
Das Haus im Wald
Yuna P.O.V
Das Einzige was ich momentan wahrnehmen konnte, war das Trommeln meiner Pfoten auf dem Waldboden. Und das Fauchen der Katunas hinter mir. Dennoch versuchte ich mich auf irgendwelche Gerüche zu konzentrieren, um das Haus, welches Hyungwon erwähnt hatte, zu finden.
So lief ich immer weiter, meine Muskeln beschwerten sich schon und das Atmen fiel mir zunehmend schwerer. Ich mochte ein Wolf sein, aber auch wir hatten eine begrenzte Ausdauer. Vor allem beim sprinten.
Gerade als ich am verzweifeln war, stieg mir der Duft nach Kiefernnadeln und Deo in die Nase. Kihyun. Schnell wechselte ich die Richtung und folgte meiner Nase. Als ich fast dort angekommen war, spürte ich ein ziehen an meiner Rute. Eine weitere Katuna hatte aufgeholt. Zu den anderen hatte ich Gott sei Dank Abstand aufgebaut.
Ein Knurren entwich mir, ich bremste ab und sprang in die Luft. Die Katze rechnete nicht damit, sodass ich auf ihrem Rücken landete. Dadurch, dass ich schwerer war, krachten wir auf den Boden und ich konnte den Schockmoment nutzen, um wegzulaufen.
Dann hörte ich, wie jemand nach mir rief. Diese Stimme würde ich überall wieder erkennen. Ich machte einen Satz über das Gebüsch, verwandelte mich in der Luft und landete ein paar Meter vor dem Haus. Kihyun stand davor und winkte mir hektisch zu. Schnell rannte ich die letzten paar Meter zum Eingang, wo der Vampir mich nach drinnen zog und die Tür schnell schloss.
Ich atmete schwer wegen der Verfolgungsjagd und versuchte mit geschlossenen Augen meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Leise hörte ich beruhigende Worte, die mir mit der Zeit halfen, wieder ruhiger zu werden. Doch mit der Ruhe ließ auch meine Konzentration auf meine Atmung nach und ich bemerkte, dass ich von kräftigen Armen umschlungen dastand und mich an eine Brust kuschelte.
Sofort machte mein Herz einen Satz und ich wurde bestimmt knallrot. So interessant fand ich den Boden schon lange nicht mehr. In Gedanken betete ich, dass Kihyun es nicht bemerken würde, aber auch diese Hoffnung wurde in dem Moment zerstört, als ich ein leises Kichern hören konnte.
Empört schlug ich ihn leicht, was nur dazu führte, dass er nun wirklich anfing zu lachen. Ich löste mich von ihm, drehte mich weg und schmollte, während ich darauf wartete, dass er sich wieder beruhigte. Doch es klang nicht gerade so, als wäre das in nächster Zeit sein Plan. Ich wollte schon etwas sagen, als er abrupt aufhörte zu lachen und auf einmal vor mir stand.
Verwirrt sah ich ihn an, doch er sah an mir herunter. Ich wollte schon fragen was los war, als er scharf die Luft einzog und sich vor mich hinkniete. ,,Woher kommt die Wunde an deinem Bein?!", fragte er mit einem scharfen Ton. ,,Die hab ich von einer Katuna abbekommen", antwortete ich ihm.
Er stieß ein wütendes Fauchen aus und im nächsten Moment fand ich mich in seinen Armen wieder, während er mich Brautstyle ins Haus trug. Dadurch, dass ich spürte, wie ein bisschen mehr Blut als sonst in meine Wangen lief, vergrub ich mein Gesicht in seinem Shirt.
Die Tür wurde ihm geöffnet und er trug mich an einem Raum vorbei, in dem mehrere andere Vampire saßen. Doch konnte ich hören, wie ein Herzschlag kurz aussetzte, um dann in doppelter Geschwindigkeit weiter zu schlagen und rasant näher zu kommen. Und bevor ich realisierte, was überhaupt passierte, landete ich mit einem schmerzvollen Aufprall auf dem Boden in der Nähe der Wand, während Kihyun ans andere Ende geschleudert wurde.
Und nichtmal eine Sekunde später stand ein ziemlich junger Vampir vor mir und hielt mich fest, weshalb ich nur einen schwachen Widerstand leisten konnte, bis der Schmerz explodierte und die Fangzähne des Vampirs in meiner Halsschlagader versanken.
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