Kapitel 26 - Der gefallene Spieler
~Sie ist unsere Freundin und wenn du nicht blind vor Wut wärst, würdest du das auch sehen!~
Hermines POV:
Der Samstag war gekommen. Etwas unbeholfen stand Hermine in der Menge der gröhlenden Gryffindor Schüler. Interessiert folgte sie dem Spiel. Ron wehrte gerade einen Ball ab. "Ja!", rief sie aus, während sie noch immer die Daumen drückte. Dennoch, sie lagen 40:95 hinten. Komm schon Harry! Du musst den Schnatz fangen! Harry jagte auf einmal los, wendig, wie eine Schlange sauste er durch die Luft. Das war wahre Besenkunst! Hermine drückte ihre Daumen nun so fest, dass die Knöchel bereits weiß heraustraten. "Komm schon. Komm schon!", murmelte sie leise. Plötzlich ging ein erschrockenes Raunen durch die Menge. Verwirrt sah sich Hermine um. "Was ist passiert?", wollte sie von Dean wissen, der neben ihr stand. "Ginny", murmelte dieser besorgt und Hermine folgte seinem Blick. Erschrocken schlug sie sich die Hand vor den Mund. Ginny lag auf dem Boden in einer abnormalen Position, neben ihr, ihr zerbrochener Besen. "Ginny", flüsterte sie. Sie konnte ihren Blick nicht mehr von ihrer ehemals besten Freundin abwenden. Ihr durfte nichts passiert sein, ihr musste es gut gehen! Hermine hielt die Luft an. Beweg dich, Ginny! Bitte!! "Harry Potter hat den goldenen Schnatz gefangen, Gryffindor gewinnt!!" Gejubel ertönte aus den Reihen der Gryffindors, doch Hermine fiel nicht mit ein. Sie bahnte sich ihren Weg hinunter und rannte so schnell sie konnte auf das Spielfeld. Ihr Streit, Ginnys Hass... - alles egal! Es musste ihr einfach gut gehen. "Ginny!", schrie sie, während sie sich dem leblosen Körper näherte. Sie warf sich neben ihrer Freundin auf den Boden und drehte sie vorsichtig auf den Rücken. Ginny hatte die Augen geschlossen und eine Platzwunde glänzte auf ihrer Stirn, doch sie atmete. Erleichtert sog Hermine die Luft ein und verkniff sich eine Freudenträne. Harry landete neben ihnen. Pure Furcht war in sein Gesicht geschrieben. "Sie lebt", beruhigte Hermine mit einem schwachen Lächeln. Harry kniete neben seiner Freundin nieder und nahm vorsichtig ihre Hand. Nun landeten nach und nach auch die anderen Spieler, sogar die Ravenclaws, um nach dem rechten zu sehen und auch Professor MC Gonagall, dicht gefolgt von Professor Miller, eilten auf sie zu. "Lasst mich durch! Das ist meine Schwester!", hörte Hermine Ron, der sich zu ihnen durch arbeitete. Er war Hermine einen skeptischen Blick zu, sagte jedoch zum Glück nichts. "Was ist passiert?", rief Professor MC Gonagall aufgebracht. Sie hatte besorgt die Augenbrauen hochgezogen und Hermine konnte sehen, dass ihre Hand leicht zitterte. "Sie wurde von einem Klatscher am Kopf getroffen", meinte Ron und wischte sich besorgt durchs schweißnasse Haar. Hermine sah, dass Professor MC Gonagall und Professor Miller einen besorgten, vielsagenden Blick wechselten und ihr lief ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter. Das konnte nichts Gutes heißen..!
