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5 - Kann es wirklich Liebe sein?


»»Du««

Umgeben von den großen Topfpflanzen, die sich im Vorlesungssaal für Heilkunde befinden, kaust du abwesend auf deinem Stift herum, während du Professor Elo Robinian nur halbherzig zuhörst. Zwar ist dir bewusst, dass es heute um Pflanzenheilkunde geht, doch die Namen der Heilpflanzen fliegen nur so an dir vorbei. Auch die Pflanzen, die die Zora auf ihrem langen Tisch ausgestellt hat und zu denen sie viel erklärt, kannst du dir nicht einprägen.

Schuld an deiner Konzentrationsschwäche ist bloß ein einziger, weißer, großgewachsener Orni, dessen Körper genauso makellos ist, wie sein liebenswürdiger Charakter. Die letzten Tage mit ihm waren einfach... toll, super, phänomenal. Immer wieder habt ihr euch zum Joggen getroffen und miteinander getextet. Meistens hat er dir von sich aus geschrieben und dir von selbst vorgeschlagen, euch zum Sporttreiben zu verabreden. Außerdem wird dir mit jedem Tag mehr klar, wie gut ihr euch beide versteht und dass ihr voll auf einer Wellenlänge seid.

Trotzdem kommst du nicht darum herum, dir einzugestehen, dass du nicht nur Freundschaft für den Freund aus deiner Kindheit empfindest. Schon seit einer Woche ungefähr ist dir klar geworden, dass du dich wahnsinnig zu ihm hingezogen fühlst und dich komplett seltsam verhältst, wenn du nur an ihn denkst. Teba ist einfach jemand, der dir so noch nie zuvor untergekommen ist. Jeder andere würde sich etwas einbilden, wenn er so ein Äußeres besäße, wie Teba, doch dem weißgefiederter Sunnyboy ist wahrscheinlich nicht mal bewusst, was für eine Wirkung er auf Frauen oder homosexuelle Männer hat. Und wenn es ihm doch klar ist, dann ist es ihm wohl total egal. Aber dir ist klar, auch wenn der sexy Adler ganz anders aussehen würde, du wärst ihm trotzdem verfallen, weil er einfach so ein unvergleichlich tolles Wesen besitzt. Er ist hilfsbereit, zuvorkommend, total sympathisch und witzig. Immerzu scheint er gleich jedermanns Freund zu sein. Kein Wunder, mit diesem abenteuerlich lieben Lächeln, dass sich auf seinem großen Schnabel festgesessen hat. Sich in ihn zu verlieben, ist also im Grunde überhaupt nicht schwierig.

Plötzlich fällt dir auf, dass Mipha neben dir etwas sagt. Wahrscheinlich ist sie von eurer Professorin aufgerufen worden und erteilt ihr nun eine Antwort. Du bist allerdings zu sehr mit deinen Gedanken beschäftigt, um ernsthaft Notiz darüber zu nehmen.

Doch jetzt beschäftigst du dich schon jede freie Minute damit, dich zu fragen, wie es nun weitergehen soll. Wäre es klug, Teba anzudeuten, dass du dich in ihn verknallt hast? Klar wäre es gelogen, zu behaupten, dass du dich für diesen Schritt nicht fürchtest, denn wenn er für dich keine Gefühle hat, dann könnte eure Freundschaft kaputt gehen. Und lieber wärst du für immer bloß eine Freundin für Teba, als ihn ganz zu verlieren. Wie sollst du es also angehen? Geschickt am besten... Aber wie?

»Fräulein Rodrigo, Sie sind dran!«, ertönt plötzlich die nette Stimme der pinken Zora mit dem blauleuchtenden Schweif.

Als du nicht reagierst, stupst dich Mipha sanft an. Total erschrocken schaust du erst deine Freundin, dann die Professorin an. Panik! Du hast nicht aufgepasst. Was sollst du antworten? Über was haben die anderen gesprochen? Um was geht es hier?

»Äh...«, stammelst du bloß total verloren.

»Können Sie uns die nächste Heilpflanze und ihre Eigenschaften nennen?«, fordert dich Professor Elo Robinian auf.

Verunsichert beißt du dir auf die Unterlippe, als die Professorin mit ihrer Hand auf die Pflanze vor ihr zeigt. Bestimmt hat die Zora vorhin das Gewächs und ihre Besonderheit erläutert, doch wie sollst du das auch wissen, wenn du dich von deinen Gedanken und Träumereien hast ablenken lassen.

Konzentriert schaust du die Pflanze an, die dich stark an Kresse erinnert. Kresse kann es allerdings nicht sein, oder? Oh je! Du hast keinen blassen Schimmer.

Hinter und vor dir fangen sie auch schon zu kichern an. Bestimmt ist dein ratloser Gesichtsausdruck ziemlich unterhaltsam. Mipha bedenkt dich währenddessen mit einem mitfühlenden Blick. Du merkst ihr an, dass sie dir die Lösung gerne zuflüstern würde.

Als dein Gesicht auch schon anfängt, vor Scham zu brennen, entschließt du dich einfach irgendeine Antwort zu geben, obwohl du dir sicher bist, dass sie falsch ist. »Öhm... Kresse?«

Während die anderen lachen, muss sogar die Heilkunde-Expertin schmunzeln.

»Tut mir leid, meine Liebe, aber das ist leider nicht richtig,« weißt dich die Zora daraufhin.

Unter einem genervten Geräusch lehnst du dich auf deinem Stuhl zurück und stößt erstmal die Luft aus. Tja, dass hast du total vermasselt!

»Weiß jemand die richtige Antwort?«, fragt die Professorin zuversichtlich in die Runde.

Es melden sich mehrere, doch die Zora ruft ein gewisses Fräulein Pikita auf.

»Aber natürlich, Heilpflanzen ist doch das einfachste und schönste Thema, das es in Heilkunde gibt,« säuselt plötzlich eine ziemlich feminine Stimme, die einen gewissen aufdringlichen Ton mit sich bringt. »Hierbei handelt es sich um Indischem Wassernabel. Diese Heilpflanze ist auch unter den Namen „Gotu Kola" oder „Tigergras" bekannt. Er gehört zur Familie der Doldenblütler und kommt weltweit in tropischen und subtropischen Gebieten vor. Für die medizinische Anwendung werden die oberirdischen Pflanzenteile geerntet und verarbeitet. Wassernabel ist gut verträglich, besitzt aber Nebenwirkungen.«

Naja, was kümmert es dich? Mit der hast du ja nichts zu schaffen. Die Personen in ihrem näheren Umfeld sollten dir schon mehr leidtun. Bestimmt ist die Tussi ganz schön zickig.

»Sehr gut, Fräulein Pikita, Sie scheinen sich sehr gut mit Heilpflanzen auszukennen,« wird sie dann auch noch zu allem Überfluss von der Professorin gelobt.

»Aber selbstverständlich, Professor Robinian! Ich liebe Heilpflanzen!«, quietscht die grüne Orni mit übertriebener Stimme.

Die Augen über die üble Schleimerin verdrehend wendest du dich wieder nach vorne. Damit dir so eine Pleite nicht nochmal passiert und du dich schämen musst, nimmst du dir ab jetzt vor, besser im Kurs aufzupassen.


»»Teba««

Während ich den Pinsel träge über das Papier gleiten lasse, brumme ich frustriert. Langsam lasse ich meinen Blick von der Staffelei auf den leeren Platz neben mich schweifen. Warum muss der Kunstkurs diese Woche auf einen Vormittag fallen? (D/N) kann vormittags nie an Kunst teilnehmen, da ihre medizinischen Verlesungen Vorrang haben. Ohne den Engel ist Malen nicht mehr dasselbe, obwohl ich es leidenschaftlich gern tue. Mit der witzigen Halb-Shiekah macht eben alles einfach mehr Spaß.

Lange stoße ich die Luft aus. Auf meinem Hocker lehne ich zurück und lasse den Pinsel in meinem Flügel sinken. Mein Blick gleitet von meinem halbfertigen Kunstwerk auf meinem Rucksack, in dessen Taschen sich mein Shiekah-Stein befindet. In dem Moment, als ich kurz mit dem Gedanken spiele, meinen Shiekah-Stein rauszuholen, schiele ich verstohlen zu Professor Kangis rüber. Einen konzentrierten Blick aufgesetzt ist er ganz und gar in seine Malerei vertieft. Da ich weiß, dass der Shiekah es gar nicht gern hat, wenn man während seines Kurses in den Shiekah-Stein gafft, gehe ich das Risiko ein, Ärger zu bekommen, denn ich kann nicht anders. Die Sehnsucht nach Broncos Tochter ist zu groß. Ich will sie heute noch sehen, deshalb muss ich ihr schreiben.

Unbemerkt hole ich den Shiekah-Stein aus meiner Tasche und nutze mein Bild als Sichtschutz, um (D/N) schnell ein paar Nachrichten zu schreiben. Das Glück ist wohl auf meiner Seite, denn es dauert nicht lange, da schreibt mir der „Angel" auch gleich zurück.

Mit knallrotem Schnabel starre ich auf das Display. Was habe ich denn da wieder geschrieben? „Ich freue mich schon auf dich"... Was soll (D/N) jetzt bitteschön von mir denken? Bestimmt hat sie jetzt begriffen, dass ich etwas von ihr will. Mann! Warum habe ich ihr das getextet? Jetzt klinge ich bestimmt voll aufdringlich. Da mir die Halb-Shiekah nicht zurückschreibt, bin ich noch unsicherer, als zuvor. Tja, wenn sie nachher nicht zum Zuschauen kommt, weiß ich, dass ich sie hunderpro vergrault habe. Was bin ich den für ein Spatzenhirn!

So kommt es, dass ich die ganze Mittagspause über nervös bin und kein Bissen mehr runterbekomme. Glück für Masuli, der fragt mich nämlich, ob ich keinen Hunger habe. Daher schiebe ich ihm mein Essen zu und lasse es ihm schmecken.

Später stehe ich dann in voller Montur auf dem Schützenfeld. Mein Dad ist heute nicht da. Dafür übernimmt Balthasar das Training. Ihn habe ich schon gefragt, ob (D/N) uns heute Gesellschaft leisten darf und er hat nichts dagegen. Revali, der mein Gespräch mit Balth mitbekommen hat, zeigte sich eher weniger begeistert, doch sich dagegen ausgesprochen hat er nicht, was mich zwar etwas verwirrt hat, ich aber durchaus erfreut darüber bin.

Heute üben wir klassisches Einzel, eine Disziplin, in der die Entfernung zum Ziel und der getroffene Bereich der Zielscheiben gewertet wird. Da sich jeder einen Übungspartner aussuchen darf, bis auf Revali, der es natürlich bevorzugt solo zu trainieren, bilde ich mit Hertis ein Duo.

Wie üblich fangen wir mit einer Entfernung von 8 Metern an und tasten uns dann vor. Rücken an Rücken stehen Hertis und ich zueinander und schießen.

Kaum habe ich meinen ersten Pfeil in die Luft geschickt, verziehe ich den Schnabel. Selbst bei der geringsten Weite versage ich schon. Ich habe gerade mal den äußersten Kreis getroffen. Zu blöd! Heute ist wohl einfach nicht mein Tag.

In dem Augenblick dreht sich Hertis auch schon um, um mein Ergebnis zu prüfen. Als er meinen Pfeil stecken sieht, flimmern seine mintgrünen Augen entsetzt.

Mein Kumpel will schon den Schnabel aufreißen, da fahre ich mir mit dem freien Flügel brummend durch den Kamm und schnaube übel gelaunt: »Lass stecken, Hertis! Heute bin ich nicht in Form.«

»Das ist wohl nicht zu übersehen«, gibt Revali, der meinen Patzer mitbekommen hat, weil er sich nicht unweit von uns beiden entfernt befindet, seinen Senf dazu, während er mir einen herablassenden Seitenblick zuwirft. »Konzentrier dich gefälligst!«

Einen genervten Laut von mir gebend funkle ich den Pfeil in meiner Zielscheibe an. Ich bin jetzt schon froh, wenn dieser Tag vorbei ist.

Schließlich wechseln Hertis und ich die Seiten und stellen die Ziele weiter auseinander. Nun wird in 10 Metern Abstand geschossen. Auch diesmal bin ich kein Stück besser. Balth ist es zwar aufgefallen, weil er gerade in meine Richtung gesehen hat, aber mein Patenonkel schmunzelt bloß über meine miese Leistung und legt seine Aufmerksamkeit lieber auf Masuli und Riba, die sich ein kleines persönliches Wettschießen liefern.

»Nochmal 10 Meter?«, fragt mich Hertis, der offenbar nur nett sein und mir Zeit geben will, mich besser orientieren zu können.

Weil ich weiß, dass ich heute nichts mehr zerreiße, egal, ob wir die Entfernung wiederholen oder nicht, schlage ich Hertis Angebot aus. »Das bringt sowieso nichts. Lass uns einfach weitermachen!«

»Okay...«, meint der Bogenbau-Student nur, während er skeptischen Blickes zu mir rüberschielt. Bestimmt fragt er sich auch, was heute mit mir los ist.

Als wir wieder die Seiten wechseln, schaue ich grummelnd in den Boden., bevor wir die Zielscheiben auf 12 Meter Entfernung ausrichten. Größer über die Tatsache, dass ich heute nicht in Form bin, ärgere ich mich darüber, dass ich (D/N) wahrscheinlich in die Flucht geschlagen habe. Wirklich! Ich könnte mich dafür rupfen.

Während ich den Pfeil auf die Sehne ziehe, denke ich scharf darüber nach, was ich tun könnte, um das Missverständnis aus dem Weg zu räumen. Naja, eigentlich war es ja kein Missverständnis. Wenn der Engel jetzt glaubt, ich stehe auf sie, dann hat sie ja recht. Doch auf diese unsensible Weise hätte sie es nicht erfahren sollen. Das war einfach nur...

Plötzlich sehe ich einen gutgelaunten „Angel" auf das Schützenfeld treten. Als ich erkenne, wie toll sie heute mit ihrem karierten Faltenrock und dem weißen Langarmshirt aussieht, lasse ich den Pfeil einfach los. So gebannt von ihrem Aussehen, fällt mir nicht mal auf, dass ich versehentlich genau die Mitte getroffen habe. Ich kann einfach nicht anders, als sie anzustarren. Wow! Sie ist einfach... so schön.

(So siehst du heute aus, nur trägst du nicht so hohe Haken)


In diesem Moment hebt Balthasar den Blick und sieht Broncos Tochter auf uns zukommen. Sofort schenkt er ihr ein breites Lächeln und dreht ihr sein Gesicht zu.

»Ja, wenn das nicht unsere Zuschauerin ist!«, begrüßt der Schattengefährte meines Vaters den „Angel".

Darauf erwidert die Halb-Shiekah ihm ein süßes Lächeln, das meinen Kamm zum Vibrieren bringt.

Zum Glück fällt das keinem auf, denn fast alle brechen ihr Training ab und schauen in die Richtung, in der der hylianische Trainer blickt. Riba fällt erstmal die die Unterseite seines Schnabels runter, während Hertis erstmal erstaunt blinzelt. Guys Augen beginnen bei dem Wiedersehen mit dem Engel sofort zu leuchten, während Masulis aufgeregt mit seiner Schwanzfeder wippt. Mimo wippt mit den Augenbrauen. Gesane, der (D/N) schon kennt lächelt bloß sanft. Roki allerdings ist soweit der Einzige, der dem „Angel" bloß einen flüchtigen Blick zuwirft und sich dann wieder der Zielscheibe zuwendet. Und Revali wirkt sogar irgendwie hoffnungsvoll, als er sich in (D/N)s Richtung dreht, doch etwas scheint nicht zu seiner Zufriedenheit zu sein. Kurz bin ich der Auffassung, dass unser Kapitän etwas enttäuscht wirkt, dann schaut er schon wieder weg und nimmt sein Training wieder auf, während ein verärgerter Schimmer seine grünen Augen heimsucht. Irgendwie bekomme ich das Gefühl nicht los, dass Revali sich erhofft hatte, (D/N) würde in Begleitung kommen.

»Aufgepasst, Jungs!«, ruft Balth plötzlich mit kräftiger Stimme und zeigt mit der flachen Hand auf unsere Zuschauerin. »Das ist (D/N). Die Tochter des großen Bronco Rodrigo. Also benehmt euch anständig und seid nett zu ihr, ja? Ich will keine Beschwerden von ihr hören!«

Fröhlich ruft sie ein „Hallo" und winkt.

Sofort ist das Interesse um den Engel mit den Tigerfedern nur noch mehr geweckt. Unbehagen breitet sich in mir aus, als bis auf Revali, Gesane und Roki alle anfangen, sich um (D/N) zu scharren. Sofort wird sie mit Fragen bombardiert oder angeflirtet, doch zu meiner eigenen Verwunderung verhält sie sich wirklich schlagfertig und selbstbewusst. Vor meinen Jungs scheint sie sich auf keinen Fall zu fürchten. Obwohl mir das bewusst ist, habe ich den Drang eingreifen und meine Kameraden von dem Engel verscheuchen zu müssen.


»»Du««

»Hey... jetzt... zerreißt sie doch nicht in Einzelteile!«, meldet sich Teba plötzlich mit ruhiger, aber bestimmter Stimme zu Wort.

Die Jungs, die sich gerade um dich gescharrt haben, wie ein lästiger Schwarm Fliegen, teilen sich soeben auf und machen Teba Platz.

»Da verteidigt wohl einer sein Weibchen,« flüstert Masuli scherzhaft in Guys Richtung.

Dieser antwortet dem dunkel gesprenkeltem Orni irgendetwas, was du allerdings nicht verstehen kannst, da Balthasar mit Teba spricht. »Wieso erklärst du unserer Zuschauerin nicht, was wir hier so treiben? Ich bin sicher, sie freut sich um eine kleine theoretische Einweisung.«

Teba und du seht euch an. Du lächelst. Er lächelt. Wie es aussieht, hat er es nicht nur geschrieben, sondern freut sich tatsächlich dich zu sehen. Sofort wird dir warm, sehr warm.

Da nähert sich plötzlich ein grüner Orni von der Seite aus, der zwar gut aussieht, aber irgendwie unsympathisch auf dich wirkt. Er flirtet mit seinen gelben Augen mit dir und meint dann mit verstellt tiefer Stimme: »Die theoretische Einweisung könnte ich doch übernehmen.«

»Nichts da!«, lässt Balthasar ihm seine Traumblase zerplatzen und holt ihn auf den Boden der Tatsachen zurück. Auffordernd deutet der Hylianer auf Masuli. »Du trainierst schön mit deinem Partner weiter.«

Finster schaut der grüne Orni den Hylianer von der Seite aus. Als er sich zum Gehen umwendet, murmelt der seltsame Vogel etwas, das bestimmt nicht nett war.

»Und was ist mit meinem Partner?«, fragt sich der der schwarze Orni, der, glaubst du, Hertis heißt, mit einem Blick zu Teba.

»Revali wird für ihn einspringen,« entscheidet Balthasar daraufhin und deutet auf den Kapitän.

»Bitte was?«, krächzt Revali, der gerade seine Sehne spannen wollte und lässt hastig den Bogen sinken, bevor er sich in Balths Richtung wendet. »Tse! Ich benötige keinen Partner! Ich trainiere lieber alleine.«

»Revali, das war keine Bitte! Auf geht's! Hertis wird dich schon nicht picken,« lässt der Hylianer keine Widerrede dulden.

Zwar sieht der Kapitän dieser bunten Truppe nicht gerade begeistert aus, aber er renkt ein und begibt sich zu Hertis. Auch wenn Revalis Blick ziemlich zum Fürchten ist. Hertis tut dir jetzt schon leid. Der dunkelblaue Orni wird keine Möglichkeit auslassen, ihm seine Verstimmung zu präsentieren.

»Und jetzt... Alle wieder an die Arbeit, Jungs! Ich will nicht, dass Hemba enttäuscht von mir ist,« äußert sich Balthasar den Haufen junger, testosterongesteuerten Orni gegenüber und scheut sie zurück auf ihre Posten.

Zurück bleibt bloß nur du und Teba.

»Und? Was soll ich dir erzählen?«, fragt dich der weiße Sunnyboy, als die einen mehr, die anderen weniger mosernd sich wieder auf das Training konzentrieren.

Nachdenklich legst du das Gesicht schief, bevor du Teba eine Frage stellst, die schon lange in deinem Kopf umschwirrt. »Was hast du eigentlich für eine Aufgabe im Team?«

»Ich bin stellvertretender Kapitän und Verteidiger,« entgegnet dir Teba mit seiner angenehm tiefen Stimme.

Sofort verziehst du deine Miene zu einem fragenden Ausdruck. »Was ist ein Verteidiger?«

»Jemand, der dafür sorgt, dass die Pfeile des gegnerischen Teams nicht treffen,« erklärt er dir, als er mit der rechten Schwinge auf das Schützenfeld zeigt.

»Bist du der Einzige ihm Team mit diesem Posten?«, fragst du dich mit einem Blick zum Team.

»Nein, Mimo ist auch Verteidiger. Ihn kennst du ja schon,« antwortet dir Teba und deutet mit seinem Schnabel in die Richtung, des farbenprächtigen Tukans, der zusammen mit Guy trainiert.

»Wie geht es eigentlich Guy? Hat er den Schock gut überstanden?«, erkundigst du dich, als du den Hühnerhabicht beobachtest, der abwesend einen Pfeil auf die Sehne spannt und dabei dich ansieht und nicht nach vorne schaut.

»Besser,« behauptet der weiße Adler-Orni. »Aber ich denke, er wird über Nihilus sein ganzes Leben nicht mehr reden wollen.«

»Kann ich verstehen,« bemerkst du, während du mit deiner weißen Strähne spielst und schüchtern zu Boden blickst, weil Tebas Anwesenheit bei dir für angenehme Aufregung sorgt. »Was ist Guys Spezialität in der Mannschaft?«

»Oh, er ist schnell! Deshalb ist er Luftschütze. Wenn er fit ist, entscheidet er meistens ein Turnier für uns, aber...« Genau in diesem Moment lässt Guy den Pfeil los und der flitzt gerade noch so haarscharf an Masuli vorbei. »Leider gehört unkonzentriert sein genauso zu seinen Stärken.«

»Hast du sie noch alle!«, hörst du Masuli schreien.

Schuldig duckt sich Guy. »Tut mir echt leid, Kumpel!«

»Guy...«, tadelt ihn Balthasar für sein Vergehen sofort. »Du musst wirklich besser aufpassen. Deine Kameraden würden sich freuen, wenn du sie nicht wie ein Nadelkissen spickst.«

»Und Masuli? Kann er auch etwas anderes, als den Schnabel aufzureißen?«, willst du kichernd von Teba wissen, da dir bereits bekannt ist, dass der Typ gern mit großen Tönen spuckt, wie er an Halloween bewiesen hat.

Der weißgefiederte Sunnyboy kratzt sich am Hinterkopf und lacht. »Ha! Ja, kann er tatsächlich! Er ist auch Luftschütze. Keiner trifft die Ziele so schnell wie er, allerdings patzt er auch gern mal daneben.«

»Verstehe,« kicherst du, bevor du auf den grünen Orni mit dem hochgestylten Kamm aufmerksam wirst. »Wer ist das neben ihm? Ich meine den aufdringlichen Kerl da.«

Entschuldigend lächelt Teba. »Das ist Riba. Tut mir leid wegen seinem Benehmen von vorhin. Für ihn sind Frauen eben nur Trophäen. Manchmal lässt er es sich eben anmerken, dass ihn sein Vater, der unsere Mannschaft finanziert, ein wenig verzogen hat. Ich glaube, er musste sein Leben lang noch nie auf irgendetwas verzichten,« erklärt dir der weiße Adler-Orni mit einem Blick zu diesem Riba.

»Aha...«, bemerkst du nicht gerade begeistert. »Und sammelt er auch andere Trophäen als Frauen?«

»Er macht einen guten Job, als Bogenschütze,« antwortet dir dein heimlicher Schwarm, während er bekräftigend nickt. »Wenn er nicht gerade seine „besonderen" fünf Minuten hat, in denen er sich danebenbenimmt, kann man gut mit ihm zusammenarbeiten. Ich persönlich bezeichne ihn als Alleskönner. Ja, Riba hat alle Disziplinen drauf. Deshalb ist er wohl auch oft der Meinung, dass er der bessere Kapitän wäre.«

Sofort erhebst du die Augenbrauen und blickst kritisch drein. »Und was sagt Revali da dazu?«

»Ganz ehrlich? Die beiden können sich nicht leiden. Ständig muss einer dem anderen beweisen, wie toll er ist. Küken-Hort finde ich,« teilt dir Teba seine Meinung mit, während er die Augen verdreht.

Du lachst bloß kurz und wendest anschließend deine Aufmerksamkeit wieder dem Team zu. »Derjenige, der da mit dem pinken Orni trainiert, den kenne ich auch. Warte... Er heißt... Ähm... Irgendetwas mit G.«

»Gesane,« hilft dir Teba mit amüsiertem Ton.

Prompt erhebst du einen Zeigefinger, als dir dank dem stellvertretenden Kapitän ein Licht aufgeht. »Gesane! Richtig! Darf ich raten, was er macht?«

Teba lächelt dich an und verschränkt ganz lässig seine Flügel, was dir echt gut gefällt. »Nur zu!«

»Er ist auch Luftschütze, richtig?«, rufst du fröhlich.

Leise lacht Teba auf. »Richtig, er ist unser dritter Luftschütze. Aber er ist nicht nur schnell, sondern macht die besten und waghalsigsten Flugmanöver. Wahrscheinlich gelingen die ihm immer, weil es ihm nie an Konzentration mangelt. Muss wohl an seinem sanftmütigen Charakter liegen. Ein großartiges Gespräch kann man mit ihm zwar nicht führen, aber er ist ein angenehmer Kerl. Mit ihm gibt es nie Streit.«

»Was ist eigentlich mit dem rosaroten Orni, den ich gerade erwähnt habe? Was macht der so?«, würdest du gerne wissen.

Leicht schmunzelt Teba. »Das ist Roki. Revali wählt ihn gerne für die Schützenkür beim Show-Schießen aus, weil er sich gut präsentieren kann. Wenn wir allerdings in gewöhnlichen Disziplinen gegen andere Teams antreten, ist Roki Bodenschütze.«

»Und dein Freund mit dem du vorhin trainiert hast? Ist er auch Verteidiger?«

»Hertis? Nein!« Mit ungläubigen Augen schaut er seinen Kumpel an, der versucht mit Revali zu trainieren, was allerdings nicht so leicht ist, da er Hertis ständig klistieren muss. Offenbar kann sich Teba nicht vorstellen, dass der schwarze Orni mit dem Rechtsscheitel und dem blauen Ring um den Schnabel, als Verteidiger im Team arbeitet. »Er ist Bodenschütze und unser Gerätewart. Dass er Bogenbau studiert kommt uns sehr zu Gute, denn in seiner Freizeit repariert er unsere Sachen, wenn sie kaputt gehen. Außerdem verbessert er unsere Bögen. Meinen Falkenbogen hat er auch auf Vordermann gebracht. Schau!«

Nun zeigt dir Teba seinen Falkenbogen. Während er dir erklärt, was Hertis an der Sportwaffe verändert hat, darfst du das maßgefertigte Holz auch berühren. Zwar verstehst du von dem, was dir der weißgefiederte Sunnyboy erzählt, nur Bahnhof, aber du bist so gebannt von dem Klang seiner tiefen Stimme, dass er dir auch etwas von fliegenden, rosa Schweinen erzählen könnte und du würdest es trotzdem wahnsinnig faszinierend finden. Währenddessen kannst du es nicht lassen, immer wieder verstohlen zu Teba rüberzuschielen. Ihn nur anzusehen, macht dich ganz hibbelig. Außerdem bist du ihm gerade so nah. Dir wird ganz heiß, wiedermal. Und ständig musst du an deiner weißen Strähne herumfummeln. Oh Mann, Teba macht dich ganz kirre!


»»Zuki««

Angewidert schaue ich zu, wie die beiden ganz eng beieinanderstehen und den Sportbogen meines Schwarms anfassen. Meine Krallen greifen tief in das Gras, als ich sehe, wie diese Mischlings-Schlampe meinen Teba anlächelt.

Letztens habe ich dieses dumme Stück schon beobachtet, wie sie mit dem Orni meiner Träume am Fluss entlanggelaufen ist. Mir ist zum Kotzen zumute, als ich mir den weißen Gott von einem Berg-Orni mit diesem hässlichen Etwas vorstelle, das sich „Angel" schimpft. Ganz ehrlich! Warum verschwendet mein Teba Zeit mit ihr? Das darf doch einfach nicht wahr sein! Lieber soll er sich mit mir abgeben, aber leider hat es sich bisher noch geziert.

Von mir aus, dann soll Teba sie eben vögeln, bis ihr ihre abscheulichen Tigerfedern ausfallen. Es wird eine einmalige Sache sein, dann ist sie sowieso wertlos für ihn. Er ist jung, er will sich eben austoben und vor seinen Kumpels damit angeben. Aber ich werde seine Eine sein. Ich bin mir sicher, ihm wird es schon bald klar werden. Vielleicht sollte ich ihm demnächst meine Nummer zukommen lassen, dann kann er mir sofort schreiben, wenn er diesen blöden „Angel" fallengelassen hat, wie eine heiße Kartoffel.

Erhobenen Hauptes entferne ich mich von der Wiese, die an dem Weg an dem Schützenfeld angrenzt und mache mich auf dem Weg zu Chemie, einer meiner Lieblingskurse. Von diesem geflügelten Orni-Hylianer-Shiekah-Bastard lasse ich mir doch nicht den Tag verderben.


»»Teba««

Gerade erkläre ich ihr die verbesserten Einstellungen meines Wurfarms, da bemerke ich, dass mich (D/N) mit so einem seltsamen Blick beobachtet. Sie wirkt so abwesend und doch so aufmerksam. Ihre Augen scheinen an meinem Schnabel zu kleben. Ob mir etwas Mittagessen am Schnabel hängen geblieben ist? Umgehend stocke ich in meinem Satz und lange mir an den Schnabel, doch meine Federfinger ertasten nichts.

»Alles in Ordnung?«, fragt mich der Engel plötzlich und fängt zu kichern an.

»Äh, ja...«, antworte ich ihr etwas verunsichert. »Ich dachte nur, ich...«

Doch zu mehr Erklärung komme ich nicht mehr, da Balthasar uns zusammenruft. Schließlich trainieren wir noch einige Luftmanöver. Und (D/N) sieht die ganze Zeit dabei zu. Da ich sie gerne beeindrucken möchte, gebe ich mein Bestes, obwohl heute nicht mein Tag ist. Zu meiner eigenen Überraschung vollbringt ihre Anwesenheit Wunder bei mir und ich lege eine weitaus bessere Leistung hin, als vorher.

Nachdem ich dran war, begebe ich mich zu der Halb-Shiekah rüber und werde von ihr mit einem breiten Lächeln begrüßt.

»Hey, das war überhaupt nicht übel!«, lobt mich (D/N) und bringt meine Brust dazu, vor Stolz zu schwellen.

Jetzt, wo ich sie so ansehe, spüre ich schon wieder dieses Kribbeln unter einem Gefieder. Erst jetzt wird mir eigentlich klar, dass ich sie wohl doch nicht vergrault habe. Wie vereinbart ist sie vorbeigekommen und war die ganze Zeit bei bester Laune. Vielleicht wäre gerade der beste Moment, sich mit ihr zu verabreden. Oder falle ich dann wirklich mit der Tür ins Haus? Bei Hylia, sonst stelle ich mich bei Mädchen doch auch nicht so an. Eigentlich bin ich ja immer ganz cool, aber bei ihr habe ich viel zu viel Angst, was verkehrt zu machen. Warum ist das nur so?

»Äh, (D/N). Ich habe mich gefragt, ob du heute Abend vielleicht Lust hast mit mir...« Den Flügel an den Schnabel legend denke ich kurz nach, wie ich am geschicktesten meinen Wunsch formuliere, während die großen Augen des „Angels" auf mich gerichtet sind und mich ganz nervös machen. »Wir könnten ja wieder zusammen abhängen.«

Zusammen abhängen? Blöder hätte ich es ja nicht formulieren können. Ach komm! (D/N) ist ja nicht Sidon oder sonst ein Kumpel von mir.

Auch ihr Lächeln fängt an sich aufzulösen. Vor Schock über eine mögliche Abfuhr bebt mein Kamm.

»Sorry, Teba! Heute muss ich leider arbeiten, aber sonst jederzeit gerne. Wirklich!«, versichert mir die Halb-Shiekah mit einem entschuldigenden Lächeln.

»In der Bar? Heute Abend?«, frage ich sie, während sich bei mir die Rädchen drehen.

Sie nickt. »Ja!«

Einen Moment zögere ich ihr, ihr von meiner Idee wissen zu lassen, doch dann tue ich es trotzdem. »Kann ich... Was dagegen, wenn ich dich besuchen komme? Ich war noch nie in einer Shisha-Bar. Kann ich das überhaupt mit meinem Schnabel?«

»Sicher, komm ruhig vorbei! Unter der Woche ist meistens sowieso nicht viel los. Und mach dir über deinen Schnabel keine Sorgen. Wir haben auch spezielle Orni-Schläuche,« erwidert sie mir völlig fröhlich.

Warm lächle ich den „Angel" an. »Cool!«

»Ich muss jetzt auch schon los, Teba. Vor der Arbeit würde ich noch ein bisschen für die Uni was machen,« sagt sie zu mir und ist drauf und dran, sich von mir zu verabschieden.

Da ich weiß, dass ich sie später wiedersehen werde, fällt es mir gar nicht so schwer, sie gehen zu lassen. »Gut, dann bis später...«

»Bis später, Teba!«, ruft sie mir zu und wendet sich dann von mir ab, um sich von Balthasar und den übrigen Jungs zu verabschieden.

So gegen Abend hin putze ich mich ein wenig raus. Eigentlich bin ich jemand, der sich nicht so übertrieben viel Mühe gibt mit seinem Gefieder. Im Grunde bin ich da typisch Mann und will es schnell und so wenig aufwändig wie möglich. Aber heute style ich meinen Kamm mit Feder-Haft-Gel und poliere mir richtig den Schnabel, bis er glänzt. Außerdem schnalle ich mir einen Gürtel um mein Hüfttuch mit dem E-Gitarren Aufdruck und ziehe mir dazu ein dunkles Shirt an, bevor ich meine Lederjacke überziehe. So gehe ich also aus dem Haus und fliege gleich zu dieser Shisha-Bar rüber, von der (D/N) mir vorhin die Adresse geschickt hat.

Die „Wölkchen-Oase" ist nicht schwer zu finden. Sie liegt irgendwo in der Altstadt von Hyrule-Stadt. Vor dem Eingang stehen viele Palmen und auch das Gebäude erinnert mich sehr an den orientalischen Gerudo-Stil.

Da die geflügelte Halb-Shiekah Verdacht schöpfen könnte, dass ich in sie verknallt bin, wenn ich alleine auftauche, habe ich Sidon eingeladen. Die Jungs vom Schützenteam wollte ich allerdings nicht mitnehmen, denn die finden (D/N) zu interessant und ich wollte mich nicht den ganzen Abend damit rumärgern, dass sie den Engel ständig anflirten und einen anrüchigen Spruch nach dem anderen ablassen. Sidon dagegen ist cool und aufdringlich war er Mädels gegenüber noch nie. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass er Interesse an dem „Angel" hätte.

Vor dem Eingang klatschen ich und Sidon, der schon auf mich wartet, uns ab, bevor wir gemeinsam eintreten. Die „Wölkchen-Oase" ist ein echt cooler Laden. Die Einrichtung ist ebenfalls sehr im Gerudo-Stil gehalten und erinnert an einem kleinen Palast aus 1001-Nacht. Der große Zora und ich suchen uns einen Platz. Da heute nicht viel los ist, wie (D/N) mir vorhergesagt hat, haben freie Wahl und setzen uns daher in eine schöne Nische neben einer großen Topfpalme vor einem bunten Mosaik. Mittels Shiekah-Stein werfen wir anschließend einen Blick auf die Karte. Zwischendurch frage ich Sidon, ob er schon mal eine Shisha geraucht hat. Seine Reißzähne entblößt grinst Miphas Bruder mich an und antwortet mir, dass auch er das zum ersten Mal ausprobiert.

Wenig erfreut darüber brumme ich. Die Karte mit den verschiedenen Geschmäckern ist alles andere als überschaubar und ich habe keine Ahnung, was davon stark oder weniger stark ist. Irgendwie komme ich mir gerade sehr verloren vor.

