Kapitel 78 - Hoffnung
~Eisblau traf eisblau.~
Helens POV:
Schon von weitem konnte sie Bella und ihren Bruder am Ravenclaw Tisch essen sehen und sie unterdrückte ein Grinsen. Zwischen den beiden lief etwas, hundert Prozent! Ohne zu zögern setzte sie sich dazu. Ob Bella Bruno wohl schon die Guten Neuigkeiten erzählt hatte? "Hey!", rief sie aus und strahlte die beiden an. Bruno began zu grinsen und Isabella strich sich leicht schüchtern durch ihre schönen dunkelbraun gewellten Haare. "Ich hab Bruno schon erzählt, dass ich dabei bin", raunte sie. Bruno nickte und grinste so sehr, dass seine knuffigen Hamsterbäckchen seine halben Augen verdeckten. "Brian hat auch zu gesagt." Helen konnte diesen massiven Anfall von Freude nicht unterdrücken und sie begann zu strahlen. Jetzt würde sie viel mehr Zeit mit Brian verbringen und wer weiß, vielleicht würde er ja irgendwann ihre Gefühle erwiedern! Sie würde auf jeden Fall nicht aufgeben, dafür war ihr Brian zu wichtig. Schon wenn sie an ihn dachte konnte sie sich das Grinsen nicht verkneifen und auch wenn er diese Gefühle nicht erwiderte, dann vielleicht irgendwann. Helen würde auf jedenfall nicht aufhören zu hoffen. Ohne Hoffnung war eh schon alles verloren. Just in diesem Moment ließ sich auch Brian bei ihnen fallen... und zwar genau neben Helen. "Hey Freunde", lachte er und süße Grübchen bildeten sich. Seine Augen sprühten förmlich Funken. Er senkte seine angenehme Stimme und Helen gab ihr Bestes, ihn nicht durchgehend anzustarren. "Also goldenes Quartett, was ist der erste Schritt?" Die Art wie er das sagte löste eine riesige Freude in ihr aus und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Für einen kurzen Moment lag sein grüner Blick auf ihr und Helen hielt die Luft an, als könnte jeder ihrer Atemzüge diesen Moment zerstören. Doch lange hielt es nicht an. Schnell sah er wieder in die Runde. "Bruno, Isabella. Ohr seid die schlauen hier", raunte er grinsend. Bruno starrte beschämt und stolz zugleich auf den Tisch. "Okay... also Brian, wir beide haben morgen Zaubertränke. Wir müssen gucken ob wir irgendeine der Inhaltsstoffe für den Trank klauen können." Brians Grinsen verebbte ein wenig. "Ich hab jetzt schon ein schlechtes Gewissen, aber gehen wirs an." Helen musste grinsen. Er hatte so ein großes Herz. "Helen und ich können uns ja mal unauffällig bei älteren Schülern und Lehrern durchfragen und in der Bibliothek nachgucken", schlug Isabella vor und grinste Helen an. "Klingt nach nem Plan!", stimmte Helen zu und hielt die Hand in die Mitte. Nach einander legten die Anderen ihre Hand drauf und auf drei rissen sie sie in die Höhe. Das goldene Quartett war gegründet, der Anfang einer neuen Ära.
An diesem Abend war Helen noch lange nicht müde. Gut gelaunt machte sie einen Spaziergang während sie vor sich hin pfiff. Es war bereits ziemlich dunkel und die Sterne funkelten hell am Himmel. Doch als sie von weitem eine Person am Eingang zum Schloss auf einer Steinstufe sitzen sah, wurde sie stutzig. Je näher sie kam, desto genauer erkannte sie ihn und ihre gute Laune war dahin. Er sah sie an. Eisblau traf eisblau.
Dracos POV:
Schon von weitem sah er sie. Aschblondes Haar, eisblaue Augen; Helen. Auch wenn er nicht mit ihr reden wollte, er wollte ehrlich gesagt mit niemandem reden, aber er konnte sich nicht dazu durchringen, einfach aufzustehen und zu gehen. Helen wusste was passiert war. Natürlich tat sie das! Jeder wusste Bescheid. Jeder starrte Granger an. Ihre mitleidenden Blicke machten sie fertig, das sah er sofort. Er passte auf sie auf, heimlich natürlich. Sie wollte ihn nicht sehen, ging ihm aus dem Weg und Draco konnte es ihr nicht verübeln. Sie hatte recht, irgendwie. Helen setzte sich zu ihm. "Du denkst an Hermine, oder?", murmelte sie und starrte in die Ferne. "Lass es", flüsterte er leise. Doch Helen, sturköpfig wie sie war, schüttelte den Kopf. "Draco, ihr gehört zusammen!" Draco atmete einmal tief aus. Er wollte nicht die Beherrschung verlieren, doch er konnte nicht weiter dagegen ankämpfen. Ich bin ganz wie mein Vater. Sie könnte mich nie wieder ansehen, ohne an ihn zu denken und was er ihr angetan hat. Er sprang auf. "Man verstehst du es nicht?", rief er impulsiv aus. "Es ist VORBEI! Granger will nicht mehr mit mir zusammen sein. Dein Onkel hat ihre Eltern ermordet. Ich bin sein Sohn. Es geht nicht mehr gut, sie verachtet mich. Ich könnte sie nicht mehr länger glücklich machen, Helen. Es ist vorbei!", brüllte er. Tränen füllten seine Augen. Er schüttelte leicht den Kopf und starrte in Helens erschrockenes Gesicht. Ein Teil von ihm bin auch ich. Schnell wandte er sich ab und stapfte tiefer in die Ländereien hinaus. Er musste weg. Er durfte die angestaute Wut und Trauer nicht an Helen auslassen. Er liebte Granger. Er hatte sie verloren, wegen einem Mann, den er mal Vater nannte. "Draco!", schrie Helen hinter ihm und er hörte, dass sie ihm folgte, doch er ignorierte sie. Zu groß war die Agressivität in ihm. "Sie liebt dich!", rief seine Cousine und auf der Stelle blieb Draco stehen. Die Wut in ihm nahm ab. Es war wie ein Weckruf. Ein Weckruf, der ihn aus seiner Hoffnungslosigkeit riss. Langsam drehte er sich um und sah ihr in das blasse Gesicht. Leicht schüttelte er den Kopf und eine Träne kullerte seine Wange hinunter. "Ich kann sie nicht mehr glücklich machen, Helen", flüsterte er. "Ich bin..." "Du bist nicht er!", beendete seine Cousine seinen Satz und sah ihn eindringlich an. Draco konnte nicht in Worte fassen was das mit ihm machte. Sein Herz schmerzte. Er sehnte sich danach, Granger im Arm zu halten. Doch sie würde ihn nicht lassen. Als hätte Helen seine Gedanken gelesen. "Draco, jetzt hör mir ganz genau zu. Ich kenn Hermine jetzt schon ein halbes Jahr und ich weiß so langsam wie sie tickt. Das solltest du im übrigen auch. Sie liebt dich, Draco!" "Und warum hat sie sich dann von mir getrennt?", rief Draco aus. Seine Gedanken waren so quer durcheinandergewürfelt. Er war so verwirrt! "Jetzt denk doch mal nach. Du bist doch nicht dumm, Draco!" Helen holte tief Luft. "Sie steht in einem enormen Konflikt mit sich selbst. Natürlich hat sie im Hinterkopf, wer ihre Eltern umgebracht hat. Außerdem gibt sie sich die Schuld, weil sie ihrer Ansicht nach nur wegen ihr selbst gestorben sind. Sie glaubt, dass sie gestorben sind, weil ihr zusammen gewesen seid. Aber andererseits liebt sie sich und will dich bei ihr haben." Helen sah ihn erwartungsvoll an. Was wollte sie denn hören? Er konnte Granger so gut verstehen. Es tat ihm so leid! "Ich geb ihr die Zeit die sie braucht", murmelte er. Egal wie lange sie brauchte, er würde auf sie warten. Ungeduldig stampfte Helen mit dem Fuß auf den Boden. "DRACO!", blaffte sie. "Verdammt sie braucht dich! Du bist vermutlich der einzige, der sie davon überzeugen kann, dass sie keine Schuld trägt. Sie braucht jemand, bei dem sie sich öffnen kann. Selbst Harry hat nicht allzuviel erreicht. Aber du, du bist ihre Vertrauensperson. Wenn es jemand kann, dann du!" Draco begann zu zittern. Nervös fuhr er sich durch die Haare. "Sie stößt mich doch von sich weg, sie will mich nicht sehen", meinte er mit bebender Stimme. Helens Augen glänzten. "Kämpf um sie."
Kämpf um sie..! Diese Worte ließen Draco wieder Hoffnung schöpfen. Granger brauchte ihn. Und er würde für sie da sein. Stürmisch ließ er sich auf die Knie fallen und zog Helen in seine Arme. Sie gab einen erstickten Laut von sich, doch er achtete gar nicht darauf. "Dass so ein schlaues Mädchen wie du nicht in Ravenclaw ist schon ein Wunder", hauchte er und sie kicherte leicht. Ein wenig widerwillig gab er sie frei, ließ jedoch seine Hände auf ihren zarten Schultern. "Danke, Helen", meinte er und ein ehrliches Lächeln legte sich auf seine Lippen. "Du bist du beste Cousine der Welt!"
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Heyyy ihr treuen Leser!❤
Ich habe für Draco eine etwas durcheinandergeratene Art und Weise der Schilderung gewählt, um ein bisschen die Verwirrungung und Verzweiflung die sich in ihm abspielen darzustellen. Ich hoffe es gefällt euch😆💕 (Mir nicht so wirklich😅)
Noch eine Frage, da vor euch ja auch nurnoch maximal 30 Kapitel liegen: Wollt ihr lieber relativ viele Kapitel mit dieser Länge oder längere Kapitel aber dafür etwas weniger?
Ich schreib morgen eine Arbeit :c
Ich will niiiiiicht!
Euch noch einen schönen Tag💖
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