Nervös hockte Hermine auf einem Stuhl neben Ginnys Bett im Krankenflügel. Madame Pomfrey hatte ihre Platzwunde behandelt und ihr ein Serum verabreicht, doch Ginny hatte sich immer noch nicht bewegt. Von ihrem Sturz hatte sie zahlreiche Knochenbrüche erlitten, die Madame Pomfrey jedoch in Windeseile zunichte machte. "Und was passiert jetzt mit meiner Schwester?!", rief Ron mit einer hohen, quietschigen Stimme. "Wann wacht sie wieder auf?" Madame Pomfrey sah ihn an. "Mister Weasley. Einen Klatscher an den Kopf zu bekommen ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen." Die Hexe zögerte einen Moment. "Für den Moment können wir hoffen, dass sie überhaupt aufwacht!" Mit diesen Worten marschierte sie aus dem Krankenflügel und hinterließ drei aufgelöste Schüler. Hermines Blick fiel auf Harry, der auf den Boden starrte und trotzdem konnte Hermine Tränen in seinen Augen erkennen. Zögernd nahm sie seine Hand und drückte sie leicht. Er sah auf und nickte ihr dankbar zu. "Was macht sie gleich nochmal hier?", zickte Ron plötzlich, der sie mit einem abfälligen Blick ansah. Diese erschrak, als Harry ganz plötzlich aufsprang und sich seinem Freund gegenüber stellte. "Willst du hier gerade etwas Schlechtes über meine beste Freundin sagen?", forderte er Ron heraus. "Sie hat hier nichts zu suchen", erwiderte Dieser kalt. Harry fixierte ihn mit einem düsteren Blick. "Sie ist unsere Freundin und wenn du nicht blind vor Wut wärst würdest du das auch sehen!", schrie er. Es ehrte Hermine, dass sich Harry so für sie einsetzte, dennoch schien nicht mehr viel zu fehlen, bis die beiden aufeinander losgehen würden. Sie schrien sich gerade wie wild geworden an und kamen sich gefährlich nahe. Hermine seufzte. "Denkst du Ginny würde sie hier haben wollen?", forderte Ron seinen Freund heraus. "Ich..." "SCHNAUZE!!!", schrie Hermine so laut es ging. Überrascht drehten sich die beiden zu ihr um. Leiser fügte sie hinzu: "Könnt ihr diesen dämlichen, sinnlosen Streit nicht endlich mal vergessen? Es geht hier um Ginny, nicht um mich!" Beinahe schuldbewusst sahen beide zu Boden. Erneut seufzte sie und drehte sich zu Ginny um. Sie nahm wieder ihre Hand und drückte sie leicht. Komm schon Ginny! Bitte wach auf!
Als es Abend wurde saß Hermine alleine an Ginnys Krankenbett. Madame Pomfrey kam ab und zu, um nach dem Rechten zu sehen, ansonsten waren es wirklich nur Ginny und sie selbst. Hermine genoss die Stille. Das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit fühlte sie sich Ginny wieder nah, beinahe so nah wie damals. Vorsichtig strich sie ihr über die blasse Wange. "Ich wollte nicht, dass wir uns streiten", flüsterte sie so leise es ging. "Wir müssen einfach die Chance kriegen, dass zu klären. Du musst mir endlich glauben!" Sofort bereute Hermine diese Worte wieder. "Ich meine... das war kein Vorwurf! War es wirklich nicht!" Verzweiflung machte sich in ihr breit. "Ginny.. bitte wach doch auf..!" In dem Moment öffnete sich die Tür. Wie ertappt schreckte Hermine hoch. Harry trat ein und schloss die Tür wieder hinter sich. Seine Augen waren klein vor Müdigkeit und er war mindestens so blass wie Ginny. "Harry. Du solltest schlafen! Du siehst mehr tot aus als lebendig!" Als er nicht reagierte fügte sie hinzu: "Es bringt Ginny nichts, wenn du krank vor Sorge und Müdigkeit wirst!" "Es bringt ihr aber auch nichts, wenn ich in meinem Bett liege und es mir gut gehen lasse, während sie vielleicht gerade mit dem Tod kämpft!", fuhr er sie an und Hermine zuckte erschrocken zurück. "Sorry.. war nicht so gemeint", murmelte er hastig und lief nervös durch das Zimmer.
Eine Weile herschte Schweigen, was dann jedoch von Harry gebrochen wurde. "Ich habe ihr heute garnicht gesagt, dass ich sie liebe", murmelte er niedergeschlagen. Diese Worte zerrissen Hermine förmlich das Herz. "Ich bin mir sicher, sie weiß es", flüsterte sie. Langsam stand sie auf und ging auf ihn zu. Vorsichtig nahm sie ihn in den Arm. Sie wusste, dass er es gerade brauchte, so wie sie selbst Malfoy gebraucht hatte, als er sie auf der Treppe getröstet hatte.
Sie spürte, dass Harry häufig schluckte und ihr war klar, dass er weinte. Ein wenig überfordert strich sie ihm über den Hinterkopf. "Es wird alles wieder gut", hauchte sie leise und hoffte, dass sie Recht hatte.
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