15
„Guten Morgen.", flüstert Louis und fährt so gut es geht durch meine Haare, als ich langsam meine Augen öffne und mich enger an ihn kuschle, da ich mich in der Nacht wohl von Louis weggedreht haben muss. „Morgen.", nuschle ich und unterdrücke mir ein Gähnen, bevor ich meine Wange an Louis' Brust entlang reibe und die Decke etwas höher ziehe.
Ich höre Louis leise lachen, mache mir aber nichts draus und schließe wieder meine Augen, bevor ich leise gähne und merke, wie ich wieder einschlafe. Louis hindert mich nicht daran, weswegen ich mich mehr in die Decke kuschle und ein leises seufzen rausbringe, ehe ich mich langsam umdrehe und kurz zusammenzucke, als sich Louis' Körper von hinten an meinen schmiegt.
„Schlaf schön, mein Engel.", haucht Louis in mein Ohr, was mich lächeln lässt, ich jedoch direkt wieder einschlafe. Ich will gar nicht wissen, wie spät es ist, aber es ist schon hell, weswegen es nach acht Uhr am Morgen sein muss. Spät ist das nicht, vielleicht bin ich deswegen noch so müde.
*
„Nein!", brumme ich frustriert, als irgendein Handy klingelt und mich somit aus meinem Schlaf reißt. „Schlaf ruhig weiter.", kommt es von Louis, welcher einen Arm von meiner Taille nimmt und sich kurz von mir löst, sodass es direkt ein wenig kälter ist. Brummend stimme ich ihm zu und will weiterschlafen, bis Louis leise flucht und ich mich zu ihm umdrehe. „Dein Handy. Sorry Harold. Aber es ist deine Schwester, ich glaube es wäre nicht so schlau, wenn sie sieht, dass wie im gleichen Bett liegen.", entschuldigt er sich und gibt mir mein Handy, auf welchem ein eingehender Videoanruf angezeigt wird.
„Bleib hier. Ich halte die Kamera so, dass man dich nicht sieht.", bitte ich ihn und fahre mir kurz durch die Haare, was es nicht besser macht, ehe ich den Anruf annehme.
„Einen wunderschönen guten Morgen Bruderherz.", begrüßt sie mich zu enthusiastisch, was mich leise stöhnen lässt. „Morgen.", brumme ich deswegen nur und räuspere mich kurz, da meine Stimme vom Schlafen noch etwas belegt ist.
„Oh, du hast noch geschlafen?", fragt sie, worauf ich nur brumme und versuche, nicht wieder einzuschlafen. „Ich würde ja nachher wieder anrufen, aber es ist wichtig. Entscheidung des Königs." Sofort setze ich mich hin und schaue zu Louis, welcher nur mit den Schultern zuckt. „Was ist denn so wichtig?", frage ich dann und strecke mich ein wenig. „Pressemitteilung, live im Fernsehen. Du sollst anwesend sein und offiziell zum Ball einladen. Ich hoffe, Louis hat dir grob davon erzählt.", entgegnet sie und schaut mich entschuldigend an. Das erklärt dann wohl auch, dass sie im großen Saal auf ihrem Stuhl neben der Königin sitzt.
„Wie hat er sich das vorgestellt? Ich kann nicht so einfach wieder zum Palast, Gemma. Wir fahren gute zwei Stunden.", seufze ich und fahre mir durch die Haare. „Videoanruf. Nur nicht unbedingt, wenn du verschlafen im Bett sitzt. Habt ihr da einen Schreibtisch, dann setz dich da dran und zieh dir was vernünftiges an. Das Gespräch wird live übertragen." Ich nicke nur und fahre mir durch die Haare.
„Wie lange habe ich Zeit, mich fertig zu machen? Muss ich mich an irgendwas halten? Werden mir irgendwelche Fragen gestellt? Gott, Gemma! Warum hat man mir nicht früher Bescheid gegeben? Du weißt, dass ich sowas hasse.", beschwere ich mich und steige aus dem Bett, um mich fertig zu machen. So wie ich meinen Vater nämlich kenne, habe ich vielleicht noch fünfzehn Minuten.
„Zehn Minuten. Ich wollte dich vorher schon anrufen, aber es ging nicht, tut mir leid." Geschockt schaue ich meine Schwester durch die Kamera an und zucke zusammen, als Louis seine Hände von hinten auf meine Hüfte legt und dann an mir vorbei zu Gemma schaut. „Ich regle das mit dem Anruf. Bist du dann gleich im Wohnzimmer, Harold?" Ich nicke und versichere mich kurz, dass ich die Kamera ausgeschaltet habe, ehe ich Louis einen Kuss auf die Lippen hauche und ihn danach entschuldigend anschaue. „Danach legen wir uns wieder hin, versprochen.", flüstere er und küsst mich erneut, ehe er nur in Jogginghose und einem Shirt das Schlafzimmer verlässt.
Da ich nur eine Jogginghose anhabe, tausche ich diese schnell gegen eine meiner Anzugshosen und seufze dann leise. So habe ich mir meinen Urlaub definitiv nicht vorgestellt.
„Harry? Alles okay?", fragt meine Schwester plötzlich, weswegen ich die Kamera wieder anschalte. „Klar, habe mir nur gerade eine Hose angezogen.", lächle ich und krame mir ein Hemd heraus, welches ich mir schnell über die Schultern streife. „Ist Louis noch da?", fragt sie, worauf ich mit dem Kopf schüttle und mir nebenbei konzentriert das Hemd zuknöpfe. „Wieso?", schiebe ich hinterher und schaue dann wieder in die Kamera.
„Nur so, ich lege dann auf, Vater kommt. Viel Spaß euch beiden noch.", verabschiedet sie sich, worauf ich meine Schwester leicht grinsend anschaue. „Danke und grüß alle ganz lieb von uns, ja?" Gemma nickt und schickt mir einen Luftkuss, welchen ich lachend auffange und in meiner Brusttasche verstecke.
Danach ist das Gespräch auch schon beendet und ich laufe schnell ins Badezimmer, um meine Haare schnell zu bändigen und mir schnell die Zähne zu putzen. Fertig mit allem habe ich noch zwei Minuten, weswegen ich die Treppen runtergehe, in der Hoffnung, nicht wieder ausgelacht zu werden.
„Funktioniert alles.", lächelt Louis und kommt auf mich zu. „Danke. Du bist ein Schatz.", entgegne ich und hauche ihm einen Kuss auf die Lippen, ehe ich tief durchatme und für einen Moment die Augen schließe. „Ich hoffe, es ist okay, wenn du auf der Couch sitzt? Wir können die Gardinen dahinter zuziehen, aber ein wenig Garten im Hintergrund ist doch auch nicht schlimm.", grinst er, worauf wir beide kurz auf das bodentiefe Fenster hinter der Couch gucken. „Ist mal was anderes.", grinse ich und höre im nächsten Moment die Ansage, dass ich noch eine Minute habe.
„Du schaffst das, Harold. Ich bin direkt hier, wenn was ist.", flüstert er und deutet auf den Sessel gegenüber der Couch, den man so nicht sieht, wenn die Kamera auf mich gerichtet ist. „Und mach dein Hemd vielleicht ganz zu.", fügt er hinzu und deutet mit zusammengepressten Lippen auf meinen Hals. „Warum?", frage ich und gehe auf die Couch zu. „Du bist da ein wenig rot.", grinst er und zieht seinen Pulli etwas runter, an dem kleine Knutschflecke zu sehen sind. Direkt legt sich meine Hand an meinen Hals und ich lächle Louis mit roten Wangen an, bevor ich den Blick senke und mein Hemd noch etwas mehr schließe, ehe ich mich auf der Couch niederlasse und noch zehn Sekunden habe, bis ich live bin und womöglich halb England zuschaut.
*
Endlich kann ich den Anruf beenden und klappe den Laptop frustriert zu, ehe ich die obersten Knöpfe meines Hemdes wieder öffne. „War doch gar nicht so schlimm.", kommt es von Louis, welcher auf mich zukommt und sich neben mich setzt, bevor er mich in seine Arme zieht. „Es war grausam, Louis. Die ganzen Fragen über mein Liebesleben und die ganzen Prinzessinnen. Niemanden geht es was an, nichtmal meine Eltern.", seufze ich und schließe meine Augen für eine Sekunde.
„Du weißt, dass die Presse gerne über euer Liebesleben redet, Harold. Ihr seid die Royals, natürlich will das Volk wissen, wie es bei euch aussieht. Du wirst irgendwann König, jeder will wissen, wer die neue Königin wird.", flüstert er und haucht einen Kuss in meine Haare.
„Trotzdem geht es niemanden etwas an. Ich will doch einfach nur mit dir glücklich sein, Lou. Nicht mit irgendeiner Frau, die ich nicht liebe.", entgegne ich und atme angespannt aus.
„Wir kriegen das schon irgendwie hin.", lügt er uns beiden an, worauf ich einfach nur leise lache. „Du weißt, dass das nicht stimmt. Ich will das hier wirklich nicht verheimlichen, aber wenn Vater von uns erfährt, habe ich Angst, dass ich dich nicht mehr sehen kann. Was ist, wenn er dich rausschmeißt?", frage ich und will gar nicht daran denken, Louis irgendwann zu verlieren. Ohne ihn überlebe ich es definitiv nicht im Palast.
„Dein Vater wird mich schon nicht rausschmeißen.", beruhigt er mich und verfestigt den Griff um mich, worauf ich mich direkt ein wenig geborgener fühle. „Hoffentlich.", murmle ich und verfalle dann gemeinsam mit Louis in ein angespanntes Schweigen, bei welchem wir beide unseren Gedanken nachgehen.
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