-JEONGIN-

Als Hyunjin mir dies direkt ins Gesicht sagte und mir dabei tief in seine Augen sah, konnte ich dieses Gefühl in mir nicht widerstehen. Es fühlte sich einfach gut an, dass jemand auf meine Seite war und mir helfen wollte. Er wollte nicht, dass ich aufgebe und mich selbst runtermache, allerdings wollte er auch nicht dass ich etwas falsch mache während der Final-Performance. Als wir allerdings weiter rumstanden und uns ansahen, er mich allerdings an den Schultern fest hielt, räusperte ich mich und stellte mich dann in meiner Position auf.
„Okay, danke Hyung. Das war sehr aufbauend. Wollen wir dann weiter machen?" fragte ich leicht nervös, als er dann jedoch sich etwas hinter mich stellte, als er die Musik anmachte. Es machte mich etwas nervös das er direkt hinter mir stand, jedoch kam ich damit etwas klar, als ich mich nur auf mein Spiegelbild konzentriert hatte. Ich achtete auf jede einzelne Bewegung, und doch kam ich manchmal ins Stolpern und vermasselte paar Schritte. Hyunjin bemerkte dies, ließ mich jedoch weiter tanzen. Ich ruinierte mit Sicherheit seinen Feierabend gerade, also sollte ich mich eher anstrengen und versuchen keinerlei Fehler zu machen, weder jetzt noch bei der Final Performance. Gott, ist das schwer.. ich hab es schon immer gehasst gehabt, unter Druck zu stehen aber jetzt ist der Druck tausend mal größer als zuvor. Ich konnte einfach nicht mehr. Und trotzdem musste ich einfach 120% geben. Beim Training, als auch bei der Performance in 2 Wochen.

Wenig später, als ich dann noch etwas weiter tanzen wollte, stoppte Hyunjin die Musik und ich drehte mich um. Ich sah in seinem Blick oder eher- konnte ich ablesen wie erschöpft er vom Training zuvor war und ich machte jetzt gerade alles nur schlimmer, denn ich hatte ihn bestimmt enttäuscht gehabt. Das ist weder er noch sind die anderen daran gewohnt dass ich so viel Fehler mache und ich auch nicht. Ich bleibe immer länger, versuche immer mein Bestes im Tanzen als auch im Singen oder mit meinen Gesichtsausdrücke und trotzdem genügt es nicht. Kein Wunder dass ich jetzt schon nicht so beliebt bin, denn ich bereute so vielen einfach Probleme und noch mehr Sorgen, die eigentlich nicht hätten sein sollen.
„Okay.. wo fangen wir an. Am Anfang hattest du eigentlich alles gut gemacht, du solltest nur etwas mehr auf deine Gesichtsausdrücke achten. An sich strengst du dich an, was man dir auch ansieht und du bist ziemlich  ehrgeizig, allerdings solltest du etwas mehr wert auf deine Gesichtszüge nehmen. Du sahst am Anfang dann eben etwas steif aus.. naja und danach hattest du einen typischen Fehler von jedem Tänzer gemacht. Ich zeige es dir mal." sagte er und ich nickte. Klar, es war etwas hart dies gehört zu bekommen, allerdings war es eben die Wahrheit und ich musste eben damit klarkommen und es verbessern, außerdem auch noch dafür sorgen, dass dies nicht noch mal passiert. Er stellte sich direkt neben mich und fing an zu tanzen. Als er mir dann meinen Fehler zeigte, verlangsamte er etwas das Tempo damit ich genau darauf achten konnte was er tat und was falsch war.

„Ah, ich sollte meinen linken Fuß nicht zu sehr nach außen legen um dann die Drehung hinzubekommen, oder?"
„Ja genau. Sehr gut erkannt. Das kannst du gleich mal versuchen, ich wollte dich noch auf einen weiteren Fehler noch anmerken." ich nickte und dann begann er langsam mit zu Rappen und zu singen, denn weder er noch ich hatten die Lust gehabt die Musik anzuschalten und vorzuspielen, bis eben der Part kam. Er verlangsamte sich wieder, zeigte einmal zuerst wie ich es tat und danach wie es richtig war. Ich konnte schnell erkennen, dass was ich tat war einfach nur miserabel. War ich wirklich so schlecht im Tanzen?
„Ich sollte mein Gewicht nicht allzu sehr auf die rechte Seite verlagern, damit ich dann zur anderen Seite gehen kann? Ist es das?" er nickte und lächelte mich an.
„Ja, wieder richtig. Du musst nicht diese 2 Sachen direkt perfekt können wenn du es gleich nochmal tanzt. Es reicht wenn du und ich einfach immer etwas länger hier bleiben und ich verspreche dir, in weniger als 2 Tagen hast du es drauf. Dann kannst du alles perfekt tanzen ohne auch nur einen Fehler zu machen." sagte er und boxte mir leicht gegen die Schulter. Wieder mal lächelte ich nur und konnte nur nicken. Er half mir so sehr. Ich stellte mich dann wieder zum Tanzen auf und er machte die Musik an. Ich tanzte und tanzte. Die Choreo wiederholte sich nicht nur mit jedem Mal als ich sie durchging mit Hyunjin, sondern auch dann, als ich sie in meinem Kopf mehr als bestimmt 150 mal durchging. Ich schwitzte und schwitzte, konnte gefühlt nicht mehr. Hyunjin schien dies recht schnell zu bemerken, denn er stoppte die Musik vorzeitig und ließ mich aufhören. Ich drehte mich verwirrt um und sah ihn an.
„Hyung? Wieso hast du gestoppt?" fragte ich etwas oder eher leicht verwirrt, schwitzend und außer Atem. Er sah mich irgendwie bedrückt an, ehe er zu mir kam und mich hoch hob. Ich hatte rein gar nichts dagegen getan, da er dies noch nie tat und ich wissen wollte, was er jetzt tun wollte. Er setzte mich mit ihm auf dem Sofa ab und lehnte mich an ihn. Ich musste wirklich stark ausatmen und einatmen.
„Jeonginnie, hör zu. Du hast heute wirklich sehr sehr viel trainiert gehabt, deswegen hören wir jetzt auf."
„Aber Hyung.. ich kann noch, ich muss noch weiter üben. Ich will es doch perfekt machen."
„Innie, dass verstehe ich, aber wir hören wirklich hier und jetzt auf. Du hast dich gut angestrengt, aber das reicht jetzt. Ansonsten kannst du morgen nicht mehr, dabei werden wir morgen auch viel trainieren müssen. Okay?" ich schüttelte meinen Kopf, stand auf und wackelte zur Musikbox hin um die Musik anzuschalten. Ich hatte erst jetzt gemerkt, wie wackelig es mir auf den Beinen erging. Ich konnte meine Muskeln auch fast gar nicht spüren, als ich die Musik anschaltete und weiter tanzte. Ich war gerade bis zum Chorus angekommen, als mir weiter leicht schwindelig wurde und ich somit etwas zur Seite fiel. Ich konnte mich noch auffangen, ehe ich komplett zusammen sackte, jedoch hatten sich schon längst zwei Arme um mich geschlungen und mich aufgefangen.

„Jeongin, wir hören jetzt wirklich auf. Wir gehen nachhause und da ruhen wir uns gemeinsam aus, Okay?"
„Aber Chan Hyung wird enttäuscht sei-"
„Nein, Chan Hyung wird gar nichts sein. Deine Gesundheit geht vor und offensichtlich geht es dir überhaupt nicht gut. Wir können uns zusammen ausruhen, Okay? Lass uns nachhause gehen." mit diesen Worten nahm er mich, als auch meine anscheinend von ihm gepackten Sachen auf die Schulter und machte einerseits die Musik, als auch das Licht aus und schloss ab, ehe wir gingen.