Kapitel 46 - GrangerxMalfoy??
~Hermine warf Draco einen schnellen Blick zu, der sie weiterhin unbeirrt ansah.~
Hermines POV:
Hermine wurde von einer kalten, klebrigen Dunkelheit verschluckt. Ihre Sinne waren wir benebelt und sie konnte sich nicht bewegen. Panik stieg in ihr auf. Fühlte es sich so an, ohne Seele zu leben?
Eine einzige Träne kullerte ihre Wange hinunter. Das konnte sie nicht! Plötzlich drang eine Stimme durch die Stille. Sie war bloß dumpf, dennoch konnte Hermine jedes Wort verstehen. "Wie geht es ihr? Wir sind so schnell gekommen wie möglich!"
Harry! Das war Harry!! Hermine blinzelte so oft es ging. Sie wollte aufwachen, einfach aufwachen. Harry! Ich bin hier! Harry bitte hilf mir!
Plötzlich wurde Hermine von einem grellen Licht geblendet und sie kniff erschrocken die Augen zu.
Langsam blinzelte sie, bevor sie schließlich komplett die Augen öffnete. Sie erkannte die Decke des Krankenflügels. Ihr Blick schweifte herum. Ginny saß neben ihrem Kopf und lächelte auf sie hinab, während Harry ihre Hand hielt und sogar Ron war da. Er lehnte ausdruckslos an einer Wand.
Für einen Moment wusste Hermine nicht weshalb sie hier war, doch dann fiel es ihr wieder ein. Der Dementor... Der Patronus... Draco!
"Draco!", keuchte sie und setzte sich, etwas zu schnell, auf. Sofort wurde ihr schwindelig und sie fiel zurück in ihre Kissen. Plötzlich lachte Ron gekünstelt auf, doch Ginny brachte ihn mit einem verärgerten Blick zum Schweigen. "Hier, iss erstmal Schokolade", meinte Harry und reichte ihr einen Riegel. Hermine schüttelte den Kopf und wurde panisch. "Nein! Ist Draco in Ordnung?", rief sie und begann vor Anstrengung zu zittern. Ginny legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. "Iss jetzt und ich erzähl dir alles, okay?" Wiederwillig begann Hermine sich den Schokoriegel hinunterzuzwengen, während Ginny begann: "Draco dürfte mittlerweile in seinem Schlafsaal sein. Madame Pomfrey hat ihn genervt aus dem Krankenflügel verbannt, weil er nicht still sitzen konnte." Erleichterung strömte durch ihren ganzen Körper und grinsend schloss sie die Augen, während eine vereinzelte Freudenträne ihre Wange hinunter kullerte. "Es geht ihm gut", flüsterte sie.
Ein resigniertes Seufzen riss sie aus ihrer Euphorie. Die Tür des Krankenflügels knallte ins Schloss und Hermine bemerkte, dass Ron gegangen war. Harry verdrehte die Augen und folgte ihm, hielt jedoch an der Tür kurz inne. "Ich kann ihn auch nicht ausstehen, aber hauptsache du bist glücklich", murmelte er und verschwand schließlich endgültig. Hermine grinste. "Bin ich."
Ginny lächelte sie an. "Macht ja was draus. Ihr seid doch beide verrückt nacheinander!" Mit diesen Worten verschwand auch sie. "Warte! Ginny, wo willst du hin?", rief Hermine ihr hinterher doch ihre Freundin zwinkerte ihr bloß zu und ging davon.
Seufzend schloss Hermine die Augen und ruhte sich ein wenig aus.
Nach einer Weile hörte sie, wie sich leise die Tür öffnete und wieder ins Schloss fiel. Schritte kamen näher und Hermine vermutete Madame Pomfrey und so stellte sie sich kurzerhand schlafend. Plötzlich spürte sie eine Hand auf der ihren und eine so vertraute Stimme flüsterte: "Hi, Granger." Hermine fuhr auf der Stelle hoch. "Draco!", rief sie aus und fiel ihm stürmisch um den Hals. Sichtlich überrascht erwiderte dieser die Umarmung. "Ich bin so froh dass dir nichts passiert ist!" Hermine gab Draco frei und dieser grinste verlegen. "Wie gehts dir, Granger?" Hermine nickte bloß als Antwort. Da war etwas, das sie nun schon die ganze Zeit quälte. "Sag mal Draco... Hast du gesehen, wer den Patronus herauf beschworen hat? Weil... nun ja, es war mein Patronus. Und... das kann ja nur sein... also ein Patronus kann ja nur seine Gestalt in den Patronus der Person wechseln, die der Heraufbeschwörer aus vollstem Herzen liebt. Also so haben wir es ja gelernt, oder bring ich hier grad irgendwas durcheinander?" Draco sah hastig weg und Hermine konnte sehen, dass er leicht rot wurde. "Kann schon sein", murmelte er. Neugierde prickelte durch Hermines Körper. "Von wem war der Patronus, Draco?", hakte sie nach. Dieser räusperte sich. "Von mir", presste er hervor und wich ihrem Blick aus. Hermines Herzschlag beschleunigte sich. Ihr Mund wurde trocken und sie wusste nicht, was sie sagen sollte. "Draco... du....", war alles, was sie hervor brachte. Draco sah sie ernst an. "Aber du kannst doch keinen Patronus herbeirufen!", warf sie ein und Draco musste grinsen. "Ich konnte es nicht. Aber das war vor uns, weißt