Heimatfilm Teil 8- Im D- Zug
Die Tage flogen an mir vorbei. Zwischendurch versuchte ich, mit meinem Mann zu reden, doch er ging nicht ans Telefon. Selbst, bei den Kindern nicht. Denen er nach drei Tagen schrieb, das er sie immer lieb haben würde, auch, wenn er jemand Neues hätte. Denn anscheinend wollte ich ihn ja nicht mehr und Claudia würde ihn viel besser verstehen. Die Kinder waren total aufgeregt, denn wir kannten Claudia schon länger und hätten nie gedacht, dass zwischen ihnen etwas entstehen könnte, sie war eigentlich zu flippig für ihn. Daraufhin rief ich ihn noch einmal an- nichts. Dann musste ich es eben vor Ort klären. Irgendwann musste ich ja mal zurück...sagte ich am fünften Tag am Frühstückstisch.
„Warum? Ich dachte, du wärst noch krank geschrieben?" fragte Tom und stellte Noemi Porridge hin.
„Naja, weil die Kinder in die Schule müssen..."
„Wir haben doch noch eine Woche Ferien." sagte Mika, die wie ich Brötchen aß.
„Siehst du. Ihr bleibt einfach noch hier." lächelte Tom. „Und wir sind noch nicht mit dem Umbau fertig. Willst du auch ein Zimmer für dich, Schatz? Zum Schreiben? Ach, wollen wir uns nicht spaßeshalber ein paar Häuser anschauen?"
Die Kinder juchzten auf.
„Ich habe bereits ein Haus, das nicht mal abbezahlt ist." murmelte ich.
Tom guckte mich verärgert an.
„Hatte ich dich nicht um etwas gebeten?"
Ich holte tief Luft und gab zurück:
„Man kann nicht einfach einen Schlussstrich ziehen und neu starten, wenn noch so viele Altlasten herum liegen!"
„In unserem Falle ja, ich habe dir erklärt, wie es gehen könnte. Natürlich verstehe ich, das es dir unangenehm ist, das ich erst einmal finanziell für euch sorge. Wenn du unbedingt willst, setzen wir eben einen Vertrag auf, das du mir das Geld irgendwann zurück zahlst."
„Wie soll ich das denn tun?" murmelte ich.
„Das wird schon werden, wir haben alle Zeit der Welt. Ach komm, lass uns dieses blöde Thema lassen, das verdirbt mir den ganzen Tag." seufzte er nun.
„Ja, genau, Mama. Gehen wir jetzt Häuser anschauen?" fragte Mika aufgeregt.
Nun, die beiden waren schon völlig Team Tom. Sie liebten es, das er sie wie Prinzessinnen behandelte, liebten es, in London zu sein und jeden Tag etwas Aufregendes zu unternehmen. Tom lachte.
„Langsam, meine Lieben. Wir müssen doch erst einmal ein paar Häuser im Internet raussuchen und Termine machen. Leider muss ich weg, guckt ihr doch schon mal, und wenn ich wieder da bin, so gegen Mittag, schauen wir uns alles gemeinsam an. Okay?"
Die Mädchen nickten. Ich gab mich geschlagen.
„Irgendwas, worauf ich achten soll?" fragte ich.
„Es muss genug Platz für meine Bücher da sein, ansonsten macht einfach. Und nun lächele mal wieder, mein Herz." murmelte er und küsste mich sanft. „Oder muss ich meine Spezial- Methode anwenden?"
Mir wurde heiß. Nun, nach dem heißen Oralsex- Morgen waren Tom und ich immer zu müde gewesen, um uns am Abend noch zu lieben, und am Morgen beziehungsweise Tag waren fast immer die Mädchen um uns herum. Wir waren viel unterwegs gewesen und am Nachmittag und Abend stand der Barde auf der Bühne. Tom schien das alles prima weg zu stecken, doch mir machte das Gelaufe zu schaffen. Zwar hatte sich meine Brust wieder beruhigt, doch Schmerzen hatte ich immer noch und war so viel Belastung nicht gewohnt. Trotzdem war ich jetzt etwas ausgehungert nach dem tollen Kerl...und ich wußte, er auch nach mir, ich sah es an seinem Blick. Doch er musste ja gleich los! So schüttelte ich den Kopf und setzte mich mit den Mädchen vor den Computer. Und oh, was fanden wir für Traumhäuser! Nur als ich die Preise sah, wurde mir schlecht. Doch eines gefiel uns besonders gut und ich schickte es Tom. Dann schaute ich meine Mädchen an.
„Ihr fühlt euch wohl hier, nicht?" seufzte ich.
Beide nickten.
„Wir vermissen unsere Freundinnen, aber ansonsten ist es cool hier. Wir würden gerne für immer bleiben..."
Ich lächelte. Ja, ich auch, aber...ach, diese Aber! Ich ging duschen und sang ein bisschen, das machte mich wieder etwas fröhlicher. Als ich fertig war, hatte Tom geantwortet und mich gebeten, Termine zu machen. Ich hatte seine Verpflichtungen auf meinem iPhone und außerdem hing in der Küche ein Wandkalender. Eine Stunde später hatte ich alles geregelt, doch Tom war immer noch nicht da. Er schrieb, das das Interview länger dauern würde und er von da aus gleich ins Theater fahren würde. Ich fragte mich wieder, wieviel Streß dieser Kerl aushalten konnte. Die Mädchen holten Donuts für den Nachmittagskaffee, danach malten sie sich die Grundrisse des Hauses auf, für das wir am nächsten Tag einen Besichtigungstermin hatten. Dann richteten sie ihre Zimmer ein und ich stöhnte. Ich wollte Tom nicht ausnehmen, wie eine Weihnachtsgans! Mein Handy brummte. Es war Tom, er rief an.
„Hey...kannst du...mir einen Gefallen tun?" fragte er und ich hörte, das er gestreßt klang.
„Natürlich. Was?"
„Komm bitte her. Schnell." hauchte er.
Mein Herz sackte in die Hose.
„Himmel, ist was passiert?"
„Nein, alles okay. Nur ich...ich erkläre es dir später. Nimm dir ein Taxi, okay?"
„Ja." hauchte ich.
Tom hatte mir erlaubt, seinen Wagen zu fahren, aber ich hatte mich noch nicht da ran getraut. Meistens wurden wir eh kutschiert. Ich verabschiedete mich von den Mädchen und fuhr zum Theater. Tom hatte noch genau zehn Minuten und ich lief schnell durch den Hintereingang. Eine der Schauspielerinnen begrüßte mich und ich wollte mich gerade mit ihr unterhalten, als der große Kerl schon angeschossen kam. Er entschuldigte sich bei ihr und zog mich hektisch von ihr fort. Wir landeten in einer Besenkammer! Tom keuchte, während er sich vor mich kniete:
„Tut mir leid...aber...ich kann sonst nicht auftreten. Es ist die ganze Zeit in meinem Kopf..."
Er zog mir, ohne auf eine Antwort zu warten, die Unterhose runter und schnappte nach meinen Schamlippen. Ich schnappte nach Luft. Woah, war Tom gierig! Aber der Zeitdruck würde einen Orgasmus wohl ziemlich erschweren. Ich sagte es leise, Tom murrte und guckte hoch.
„Du wirst kommen." sagte er so ernst, das mir heiß und kalt wurde.
Er machte weiter. Ja, er war verdammt gut darin und ich konzentrierte mich auf den Moment. Auf das, was ich fühlte, roch und auf Tom's süße Knurrgeräusche. Die mir zeigten, wie verrückt er nach mir war, und das heizte mir ziemlich ein. Ich kam, und wie! Schrie leise auf und zack, lag seine Hand auf meinem Mund. Er schob seine Finger zwischen meine Lippen, ich saugte gierig daran. Dann ließ er abrupt los und sprang auf.
„Danke." flüsterte er, küsste mich flüchtig und verschwand.
Hm, wofür Danke, wollte ich sagen. Schließlich hatte er mich befriedigt! Ich hätte bleiben können, doch ich wollte erstmal verdauen, was das eben war. Tom schrieb mir kurz in der Pause, das er hoffte, das ich nicht allzu von dem Überfall irritiert sei. Aber er hätte mir ja erklärt, wie sehr er es brauchte. Und meine Orgasmen hätten ihn total entspannt. Ich kicherte und schrieb:
„Nur entspannt?"
„Natürlich nicht, aber nachher bin ich bestimmt wieder zu k.o. Das Zeitproblem gerade ist echt nervig, hm?" schrieb er zurück.
„Yep...aber wir hätten ja auch noch einen Quickie hinterher schieben können..."
„Ich mag keine Quickies."
„Wie bitte? Was war denn das eben?"
„Kein Quickie. Ich hab's gerade so auf die Bühne geschafft...Muss jetzt weiter. Bis dann. Ich liebe dich, Schatz. Und nochmal...DANKE!"
„Ich liebe dich auch." antwortete ich lächelnd. „Und gern geschehen, stets zu deinen Diensten."
Leider war Tom tatsächlich total groggy, als er gegen halb eins in der Nacht nach Hause kam. Der Besichtigungstermin war um zehn Uhr morgens und wir würden um acht aufstehen müssen. Doch bevor wir einschliefen, erzählte mein großer Schatz, das er sich schon nach geeigneten Internaten für die Mädchen umgeschaut hätte. Ich nickte nur müde. Ja, mein Leben war gerade im Totalumbruch und ich fühlte mich, wie in einem D- Zug! Und ich wartete nur darauf, das er entgleiste oder gegen eine Wand knallte. Mit diesem Gedanken schlief ich ein und träumte natürlich absoluten Horror. Ich wachte panisch auf und spürte Tom's Atem an meinem Ohr. Ich kuschelte mich an seine Brust, er schnorchelte selig, was mich sofort beruhigte. Sanft strich ich über seine nackte Haut. Küsste seine Brustwarze, knabberte daran und wanderte tiefer. Hm, er hatte eine Revanche verdient, fand ich. Nachdem Tom vorhin so uneigennützig gewesen war. Und außerdem brauchte ich ein wenig Zerstreuung! Tom schlief, wie immer, nackt. Und regte sich nicht. Ich zögerte kurz, bevor ich mich seinem kleinen Freund widmete. Nun, er könnte ja sagen, wenn er nicht wollte, dachte ich und fuhr mit meinen Lippen über seine Länge. Doch, nun begann er, leise zu stöhnen. Ich rieb seinen Schaft und lutschte an seiner Eichel. Lies seinen Penis langsam tiefer in meinen Mund gleiten. Tom's süße Geräusche machten mich total heiß und er legte sanft seine Hand auf meinen Kopf. Nun war er wohl doch wach, und anscheinend nicht abgeneigt. Ich wollte mich einen Moment zurück ziehen, da ich Luft holen wollte, doch plötzlich griff der große Kerl fest in mein Haar und drückte zu, sodass es unmöglich war, mich zu befreien. Tom's Penis steckte tief in meinem Mund und ich machte weiter, weil ich dachte, das er vielleicht kurz vor Exitus war und dann wäre es wirklich blöd, wenn ich aufhören würde. Tränen sprangen in meine Augen, doch ich zwang mich, ruhig durch die Nase zu atmen. Tom's Griff wurde kräftiger, er riss an meinen Haaren und ich jaulte leise vor Schmerz, aber das irritierte den großen Kerl nicht. Er hob sein Becken an und ich musste würgen, weil sein Penis sich nun tief in meinen Rachen drängte. Tom stöhnte laut auf und in meinem Mund sammelte sich die