21
Nachdem er mich eine Weile mit großen Augen angeschaut hatte, nickte er und ging zu Yoongi ins Schlafzimmer, während ich grinsend eine Matratze aus dem Doppelbett auf den Boden hievte. Dann warf ich sein Bettzeug hinterher, ordnete es nicht mal für ihn und nahm mir eine frische Bettdecke und ein paar Kissen aus dem Schrank, macht mir meine Bettseite schön gemütlich, ehe ich auf Zehenspitzen zum Schlafzimmer schlich, um dort nach zu schauen, wie es lief. Yoongi kuschelte furchtbar gerne, das würde ich heute verpassen, aber ein paar Opfer musste ich für Jungkooks Bestrafung schon hin nehmen. Ich linste durch den Spalt der Tür, die nur angelehnt war und staunte nicht schlecht... Yoongi umarmte Jungkooks Bauch und hatte seinen Kopf auf der Brust des Jüngeren, der ihm genauso durch die Haare strich, wie Yoongi ihm gestern, während er leise für ihn sang. Wow... Jungkooks Stimme war wunderschön, so klar und samten...kein Wunder, dass Yoongi so schnell eingeschlafen war.
Auch Jungkook bemerkte, dass Yoongi schon schlief, hörte aber nicht auf zu singen, wurde nur ein wenig leiser, schien darauf zu warten, dass Yoongi so tief schlief, dass er ihn nicht aufwecken würde, wenn er aufstand. Mit gemischten Gefühlen ging ich ins Bad und machte mich Bettfertig, als ich in Jungkooks Zimmer kam, lag Bam auf meinem Bett, mit dem Hintern auf meinem Kopfkissen... Stirnrunzelnd tauschte ich mein Kissen mit dem von Jungkook und kicherte dann gehässig, schob den Hund weiter nach unten und legte mich gemütlich hin. Bam kuschelte sich unter der Decke an mich und ich knuddelte ihn zufrieden... da hatte ich doch noch wen zum Kuscheln.
"Unfair... mein Hund klaut mir meine Frau..." jammerte Jungkook, als er herein kam und realisierte, dass er auf dem Boden schlafen musste, während sein Hund mit mir ins Bett durfte. Mein Blick zeigte ihm gleich, dass ich mich auf keine Diskussion einlassen würde und so legte er sich auf die Matratze auf dem Boden, mit dem Gesicht im Kissen, auf dem eben noch der Hundearsch lag, was mich mit einem zufriedenen Grinsen einschlafen ließ.
"Noona..." hörte ich es irgendwann und genervt ließ ich die Augen zu, wollte weiter schlafen, denn es war immer noch mitten in der Nacht.
"Nooooooonaaaaaa" er zog das Wort extra lang und ich seufzte.
"Was denn, Jungkook?" fragte ich schließlich, besser wir lösten das Problem, er ließ mich sonst eh nicht schlafen.
"Ich brauche was zum kuscheln, aber... mein Hund ist bei dir, ich kuschele sonst mit Bam..." erklärte er, doch der Hund schlief tief und fest und ehrlich gesagt, wollte ich ihn nicht wecken.
"Kuschel mit deinem Kissen, lass mich weiter schlafen..." antwortete ich gähnend.
"Aber..." fing er an.
"Kookie, geh und kuschel mit Yoongi, lass mich jetzt in Ruhe." meckerte ich und drehte mich um, um weiter zu schlafen.
"Nein... schon gut... ich komm schon klar..." meinte er dann und direkt war ich wieder weg. Wenig später öffnete ich meine Augen wieder denn ich hörte leises Schluchzen. Es kam von Jungkook und besorgt beugte ich mich aus dem Bett, wollte ihn fragen, was denn los war, da bemerkte ich, dass er immer noch schlief, wahrscheinlich etwas trauriges träumte. Sein weinen wurde immer Herzzerreissender und ich versuchte ihn an der Schulter wach zu rütteln, was mehr schlecht als recht gelang. Langsam öffnete er die Augen, sah mich und drückte mich an sich, wo er mir in die Halsbeuge weinte.
"Noona, oh mein Gott... du bist noch da... ich hab geträumt... ihr... ihr wart alle weg... niemand war mehr da... nur ich... du warst weg... Yoongi war weg... Taehyung war weg... sogar Bam und Mephisto... die Straßen waren leer und nur noch ich war da und dann wurde es dunkel und dann waren da so komische Tiere und die Augen... sie haben geleuchtet... sie wollten mich essen..." seine Erzählung wurde immer wieder von seinen leisen Schluchzern unterbrochen, und ich konnte nicht anders, als ihm beruhigend über den Rücken zu streicheln. Albträume waren Teil seiner Störung, das hatte ich schon gelesen... doch ihn jetzt so aufgelöst zu sehen, war nochmal anders... man... ich wollte ihn doch nicht leiden können, jetzt saß ich hier und dachte darüber nach, wie ich ihn vor all diesen Angst machenden Einflüssen beschützen konnte...
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro