»Vergiß Kränkungen, aber nie Freundlichkeiten.«

,,...Und bitte richten Sie keine Sauerei an, das wäre nicht sehr angenehm", beendete Professor Slughorn seine Erzählung, dass man mit seinem Sitznachbarn einen Trank nach der Wahl brauen sollte. Zu ihrem Pech saß Emily neben Evan Rosier, der sich grinsend zu ihr drehte.

,,Welchen Trank willst du brauen?", fragte er und ließ den Kessel brodeln. ,,Ich wäre für Amortentia und du?"

Emily zuckte mit den Schultern. ,,Ist mir egal."

,,Also machen wir Amortentia", beschloss Evan, klatschte begeistert in die Hände und machte sich auf den Weg, um alle Zutaten zu besorgen. Emily hingegen ließ den Kopf stöhnend auf die Tischplatte sinken.

,,Lebst du noch?", fragte Evan und tippte ihr auf die Schulter; derweil legte er mit der anderen Hand die Zutaten geordnet auf den Tisch.

,,Ja." Emily hob den Kopf und las sich die Zutatenliste durch. ,,Zuerst brauchen wir etwas Fledermausmilz,  ein halbes Aschwinderin-Ei, ein Blatt derLiebstöckel, drei Einhornhaare und zuguterletzt fünf Tropfen Blutegelsaft. Das alles soll man auch noch - kannst du aufhören mich so anzustarren?" Evan hatte das Gesicht auf den Unterarm gelegt und die Gryffindor die ganze Zeit angestarrt.

,,Nein", sagte Evan matt; Emily seufzte und machte sich ans Brauen.

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,,Die Stunde ist vorbei", endete Professor Slughorn die Stunde. ,,Bringen Sie bitte Ihren Trank hier nach vorne in einer Phiole. Danke."

,,Hmpf...", grummelte Emily. Sie fand es nervig, mit Evan zu arbeiten, da er mit seinen ach so tollen ,Braukünsten' angab, dann jedoch Emily die gesamte Arbeit überließ und sie verträumt anstarrte.

Sie entkorkte eine Phiole, beschriftete sie und stellte sie bei dem Pult von Professor Slughorn ab. Beim Vorbeigehen warf sie einen Blick auf den Trank von Sirius geworfen und musste grinsen. Er hatte sich strickt geweigert, mit seiner Cousine Bellatrix zu arbeiten. (,,Mit dem Monster arbeite ich doch nicht!", hatte er durch das Zimmer gerufen und Messer gegen die Wände geworfen.) Sofort bemerkte Emily, dass etwas mit seinem Trank, der anscheinend Wolfsbanntrank werden sollte, nicht stimmte, da pinker Darf aufstieg.

,,Ist das richtig so?", fragte Emily und deutete auf den Dampf. Sirius nickte schlicht und schmiss, in der Hoffnung, den Trank noch retten zu können, etwas Blutegelsaft rein, was jedoch ein fataler Fehler war. Der Trank blubberte immer stärker, bis ein lauter Knall ertönte.

Der Kessel explodierte und die Einzelteile, sowie der Trank flogen durch den Raum und trafen Sirius, Bellatrix, sowie Emily und Remus, die in der Nähe standen. Emily war nun übergossen mit pinker Flüssigkeit, welche nach verrottetem Fleisch roch. Die Einzelteile des Kessels flogen durch die Luft und einer hätte Emily fast getroffen, hätte nicht jemand den Arm um ihren Bauch geschlungen und sie zurückgezogen, dass sie und ihr Retter auf dem Boden landeten.

Emily lag auf jemandem, der größer als sie war, konnte sich jedoch nicht vorstellen wer es war.

,,Barty!", rief Emily erfreut, erblickte jedoch nicht Bartys Gesicht, sondern das von Evan Rosier. ,,Öhm... danke." Sie drückte sich vorsichtig von seiner Brust ab und stand auf.

,,..10 Punkte Abzug für Gryffindor-" Emily blickte sich um ,,-Mitschüler verletzen können! Sind Sie dich dem bewusst, Mr Black?", tadelte Professor Slughorn Sirius, der genervt drein blickte. ,,Sie gehen jetzt bitte mit Miss Black, Mr Lupin und Miss Gaunt in den Krankenflügel - wenn Ihnen etwas passiert, bin ich wie immer an allem Schuld!" Haareraufend ging er zu einem anderen Tisch, um den Trank zu bewerten.

,,Komm." Sanft zog Remus, der ebenfalls etwas von dem pinken Flüssigkeit auf dem Umhang hatte, Emily fort von Evan, der sie emotionslos anblickte, doch die Gryffindor spürte, dass ihm etwas auf der Zunge lag.

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,,...dreckiger Blutsverräter!", schrie Bellatrix ihren Cousin Sirius an, als sie auf dem Weg zum Krankenflügel waren, ,,wie kannst du es nur wagen, mich einfach mit diesem widerlichen Zeug zu übergießen?! Was deine Eltern wohl dazu sagen..."

,,Stimmt, mit denen bin ich leider genauso verwandt wie mit dir...", grummelte Sirius. ,,Du Vogelscheuche!", rief er Bellatrix hinterher, die, ohne ihn zu beachten, an ihm vorbeistolziert war.

,,Zicke...", murmelte Emily grinsend.

,,Das kannst du laut sagen!", stimmte Sirius ihr, ebenfalls grinsend, zu und legte einen Arm um ihre Schulter, den sie sofort wieder weg schob.

Emily zuckte auf seinen empörten Blick lediglich mit den Schultern. ,,Ich meine mit ,Zicke' dich, Padfoot."

Siruus grummelte etwas unverständliches und ging an ihr und Remus vorbei in den Krankenflügel.

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,,Hey, Pad!", rief Emily; Sirius wendete fragend den Kopf und ehe er etwas tun konnte, hatte Emily dine Torte geworfen, die ihm mit einem lauten PLATSCH! im Gesicht landete. Der ganze Gryffindortisch lachte los, selbst einige Slytherins, welche am Nachbartisch saßen. Emily krümmte sich vor lachen, Remus ebenfalls, der neben Sirius saß. Langsam bekamen auch die Lehrer mit, was passiert war und es dauerte keine zwei Minuten, dass ganz Hogwarts lachte.

,,Heilige Scheiße!", rief Sirius und wischte sich mit verzogenem Gesicht die Torte weg.

,,Das dachten sich deine Eltern auch, als sie dich zum ersten Mal sahen!", konterte Emily, dass einstimmig von allen Häusern ein ,Oho!' kam.

Schon ging das Gebrabbel los.

,,Der war echt gut!"

,,- hättest mal Blacks Gesicht sehen sollen!"

,,Selbst sein Bruder lacht ihn aus!"

,,- mit Gaunt sollte man sich nicht anlegen -"

,,- sie kann gut kontern!"

,,Ich hab's verstanden!", brüllte Sirius entnervt und wischte sich mit einer Servierte, die Remus ihm gegeben hatte, das Gesicht sauber. ,,Ich habe verstanden, das sich mich nicht mit Emily Gaunt anlegen soll!" Genervt setzte der Schwarzhaarige sich weider; langsam aber sicher erstarb das Lachen und jeder widmete sich wieder seinem Essen.

,,Emily?" Regulus tippte der Angesprochenen auf die Schulter; Emily drehte sich um und lächelte Sirius' Bruder an.

,,Was kann ich für dich tun, Reg?", fragte sie und legte ihre Gabel zur Seite, um Regulus platz zu machen, der jedoch abwinkte und sie hochzog. Mit Emily im Schlepptau schleifte er sie in die Eingangshalle, wo er sie stehen ließ und kommentarlos verschwand.

,,Äh..." Emily hob den Finger, um noch etwas zu sagen, doch schon hatte Regulus die Türen der Großen Halle zugeschlagen und war weg. ,,Ok..."

,,Hallo Emily", sprach jemand im Schatten, sodass die Gryffindor erschrocken den Blick wendete.

,,Hallo Barty", erwiderte Emily kühl; sie straffte die Schultern und hob das Kinn, damit er wusste, dass sie sich nicht leicht einschüchtern ließ.

,,Wie geht's dir?", fragte Barty, stützte sich von der Wand ab und ging auf Emily zu, ehe er vor ihr stehen blieb.

