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✧.* - Kapitel 23

Freitag, 12. September


Sie hatten gestritten, jeden Tag, mal weniger heftig, wenn Yunho einfach abgewunken und zurückgesteckt hatte, mal so laut und brutal, dass Mingi allein schon vor Wut die Tränen in die Augen geschossen waren. Und alles nur wegen seiner Aussage zu diesem verdammten Essen! Als ob er wirklich da hingehen würde! Okay, das war nicht fair und das machte die nachfolgenden Streits nur noch schlimmer.

Er hatte gelogen.

Und soweit er sich erinnern konnte, hatte er Yunho noch nie so derb mitten ins Gesicht gelogen. Andererseits hätte er nicht gewusst, wie er sich sonst davonstehlen sollte. Es war Freitag und er wollte raus. Auf diese Party, um genauer zu sein, jene, zu der Hongjoong ihn eingeladen hatte. Nahm man es genau, wusste er nicht so recht, warum er da hinwollte, aber er hatte das dringende Bedürfnis einfach mal ... so richtig auf die Kacke zu hauen. Und wie bitte hätte er das Yunho erklären sollen? Hey Schatz, hast du Lust auf 'ne Party mit meinem neuen Dealer-Freund und seinem schwulen Kumpel? Ja, das hätte bestimmt Eindruck gemacht. Und selbst wenn er es Yunho unter dem Deckmäntelchen einer schlichten Party, von der er auf der Uni gehört hatte, verkauft hätte, wären sowohl die Location als auch die Leute bei Yunho garantiert gnadenlos durchgefallen.

Das waren nicht die Orte, wo sie sich für gewöhnlich aufhielten, sie nicht und Wooyoung und San auch nicht. Im Grund waren sie alle vier völlig behütet aufgewachsen und das einzig rebellische an ihnen war ihre sexuelle Orientierung. Alles andere, wilde Partys, Drogen, Alkoholexzesse, waren komplett an ihnen vorbeigegangen. Es gab also nicht wirklich einen Grund, warum Mingi da hinwollte, denn es waren auch nicht die Kreise, in denen sie sich sonst bewegten – wahrscheinlich fühlte er sich deswegen so zu ihnen hingezogen. Es war ein kribbelndes Gefühl, dass sich so irre lebendig anfühlte. Dazu kam das Wissen, dass ihn dort garantiert niemand kennen würde.

Er musste einfach mal hier raus, mal andere Gesichter sehen, mal abschalten, mal den ganzen Mist hinter sich lassen und mit Yunho konnte er das nicht. Aber Hongjoong und Yeosang, die wussten nichts über ihn. Wenn die ihn ansahen, dann konnte er in ihren Blicken nicht all das lesen, was er in Yunhos Augen fand. Manchmal fragte er sich bereits, ob Yunho ihn überhaupt jemals wieder würde ansehen können, ohne daran zu denken.

Er würgte den Gedanken ab. Es war nicht besonders anständig, das schon, aber es war auch nicht aus der Luft gegriffen, nur mochte er sich jetzt nicht damit beschäftigen, wie das mit Yunho und ihm weitergehen sollte. Jetzt wollte er auf diese Party, komme was da wolle.

Deswegen hatte er heute nur vorgegeben, zur Arbeit zu gehen und sobald Yunho aus der Tür war, hatte er sich krankgemeldet. Dann hatte er am Abend die Wohnung verlassen, bevor Yunho heimkam und sich dafür eine ganze Weile in der Stadt herumgetrieben. Das hatte ihn nervös gemacht, aber er hatte Tabletten dabei und die wiederum halfen.

Er hatte mit Hongjoong getextet, ihn wissen lassen, dass er heute vorbeikommen würde und im Anschluss kurzerhand Hongjoongs Nummer in seine offizielle Freundesliste aufgenommen. Aus dem zwielichtigen Dealer war ohne viel Aufhebens ein Freund geworden.

Und jetzt war er auf dem Weg ins Hypnotic. Dabei saß ihm die Angst im Nacken und er war mehrmals drauf und dran, einfach umzukehren und wieder heimzugehen. Gleichzeitig machte ihn die Aufregung auch irgendwie wach und suggerierte ihm, dass er etwas tat, was nicht in Ordnung war. Dass er unvernünftig war. Leichtsinnig.

Gut so!

Er wollte – nein, er musste endlich irgendwas tun, was nicht mehr okay war! Er selbst war es ja auch nicht mehr, schon lange nicht mehr.

Als er vor dem Club ankam, war da bereits eine ganze Ansammlung von feierwütigen Menschen, dabei war schwer zu filtern, ob die alle rein wollten, oder einfach nur zum Luftschnappen schon wieder nach draußen drängten.

Egal, Mingi wollte rein.

Er bezahlte, bekam einen altmodischen Schwarzlichtstempel aufs Handgelenk gedrückt und schon verschluckten ihn zuckende Lichter und dröhnende Musik. Hongjoong hatte ihm geantwortet, eine Nachricht von kryptischem Inhalt, der erst Sinn ergab, als er sich in den Untiefen des Clubs umsah. Downfall, links, Treppe, Lounge, Balkon.

Treppen gab es auf beiden Seiten gleich jeweils zwei und was sonst so hochtrabend klang, war vermutlich nur in dieser Beleuchtung überhaupt erträglich. Alles wirkte düster, ein wenig zu schäbig oder heruntergekommen, aber das machten sie dann mit der Lautstärke wieder wett. Und den Leuten schien es zu gefallen, denn es war so voll, dass Mingis Vorhaben ins Wanken geriet.

Die vielen Menschen, die Musik, die es sicher kaum möglich machte, sich irgendwie zu unterhalten, die flackernden Lichter – im Zusammenspiel jagte das seinen Puls unschön in die Höhe, womit das euphorische Gefühl gleich wieder etwas verflog. Zumindest war der Club nicht allzu riesig und er fand relativ rasch die etwas separierte Lounge in der Hongjoong mit seinem Gefolge – anders konnte man das wohl nicht nennen – residierte. Dort lümmelten auf mehreren kleinen schwarzen Sofas fünf Kerle, darunter Hongjoong und Yeosang, sowie drei junge Frauen. Es war eine der Frauen, die ihn zuerst bemerkte und Hongjoong anstupste um ihn auf den neuen Gast aufmerksam zu machen.

Der wiederum, im Gegensatz zum letzten Mal mit frisch gefärbten Haaren in leuchtendem Kirschrot, drehte sich überrascht herum und grinste dann breit. Er flüsterte dem Mann links von ihm etwas zu, woraufhin dieser tatsächlich aufstand und sich stattdessen neben den Mädchen in die Kissen fallen ließ. Dann klopfte Hongjoong freudestrahlend neben sich und Mingi fügte sich der Einladung.

Es war ihm unangenehm. Er kannte niemanden außer Hongjoong und Yeosang und nahm man es genau, kannte er die beiden ja auch nicht. Der Rest der Truppe beäugte ihn neugierig und er fühlte sich deplatziert.

„Mingi!", stellte ihn Hongjoong gerade brüllend vor, wies auf ihn von rechts wie links gab es dafür Nicken, neckisches Winken, eine Kusshand von dem Mädchen, das ihn als erste entdeckt hatte. Wenigstens musste er nichts sagen, dafür war es ohnehin zu laut. Schief grinsen reichte, während Hongjoong ihm die Namen der Leute vorplapperte.

Auch das nahm Mingi hin, er war sich sicher, dass er nach diesem Abend keinen einzigen davon behalten hätte. War auch egal, denn offenbar ging es hier auch nicht darum, neue Leute kennenzulernen, sondern nur darum, wie man am schnellsten die Realität ausradierte. Das bewerkstelligten sie mit der Grundlage von ein bis zwei Drinks, dann klebte Hongjoong bereits wieder an ihm, so nah jetzt, dass er spüren konnte, wie dessen Atem seine Haut streifte.

„Und? Wie sieht es aus Bruder? Bereit für ein bisschen Spaß?"

Ihre Blicke trafen sich und Hongjoong grinste so durchtrieben, dass Mingi ein Schauer über den Rücken jagte.

Der andere wandte sich ab, seine Hand strich sanft über Yeosangs Bein und als wäre das ein stilles Kommando, zog dieser ein winziges Plastiktütchen aus der Hemdtasche und reichte es ihm. Darin waren mehrere bunte Pillen mit diversen Mustern.

„Was ist das?", fragte Mingi zurück, indem er sich an Hongjoong lehnte.

„Liiieeebe", raunte der ihm zu, wühlte kurz in seinen Haaren und schließlich nickte Mingi. Liebe – konnte er gebrauchen.

„Mund auf", sagte Hongjoong, steckte ihm grinsend eine rote Pille mit Herzaufdruck in den Mund und küsste ihn auf die Wange. Er zwinkerte ihm zu, nahm selbst eine und griff sich die Flasche, die vor ihm auf dem niedrigen Tisch stand.

„Hier."

Mingi trank, er fragte gar nicht mehr und der Alkohol brannte sich wohlig warm seine Kehle hinunter.

„Guter Junge ...", hörte er Hongjoong neben sich murmeln, bevor er ebenfalls trank.

„Und jetzt?"

Hongjoong bedeute ihm, die Pillen weiterzugeben und er drückte das Tütchen einem der Mädchen in die Hand. Alle Anwesenden bedienten sich daraus, spülten das Zeug mit Alkohol hinunter und quatschen munter weiter, nur Mingi ballte nervös die Hände zu Fäusten. Gerade fühlte er sich ähnlich unzulänglich wie seinerzeit am Telefon mit Hongjoong. Er war auch kurz davor aufzuspringen, auf die Toilette zu rennen und sich den Finger in den Hals zu stecken, doch plötzlich plumpste schwer ein Gewicht in seinen Schoß und er hob ruckartig den Kopf.

Yeosang grinste ihn frech an, beugte sich dann zu ihm, fast als wolle er ihn küssen. Im letzten Moment drehte er den Kopf weg und sein Mund streifte Mingis Wange.

„Erstes Mal?", schnurrte er ihm ins Ohr.

Das sah man ihm wohl deutlich an, also nickte Mingi kaum sichtbar und hörte Yeosang daraufhin leise lachen.

„Das wird schon. Tanzt du?"

„Ich ..." Nein. Ja. Früher. Jetzt nicht mehr. Heute ... obwohl ...?

Sanfte Finger streichelten über seine Wange und wieder beugte sich Yeosang vor. „Mit mir?"

Mingis Blick flog zu Hongjoong, doch der war so mit einem der anderen Kerle am Diskutieren, mit Händen und Füßen, dass er überhaupt nichts mitbekam.

„Komm", schnurrte Yeosang, rutschte provozierend langsam von seinen Knien, griff seine Hand und zog ihn mit sich. Auf dem Weg aus der Lounge traf ihn Hongjoongs grinsender Blick, das war alles.

Fast willenlos ließ er sich von Yeosang auf die Tanzfläche ziehen, die so voll war, dass tanzen ohnehin nicht mehr möglich war. Egal, es ging um das Gefühl und das flammte gerade kribbelnd auf und breitete sich in seinem ganzen Körper aus. Blinzelnd wandte Mingi den Kopf und sah sich erstaunt um. Alles war ...

Er fand das Wort nicht, aber vielleicht war das auch nicht wichtig, denn für die nächste halbe Stunde versank er, eingeklemmt in der Masse zuckender und halbbekleideter Leiber, im Strudel von wummernden Bässen und schnellen Rhythmen. Und womöglich hätte er einfach weitergetanzt – für immer – wenn Yeosang ihn nicht irgendwann wieder an der Hand gepackt und mitgezerrt hätte.

Mingi kicherte, stolperte gegen Yeosang und spürte, wie dessen Arm sich um seine Mitte schlang. Das war ...

... schön.

Falsch.

Nicht, wollte er sagen, stolperte aber erneut und wäre beinahe die Treppen hinaufgefallen, wenn Yeosang ihn nicht irgendwie aufgefangen hätte. Dann hatten sie endlich die Lounge erreicht und Mingi ließ sich schnaufend auf das Sofa fallen, direkt neben Hongjoong, der auf dem Ding thronte wie ein König. Auf der anderen Seite hatte sich ein Pärchen in die Kissen gewühlt, aber Mingi fand es zu anstrengend, herausfinden zu wollen, welche Hand wohin gehörte. Er sank tiefer in das Sofa und ließ den Kopf auf Hongjoongs Schulter rutschen.

„Wie geht's dir mein Hübscher?", schnurrte der.

Mingi grinste. „Super", hauchte er und meinte es genau so. Wenig später war Yeosang zurück, drückte ihm etwas zu trinken in die Hand und setzte sich dieses Mal auf Hongjoongs Schoß.

„Hast du Spaß?", hörte Mingi.

„Mhm." Yeosang lachte.

*

Als sich Mingi Stunden später auf den Heimweg machte, fühlte er sich immer noch so aufgeputscht, dass er nicht imstande war, das dämliche Dauergrinsen aus seinem Gesicht zu wischen. Herrgott! Er fühlte sich so gut. Hatte er sich überhaupt schon mal irgendwann so gut gefühlt? Er glaubte nicht!

Gut und ... ein bisschen einsam, weswegen er überhaupt erst nach Hause gewollt hatte. Nachdem Yeosang und Hongjoong ebenfalls hemmungslos miteinander verschmolzen waren, hatte ihn die Sehnsucht gepackt. Okay, da war noch dieses Mädchen – Jihyun, Jiwon? Er wusste es nicht mehr – gewesen, aber irgendwie konnte keine Pille der Welt darüber hinwegtäuschen, dass es eben kein Kerl war.

Wie er schlussendlich nach Hause gekommen war, wusste Mingi dann auch nicht mehr, nur dass er wirklich bemüht leise in die Wohnung tapste, nur um überrascht festzustellen, dass im Wohnzimmer Licht brannte, wohl, weil Yunho auf dem Sofa eingeschlafen war.

Langsam schlich Mingi näher, betrachtete ihn eine Weile, bevor er vor der Couch in die Knie ging, die Hand ausstreckte und durch Yunhos Haare fuhr.

Schlagartig war dieser wach, riss den Kopf hoch und blinzelte verschlafen.

„Äffchen", krächzte er.

Mingi schmunzelte. „Warum liegst du denn hier auf dem Sofa?"

Undeutliches Brummen war zu hören. „Eingeschlafen", dann rappelte sich Yunho auf und Mingi beugte sich zu ihm, um ihn zu umarmen. Alles in ihm flirrte, er wollte, dass Yunho ihn berührte.

Tatsächlich schlang Yunho müde die Arme um ihn, streichelte durch seine Haare und lehnte die Stirn an seine.

„Alles ... gut?" Er unterdrückte ein Gähnen. „Du warst ..." Aber dann brach er ab und rümpfte die Nase. „Woah, Mingi, du stinkst so abartig nach Rauch, was habt ihr gemacht?"

„Ach, ich stand bei den Rauchern."

Yunho verzog das Gesicht und schob ihn ein Stück weg. „Dann sei so gut und wirf die stinkenden Klamotten auf den Balkon, das ist ja kaum auszuhalten."

Mit einem unwilligen Brummen kam Mingi wieder auf die Beine, tappte wie gewünscht auf den Balkon hinaus und begann sich auszuziehen.

„Himmel! Mingi! Was tust du denn?!"

„Du hast doch gesagt, ich soll die Klamotten-"

„Ja, aber doch nicht, dass du dich da draußen ausziehen sollst! Meine Güte, komm rein, das ist doch schweinekalt."

Fand Mingi gar nicht, trabte aber – jetzt nur noch in Unterwäsche – gehorsam wieder herein. Yunho schüttelte nur den Kopf, packte ihn am Handgelenk und nahm ihn mit ins Schlafzimmer.

Er wurde ins Bett geschubst. Irgendwie fand er das urkomisch, warum auch immer. Yunho wohl weniger, denn der knurrte undeutlich vor sich hin, wandte sich schon wieder ab, als Mingi sich wieder aufsetzte und rasch nach seinem Hosenbein grapschte.

„Bitte bleib hier."

„Was?", hauchte Yunho und wirkte für einen Moment wie versteinert.

„Ich will nicht allein sein", nuschelte Mingi ein wenig verlegen.

Da nickte Yunho, auch wenn er ziemlich überrumpelt wirkte, zumal Mingi sich, kaum dass Yunho sich auf seiner Seite auf das Futon kniete, in seine Arme warf und das Gesicht an seinem Hals vergrub. Es dauerte, bis Yunho die Umarmung erwiderte, doch als seine Hand über Mingis nackten Rücken glitt, erschauerte dieser.

„Okay." Jetzt klang Yunhos Stimme ganz rau.

Selbst als er zu Mingi unter die Decke kroch, schien er noch recht verwirrt und womöglich erst recht, als Mingi sofort zu ihm aufrückte und sich an ihn schmiegte.

„Äffchen", hauchte er in die Dunkelheit, „was ist denn los?"

„Nichts. Ich ... Kannst du mich einfach festhalten?"

Auch das tat Yunho, umarmte ihn fest, strich über seinen Rücken, streichelte durch seine Haare, bis Mingi mit einem unterdrückten Seufzen höherrückte.

„Hey ...", lachte Yunho leise. „Was ist denn? Hör auf zu zappeln."

„Ja, aber ..." Mingi stieß angespannt die Luft aus, hob den Kopf und im nächsten Augenblick presste er seinen Mund auf Yunhos.

Zwei oder drei Sekunden lang passiert gar nichts, dann krallten sich Yunhos Finger beinahe schmerzhaft fest in seine Haare. Zögernd erwidert er den Kuss, Mingi hörte ihn außerdem leise seufzen und strich mit der Hand von seinem Hals abwärts auf seine Brust. Er konnte seine Wärme durch den Stoff des Shirts spüren und vor allem seinen wilden Herzschlag. Das war gut, oder nicht?

Er vertiefte den Kuss ein wenig und endlich erwiderte Yunho diesen Vorstoß. Die Finger in seinem Haar lockerten sich ein wenig und glitten jetzt liebevoll durch seine Strähnen.

Ja, es war gut. Mit Nachdruck schob er seine Hand unter den dünnen Stoff von Yunhos Schlafshirt und strich über nackte Haut.

Aus dem Seufzen wurde ein ebenso leises Keuchen. Yunhos Mund löste sich von seinem.

„Baby ..."

„Sshh", machte Mingi, zerrte den Stoff höher, riss fast daran, bis Yunho nachgab und sich das T-Shirt abstreifen ließ. Dabei wollte er wieder zu einem Protest ansetzen, also küsste Mingi ihn erneut. Jetzt war es nicht mehr so sanft, sondern rauer und drängender. Womöglich hatte er ihn damit wirklich überrumpelt, denn auch jetzt ließ es Yunho beinahe geschehen, zumindest bis Mingi sich über ihn schob und aufsetzte.

Blitzschnell saß nun auch Yunho aufrecht, fing seine Hände ein und hielt sie fest.

„Hey-hey, Baby, warte. Was tust du denn, hm?"

Unwillig befreite Mingi eine seiner Hände und legte sie an Yunhos Wange. Er leckte sich die Lippen und ruckelte herum.

„Ich will ..."

„Ja, schon klar ...", flüsterte Yunho. „Aber Baby ... denkst du nicht, wir soll-"

Noch während er sprach versuchte Mingi erneut ihn zu küssen, seine Hand rutschte ab und schob sich ansatzlos unter den Bund von Yunhos Schlafanzughose.

Das ging wie ein Ruck durch Yunhos Körper und er machte sich energisch von ihm los.

„Mingi!", stieß er hervor. „Herrgott nochmal! Was tust du?!"

„Ich will, dass du mit mir schläfst", raunte er, versuchte erneut, ihn anzufassen und dieses Mal endete es in einem wilden Gerangel, bevor Yunho erneut seine Handgelenke gepackt bekam.

„Hör auf!", fuhr er ihn außerdem schweratmend an. „Hör auf. Nicht so. Was ist denn nur los mit dir?!"

So rabiat abgewiesen, fühlte sich Mingi wie vor den Kopf gestoßen, er machte sich frei und schlug Yunhos Hände weg. „Bin ich so abstoßend für dich?"

Kaum hatte er die Worte herausgewürgt, rappelte er sich auf.

„Was?!", zischte Yunho noch, doch Mingi winkte ab und taumelte schlingernd aus dem Schlafzimmer.

„Mingi!", folgte ihm nun. „Himmel – jetzt renn doch nicht einfach weg!"

Aber da war er längst auf dem Weg ins Bad. Nur kam er nicht dazu, sich einzuschließen, denn er war zu langsam, unkoordiniert und unbeholfen. Außerdem war Yunho ihm gefolgt und stieß die Tür wieder auf. Das dünne Holz prallte erst gegen ihn, dann nochmal gegen Yunho, der ihn wütend am Arm packte und festhielt.

„Hör auf, vor mir wegzurennen!", verlangte er. „Okay?! Sprich endlich mit mir, ich bitte dich. Ich habe keine Ahnung, was gerade in der vorgeht, also bitte – sprich mit mir!"

„Was willst du denn hören?!", schnappte Mingi zurück und wischte sich energisch über die Augen. Gott, wie er es hasste ständig zu flennen! „Ich wollte, dass es so ist wie früher! Aber du nicht. Ich bin nicht blöd, ich hab das schon verstanden!"

„Nein, das ist doch-", unterbrach Yunho ihn ruhig, wollte ihn umarmen und festhalten, aber Mingi strampelte sich wieder frei.

„Fass mich nicht an!"

Ergeben hob Yunho jetzt die Hände und trat einen Schritt zurück. Den Ausdruck in seinen Augen konnte Mingi gerade nicht deuten. War es Fassungslosigkeit, Ungläubigkeit? Egal. Er war gerade so unfassbar wütend, dass er kaum atmen konnte, also spielte es keine Rolle.

„Geh einfach. Hau ab", fauchte er jetzt noch, stieß ihn dann ganz zurück und schaffte es endlich, die Badezimmertür zu schließen und zu verriegeln. Kaum war er allein, sackte er in sich zusammen und begann lauthals zu schluchzen.

Alles war scheiße, warum war jetzt alles scheiße, gerade war es doch noch gut gewesen. Er konnte sich überhaupt nicht beruhigen, kauerte auf dem Boden, die Hände auf die Augen gepresst, aber es half nicht.

Nichts half.

Und Yunho war auch nicht da. War es ihm wirklich so egal?

Da musste er noch mehr weinen und hasste sich dafür.

Irgendwann hatte er sich so weit gefasst, dass er zumindest wieder normal Luft bekam. Sein Schädel dröhnte und ihm war kalt. Sein Körper zitterte, er fühlte sich schlagartig so ausgelaugt, dass er nur schwankend auf die Beine kam. Er griff sich ein T-Shirt, dass über dem Handtuchheizkörper hing, es war Yunhos, aber das ignorierte er, streifte es über und torkelte ins Wohnzimmer.

Verdammte Scheiße, warum fiel es ihm jetzt so schwer, seine Bewegungen zu koordinieren? Er hangelte sich um den kleinen Tisch herum, krachte wie ein gefällter Baum auf das Sofa und blieb stöhnend liegen. Selbst denken fiel ihm gerade schwer. Grunzend raffte er alle Kissen zusammen, die er greifen konnte und schob sie irgendwie unter sich, schaffte es sogar, sich mehr oder weniger in die Decke einzuwickeln und stöhnte erneut leise. Er fühlte sich miserabel, das T-Shirt roch nach Yunho und das schnürte ihm schon wieder die Kehle zu.

„Fuck." Er zerrte an der Decke, die sich an seinen Beinen verhakt hatte, verlor das Gleichgewicht und rollte von der Couch. Polternd fiel Mingi in den schmalen Raum zwischen Sofa und Tisch.

Aber Yunho kam auch jetzt nicht, also blieb er einfach liegen und schlief irgendwann tatsächlich ein.

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