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„Siehst du? Er kann nicht brav sein. Ich glaube, es ist Zeit, dass wir uns näher kennenlernen.", kommentierte er mein Handeln nur und ließ sich kein bisschen stören. Wie sagte er so schön? Am Ende machteer, was er will. „Lass deine Finger von ihr, du dreckiger Scheißkerl! Wenn du ein Problem mit mir hast, dann nimm mich!", schrie ich ihn an. Ich Idiot. „Er kann schreien wie er will. Ich zeige dir jetzt mein Lieblingsspiel. Mal sehen, ob ich dich auch so schön zum Schnurren bringen kann, wie dein Lover im Bett." Ich sah wie sich ihre Augen weiteten. Für sie schien auch kein Zweifel mehr daran zu bestehen, dass er ihr wehtun würde. Zu gern wäre ich stolz gewesen, als ich die Akzeptanz in ihren Augen sah und sie ihm nicht zeigte, dass sie Angst hatte. Nur leider konnte ich dieses Gefühl nicht aufbringen, solang mich selbst die Panik in den Wahnsinn trieb.
„Jungs?Ihr wisst was wir brauchen.", wies er seine Männer an und die setzten sich augenblicklich in Bewegung. Egal was er vorhatte, er machte es öfter. Kurz daran kamen sie mit einem Eimer, einem Kasten und Kabeln wieder. Mein Gehirn versuchte zu verstehen, was hier gerade passierte. In dem Eimer war Wasser. Das Gerät konnte ich nicht richtig ausmachen. Es wurde an eines der Kabel angeschlossen. Strom und Wasser! Wie ein Geistesblitz nahm ich endlich wahr, was dieser Sadist im Kopf hatte.
„Bitte!", flehte ich. Meine letzte Hoffnung war, dass ihm das so weit gefallen würde, dass er von ihr absah. Lieber nahm ich diese Folter in kauf. „Er beleidigt und ist frech. Komisch, dass er sich scheinbar ernste Sorgen um dich macht. Wenn er nicht so langweilig im Bett wäre, würde ich dich für deine Wahl beglück wünschen." Er gab ein Zeichen und aus dem Eimer mit Wasser wurde ein großer Schwammgeholt. Der sadistische Spinner nahm das tropfende Teil entgegen und abwechselt zu seiner Hand und zu ihr. Er wollte ihr Angst machen. „Fick dich!", reckte sie das Kinn. Während ich auf seinem Gesicht nur ein Lächeln sah, konnte ich sie nur fassungslos ansehen. Sie sollte ihn nicht provozieren!
„Vielleicht sollte dieser Mund lieber andere Sachen in den Mund nehmen.", änderte er die ganze Dynamik im Raum mit seiner Aussage. Mein Herzschlag setzte einen Moment aus. „Lieber sterbe ich. Komm mir zunah und meine Zähne werden dich glücklich machen.", trotze sie ihm weiter, was wohl jeden schockte. Er fing sich wieder und fing anzu lachen. Es wirkte nicht mal gespielt. Als hätte er ernsthaft Spaß an dem kleinen Wortwechsel mit ihr. Wenigstens löste er seine Hand von ihrem Kinn dabei. „Eigentlich ist es schade, dass du so auf den Typen stehst.", strich er ihr jetzt über die Wange.
Ein kurzes Lächeln von ihr ließ mich blinzeln. Gefiel ihr das etwa? Bevor der Gedanke sich verfestigen konnte, biss sie ihn tatsächlichin die Hand mit der er sie berührte. „Du Miststück!", verpasste er ihr einen Schlag mit besagter Hand ins Gesicht. „Ich habe dich gewarnt.", spuckte sie Blut aus und warf mir einen Blick zu. Erst jetzt sah ich Angst in ihren Augen. Sie hatte Angst vor meiner Reaktion, aber ich konnte nicht mal reagieren. Viel zu sehr war ich überrascht von dem allen hier. Nie hätte ich ihr zugetraut so viel Mut aufzubringen und sich unserem Entführer so zu widersetzen. Sie schien selbst den Schlag zu verkraften.
Kurz funkelte ein Gedanke in mir auf. Wer so einsteckte, wurde nicht daserste Mal geschlagen. Ich durfte mir jetzt keine Sorgen darum machen,ob ich recht haben könnte. „Bist du okay?", fragte sie mich jetzt direkt. Ich nickte nur. Was sollte ich auch sagen? Die Wahrheit würde wohl nur diesem Spinner gefallen. Davon abgesehen schämte ich mich, dass unsere Rollen gerade so vertauscht waren. Ich sollte der Starke von uns beiden sein. Leider wirkte es im Moment wirklich genau anders rum. „Könnt ihr später flirten? Ich versuche hier schon dafür zu Sorgen, dass euch der Arsch auf Grundeis läuft und ihr zeigt mir nur dieses Verhalten.", zeigte sich dieser Spinner sichtlich frustriert.
Wahrscheinlich hatte er die Hoffnung, dass wir längst brav waren. Oder wie die Unbekannte dachte, dass es schon um das Betteln ging. Als würde betteln etwas bringen. „Dann gib dein Bestes.", warf sie ihm nur zu ohne ihren Blick von mir zu lösen. Ich schüttelte den Kopf. Diese Frau würde mir, falls wir wie durch ein Wunder überlebten, bestimmt noch Kopfschmerzen bereiten. „Ich mag es, wenn Frauen eine Herausforderung darstellen.", freute ersich drüber. Ich wollte nicht hinsehen. Ich konnte mir vorstellen,was er plante und doch konnte ich meinen Blick einfach nicht lösen. Fixierte den Schwamm und das Kabel was folgte. Ihr Schrei hallte durch die Wände und doch konnte ich nicht wegsehen. Nicht mal alsich die Tränen in meinen Augen bemerkte, die mir langsam ein wenig der Sicht nahmen.
„HÖR AUF!", verlangte ich von ihm. Wieder hallte ein Schrei und endlich konnte ich mich lösen. Der Anblick hatte sich nicht nur in mein Gedächtnis gebrannt, sondern auch diese Schreie würde ich wohl nicht vergessen können. „Ich glaube, der Lover wird soft. Was sagst du dazu? Ich wusste, dass ich dich zum Schreien bringen kann.Irgendwann ist für jeden die Grenze erreicht und ich bin fast ein wenig enttäuscht, dass es so schnell ging." Er wollte uns mit seinen Worten weiter quälen, aber meine Ohren warteten nur auf eine verbale Reaktion von ihr. Ich wusste, dass mich ihre Stimme erleichtern würde, obwohl es wohl endete, falls sie ohnmächtig wurde.
In diesem Fall musste ich einfach egoistisch sein, denn ich brauchte diese Erleichterung um selbst durchhalten zu können. Leise Stimmen,sein Lachen und all diese Geräusche, aber kein Wort von ihr. Ich musste wieder zu ihr sehen und meinen Blick von meinen Knien lösen, musste mich regelrecht zwingen, denn ich wusste nicht, was ich sehen würde. Sie hatte die Augen geschlossen und tiefe, hektische Atemzüge zeichnet sich an ihrem Körper ab. Sie war noch da und kämpfte damit sich wieder zu fangen. Ich verachtete mich in dem Moment für die Erleichterung die ich spürte.
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