du?" Hermine bekam eine Gänsehaut. Alles was er sagte war so ehrlich so... ja, so süß! Sie konnte nichts anderes tun, als ihn erneut zu umarmen. Minz- und grüner Apfelduft umhüllten sie und Hermine wollte nie wieder etwas anderes riechen. Genau genommen wollte sie ihn nie wieder loslassen, nie nie wieder! Plötzlich schob Draco sie leicht von ihm weg. Er sah ihr Ernst in die Augen. "Granger... da gibt es was, das will ich dir jetzt schon die ganze Zeit sagen", setzte er an. Hermine nickte leicht und ihr Herz schlug wie verrückt. Draco holte tief Luft. "Ich kenn das nicht; das ist absolut neu für mich, aber ich glaub ich hab mich in dich verliebt, Granger." Hermines Herz machte Freudensprünge. Sie bekam einen Kloß im Hals und sie musste mit den Tränen kämpfen. "Ich bin doch auch in dich verliebt, Draco!", hauchte sie. Draco lächelte und griff zaghaft nach ihrer Hand. Langsam näherten sich seine Lippen den ihren und Hermine bekam eine Gänsehaut. Aufregung kribbelte durch ihren Körper. Plötzlich wurde die Tür zum Krankenflügel aufgerissen. Hermine zuckte instinktiv zurück und starrte auf ihre Bettdecke. Draco seufzte. Langsam ließ Hermine ihren Blick zur Tür schweifen. Helen stand im Eingang und sah unsicher zu ihnen hinüber. "Störe ich?", wollte sie wissen. "Ich kann auch später wiederkommen!" Bevor Hermine etwas erwidern konnte schüttelte Draco den Kopf. "Nicht nötig", murmelte er und grinsend schloss Helen die Tür. Hermine warf Draco einen schnellen Blick zu, der sie weiterhin unbeirrt ansah. Was sollte das denn jetzt? Sie hatten sich gerade gegenseitig gestanden, dass sie ineinander verliebt waren und waren kurz davor gewesen sich zu küssen und er will das wirklich nicht fortsetzen? Was für ein Arsch! Ein wenig beleidigt rutschte Hermine in ihre Kissen zurück, sodass sie gemütlich sitzen konnte. Helen ließ sich auf dem Stuhl neben Draco fallen. "Hast du es wirklich gemacht?", wollte sie grinsend von ihrem Cousin wissen und Draco nickte genauso grinsend wie sie. "Mag mir mal einer erklären, was hier los ist?", zischte Hermine. Klar freute sie sich Helen zu sehen, dennoch war der Moment ziemlich ungünstig. Sie starrte aus dem Fenster und stellte erschrocken fest, dass die Sonne bereits aufging. Das erklärte auch die normalen Klamotten von Helen und ihren Freunden. Draco trug wie sowieso immer ein Hemd, er hatte wohl einfach nur sein Jackett ausgezogen.
Draco kratzte sich am Hinterkopf. "Nunja, sagen wir es mal so; wäre meine Cousine hier nicht gewesen, dann hätte ich dich weder geküsst, noch dir gesagt, dass ich mich in dich verliebt hab, verstehst du, Granger?" Etwas verblüfft nickte Hermine. Und jetzt verstand sie auch, weshalb er kein Problem hatte, dass Helen nun hier war. Für ihn machte es keinen Unterschied, immerhin wusste sie es ja. Hermine sah das ein wenig anders. Sie waren doch gerade erst wieder dabei sich anzunähern, da sollte ihr erneuter, von beiden gewollter erster Kuss doch eher alleine stattfinden, oder etwa nicht?
"Wie geht es dir denn?", riss Helen sie aus ihren Gedanken. Hermine nickte langsam. "Eigentlich ganz gut", gestand sie. Helen hatte bereits den Mund für die nächste Frage geöffnet, als die Tür erneut aufschwang und Madame Pomfrey energischen Schrittes hinein stolzierte. Hermine schloss einen Moment genervt die Augen. Sie wollte gerade einfach nur mit Draco alleine sein, es gab so viele offenen Fragen, so viel zu klären! Pomfrey bahnte sich ihren Weg zu Hermines Bett. "Aahh, Miss Granger! Sehr schön. Wie geht es Ihnen?" "Ganz gut soweit", erwiderte Hermine erneut. Der Blick der Hexe fiel auf Draco und Helen und sie runzelte die Stirn. "Was machen Sie beide denn hier? Los, raus mit Ihnen! Miss Granger braucht ihre Ruhe!"
"Ach, das ist schon in Ordn...", wollte Hermine protestieren, doch Madame Pomfrey schnitt ihr das Wort ab. "Kommt nicht infrage! Sie, Miss Granger, schlafen jetzt erstmal ein bisschen. So kommen Sie schnell wieder zu Kräften und können dann auch heute schon wieder in Ihr Haus zurück kehren. Aber dafür ist jetzt absolute Ruhe angesagt. So ein Dementorenangriff ist eine ernste Angelegenheit!" Sie scheuchte Helen zur Tür und auch Draco erhob sich, blieb jedoch kurz an ihrem Bett stehen. Er griff nach Hermines Hand und sie bekam eine Gänsehaut. "Gute Nacht, Granger", flüsterte er und zwinkerte ihr zu, bevor er seiner Cousine folgte. Hermine sah ihm mit kribbelndem Bauch hinterher. Konnte das wirklich wieder etwas werden?
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro