39
Langsam gehen wir raus auf den Balkon und setzen uns dort auf eine der Liegen, wo ich eine der Wolldecken über uns ausbreite und Louis in meine Arme ziehe. „Ich liebe dich.", hauche ich und spreize meine Finger, als Louis unsere Hände miteinander verschränken will. „Ich liebe dich auch.", flüstert er und dreht sich ein wenig auf den Bauch, bevor er mich anlächelt und und mit der freien Hand über meine Wange streicht.
Ich schaue nur lächelnd zurück und habe den Sonnenuntergang längst vergessen. Louis' Augen ziehen einen viel mehr in seinen Bann, da muss man einfach nur hinschauen. Das wunderschöne Blau, in welchem sich die verschiedensten Farben des Himmels widerspiegeln, das kleine Funkeln und die klitzekleinen Grübchen um seine Augen, wenn Louis grinst. Die süße Lache, das breite Lächeln, die kleinen Bartstoppeln, welche man nur von nahem sehen kann und die kaum erkennbaren Sommersprossen.
„Der Sonnenuntergang.", höre ich von weit entfernt, weswegen ich darauf nicht eingehe und eine Hand an Louis' Wange lege, bevor ich mich langsam zu ihm beuge, um ihn küssen zu können. Nur hauchzart und kurz.
„Wo bist du mit deinen Gedanken?", kichert Louis plötzlich und stupst mit seiner Nase gegen meine. „Hmm?", murmle ich und lasse meinen Blick so gut es geht über sein Gesicht schweifen. „Woran denkst du?", will er wissen und legt seine Lippen auf meine. „An dich, nur an dich.", nuschle ich gegen seine Lippen und ziehe ihn an der Hüfte auf meinen Schoß.
„Bist du hart?", fragt er plötzlich und rutscht ein wenig nach hinten, sodass er auf meinen Oberschenkeln sitzt und die Blase um uns zerplatzt.
Oh scheiße.
„Nein, bin ich nicht.", sage ich schnell und halte seine Hände fest, die nachgucken wollen, ob ich lüge oder die Wahrheit sage. „Harold, du bist hart, das habe ich gemerkt, als ich auf deiner Mitte saß. Wir können rein und dein Problem beheben, wenn du willst." Er lehnt sich zu mir runter und verwickelt mich in einen Kuss, in welchen ich so vertieft bin, dass ich nicht mitbekomme, dass Louis meine Hose öffnet und gerade meine Boxershorts etwas runterziehen will, als ich ihn noch so gerade rechtzeitig aufhalten kann.
„Louis, ich bin nicht hart. Guck einmal nach wenn du willst, aber dann mach meine Hose bitte wieder zu.", bitte ich ihn und schaue ihn eindringlich an. So habe ich mir das definitiv nicht vorgestellt.
„Dann hast du was in deiner Hosentasche." Schneller als ich gucken kann, greift er in meine Hosentasche, worauf ich mich panisch aufsetze und Louis' Hände sofort hinter seinen Rücken ziehe. „Louis, wenn du das jetzt machst, hast du die ganze Situation und meine ganze Planung zerstört. Bitte lass deine Finger einfach noch ein wenig bei dir.", flehe ich schon beinahe und lehne meine Stirn gegen seine.
Er brummt nur und scheint ein wenig genervt zu sein, was mich seufzen lässt. „Du willst es wissen, richtig?", frage ich leise, worauf Louis entschlossen mit dem Kopf nickt. „Du weißt, du zerstörst den Moment gerade damit?" Wieder nickt er und schmunzelt leicht.
„Es ist ja nicht so, dass du mir jetzt einen Antrag machen willst, also sag schon, bitte Harold.", jammert er und schließt langsam meine Hose. Dass ich Louis nur mit roten Wangen anschaue, merkt er nicht, bis er mich wieder anschaut und mich etwas verwirrt mustert.
„Du hast es dir selbst vermasselt, Louis. Der ganze Tag, ich habe ihn von vorne bis hinten durchgeplant.", sage ich und greife in meine Hosentasche, um die kleine Schachtel zum Vorschein zu bringen. „Du kannst gerne so auf mir sitzen bleiben, oder dich jetzt hinstellen und so tun, als hättest du absolut keine Ahnung, was ich jetzt vorhabe.", erkläre ich und deute neben uns.
Die Sonne ist inzwischen soweit untergegangen, dass der Moment eigentlich perfekt sein könnte, hätte Louis ihn nicht eben zerstört.
„Fuck, Harry. Das tut mir leid, das wusste ich nicht.", entschuldigt er sich und schaut panisch zu mir. „Ändern kann man es nicht mehr.", lächle ich und schaue auf die Schachtel in meinen Händen.
„Okay, ich tue so, als wüsste ich von nicht, scheiße, es tut mir leid.", murmelt er und schüttelt den Kopf, bevor er sich zu mir vor lehnt, um mich küssen zu können. „Ich bin dumm, ich hätte einfach meinen Mund halten sollen.", beschuldigt er sich selbst, weswegen ich die Ringschachtel neben uns auf die Liege stelle und dann meine Hände an seine Hüften lege.
„Mach dir keine Vorwürfe, Darling. Ich hätte dich nicht einfach auf mich ziehen sollen. Ich hätte wissen müssen, dass du das merken würdest." Irgendwie schaffe ich es, mit Louis aufzustehen, sodass er sich direkt an mich klammert. „Das können wir niemandem erzählen, Gott das ist wohl der schlechteste Antrag, dank mir.", heult Louis, was mich kichern lässt. „Solange du gleich ‚Ja' sagst, ist er perfekt.", hauche ich gegen seine Lippen und stelle ihn langsam auf den Boden, die Hände immer noch an seinen Hüften.
„Können wir das nicht einfach überspringen und ich sage direkt ‚Ja' weil fuck, natürlich will ich dich heiraten, du Idiot.", lacht er und streicht sich die Wangen trocken. „Warte damit noch zwei Minuten und du machst mich zum glücklichsten Mann des Königreiches.", lächle ich und verkneife mir die Tränen. Ich kann gleich noch genug weinen, aber erst, wenn Louis meine Frage mit ‚Ja' beantwortet hat.
„Okay.", er küsst mich noch ein letztes Mal, bevor ich meine Hände von ihm löse und die Schachtel schnell in meine Hand nehme, bevor ich mich vor Louis knie, welcher mich nur mit roten Wangen anschaut. Vorsichtig greife ich nach seiner Hand und hauche einen Kuss auf diese, ehe ich Louis wieder in die Augen schaue.
„Du weißt, ich habe das hier komplett anders geplant, aber auch meine Pläne können sich ändern.", fange ich an und lache leise.
„Schon mein ganzes Leben warst du neben meiner Familie die wichtigste Person in meinem Leben, wir haben als kleine Jungs Blödsinn gebaut, haben die Wachen genervt, bis sie sich bei unseren Eltern beschwert haben, wir haben hier alles auf Trab gehalten, aber wir konnten uns auch benehmen. Die vielen Nächte, die wir nur zum Reden genutzt haben, wie wir nachts Filme geschaut haben, heimlich in die Küche gegangen sind und dann mit Bauchschmerzen im Bett lagen, weil wir zu viele Süßigkeiten gegessen haben. Wie wir älter wurden, jeden Tag gemeinsam hier verbracht haben, du mir meinen ersten Kuss geschenkt hast und wir uns immer mal wieder geküsst haben, obwohl ich mir damals noch nicht wirklich bewusst war, was wir da gemacht haben." Ich beiße mir kurz auf die Lippe und wische meine Wangen mit meinem Handrücken trocken.
„Wie es mir das Herz gebrochen hat, als du fünf Tage die Woche bis zum frühen Abend in die öffentliche Schule gegangen bist, nur an den Wochenenden und in den Ferien wirklich da wart, jedoch viel zu viel lernen musstest. Wie ich nicht gemerkt habe, dass du schon damals Gefühle für mich hattest, bring Charlotte nicht um, aber sie hat es mir vor knapp einem Jahr gesagt, an dem Tag, an dem wir zusammengekommen sind." Louis lacht leise und schluchzt auf.
„Wie das mit uns langsam angefangen hat, wie wir uns immer heimlich getroffen haben, als wäre es verboten, sich zu sehen, der erste Kuss, wo ich wirklich Schmetterlinge gespürt habe, die vielen weiteren Male, neben dir zu schlafen, egal ob mit oder ohne Klamotten, dich jedes Mal aufs Neue überraschen zu können, weil ich noch nie wirklich gut mit meinen Gefühlen umgehen konnte, du dich trotzdem in mich verliebt hast, ich mich in dich verliebt habe, wir zusammengekommen sind, die „ich liebe dich''s. Als du mich das erste Mal nackt gesehen hast, als wir das erste Mal miteinander geschlafen haben, dass wir hier gemeinsam in wohnen, die Welt da draußen weiß, wie sehr ich dich liebe."
Irgendwie komme ich aus dem Konzept, weswegen ich ein wenig in Panik gerate und versuche, ruhig weiterzuatmen.
„Darf ich was sagen?", fragt Louis leise, worauf ich direkt nicke. „Das alles, was du gerade gesagt hast, ich liebe dich, Harry. Wie du eben schon gesagt hast, ziemlich lange, aber dass ich jetzt hier vor dir stehe, du vor mir kniest und mir einen Antrag machst, das zeigt mir, dass sich das Warten gelohnt hat.", lächelt er und drückt meine Hand aufmunternd.
„Wenn ich ehrlich bin, habe ich vergessen, was ich gesagt habe, beziehungsweise wo ich weitermachen wollte.", lache ich und schaue auf die Schachtel, worauf ich kurz due Augen schließe. „Deswegen mache ich wo anders weiter, okay?" Louis nickt grinsend und beißt sich auf die Lippe. „Du bist die Liebe meines Lebens, ich will mit niemand anderem mehr zusammensein, ich möchte mein Leben mit dir verbringen, bis wir beide sterben. Ich habe zu Mutter immer gesagt, dass ich die erste Freundin, die ich je haben werde erst zu meiner Verlobten, dann zu meiner Frau und dann zur Königin machen werde. Das hat sich bis jetzt auch nich geändert, nur dass diese Freundin ein Freund ist, du. Ich möchte dich zu meinem Verlobten machen, dich heiraten und gemeinsam mit dir den Thron besteigen. Ich will die Welt verändern, mit dir. Also, kommt jetzt wohl die Frage, auf die du seit einer halben Ewigkeit wartest.", grinse ich zum Schluss hin, was Louis leise kichern lässt.
„Würdest du, Louis William Tomlinson, mir, Harry Edward Styles, dem Prinzen deines Herzens-" Louis kichert leise, verstummt jedoch direkt wieder, was mich grinsen lässt, „die Ehre erweisen und mich zum glücklichsten Mann der Welt zu machen, indem du mein Ehemann wirst?", stelle ich meine Frage zu Ende und öffne die kleine Schachtel, in welcher ein ähnlicher Ring drinnen ist, wie ich ihn trage.
„Scheiße, ja. Definitiv.", entgegnet er sofort und beobachtet meine zittrige Hand dabei, wie ich den Ring aus der Schachtel hole und ihn Louis schließlich anstecke. Ebenfalls so wie bei mir, an den kleinen Finger der linken Hand. Die Frauen tragen definitiv schönere Ringe, meist mit Diamanten, jedoch gehe ich nicht davon aus, dass Louis sich über einen fetten Klunker an der Hand freuen wird. Vater hat zu seinen Lebzeiten auch nie einen Ring getragen, keinen Verlobungsring, keinen Ehering und auch keinen, mit dem Wappen des Königshauses.
Als der Ring endlich an Louis' Finger sitzt, nimmt er mein Gesicht plötzlich in beide Hände und lässt sich auf die Knie fallen, ehe er mich zu einem Kuss zu mir vor lehnt, wobei ich etwas zur Seite wegkippe und wir somit seitlich auf dem Terrassenboden liegen, während wir uns gegenseitig die Zunge in den Hals stecken. Nicht gerade die romantischste Beschreibung, aber die trifft es gerade am ehesten.
„Ich liebe dich.", bringe ich hervor und ignoriere unsere Tränen, die sich miteinander vermischen. „Ich liebe dich auch, so sehr.", entgegnet er und dreht sich auf mich, sodass ich zwischen ihm und dem Holzboden eingeklemmt bin. Meine Hände lege ich an seine Hüften und ziehe ihn etwas höher, sodass er mir sonst irgendwas da unten abklemmt. „Jetzt bist du aber hart, oder du hast noch einen Ring in der Hose?", nuschelt Louis, worauf ich ihm auf die Lippe beiße. „Klappe halten.", brumme ich nur und drehe uns um, sodass Louis jetzt unter mir liegt.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro