Zwanzig. - "Schisser"
Tim
Die nächsten Wochen vergingen schnell. Wir hatten Prüfungen und Klausuren, für die wir alle viel übten. Ich verstand den Sinn nicht, wieso man hier Klausuren schrieb. Aber ich verstand von vielen Sachen den Sinn nicht.
Nun war erstmal Ruhe was das ganze lernen anging und wir hatten wieder Zeit, mehr zu machen was wir wollten.
Ich verließ gerade als Letzter den Bioraum und ging in die Mensa, wo ich schon Stegi und die anderen sah. Ich musste noch die Klasse fegen, weil ich ja anscheinend der jenige war, der sie unordentlich gemacht hatte. Jaja, is klar, Leckt mich.
Mit einem aufgesetzten Lächeln ging ich zu meiner Truppe, Stegi war der einzige der mit dem Rücken zu mir stand. Bevor ich mir also ein Tablett holte, ging ich zu ihnen und hielt dem Blonden die Augen von hinten zu. Ich spürte wie er grinste und hörte wie er nuschelte: "Man Tim, erschreck mich doch nicht so" Ich lachte und nahm meine Hände runter. Ich schaute den Fremden Typen hinter mich an (er war aus dem jünsgten Jahrgang) und nahm dann sein Tablett. Er schaute mich kurz fassungslos oder wütend an, bevor er seufzte, wegstampfte und sich ein neues Tablett nahm und sich erneut ganz hinten anstellte.
Die lassen ja echt gut mit sich umgehen, die kleinen Pisskinder. Würde das wer bei mir machen wäre ich mehr als wütend., dachte ich, zuckte dann aber nur mit den Schultern und drehte mich wieder zu den anderen.
Kurz darauf saßen wir mit reichlich gefüllten Tellern am Tisch. Tobi biss gerade was von seinem Hähnchen ab, als Stegi grinsend fragte: "Na Tim, haste den Raum wieder ordentlich gemacht?" Ich sah genervt durch den Speisesaal und sagte dabei seufzend: "Die Alte hat 'se nicht mehr alle" Stegi begann zu kichern.
"Schnellchecker"
Stegi
Müde ließ ich mich abends in mein Bett fallen. Der Tag war nicht anstrengend gewesen, die anderen und ich waren ein bisschen durch den Ort gelaufen, hatten was am See gechillt und getrunken, bis es dann plötzlich angefangen hatte zu regnen und zu gewittern.
Wo Tim wohl hin war? Als wir wieder zurück gegangen waren, war er plötzlich weg gewesen. Schulternzuckend schaute ich an die Decke. Ich wusste nicht, was das mit Tim war. Er war immer richtig nett zu mir, fast schon zu nett und süß. Ich hatte mit ihm geschlafen, er mit mir. Es machte ihm anscheinend nichts aus, aber ich wusste immer noch nicht, was ich darüber denken sollte.
Ich schüttelte den Kopf.
Es war ein Ausrutscher, ein Versehen. Und es würde niemals wieder passieren.
Und trotzdem wünschte ich mir, mich wenigstens ein bisschen dran erinnern zu können. Aber egal wie sehr ich es versuchte, ich sah nichts. Keinerlei Erinnerungen.
Meine Hand, die am Lichtschalter meiner Tischlampe lag, schaltete das Licht immer wieder an und aus. Der Regen prasselte weiterhin gegen die Scheibe meines Fensters und wenn ich raus schaute, erblickte ich nichts anderes als den dunklen Himmel, an dem hin und wieder mal ein Blitz aufleuchtete.
Das flackernde Licht beruhigte mich, aus welchem Grund auch immer.
Eins stand fest: Ich würde nie mehr so viel trinken, wie ich es vor einigen Wochen anscheinend getan hatte, und ich würde mich auch nicht mehr abfüllen lassen. Das war einfach der Grund, warum feiern nicht mein Ding war. So viele meiner Freunde hatten schon mal so eine Absturz, dass sie einen Black-Out hatten, und nun war ich auch so einer.
Ein Versehen. Ein Ausrutscher., wiederholte ich stumm und starrte nun wieder an die Decke.
Plötzlich vibrierte mein Handy. Bevor ich dran ging, schaute ich auf die Uhr.
00:09 Uhr.
Seit fast zwei Stunden hatte ich im Bett gelegen.
Da die Nummer unterdrückt war, ging ich nicht dran, sondern legte das Handy auf meinen Bauch. Wenn es wer war, der mich kannte, würde er wissen, dass ich an Anonyme Anrufe nicht dran ging, und gleich wieder anrufen, ohne das er unterdrückt war. Tatsächlich vibrierte es kurz darauf erneut auf meinem Bauch und diesmal nicht anonym.
Grinsend ging ich dran und das erste was ich hörte war Tims tiefe Stimme, die lachend sagte: "Schisser" Ich lachte kurz auf, bevor ich fragte: "Was gibt's?" Ich hörte wie sich Tim kurz räusperte, bevor er fragte: "Komm mal vor die Tür, also vor die vom Internat" Unsicher sagte ich "Okay", bevor er auch schon auf legte. Da ich die ganze Zeit in meiner schwarzen Jeans und meinem Hoodie im Bett gelegen hatte, zog ich nur noch schnell meine Schuhe an. Ich schaute kurz raus und zog dann die Kapuze meines Hoodie über den Kopf, da es immer noch am regnen war.
Dann tat ich, was Tim gesagt hatte.
Haihai (:
naa, Ideen was passieren könnte? Mal gucken, was in euren Köpfen so vor geht :D
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro