#14
POV: Patrick
Ich saß allein Zuhause. Mein Vater war weg, wahrscheinlich bei der Arbeit. Ich saß am Schreibtisch, ich hatte gerade gefrühstückt. Appetit hatte ich nicht, aber Hunger. Ich war in Gedanken versunken und schreckte auf, als es an der Tür klingelte. Das muss Mexi sein!, dachte ich. Ich ging die Treppe runter zur Haustür und machte auf. Ich schmunzelte, als ein zerstreuter, leicht verschwitzter Mexi vor mir stand. Er hielt den Saft in der Hand. "Komm rein.", forderte ich ihn auf. Wir setzen uns an den Tisch im Wohnzimmer und Max füllte den Saft ab. "Danke.", sagte ich und trank den Saft. Er hatte keinen Geschmack, war aber trotzdem unangenehm. "Ich muss los...", murmelte Max. Ich nickte ein wenig enttäuscht. Max stand schon an der Tür. Er seufzte. Ich auch.
Ich drückte mich gegen seine Brust. Ich spürte seine Arme an meinem Rücken, sie strichen auf und ab. Ich presste mein Gesicht tiefer in seinen Hoddie. Er roch so gut. Am liebsten wäre ich ewig so verharrt, doch Max löste sich. "Ich muss jetzt los, Palle.", sagte er. Sein Gesicht war leicht rot. Ich nickte. Eine Weile stand ich nur da und schaute ihm hinterher, auch, als ich ihn schon nicht mehr sehen konnte, dann schloss ich die Tür und ging nach oben in mein Zimmer. Ich kuschelte mich in mein Bett und heulte. Ich vermisste Mexi. Er ist so süß. Interessant... Lass mich in Ruhe! Ey. Warum denn so hysterisch? Du nervst! Ach ja, tu ich das? Ich sage doch nur die Wahrheit... Ach halt doch die Klappe!
Als ich mich beruhigt hatte, setzte ich mich an meinen Schreibtisch und skizzierte auf meinem Block. In meinem Kopf hatte ich eine genaue Vorstellung davon, wie das Bild am Ende aussehen sollte. Ich machte an meinem Handy Musik an, am liebsten mochte ich Lofi. Ich benutzte dunkle Farbtöne, schwarz und grau, allerdings auch rot.
Eine Person, versteckt vom Schatten, man konnte nur eine Gesichtshälfte sehen. Eine Träne floss die Wange hinunter, sie war blutrot und das einzige farbige auf dem Bild. Ich vergaß die Zeit, alles um mich herum stand still. Ich malte sehr lang an diesem Bild und merkte es nicht einmal. Eine Nachricht von Mexi holte mich in die Realität zurück. "Hey, Palle. Wie geht's dir? Schule ist vorbei, soll ich vorbeikommen?". "Mir geht's gut. Klar, komm gerne vorbei", antwortete ich. Wenig später klingelte es an der Tür. "Hi!", begrüßte ich Mexi. "Hey, na du? Wie hast du dir die Zeit vertrieben?", fragte er. Ich zuckte mit den Schultern. Es wurde unangenehm still. "Sollen wir spazieren gehen?", fragte ich. "Ich könnte etwas Bewegung gebrauchen.", fügte ich hinzu. "Okay, dann lass uns losgehen.", sagte Mexi und grinste. "Ich bring nur eben meinen Rucksack weg, ok?", fragte er. Ich nickte. Als er die Treppe hoch ging, viel mir das gezeichnete Bild ein, doch es war zu spät. Vielleicht würde er es nicht mal bemerken. Doch, er hat es bemerkt, sonst würde er nicht so lang brauchen...
Aber als Mexi die Treppe runter kam, sagte er nichts dazu. "Können wir los?", fragte er. Ich nickte. Meinen Schlüssel hatte ich in der Hosentasche. Mexi nahm meine Hand, ich merkte, wie ich rot wurde. Wortlos gingen wir nebeneinander her, ich hatte Angst, dass jemand aus der Schule uns sehen würde, doch ich versuchte, den Gedanken zu verdrängen. Wir gingen gemeinsam zum See. Wir sagten kein Wort. Mexi fragte nichtmal, wo wir hingehen.
Wir setzen uns auf eine Bank. Als ich das letzte Mal hier war, hab ich auf der anderen Seite des Sees hinter die Bank gekotzt. Schöner Gedanke.
Mexi schaute mich an, seine Augen waren eisblau und wunderschön. Ich konnte sie ewig anschauen. Mexi stand auf. "Komm mit!", forderte er mich auf, und winkte mir zu. Ich stand auf, und ging ihm hinterher. "Was hast du vor?", fragte ich neugierig.
Mexi war weg, ich konnte ihn nicht mehr sehen. Ich lief weiter den Weg entlang. Mexi war immernoch nicht zu sehen.
Ich drehte mich um mich selbst.
Aufeinmal packte jemand mich an den Schultern, ich erschrak. "Mexi!" Ich drehte mich um. Mexi stand vor mir. Seine rechte Hand fasste mich an der Hüfte, die andere am Kinn. Er stand mir nah gegenüber, ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren. Seine Augen waren so schön. Er schloss seine Augen und kam mir näher. Auch ich schloss meine Augen. Ich spürte seine warmen, weichen Lippen auf meinen. Ein kribbeln machte sich in meinem Bauch breit, ein mir fremdes Gefühl flutete meinen Körper.
Seine Lippen lösten sich von meinen. Ich schaute wieder in diese wunderschönen Augen. "Mexi...", hauchte ich. "Palle...", erwiderte ich. Ich presste mein Gesicht an seine Brust, er drückte mich fest an sich.
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