✧.* - Kapitel 6
Sonntag/ Montag, 27./ 28. April
Es war die schlimmste Nacht meines Lebens. Nicht, weil ich nicht müde war und deshalb nicht schlafen konnte, sondern weil ich hundemüde war und trotzdem größtenteils wach lag und grübelte. Mingi selbst war früh schlafen gegangen, hatte seine Tabletten genommen und lag hernach im Bett wie ausgeknockt. Ich hatte ihn dazu bewegen können, noch zu duschen und dabei fast die nächste Krise ausgelöst, weil ich ihn gefragt hatte, ob ich ihm beim Umziehen helfen soll. Ich sah doch, wie er sich bewegte! Aber da hatte er mich fast panisch angeschrien und entsprechend angespannt war die Stimmung danach zwischen uns.
Auf meine Frage, ob er das Schlafzimmer lieber für sich allein wollte, wiegelte er jedoch ab und war anschließend sogar an mich herangekrochen. Was das mit mir machte, war nur schwer zu beschreiben. Meine Gefühle fuhren Achterbahn und ich hatte den Eindruck, dass ich irgendwie alles falsch machte. Ich überlegte auch, nochmal mit dem Arzt zu telefonieren, einfach um mit jemandem darüber reden zu können, ließ es dann aber sein, weil ich nicht wollte, dass Mingi das mitbekam.
Vorsichtig drehte ich mich herum, sah auf den Radiowecker und rollte mich seufzend zurück auf das Kissen. Es war noch nicht mal sieben Uhr und ich lag seit einer kleinen Ewigkeit wach und betrachtete Mingi, der sich so tief in seine Decke vergraben hatte, dass nur noch der helle Haarschopf herauslugte.
Und eigentlich betrachtete ich ihn nicht, ich bewachte ihn eher. Keine Ahnung, was in meinem Kopf herumspukte, aber seit einer ganzen Weile schon beherrschte mich das überwältigende Gefühl, dass irgendwas Schlimmes passieren könnte, noch eine Katastrophe und dass ich aufmerksam sein musste, um sie zu verhindern. Das war natürlich Blödsinn und mein rationaler Verstand wusste das, nur dämpfte das nicht dieses bedrückende Gefühl.
Ich wollte zu ihm hinrücken, ihn ganz fest in den Arm nehmen und einfach nur halten, aber ich traute mich nicht. Außerdem wollte ich ihn nicht wecken, auch wenn er in den letzten Stunden deutlich unruhiger geworden war, sich immer wieder herumwarf und im Schlaf stöhnte und seufzte.
Am Ende war es Mingi selbst, der mich verschlafen anblinzelte und schweigend so nah heranrobbte, dass es wirkte, als wolle er am liebsten in mich hineinkriechen. Also tat ich es doch noch, umarmte ihn, hielt ihn fest und atmete seinen vertrauten, warmen Geruch ein, was exakt jenes zärtliche Gefühl in mir weckte, das ich seit jeher damit verband. Nichts hatte sich verändert und gleichsam alles.
Wir lagen ganz still und ich für meinen Teil genoss schlicht seine Nähe. Gerade drängte uns nichts und man konnte sich vormachen, die Welt dort draußen sei weit weg.
Zwei Stunden später sah die Sache schon ganz anders aus. Nach einem kurzen Telefonat mit dem zuständigen Polizeibeamten Park, hatte sich die Ruhe schnell verflüchtigt. Er bat uns zeitnah aufs Revier, also folgten wir einer Morgenroutine, wie sie auch zu jedem beliebigen Arbeitstag hätte gehören können. Kein Frühstück, nur Kaffee und Tee, eine schnelle Dusche, raus aus der Tür. Außer, dass wir heute nicht zusammen im Bad waren, weil Mingi Privatsphäre wollte. Das musste er nicht aussprechen, das merkte man schon an der Art, wie er sich in meiner unmittelbaren Nähe verhielt. Plötzlich war alles wieder zu viel. Also wartete ich auf dem Balkon, starrte auf die Straße hinunter, auch wenn sich das seltsam anfühlte. Es gab keine Tabus zwischen uns, oder – es hatte bisher keine gegeben. Wir wussten alles voneinander, waren völlig ungehemmt in unserer Nacktheit und belagerten für gewöhnlich auch ohne Scham zusammen das Bad. Und jetzt war es, als wäre da eine unsichtbare Wand zwischen uns, die alles klar trennte.
Dass er nur so viel nackte Haut vor mir zeigte, wie unbedingt erforderlich, war mir von der ersten Minute an aufgefallen und ich konnte nur spekulieren, warum das so war. Allerdings machte das auch etwas mit meinem Empfinden und Dinge, über die ich vorher gar nicht nachgedacht hatte, fühlten sich jetzt plump und aufdringlich an. Also zog ich mich nicht vor ihm um, stürmte nicht ins Bad, wenn er darin war, noch nicht mal, um mir die Zähne zu putzen.
So wie er im Bett noch an mich geschmiegt gelegen hatte, wich er mir jetzt im Flur aus, um mich nicht zu berühren, wenn wir aneinander vorbeiliefen und irgendwie tat das weh.
Als wir an diesem Vormittag die Dienstelle betraten, war sie offenbar voll besetzt, denn der Geräuschpegel von Tastaturen, Gesprächen und Telefonaten war entsprechend hoch.
Inspektor Park war ebenfalls anwesend, dieses Mal nicht in seinem Büro, sondern im Hauptraum, wo er gerade mit einer Kollegin sprach und mit einer knappen Geste in unsere Richtung signalisierte, dass er uns bereits gesehen hatte. Gleich darauf kam er zu uns, stellte sich noch einmal vor, dieses Mal für Mingi und ich konnte sehen, was in dessen Kopf vorging, die Gedanken wohl ähnlich wie meine vor zwei Tagen, obwohl ich ihn diesbezüglich vorgewarnt hatte.
Dann jedoch beorderte uns der Kriminalbeamte in sein Büro, in dem heute ein zweiter Beamter saß, der allerdings den Raum verließ, als wir eintraten. Wir waren also wieder allein und ich fühlte mich wie bei einem Déjà-vu als ich mich setzte.
„Wie geht es Ihnen?", war der Auftakt zu einem aufreibenden Gespräch, wohl an uns beide gerichtet und da Mingi nur schwach nickte, war ich derjenige, der antwortete.
„Okay soweit, denke ich."
Unser Gegenüber nickte ernst und als ich das Paket mit der Kleidung erwähnte, hellte sich seine Miene auf. Eine junge Beamtin wurde gerufen, die das Paket an sich nahm und gleichzeitig orderte er Kaffee, Tee und Wasser. Dass er nicht einmal fragte, ob wir was wollten, sprach dafür, dass er davon ausging, dass wir wohl schon bald etwas in der Form brauchen würden. Kaum waren wir wieder allein, erfuhren wir auch, was das war.
„Es gibt erste Ergebnisse", sagte er ruhig und verwies erneut auf die Spuren und DNA-Analyse. „Das kann dauern", erklärte er, „bis wir da detaillierte Resultate erhalten, manchmal dauert das Wochen und Monate. Ich werde natürlich versuchen, das zu beschleunigen, aber ich möchte Ihnen keine falsche Hoffnung machen diesbezüglich. Was wir allerdings haben, sind erste Untersuchungsergebnisse von den medizinischen Tests und..." er zögerte, sah auf und sein Blick schwenkte von Mingi zu mir und wieder zurück.
„Erklären Sie sich ausdrücklich damit einverstanden, dass Herr Jeong anwesend ist und alles, was wir besprechen erfahren soll?"
Leidlich irritiert runzelte Mingi die Stirn, leckte sich die Lippen und sah zu mir. Stumm nahm ich seine Hand und drückte sie kurz. Wenn er jetzt verlangte, dass ich ging, konnte ich wohl nichts dagegen ausrichten, doch er blinzelte nur, wandte sich dann wieder an Park und nickte schwach.
„Ja", hauchte er kaum hörbar.
„Gut", erwiderte der, „und nur zur Information, Sie können diese Entscheidung zu jedem Zeitpunkt aufheben, wenn Sie das wollen."
Was um alles in der Welt hatte das zu bedeuten? Warum ritt er ständig darauf herum, dass er mich mit einem Fingerschnippen loswerden konnte, wenn er wollte? Aber ich hütete mich, dazu etwas zu sagen.
Park Seonghwa brütete derweilen mit grimmiger Miene über einigen Papieren, die er aus der Akte gefischt hatte, strich sich dabei mehrmals fast schon genervt die Haare aus der Stirn und schob die Blätter dann zur Seite.
„Der erste medizinische Abgleich bestätigt leider den Anfangsverdacht, dass Herr Song Opfer eines sexuellen Übergriffs wurde."
Nichts, was wir nicht erwartet hatten.
„Abgesehen davon zeigen die Spuren jedoch, dass wir nicht, wie bisher angenommen, von einem Täter sprechen, sondern von mehreren."
Neben mir sank Mingi zusammen, als hätte er urplötzlich jede Körperspannung verloren und ich selbst brauchte einen Moment, um das verdauen und in den richtigen Zusammenhang zu bringen, insbesondere da Mingis Reaktion mich ablenkte und mein Sorgenradar sofort wieder in die Höhe schraubte.
„M-mehrere?", stammelte ich also nur, griff Mingis Hand fester und wandte mich zu dem Beamten um. „Was meinen Sie mit mehrere?"
„Dass sich laborchemisch vier verschiedene Spermaspuren nachweisen ließen, womit wir von mindestens drei Tätern ausgehen müssen, wenn wir eine diese Spuren, wie im Protokoll angegeben, Ihnen zuweisen können", antwortete der Beamte, sah mich dabei an, dann schwenkte sein Blick wieder zu Mingi. „Allerdings könnten es auch noch mehr Spuren werden, wenn die Analyse der Kleidung abgeschlossen ist. Wir reden also von mindestens drei oder mehr Tätern."
Genau wie zuvor verharrte Mingi in vollkommenem Schweigen, aber er sah mich an und sein Gesicht war leichenblass. Auf seinen Wangen zeichneten sich außerdem unschöne rote Flecken ab und er atmete flach und viel zu schnell.
„Können wir..." Ich sah zu Park hin. „Wir brauchen eine Pause, können wir eine kurze Pause machen?"
„Selbstverständlich" entgegnete er, stand auf und war schon aus der Tür, bis ich vor Mingi in die Knie ging.
„Babe...", Sorgenvoll drückte ich seine Hand. „Atmen, langsam, komm schon, mit mir zusammen." Und wir atmeten, langsam ein, langsam aus, sein ganzer Körper bebte, seine Augen schwammen in Tränen und es dauerte eine ganze Weile, bis er sich soweit gefangen hatte, dass er überhaupt sprach. Selbst dann war es nur ein Flüstern.
„Ich kann das nicht", hauchte er weinerlich. „Bitte – können wir gehen? Ich schaffe das nicht."
Es tat unglaublich weh, ihn so zu sehen und fast noch schlimmer war das Wissen, dass er sich all dem stellen musste, dass es keine Möglichkeit gab, das zu umgehen, wenn er wollte, dass die Polizei den Fall mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verfolgte.
Also antwortete ich vorerst nicht, reichte ihm das Glas Wasser und hielt erneut seine bebenden Hände fest. Er trank einen Schluck, dann noch einen und langsam wurde es besser. Sein Gesicht bekam wieder einen Hauch Farbe und er atmete auch wieder normal. Sanft wischte ich ihm also über die feuchten Wangen, setzte mich zurück auf meinen Stuhl und rückte etwas zu ihm hin.
„Wir machen das zusammen, okay? Ich bin die ganze Zeit da. Wir versuchen es und wenn es überhaupt nicht mehr geht..."
„Okay", raunte Mingi, nickte schwach und lehnte sich für einen Moment an mich.
„Okay", sagte ich ebenfalls, küsste seine Wange, dann stand ich auf und holte Inspektor Park zurück.
Nach dieser grauenvollen Eröffnung wurden die Fragen zunächst etwas leichter. Das meiste drehte sich um Mingis Arbeit, seine Gewohnheiten, unsere Freunde, Familie, Arbeitskollegen und natürlich unsere Beziehung. In diese Richtung wusste ich ja schon, was da alles kommen würde und war deswegen auch kaum so schockiert, wie beim ersten Mal.
Mingi beantwortete diese Fragen alle stoisch, fast teilnahmslos, selbst die intimen Fragen zu unserer Beziehung ließ er ohne Unterbrechung über sich ergehen. Womöglich saß der Schock noch zu tief. Als es dann jedoch konkret um diesen Abend ging, wuchs seine Anspannung wieder. Er grub die Fingernägel in seine Haut, presste die Lippen aufeinander, starrte auf seine Hände und schwieg zum Teil. Und immer wieder folgte dieselbe Antwort.
„Ich weiß es nicht."
„Ich kann mich nicht erinnern."
„Ich weiß es nicht mehr."
So oft, bis er urplötzlich wie eine Furie aufsprang und sein Gegenüber förmlich anschrie.
„Ich weiß es nicht! Wie oft denn noch?! Ich – weiß – es – nicht!" Dann taumelte er einen Schritt nach hinten, stieß gegen den Stuhl und wäre beinahe gestürzt, wenn ich nicht ebenso schnell aufgesprungen wäre, um ihn aufzufangen.
„Ich glaube, wir sollten hier unterbrechen", sagte Park Seonghwa jetzt, sah dabei auf seine Uhr und schließlich wieder zu uns.
Es war bereits nach Mittag und wir hatten außer einem kleinen Snack auf der Herfahrt noch nichts gegessen, das machte sich jetzt bemerkbar. Dementsprechend stimmte ich zu und der Beamte nahm uns mit in einen gesonderten Warteraum, in dem wir vorerst alleine waren. Es gab abgepackte Sandwiches, kleine Salatcups in Plastik verschweißt und Getränke. So versorgt gönnte man uns endlich einen Moment Ruhe. Dass wir diese Auszeit dringend brauchten, wurde klar, als Mingi weinend an dem Tisch zusammensank, kaum dass die Tür zugefallen war.
Auch jetzt fühlte ich mich hilflos angesichts seiner Tränen und vor allem vollkommen nutzlos. Ich konnte ihm nicht helfen, ich konnte ihm nichts davon abnehmen, ganz gleich wie sehr ich mir das wünschte.
Als er sich endlich wieder beruhigt hatte, konnte ich ihn zumindest dazu überreden, ein bisschen was zu essen. Es half, auch wenn ich selbst das Gefühl hatte, lediglich geschmacklosen Pappkarton in mich hineinzustopfen. Nach knapp einer Stunde wurden wir wieder abgeholt und Park Seonghwa erkundigte sich höflich und zurückhaltend, ob Mingi in der Lage wäre, weiterzumachen. Da dieser leise bejahte, kehrten wir also in das Büro zurück und stellten uns erneut den unzähligen Fragen.
Nach insgesamt über fünf Stunden durften wir gehen und waren wohl beide so am Ende, dass wir bis nach Hause kein Wort sprachen. Mingi nickte sogar im Wagen ein und lehnte im Aufzug schwer in meinem Arm.
Endlich zuhause, taumelte er auf geradem Weg ins Schlafzimmer und zumindest jetzt durfte ich ihm aus der Jeans helfen, bevor er so wie er war, in Socken, Unterwäsche und T-Shirt unter die Decke kroch und sich nicht mehr rührte. Ich brachte ihm die Medikamente, dazu ein Glas Wasser und Minuten später schlief er, während ich neben ihm kauerte, durch seine Haare streichelte und mich bemühte, irgendwie die Fassung zu bewahren. Als ich mir sicher war, dass er tatsächlich schlief, schlich ich aus dem Raum und ließ mich auf das Sofa fallen. Es war gerade mal 15 Uhr, ein wunderschöner Frühlingstag und in meinem Kopf heulte ein Sturm. Schlussendlich betäubte ich diesen mit einem Bier, griff mir dann mein Handy und machte mich an all die Telefonate, die längst überfällig waren.
Meine Eltern, die bisher überhaupt nichts davon wussten und unsere Freunde, die ich mit so knappen Infos wie nur irgend möglich abspeiste. Mingis Onkel, der längst in Kenntnis gesetzt worden war, dass sein Neffe ins Krankenhaus aufgenommen worden war, sich bisher aber nicht mal die Mühe gemacht hatte, nachzufragen, was denn passiert war. Minho, sein Bruder, der erst gestern Nacht meine Nachricht erhalten und beantwortet hatte, was – bedingt durch den Militäreinsatz – erneut warten musste. Vielleicht konnte ich ihn heute Abend erreichen.
Ich hielt die Informationen für Familie und Freunde alle gleich, erzählte, dass Mingi auf dem Nachhauseweg überfallen worden war, was immerhin der halben Wahrheit entsprach und die sichtbaren Verletzungen durchaus erklärte. Alles andere verschwieg ich, weil es mir auch gar nicht zustand, zu entscheiden, ob jemand die ganze Wahrheit erfahren sollte.
Meine Eltern waren wie erwartet betroffen wobei ein leicht anklagender Unterton durchaus zu hören war, der all das beinhaltete, was nicht gesagt wurde. Das hast du jetzt davon, wir haben dir gesagt, dass das nicht gut ausgeht, was hast du bei eurem Lebensstil erwartet.
Wir wurden trotzdem zum Essen eingeladen und ich wiegelte vorerst ab, weil ich mir nicht sicher war, ob Mingi in nächster Zeit jemanden sehen wollte.
Unsere Freunde, ebenfalls ein schwules Pärchen, noch dazu eins, welches seine Beziehung ganz offen lebte – Wooyoung und San – waren hingegen schrecklich besorgt, wollten am liebsten sofort anrücken, notfalls als Pflege- und Versorgungsdienst. Ich wiegelte auch sie ab, selbst wenn es gut gemeint war, und vertröstete sie auf später.
Mingis Onkel war ein Sonderfall. Ihm hatten wir glaubhaft versichert, das hier wäre eine Studenten-WG und da Mingi kein Elternhaus mehr hatte, in dem er behütet leben konnte und sein Onkel obendrein keinen Wert darauf legte, seinen Neffen mit durchzuschleppen, hatte er dieses Arrangement hingenommen und nicht weiter hinterfragt. Womöglich war er auch nur froh, dass Mingi nicht ständig vor seiner Tür stand und ihn um Geld anbettelte. Dafür hatte er ihm diesen Job in seiner Kanzlei angeboten und auch wenn er offiziell wohl so etwas wie ein Rechtsanwaltsgehilfe war, lag die Realität wohl eher bei einem Mädchen für alles. Er war die billige Arbeitskraft, die man nach Belieben ausbeuten konnte, wo er doch obendrein zur Familie gehörte und sowieso nicht aufmucken durfte.
Mit meinem Anruf durfte ich also erneut feststellen, dass es dem geschätzten Familienoberhaupt scheißegal war, was mit seinem Neffen geschah, solange es ihm keine Kosten verursachte oder Ärger bereitete. Er nahm meine Information als genau das hin – eine Information und seine nächste Frage war lediglich: Ob Mingi donnerstags wieder im Büro sein würde. Da kochte mir fast die Galle über.
Der letzte Anruf galt dann meinem eigenen Chef, der zwar ein gewisses Maß an Verständnis dafür aufbrachte, dass ich aus persönlichen Gründen vorübergehend mehr im Homeoffice arbeiten wollte, jedoch ebenso klar machte, dass er es nicht hinnehmen würde, dass auch nur irgendwas an meinem Projekt in Verzögerung geriet und ihn damit in die Bredouille brachte. Nachdem ich ihm also versprochen hatte, dass das sicher nicht passieren würde, blieb mir nichts anderes übrig, als mich tatsächlich an den Schreibtisch zu setzen und endlich etwas von dem nachzuholen, was bisher liegengeblieben war.
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