Sicht Maurice
“Dado? Stehst du jetzt mal auf? Hallo? Maurice, Alter! Beweg deinen fetten Arsch aus meinem Bett und steh auf! Wir haben Schule!“, versuchte Manu mich immer noch ohne Ergebnis zu wecken. Ich war zwar wach, aber hatte absolut keine Lust aufzustehen. Ich hatte kaum geschlafen, weil ich fast die ganze Nacht mit Manu geredet habe. Wie der so wach sein konnte, verstand ich nicht. “Maurice! DADO! Hallo? Mann, ernsthaft jetzt, wir sind eh schon zu spät! Es ist 8:10 Uhr Mann!“, sagte er, während er mich in die Seite pickste. “Ich weiß, dass du wach bist. Jetzt komm“, versuchte er es weiter. Ich reagierte nicht, woraufhin er sich plötzlich einfach auf mich drauf warf. “Mann, Manu!“, grummelte ich. “Stehst du jetzt auf?“, wollte er wissen. Ich ignorierte ihn einfach, wir kamen ja sowieso schon zu spät, die paar Minuten mehr oder weniger waren mir egal. “Antworte oder ich kitzel' dich!“, drohte er mir. “Nein, bitte! Ich stehe ja schon auf, also nicht kitzeln!“, beeilte ich mich zu sagen. Ich hasste Kitzeln viel zu sehr, um das zu riskieren. “Geht doch. Wusste ich doch, dass ich dich damit kriege!“, freute Manu sich, während er von mir runter ging und mich hochzog. “Anziehen und dann in die Küche, klar? Wir sind so oder so zu spät. Dann können wir auch noch in Ruhe essen“, meinte er. Ich nickte nur. Manu verließ also das Zimmer, während ich mich schnell umzog und ihm dann folgte. Dort angekommen schmiss ich mich schon auf einen Stuhl und begann das von Manu bereitgestellte Essen zu essen. Danach gingen wir langsam zur Schule. Warum hätten wir uns jetzt noch beeilen sollen, ändert doch nichts an der Tatsache, das wir zu spät waren. Vor unserer Klasse angekommen klopfte ich an und sofort wurde uns die Tür von einer Mitschülerin geöffnet. Wir betraten den Raum und konnten uns direkt die Standpauke von unserer dämlichen Englischlehrerin anhören. “Maurice und Manuel, mal wieder zu spät und dieses Mal sogar wieder zusammen! Was ist dieses mal Ihre Ausrede?“, wollte sie wissen. “Der wollte nicht aufstehen“, meinte Manu gelangweilt und zeigte auf mich. “Ey du Arsch!“, meckerte ich. “Manuel und Maurice! Ihre Streitigkeiten können Sie auch draußen fortführen! Hinsetzten, jetzt!“, schrie sie. “Wir streiten doch gar nicht“, antwortete ich ihr und legte einen Arm um Manu. “Sehen sie?“, meinte dieser gerade zu der -bereits rot angelaufenden- Lehrerin. “Hören Sie beide schlecht? H-I-N-S-E-T-Z-E-N!“, schrie sie weiter rum. “Klar, sagen Sie das doch gleich!“, meinte Manu und zog mich mit nach hinten in die Klasse. Ich denke, ich konnte das Reißen ihres Geduldsfadens quasi hören. In unserer Klasse herrschte zwar freie Platzwahl, aber wir saßen trotzdem lange nicht mehr nebeneinander. Es waren keine zwei Plätze mehr nebeneinander frei, was also bedeutete, dass wir erst mal dafür sorgen mussten, dass jemand aufstand. Manu blieb vor einem Tisch stehen und sah Lukas, den Jungen der dort saß, böse an. “Aufstehen“, meinte er leise, so dass nur Lukas und ich es hörten. “Was?“, fragte er ängstlich. “Bist du taub? Du sollst aufstehen!“, meinte Manu wieder, dieses mal etwas lauter. “Aber... es sind doch noch Plätze frei?“, versuchte es Lukas. “Steh auf, verdammt nochmal!“, mischte ich mich ein. “Manuel und Maurice! Ich dulde so ein Verhalten nicht!“, schrie unsere Englischlehrerin schon wieder. “Ist doch alles gut, er wollte doch grade aufstehen!“, meinte Manu freundlich zu ihr, drehte sich wieder zu Lukas und zischte bedrohlich: “Oder?“ Dieser verstand auch endlich, dass er gegen uns beide sowieso nicht ankommen würde und sprang förmlich von seinem Sitz auf. “Geht doch!“, meinte ich, während ich und Manu uns hinsetzten und leise lachten. “Und du hast dir Sorgen gemacht, dass wir zu unterschiedlich wären“, kicherte ich. Mir war von Anfang an eigentlich klar, dass Manu mir gar nicht so unähnlich war. Na gut, ich war immer so, bei Manu konnte es aber auch öfters mal vorkommen, das er sich fügte, was bei mir nicht der Fall war. Früher beklagte sich Manu auch bei mir, dass ich manchmal übertreiben würde. Aber trotzdem würde er mich nie im Stich lassen, dass war mir klar. “Ist jetzt mal Ruhe dahinten!?“, meckerte unsere Lehrerin erneut. “Ja ja, fahren sie fort“, antwortete ich gelangweilt. Kurz schnaubte sie, bevor sie aber wirklich weiter machte. Ich warf einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass es 8:50 war. Wahrscheinlich waren wir also so gegen 8:40 Uhr angekommen. Naja, ich kam schon mal später, also ist alles gut.
Sicht Micha
Was ziehen die denn für 'ne Show ab? Erst kommen die fast 40 Minuten zu spät und dann stressen die noch Frau Habicht und Lukas. Und seit wann sind die beiden überhaupt wieder befreundet? Der ruhige Manu ohne Maurice hat mir besser gefallen. Tatsächlich war Manuel ohne Maurice ein ruhiger Schüler, der keine Probleme machte. Deswegen waren die Lehrer auch so glücklich darüber, als die beiden keine Zeit mehr miteinander verbrachten. Und Manus Aussage eben. Maurice wäre nicht aufgestanden. Hatte er etwa bei Manu gepennt? Was interessiert mich das überhaupt? Ich lenkte meine Aufmerksamkeit zur Abwechslung mal auf den Unterricht und ignorierte das unangenehme Gefühl, dass gerade in mir aufstieg.
Nach dem Unterricht ging ich -wie immer- zu unserem Treffpunkt, dem großen Baum. “Ey Micha?“, fragte Daniel, der es sich auf dem Baum gemütlich gemacht hatte. “Was gibt's?“, fragte ich gelangweilt. “Stimmt es, dass du mit Maurice zusammen bis zum Ende der Woche Strafdienst hast?“, wollte er wissen. Hilfe, woher weiß der das denn jetzt? “Ja. Deswegen Werd ich mich erst mal von Stress und so fern halten, da ich keinen Bock hab', dass Herr Meißner noch 'ne Woche dranhängt“, antwortete ich ihm. “Ich hab noch eine Frage“, meinte er. “Dann frag halt einfach“, sagte ich grinsend. “Was hälst du davon, dass Maurice und Manu wieder befreundet sind? Jetzt wird der sich doch sicher wieder einmischen?“, befürchtete er. “Pah, soll mir egal sein. Ich kam früher gegen beide an, dann schaff' ich das jetzt auch. Als ob ich vor jemanden Angst hab, der alleine nichts auf die Reihe bekommt und feige ist!“, prallte ich. “Ach ja? Das solltest du vielleicht lieber!“, hörte ich es plötzlich hinter mir. “Och ne. Der Feigling und sein Bodyguard!“, sagte ich, während ich mich umdrehte. So hatte ich die beiden früher genannt, es passte einfach. Manu war feige und Maurice passte auf ihn auf. “Deine kindischen Bezeichnungen kannst du dir sonst wohin stecken. Wirst ja sehen, was du davon hast!“, zickte Maurice. “Ach ja? Zeig's mir doch!“, provozierte ich ihn. “Kannst du gerne haben!“, meinte Maurice und kam einen Schritt auf mich zu. “Maurice. Herr Meißner!“, warnte Manu ihn. Und auch ich bemerkte erst in diesem Moment, dass Herr Meißner wieder um uns rum schlich, bereit, jederzeit dazwischen zu gehen und unseren Strafdienst zu verlängern. “Pah. Wir sehen uns dann beim Strafdienst, Micha!“, meinte Maurice sarkastisch, bevor er Manu packte und verschwand. Herr Meißner trat ebenfalls den Rückzug an, als er begriff, dass die drohende Gefahr einer Auseinandersetzung oder Schlägerei vorüber war. Eins stand für mich aber fest: Ich war mir nicht sicher, welche Rolle Manuel spielen würde. Gerade hatte er mir irgendwie geholfen, aber nur, weil Maurice ebenfalls gefährdet war. Jetzt hieß es Augen zu und durch, beziehungsweise den Rest der Woche ohne Stress überleben. Noch mehr Strafdienst würde ich nämlich nicht lange aushalten. Vielleicht übertrieb ich auch, aber länger als alle anderen in der Schule zu sein, ist extrem scheiße.
Hallo^^ Uff so viel Stress! Obwohl ich Ferien habe. Egal, Augen zu und durch. Ich glaube, bis jetzt hab ich im Nachwort immer nur gemeckert oder hatte keinen Plan was ich schreiben soll. Geil xD. Naja, BYE^^
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