-JEONGIN-

Ich wachte mit unerträglichen Nackenschmerzen auf. Ich hatte die letzte Nacht so schlecht geschlafen, man kann's kaum glauben.. als ich mir mein Gesicht an etwas leicht festem rieb und somit aufwachen konnte, fiel mir erst nach dem genaueren zuhören auf, dass jemand neben mir atmete. Als ich mich aufschrak und leicht an dem festem Platz abstützte, sah ich dass es Hyunjin war, auf dem ich geschlafen hab. Ich konnte meinen Augen nicht trauen, hab ich hier wirklich geschlafen? Scheisse.

Was ist, wenn er letzte Nacht meine verletzliche Seite gesehen hat? Die Seite, die ich eigentlich vor jedem versteckt hatte, sodass jeder weiß und sich keine Sorgen machen musste, dass es mir gut geht? Ich hab Mist gebaut, und das gewaltig.
Ich hatte mir die Augen gerieben und rannte nach oben, als ich mich leicht von Hyunjins Griff befreit hatte und er ruhig weiter schlief. Als ich oben angekommen war, rannte ich schnell ins Badezimmer um den Stand der Dinge von meinem Gesicht zu sehen.  Ich konnte meinen Augen nicht trauen. War ich das etwa? Die Augenringe so tief wie der Ozean, meine Wange hatte eine leichte Macke gehabt, weil ich auf der Brust von  meinem Hyung geschlafen hatte und meine Augen waren immer noch leicht und geschwollen. Meine Lippen auch.. hatten Hyunjin und ich..? Nein! Das darf doch nicht wahr sein.. das stimmt nicht. Komm schon, Jeongin, denk nach! Was war letzte Nacht passiert?!

Ich weiß noch, dass ich sehr schlecht einschlief, nachdem Hyunjin aus dem Zimmer ging. Er hatte mir unbewusst Schuldgefühle gemacht und ich hatte noch mehr an mir gezweifelt. Ich hatte mich danach nur noch gefragt, ob es asozial von mir war, dass ich meinen Hyungs nichts erzählt habe von meinen Problemen. Sie würden so enttäuscht sein, wenn sie merken, dass ich mich nicht getraut habe ihnen all das zu erzählen was mich in meinem Kopf beschäftigt. Allerdings ist nicht nur mein Kopf Schuld, mein Körper, er gefällt mir einfach auch nicht. War das reine Kopfsache? Ich hatte ja keine Ahnung..

Ich klatschte mir etwas Wasser ins Gesicht, schrubbte die leicht rötlichen Stellen von meinem Gesicht, ehe ich mich leicht erschrak, als mir jemand abrupt an die Hüfte fasste. Ich hatte mich so erschreckt, dass ich meinen Kopf leicht an den Wasserhahn stieß und es somit mein Kopf für eine kurze Zeit brummte.
„Ahh.." zischte ich, ehe ich den Wasserhahn ausmachte und an meinen Kopf fasste. Direkt gingen die Hände von meiner Hüfte zu meinen Kopf hin.
„Oh Gott, das tut mir leid, Innie. Ich wollte dich nicht erschrecken. Gehts dir gut?" ich hörte Felix Hyungs Stimme und direkt drehte ich mich um. Ich nickte, aber es tat wirklich noch weh.
„Ja.. ja. Ich geh dann mal.." sagte ich und versuchte mich an ihm vorbei zu quetschen, ehe er leicht anfing mit unserem Handtuch auf meinen Kopf zu drücken.
„Du blutest bisschen. Tut mir wirklich leid, dass war nicht meine Absicht." sagte er und ich nickte.
„Ist wirklich okay." sagte ich und hielt das Handtuch auf meinen Kopf.
„Innie, ich wollte dich was fragen.."
„Ja, Hyung?" ich legte meinen Kopf etwas schief, ehe er mich nur anlächelte. Ich konnte mir schon denken, was in seinem Kopf vorgeht. Er dachte sich wahrscheinlich, wie süß kann unser Maknae eigentlich sein?
„Ist alles gut, zwischen dir und Hyunjin?"
„Ja." er sah mich leicht verdutzt an, als würde er nicht glauben können, dass alles okay wäre. Aber es war. Alles war okay.

Seit wann hat angefangen mein Lächeln so zu bröckeln?

„Innie, du kannst ehrlich mit mir sein. Hyunjin hat sich letzte Nacht wirklich Sorgen um dich gemacht. Er hat ständig erwähnt, dass du perfekt bist, so wie du bist und ich bin mitten drin aufgewacht, als ich gesehen hab, wie fest er dich eigentlich umschlossen hatte und er seinen Kopf, oder wohl eher sein Gesicht in dein Hals gelegt hatte. Er schien leicht zu lächeln und irgendwas zu murmeln, als würde er überhaupt nicht wollen, dass es dir in irgendeiner Weise schlecht geht. Er hat dich wirklich, wirklich gern. Ich meine auch, gesehen zu haben, wie er dir einen leichten Kuss auf die Stirn gab. Läuft da etwa was zwischen euch?" fragte er und mir wurde warm. E-Er hat mich geküsst—? Auf die Stirn?! Ist er sich dessen bewusst was dies bedeutet?! Nein, Jeongin, reg dich ab, es ist nicht so wie ich es denke. Hyunjin würde mich niemals auf solch eine Weise lieben können. Und das steht auch gerade auch nicht zur Debatte. Gerade geht die Diskussion darum, ob Hyunjin was von meinen Problemen gemerkt hatte. Naja, wahrscheinlich. Meine Güte..
„Nichts läuft zwischen uns. Alles okay. Wir sind einfach nur beste Freunde und er ist wahrscheinlich nur etwas sehr fürsorglich. Mir gehts gut." ich lächelte ihn an und jetzt schien er es zu glauben. Er nickte und hielt sich etwas an den Kopf, lachte leicht.
„Weißt du, ich dachte, weil du die ganze Zeit sagst, dass alles okay ist, dass nichts okay ist, aber anscheinend ist es das. Dein Lächeln ist einfach unbeschreiblich süß und aufmunternd, Innie!" sagte er und ich musste weiterhin lächeln. Dann ging ich raus aus dem Bad, ging schnell in meinem und Minhos Zimmer und fand dort Hyunjin auf. Dieser war auf meinem Bett, wartete anscheinend auf mich.
„Hyung? Was machst du?" fragte ich und dann sah er mir direkt in die Augen, ehe er auf mich zu kam und mich wieder mal umarmte. Was zum Teufel ist los mit ihm?!
„Nichts, Innie. Du bist einfach nur da und ich möchte dich knuddeln. Ist das okay?" ich nickte. Was sollte das denn?
„Und Innie, du musst mir zwar nichts erzählen, wenn dich etwas bedrückt, aber ich kann und werde dir bei allem helfen, wenn du mich brauchst. Ich werde dich nicht zwingen, ich werde nur auf dich warten. Ich bin mir sicher, wir kriegen alles zusammen gelöst." sagte er und ich merkte wie sehr ich mir meine Tränen zurückhalten musste. Wieso war er so? Wieso konnte er meine Wand durchbrechen?
„Innie, was ist das an deinem Kopf?"
„Es tut weh, Hyung." als er uns von der Umarmung löste, sah er mich besorgt an. Er nahm das Handtuch etwas in die Hand, war geschockt das da leicht Blut zu sehen war.
„Innie! Was tut dir weh?!" ich überlegte, biss auf meine Unterlippe und sagte,

„I-Ich weiß nicht, H-Hyung.."