warme, salzige Flüssigkeit. Aber er ließ immer noch nicht los! Ich krallte mich in seine Oberschenkel, schluckte, greinte, mein Gesicht war feucht von den Tränen der Anstrengung und ich hatte wirklich Angst, zu ersticken. Nein, meine Erregung, die ich anfangs gespürt hatte, war vollkommen verschwunden und diese Erfahrung gerade war so etwas von albtraumhaft, das ich befürchtete, immer noch zu schlafen! Endlich nahm Tom seine Hand weg und ich zog mich keuchend und japsend zurück. Es war fünf Uhr morgens, ich rannte ins Bad und schloß mich ein. Schluchzte und wimmerte, dann kam mir alles hoch und ich erbrach mich fürchterlich. Nachdem ich mich etwas gesäubert und die Zähne geputzt hatte, ging ich zurück ins Schlafzimmer. Tom schlief selig, als wäre nichts gewesen. Am Liebsten hätte ich auf ihn eingeprügelt, aber ich war zu müde und erschöpft, so legte ich mich in weiter Entfernung zu ihm hin, drehte ihm den Rücken zu und schlief irgendwann ein.
Tom küsste meinen Nacken und zuerst dachte ich, ich hätte alles nur geträumt. Doch dann spürte ich, das mein Hals schmerzte, ich konnte kaum schlucken. Tom's Lippen wanderten über meinen Rücken und ich rutschte von ihm weg.
„Was ist?" murmelte er.
„Ich mag nicht." brummte ich.
„Okay." hauchte er und kuschelte sich an mich.
Es kam schon wieder hoch, obwohl nichts mehr in meinem Bauch war und ich stürzte ins Bad. Der große Kerl lief hinter mir her, anscheinend war es ihm jetzt nicht mehr egal, wie es mir ging. Ich kam mir vor, wie in einem schlechten Film! Das war doch nicht der süße Tom gewesen, der sich beim ersten Mal für die Größe seines Penis entschuldigt hatte!
„Was ist los, Schatz?" hauchte er müde und hielt meine Haare weg.
Sofort zuckte ich zusammen und schlug nach ihm, er zischte und wich zurück.
„Gott, Birgit!" murrte er.
Das Würgen hatte aufgehört, ich hatte nur bittere Galle gespuckt.
„Jetzt tu nicht so, als ob du nicht wüßtest, was los ist." fauchte ich. "Ich meine, ich stehe ja darauf, wenn's ein bisschen heftiger ist, aber das war too much. Ich hatte Angst, Tom!"
Er saß immer noch am Boden und guckte müde und verwirrt zu mir auf. Ich spülte meinen Mund aus.
„Wovon redest du?" fragte er, als ich fertig war. „Hast du schlecht geträumt?"
Mir schossen Tränen in die Augen. Klar, nun tat er so, als würde ich es mir einbilden! Ich ging zurück ins Schlafzimmer, denn mir war kalt und schwindelig. Als ich die Decke zurück zog, sah ich Flecken von Tom's Sperma auf dem Laken, außerdem ein großes Büschel schwarzer Haare. Super, ich hatte eh schon Haarausfall von den Östrogenhemmern, die ich nehmen musste! Tom, der mir hinter her gekommen war, griff verwundert nach dem Büschel.
„Ich verstehe nicht..." murmelte er irritiert. „Hatten wir Sex?"
„Sowas in der Art." brummte ich. „Ich wollte es dir oral besorgen, aber dann meintest du, bossy zu werden. Ziemlich hardcore- bossy. Ich habe wirklich Probleme mit dem Würgereflex und nun..."
Ich schluchzte leise.
„Was habe ich getan?" flüsterte er.
Ich berichtete weinend und Tom schaute mich entsetzt an. Drehte immer noch mein Haarbüschel zwischen seinen Fingern.
„Und jetzt tust du auch noch so, als würde ich es nur geträumt haben!" schluchzte ich abschließend.
„Ich kann mich nicht erinnern..." murmelte er. „Aber ich glaube dir, ich war nur im ersten Moment so verwirrt. Es tut mir so leid, Schatz."
„Das macht es nicht besser. Vor allen Dingen, weil...du mich alleine gelassen und friedlich geschlafen hast."
Sein trauriger Blick war auf mich gerichtet und wir zerkauten beide unsere Unterlippen.
„Birgit..." begann er. „Ich würde dir niemals absichtlich weh tun. Bitte, glaube mir. Aber ich...muss dir noch eine Beichte machen. Wenn ich unter Streß bin, dann nimmt nicht nur die Lust nach Oralsex zu, sondern ich schlafwandele auch manchmal. Habe nachts schon Sachen verlegt, ohne, das ich es mitbekommen habe und bin morgens völlig ausgetickt, weil ich sie nicht wieder gefunden habe. Einmal bin ich...oh Gott, was wirst du von mir denken...bei einer Unbekannten aufgewacht, sie hat mir erzählt, ich wollte sie unbedingt lecken."
Nun schluchzte Tom. Es war furchtbar, er schämte sich so sehr, das ich es spüren konnte und meine Wut war etwas verflogen. Doch der Schock saß noch tief und ich war hin- und hergerissen. Tom hatte sich eingerollt und weinte leise.
„Es tut mir so wahnsinnig leid." greinte er.
Ich robbte etwas auf ihn zu und er schaute mich so herzzerreißend an, das ich dahin schmelzen hätte können. Tom hatte meinen Haarbüschel nun fest in seiner Faust. Ich strich über seine Wange und hauchte:
„Ich glaube, wir brauchen ein wenig Abstand. Das ging alles viel zu schnell mit uns..."
„Nein!" rief er erschrocken und schoß hoch. „Nicht, ich...werde aufpassen, das ich genug Ruhe habe, und...warum hast du dich eigentlich nicht verteidigt? Du hättest... mir weh tun können."
Ich holte tief Luft und rückte wütend von ihm ab.
„Ich habe mich panisch an dir festgekrallt und gequälte Laute von mir gegeben, das ist doch wohl deutlich genug! Und entschuldige, das ich dir nicht absichtlich weh tun wollte!" knurrte ich.
Tom seufzte.
„Verstehe. Falls es wieder so ist, bitte, halte dich nicht zurück, tu mir absichtlich weh, und zwar richtig, damit ich aufwache. Aber bitte...gib uns noch nicht auf!" flehte er leise.
„Tom... ich...fahre am Besten für ein paar Tage heim, ja? Dann können wir beide mal durchatmen."
Er sagte nichts.
„Ich schaue nach einem Flug." murmelte ich und stand auf.
Ja, ich hatte vollen Zugriff auf alles, was in dieser Wohnung war, auch auf Tom's Computer und seine Passwörter. Dabei kannte der Kerl mich erst seit einer Woche! Verrückt. Aber andererseits waren wir uns einig gewesen, das man keine Zeit verlieren sollte, wenn's so heftig geklickt hatte. Nur hatte uns das Leben mal wieder bewiesen, das nichts so ist, wie man es vermutet, bei dem süßen, freundlichen Schauspieler taten sich plötzlich Abgründe auf, die ich nie für möglich gehalten hätte, und wahrscheinlich würde er an mir auch noch Verhaltensweisen kennen lernen, die er nicht mochte. Nun, während ich Flugverbindungen checkte, kam mir in den Sinn, das ich vielleicht doch etwas über reagierte. Tom hatte mich ja nicht vergewaltigt oder so. Ich hatte angefangen, ihn zu verführen und hätte ihn wirklich kneifen können, als es zu viel wurde. Ich hatte es nicht getan, weil...es anfangs in Ordnung war. Ja, etwas dominiert zu werden, machte mich an, hätte Tom mich vorher gefragt und wäre es langsam angegangen, hätte ich garantiert auch meinen Spaß daran gehabt. Doch das hatte er nicht gekonnt, weil er nicht bewußt gehandelt hatte! Irgendeinen Preis musste seine ständige Umtriebigkeit ja haben... Ich roch frischen Kaffee und stöhnte. Hörte, wie Tom in der Küche rumorte. Mittlerweile wußte er, das man mich mit Essen immer runterkriegen konnte... Ich starrte auf den Computerbildschirm, es gab mehrere Möglichkeiten. Ich hätte frühestens in drei Stunden fliegen können- beziehungsweise die Kinder und ich, doch dann würden wir der Maklerin absagen müssen. Und ein Haus anzugucken, würde ja nicht bedeuten, das man es gleich kaufen müsste. Andererseits würde es Tom gut tun, mal zu Hause zu bleiben und zu entspannen, denn Abends war ja wieder Theater angesagt. Natürlich konnten wir auch später fliegen, und so war ich im Zwiespalt. Als würde Tom merken, worüber ich nachdachte, stand er plötzlich hinter mir und guckte auf den Bildschirm.
„Viertel nach zwölf? Dann sind wir bestimmt noch nicht zurück, Schatz." murmelte er und streichelte mein Haar.
„Ich weiß. Aber vielleicht ist das auch eines der Dinge, die wir langsam angehen sollten." hauchte ich.
„Wir müssen heute ja noch nichts entscheiden. Und die Mädchen sitzen schon ganz aufgeregt am Frühstückstisch, die wären furchtbar enttäuscht, wenn wir's nicht machen. Muss du denn unbedingt heute weg? Flieg doch morgen. Oder am Wochenende."
Ich seufzte und klickte auf den Abendflug. Tom stöhnte.
„Was muss ich tun, um es wieder gut zu machen?" raunte er.
Ich seufzte und erklärte:
„Darum geht es doch gar nicht. Es liegt nicht nur an der Sache eben, ich war auch ziemlich zickig zu dir in den letzten Tagen. Und das hast du nicht verdient, nach allem, was du für uns tust. Glaub mir, der Abstand wird helfen."
„Du warst nicht zickig. Ein bisschen verstimmt, aber es ist doch normal, das du nicht immer gut drauf sein kannst, genau wie ich. Ich finde, wir kriegen es trotzdem ganz gut hin."
Ich stand auf und seufzte. Dann umarmte ich ihn fest und er stöhnte leise.
„Bitte...buche um. Flieg morgen. Ich brauche dich..." murmelte er in mein Ohr.
„Was ist morgen anders als heute?" lächelte ich.
Ich wußte genau, was Tom wollte. Mich so lange hinhalten, bis ich wieder beruhigt war, er dachte sicherlich, ich würde jetzt in meiner Panik handeln und davon laufen. Und Tom spürte, dass er es mir nicht erklären musste, er blieb still und schmuste mit meinem Ohr. Ich machte mich sanft los, drehte mich zum Computer und fuhr ihn herunter, ohne etwas verändert zu haben. Hörte, das Tom ging. Ich folgte ihm in die Küche, wo ich sofort durch die Mädchen abgelenkt war. Wir mussten uns beeilen, denn wir würden noch eine Stunde bis zum Haus brauchen. Der große Barde schob sich schnell ein Toast in den Mund und ging duschen. Ich zog mich an und schmierte uns Brötchen für die Fahrt, während die Mädchen das Obst klein schnitten. Um das warme Rührei war es wirklich schade, aber ich nahm noch ein paar Bissen. Die Kinder waren ziemlich verstimmt, als ich ihnen sagte, das wir am Abend fliegen würden, doch trotz dessen wurde die Fahrt schön, wir sangen und lachten viel. Und ständig spielten Tom's Finger mit meinen. Anscheinend war er jetzt auch überzeugt, das ein vorübergehender Abschied uns nicht schaden würde.
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