,,Scheiße geht es mir, weil du mich tagelang ignoriert hast - sonst ist alles gut", sagte Emily mit einem zuckersüßen Lächeln. ,,Und dir?"

,,Auch", sagte er sanft und nahm ihre Hände in die seinen.

,,Nicht", hauchte sie, zog ihre Hände zurück und drehte den Kopf zurück. ,,Was willst du?", fragte sie nun etwas mutiger und drehte den Kopf wieder zu ihm.

,,Mit dir reden."

,,Worüber? Ich dachte, wir hätten genug geredet. Ich liebe dich nicht."

,,Ich kann dich umstimmen, Emily", wisperte Barty verführerisch in ihr Ohr.

,,Nein", sagte Emily und schob ihn unsanft von sich weg.

,,Oh doch." Barty kam ihr noch näher. ,,Ich kann dich umstimmen, du musst mich nur lassen."

,,Barty, lass das!"

,,Was soll ich lassen?", fragte Barty gespielt ratlos, während er mit einer ihrer blasslilanen Haarsträhnen spielte. ,,Das?" Er deutete auf ihre Haare.

,,Ja", antwortete Emily mit zusamemngebissenen Zähnen, ,,lass das bitte."

,,Du wirst mich noch lieben", zischte er nun bedrohlich und machte einen Schritt auf sie zu; erschrocken wich sie zurück.

,,Ich liebe dich nicht!", fauchte Emily.

,,Doch", widersprach Barty ihr, ,,du kannst es dir nur nicht eingestehen."

Emily lachte hohl und schrill zugleich auf, dass ihre Lachen gewisse Ähnlichkeit mit der von Bellatrix hatte. ,,Ich soll dich lieben?", wiederholte sie belustigt.

,,Ja - ja, das tust du", maulte Barty rum und zuckte mit der Zunge; eine Angewohnheit, die er vor einigen Monaten entwickelt hatte. 

Emily lachte wieder auf. ,,Nur über meine Leiche."

,,Du billige und schmutzige Blutverrätterin!"

,,Wenn ich eine Blutsverräterin bin, was bist du dann, Crouch?" Emily hatte Barty bisher noch nie mit seinem Nachnamen angesprochen und das war der Punkt, an dem seine Leitungen rissen.

KLATSCH!

Barty hatte ihr eine saftige Ohrfeige verpasst, dass Emily erschrocken aufquieckte und sich die pochende Wange hielt. Mit vor Schrecken geweiteten Augen, taumelte sie einige Schritte rückwärts.

Es dauerte einige Sekunden, bis der Slytherin bemerkte, dass er Emily geschlagen hatte; erschrocken starrte er erst auf seine Hand und dann auf Emily, in deren Augen Tränen schimmerten.

,,Emily, hör mir zu, das war nicht absichtlich", flehte Barty leise, ,,Es ist mir einfach -"

,,Rausgerutscht?", sagte Emily kalt. ,,Natürlich. Weißt du... ich dachte wir wären Freunde, aber anscheinend bin ich es nicht wert. Ich bin doch nur eine ,billige und schmutzige Blutsverräterin'." Emily drehte sich um und wollte gehen, aber Barty legte eine Hand auf ihre Schulter, welche sie aufgebracht wegschob.

,,Emily, bitte, hör mir zu, ich-"

,,Nein, Barty! Jetzt hörst du mir mal zu! Verschwinde aus meinem Leben! Lass mich in Ruhe. Ich. Hasse. Dich!", zischte Emily mit tränengefüllten Augen. Sie sah förmlich, wie Bartys Herz zersprang, doch es war ihr egal, denn er hatte das auch mit ihr gemacht. Sie erinnerte sich noch daran, dass er ihr sage, der Blutstatus seie  ihm egal; anscheinend hatte er sich geirrt, denn er hatte Emily bisher noch nie als ,Blutverrätterin' beleidigt.

,,Du bist für mich gestorben", hauchte sie.

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O... mein... Gott... ich sitze hier vor meinem Handy und heule, weil es mir so wehtut, zu schreiben, wie Emily Barty das Herz bricht.

Wie war das Kapitel?

LG Moona❤