Warum merkt meine Mutter sowas immer?!"Ja.", sagte ich schnell. Meine Mutter sah mich mit einer hochgezogenen Augenbrauen an. "Ich...treffe mich mit einem Jungen.", gab ich zu.
"Dann...viel Spaß.", sagte meine Mutter lächelnd und zwinkerte mir zu. Ich wurde leicht rot und drehte mich zur Tür, damit meine Mutter es nicht sah.
"Schreib mir wann du wieder da bist!", rief mir meine Mutter zu, kurz bevor ich die Tür ins Schloss warf. Als ich am Park ankam, war es kurz vor elf, Aaron lehnte aber schon am selben Baum wie das letzte Mal. Er hatte wieder sein Handy in der Hand und bemerkte mich erst, als ich vor ihm stand.
"Hey.", sagte ich und er steckte sein Handy in seine Hosentasche.
"Hi.", erwiderte er und musterte mich. Er guckte mich ziemlich lange lächelnd an, sodass ich rot wurde.
"Was... wollen wir machen?", fragte ich um der unerträglichen Stille zu entkommen. Aaron zuckte mit den Schultern.
"Wir könnten zum Springbrunnen." Ich nickte.
Also gingen wir los durch den Park. Es war wunderschönes Wetter.
"Auf welcher Schule warst du davor?", fragte ich, weil ich mich das wirklich schon länger gefragt hatte.
"In einer Schule in einer anderen Stadt. Drei Stunden entfernt von hier.", antwortete Aaron.
"Also seit ihr umgezogen." Es war mehr eine Feststellung statt eine Frage.
"Ja. Wegen dem Üblichen. Meine Mutter hat einen neuen Job bekommen.", sagte Aaron und guckte mich von der Seite an.
"Wie lange wohnst du schon hier?", fragte er dann. Ich war überrascht, dass er so gesprächig war. "Seit... Schon mein ganzes Leben lang.", überlegte ich.
"Mein Vater hat uns verlassen, als ich vier war." Aaron sah mich mitleidig an.
"Tut mir leid."
"Alles okay. Er war bescheuert.", meinte ich und war überrascht, wie lässig ich klang. Nun standen wir vor dem großen Springbrunnen, der symmetrisch in der Mitte von einem kleinen "Platz" im Park stand. Das Wasser wirkte klar und sauber. Aaron setzte sich auf den Springbrunnenrand. Ich setzte mich neben ihn."Wer ist eigentlich dieses Mädchen aus unserer Klasse?", fragte er.
"Wen meinst du?", fragte ich zurück. "Dieses Mädchen mit den braun schwarzen Haaren."Ich überlegte.Er meinte Mia. "Sie heißt Mia.", sagte ich und drehte mich leicht zum Springbrunnen um. "Warum?" Aaron starrte nur auf eine Baumreihe. "Sie ist echt komisch." Irgendetwas in mir beruhigte sich. Hatte ich gedacht, Aaron würde auf Mia stehen? Das war ein vollkommen bescheuerter Gedanke.Ein paar Minuten starrte ich nur aufs glänzende Wasser. Dann plötzlich holte Aaron mit seinem Arm aus. Und...
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was denkt ihr?
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