Danbi P.O.V
Ich wurde durch Lärm geweckt. Neben mir standen Yuna und Changkyun schon auf den Beinen und auch Jooheon regte sich. Verwirrt sah ich mich um, stand dann jedoch auf, um dann zu registrieren, dass über uns ein ziemlicher Tumult herrschte. ,,Was ist hier los?", fragte ich deshalb.

Yuna und Changkyun antworteten synchron :,,Menschen." Zischend zog ich Luft ein, denn das war gar nicht gut. Wir mussten hier weg, aber das konnten wir ja nicht. Die Tür zum Verließ ging auf und Schritte ertönten auf der Treppe. Ich zog mich in eine relativ dunkle Ecke der Zelle zurück und spannte mich an. Das konnte lustig werden.

Doch irgendwie entspannte ich mich wieder, als niemand anders als Jimin um die Ecke kam. Und ich konnte oder besser gesagt wollte meinen Augen nicht glauben, als er einen Schlüssel aus einer Tasche zog, damit zu Yunas Zelle eilte und sie aufsperrte.

,,Schnell, wir müssen abhauen. Die anderen haben sich zu sicher gefühlt, und jetzt haben Menschen uns gefunden. Noch schlimmer. Es sind Jäger." Während er redete sperrte er auch noch meine Zelle, sowie die von Changkyun und Jooheon auf, worauf wir alle schnell vortraten und unser Gefängnis verließen.

In diesem Moment stellte ich keine Fragen mehr, sondern folgte Jimin, als er die Treppen nach oben rannte. Die anderen waren dabei direkt hinter mir. Irgendwie hatte ich mir unsere Flucht etwas anders vorgestellt. Jimin riss am Ende der Treppe die Tür auf und deutete uns, ihm zu folgen.

Er führte uns durch verlassene Räume zu einer Tür, die wie ein Hinterausgang aussah. Das war doch alles zu einfach. Ein Schuss ertönte. Hatte ich es nicht gesagt. ,,Los, rennt!", schrie Yuna. Wir alle fingen an zu sprinten, rannten aus dem Haus und in den Wald. Weitere Schüsse fielen, doch davon ließen wir uns nicht beirren.

Changkyun und Yuna hatten sich verwandelt, sodass wir nun zu fünft über umgestürzte Bäume und um Sträucher herum rannten und vor den Jägern flohen. Als wir eine ausreichende Entfernung zwischen uns und unsere Angreifer gebracht hatten, hielten wir an und ließen uns außer Atem ein wenig Zeit, um uns zu erholen.

In mir stieg Freude auf. Wir waren entkommen! ,,Jooheon?!" Und zu früh gefreut. Schnell wirbelte ich herum um zu sehen, wie Jooheon mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden sank, während Blut aus seiner linken Schulter floss. Changkyun war neben ihn gesprungen und fing ihn gerade noch so auf, bevor er aufkam.

Im nächsten Moment waren auch Yuna und ich an seiner Seite. Yuna beugte sich sofort zu ihm und untersuchte vorsichtig seine Schulter während Jooheon versuchte, stillzuhalten. Yunas Zurückzucken beunruhigte mich stark, weshalb ich mich sofort erkundigte, was denn los war. ,,Er wurde von einer reinen Silberkugel, die mit Eisenhut veredelt wurde, angeschossen. Ich kann die Kugel aber nicht ohne medizinische Hilfsmittel entfernen", murmelte Yuna leicht panisch.

Jimin meldete sich zu Wort. ,,Eine alte Freundin von mir wohnt ein paar Tagesreisen von hier. Sie kennt sich mit Kräutern, Heilpflanzen und allem, was in die Richtung geht, sehr gut aus. Ich kann euch hinbringen." Noch leicht skeptisch musterte ich ihn. ,,Warum hilfst du uns?", fragte ich ihn misstrauisch.

Jimin lächelte. ,,Weil eine Werwölfin namens Chae Siyeon mir vor fast genau hundert Jahren das Leben gerettet hat und ich mich dafür revangieren möchte." Erstaunt sah Yuna auf. ,,Du kennst meine Mutter?", fragte sie verblüfft. Jimin nickte und meinte grinsend :,, Und es war nicht sonderlich schwer, zu erkennen, dass du ihre Tochter bist. Du siehst ihr echt ähnlich." Lächelnd bedankte Yuna sich.

Changkyun meldete sich zu Wort. ,,Ich bin ja wirklich froh, dass ihr euch so gut versteht, aber könnten wir uns bitte in Bewegung setzen. Ihr habt noch Zeit euch auszutauschen, Jooheon nicht so viel!", rief er. Schnell nickten wir, Changkyun stützte Jooheon und mit Jimin an der Spitze liefen wir los.