#11 I need your blood
Yuu POV
Oh nein...
Mir stockte der Atem. Mika hatte sich ernsthaft vor mich gestellt. Sein Blut spritzte mir ins Gesicht, was meine Augen noch mehr weiten ließ. Ich war viel zu schockiert, um zu realisieren, was hier vor sich ging. Ich war in so einer Art Schockstarre versunken, nicht merkend, wie die Tränen wieder ihren Weg zu meinen Wangen fanden.
"M-Mika...?", hauchte ich zitternd.
Alles um mich herum blendete ich aus und wandte meine volle Aufmerksamkeit ihm zu.
"Es...tut mir leid...Y-Yuu-Ch..an", flüsterte er gequält und erstickt, woraufhin er zu Boden sackte und Ferid das Messer herauszog.
So schnell ich konnte stand ich auf und kniete mich zu ihm herunter, und drückte ihn fest an meine Brust.
Wieso hatte er das nur getan...? Warum...? Wieso hat er mich beschützt und sein eigenes Leben auf's Spiel gesetzt? Wieso?!
"Mika... W-warum..? Wieso hast du das getan..?", schluchzte ich kaum hörbar.
Jedoch schien er es verstanden zu haben.
"Weil du mir...w-wichtiger bist, als ich selbst..", hauchte er mir entgegen, doch ich wusste, dass das nicht alles war.
Was hatte ich da nur getan? Warum war das alles passiert? Warum nur?! Warum war ich so dumm und habe einen Streit angefangen? Aus welchem beschissenen Grund nur?! Es war meine Schuld. Nur meine! Alles meine Schuld!
Nur meine...
"M-Mika..? Sag mir, was soll ich tun, damit...damit du dich wieder regenerieren kannst? Sag es mir! Bitte! Es muss doch etwas geben, dass dich retten kann! Es muss doch etwas geben, das ich für dich tun kann! Bitte! Sag doch was...!", schluchzte ich nun etwas lauter.
Aus der Ferne war ein lautes Lachen zu hören, was mich wütend aufsehen ließ. Ferid..! Dieser Bastard!
"Ahaha! Süß, wie du dich um ihn sorgst. Nur leider... ist es gleich vorbei. Ok, na dann. Das war's für heute. Genieß' deinen letzten kurzen Moment mit deinem geliebten Mika. Wir sehen und hoffentlich wieder, Yuu-Chan!"
Ich zitterte schon vor Wut und Trauer, sodass ich fast die Kontrolle über mich verlor.
"Du... du elender Bastard..!", knurrte ich.
"Yuu! Keine Zeit, um wütend zu werden! Schnell! Gib Mika sofort von deinem Blut, sonst kann er sich nicht regenerieren und sterben!", rief mir Shinoa zu.
"Ja, tu es am besten sofort!", bestätigte Lacus.
Panisch brachte ich meinen Hals zum Vorschein, den ich auch sofort an Mika hielt.
"Schnell, trink! Bitte! Du darfst nicht sterben! Du darfst mich nicht alleine lassen! Nicht jetzt! Nicht nochmal! Bitte!!", weinte ich lauthals.
Jedoch...weigerte er sich. Wie üblich.
"Nein, Mika! Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, sich zu weigern! Dein Leben ist in Gefahr! Los, bitte! Mach jetzt!!", zischte ich ihn an, doch er schien sich nicht mehr bewegen zu können.
Er atmete schwer und schwach, seine Augenlider halb geöffnet. Augenblicklich biss ich mir schmerzvoll auf die Unterlippe, sodass sie zu bluten begann. Ich drückte meine Lippen auf die seine, was in mir ein Kribbeln im Bauch verursachte. Als er das Blut schmeckte, weiteten sich seine Augen. Mika sog förmlich an meinen Lippen, um genügend Blut zu bekommen. Es fühlte sich wie ein langer Kuss an. Aber schön... Es fühlte sich weder falsch noch schlecht an. Einfach nur unbeschreiblich. Als er sich von mir löste, sah er mir tief in die Augen. Eine wundervolle Aura strahlten sie mir entgegen.
"Y-Yuu-Chan.... w-wieso..?", keuchte er schwer atmend.
Erleichterung machte sich in mir breit, wobei mir Freudentränen in die Augen schossen. Ferid war inzwischen mit den anderen verschwunden.
"Ich lasse meine Familie nicht im Stich. Das solltest du wissen, Mika. Ich lasse nicht zu, dass du mir wieder wegstirbst. Nicht schon wieder. Nicht nochmal. Außerdem... Außerdem tut es mir unendlich l-"
"AHH!!", schrie der Blondschopf jedoch plötzlich, was mich stark aufzucken ließ.
"Was hat er?!", rief Mitsuba laut.
Ein weiteres Mal schrie er, mitleiderregend. Sein ganzer Körper verkrampfte sich und ich hatte schon Angst, dass er gleich explodieren würde.
"Mika, was hast du?!", fragte ich völlig in Panik versetzt und sah ihm in die roten Augen.
Seine Atmung wurde immer schneller, bis er damit aufhörte.
"Mika! Was ist los?! Hat das Blut etwa nicht gereicht?!"
Ich rüttelte ihn verzweifelt, jedoch gab er keine Reaktion.
"Yuu, fass' ihn nicht an, das bereitet ihm nur noch mehr Schmerzen!", meinte Yoichi mit besorgter Stimme, woraufhin ich sofort inne hielt.
"Atmet er noch?!", fragte Kimizuki.
Langsam schüttelte ich den Kopf. Dass ich weinte, war nichts Neues mehr. Sorgfältig legte ich ihn auf den Boden ab. Seine Augen starren leer ins Nichts, was mich panischer machte. Ich drückte meinen Kopf an seine geschundene Brust. Zum Glück schlug sein Herz noch. Jedoch sehr schwach. Da er nichts am Leib trug, wickelte ich ihm meine Jacke um den Oberkörper.
"Mika... Bitte, jetzt komm doch wieder zu dir! Sag was! Sieh mich an! Sprich mit mir. Bitte!"
Verzweiflung machte sich in mir breit. Was, wenn sein Herz jetzt versagen würde?! Mittlerweile waren meine Kameraden dicht bei mir und versuchten mich zu beruhigen. Jedoch scheiterten sie. Plötzlich entspannte sich sein Körper wieder, doch im negativen Sinne. Der letzte Atemzug verließ seine Lippen, woraufhin sich seine Augen besorgniserregend verdrehten und schlossen.
"Nein... Nein, nein, nein, NEIN!!! MIKA!!! STEH AUF! BITTE! ÖFFNE DEINE AUGEN! BITTE, BITTE, BITTE!! MIKA, BITTE!!!", schrie ich lauthals drauf los, nicht wahrnehmend, wie ich ausrastete.
"MIKA, STEH AUF! BITTE! ICH FLEHE DICH AN! Bitte.. ich flehe dich an... öffne deine wunderschönen Augen wieder...!", schluchzte ich kaum verständlich.
Panisch und hektisch zugleich drückte ich meinen Kopf wieder an seine Brust. Jedoch... schlug sein Herz nicht mehr.
Schon lange nicht mehr...
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