Doch ich und Sidon werden gerettet, als plötzlich ein hübscher Engel mit getigerten Flügeln auftaucht.

»Hey!«, begrüßt uns (D/N) mit dem Shiekah-Stein des Shisha-Bar Logos auf der Rückseite in der Hand. »Wie ich sehe, hast du dir Unterstützung mitgenommen, Teba.«

»Meine Unterstützung bringt mir leider auch nicht viel. Wir sind beide etwas überfordert,« murmle ich, während ich durch das Angebot scrolle.

»Oh, Shisha-Jungfern, verstehe,« höre ich den Engel kichern. »Kein Problem! Rauch doch für den Anfang den Klassiker, Apfel mit einem Hauch von Minze. Schmeckt echt gut und ist nicht zu stark. Also gut für Anfänger geeignet.«

»Dann nehme ich das,« entscheide ich mich, ohne groß nachdenken zu müssen und vertraue einfach auf die Halb-Shiekah.

»Und du Sidon?«, fragt sie, noch während sie meine Bestellung auf das Display eingibt.

»Hmmm... Wie wärs denn mit Ananas? Ist das stark?«, erkundigt sich Sidon.

Während der „Angel" ihm erklärt, dass Ananas exotisch mild ist und ihrer Meinung nach auch gut schmeckt, wandern meine Augen bei ihr rauf und runter. Sie sieht wirklich ganz schön attraktiv aus ihn ihrem dunklen bauchfreien „Wölkchen-Oase"- T-Shirt und der himmelblauen Jeans mit den Strasssteinchen auf den Gesäßtaschen. Dezenter Lippenstift ziert ihre Lippen und ihre Augen sind dunkel geschminkt. Das... gefällt mir. In Wahrheit bin ich heilfroh, dass ich die Jungs nicht mitgenommen habe. Sie würden ständig nur unterbrochen, über die „heiße Bedienung" reden und könnten nicht mehr still auf ihren Plätzen sitzen.

Schließlich fragt uns die geflügelte Halb-Shiekah noch, was wir zu Trinken möchten, dann ist so auch schon weg, um sich um unsere Bestellungen zu kümmern.

Meine Blicke folgen ihr. Aufmerksam beobachte ich sie dabei, wie sie hinter dem Tresen verschwindet und unsere beiden Cocktails mixt, bevor sie uns die Getränke serviert und dann über die wenigen Stufen nach oben geht und in der Nebenkammer, die heiße Kohle für unsere Wasserpfeifen holt.

»Hey, Teb! Kann es etwa sein, dass wir wegen Miphas Freundin hier sind?«, erwischt mich Sidon plötzlich völlig unerwartet mit seiner Frage.

Den Kamm vor Schreck erhoben wende ich mich meinem geschuppten Kumpel zu, der mich mit seinen scharfen Haizähnen angrinst und mir gutgelaunt zuprostet.

»Ähm, also...«

»Ich sag keinem, dass du auf sie stehst. Aber offensichtlich ist es schon. Mipha hats auch schon gemerkt,« meint er dann auch noch.

Als Antwort brumme ich bloß beschämt, während ich spüre, dass mein Schnabel rot anläuft.

»Kuck doch nicht so, mein Freund. Ich glaub, dass sie dich auch gern mag. Warum führst du sie nicht aus? Vielleicht wartet sie schon darauf,« behauptet Miphas kleiner Bruder mir eine Spur zu laut.

Beunruhigt wende ich mich der Treppe zu, wo (D/N) verschwunden ist, doch zum Glück ist sie von der Nebenkammer noch nicht aufgetaucht. Leicht verärgert drehe ich mich wieder zu Sidon hin und weise ihn darauf hin, etwas leiser zu sein.

Amüsiert beugt sich der große Zora auf dem Tisch vor und wiederholt in einem verspielten Flüsterton: »Führ sie doch aus! Sie wird sich bestimmt freuen.«

»Wieso bist du da so sicher?« Meine Stimme klingt höchst skeptisch.

Belustigt zuckt Sidon einfach mit den Achseln und lehnt sich zurück.

»He, wenn du was weißt, dann...«

Sofort halte ich abrupt inne, denn schon hüpft der getigerte Engel gut gelaunt die Stufen runter und begibt sich mit den Hintern wackelnd hinter die Theke, wo sie unsere beiden Wasserpfeifen zubereitet. Sidon, dieser alte Fischkopf, lacht bloß über meine Reaktion. Ich würde mich ja gerne weiter mit meinem Kumpel darüber unterhalten, aber da sich der „Angel" in der Nähe befindet, traue ich mich nicht.

Außerdem kommt (D/N) schon bald mit zwei Shishas in den Händen an unseren Platz und stellt sie auf unserem Tisch ab. Mir wird ganz heiß, als sie sich neben mich setzt und anfängt, uns die Wasserpfeife zu erklären. Und schließlich probieren wir vor ihr. Mit meinem speziellen Schnabel-Mundstück nehme ich einen Zug. Der Rauch schmeckt sehr angenehm nach grünen Äpfeln und erfrischender Minze. Allerdings kratzt mich der Rauch etwas in der Lunge, daher muss ich husten. Sidon, dessen Innereien strapazierfähiger zu sein scheinen, als die meinen, schmunzelt bloß vergnügt.

Kurz bin ich davor, ihm einen leicht finsteren Blick zuzuwerfen, als (D/N) meine Schultern berührt und mich mitfühlend ansieht. Schnell habe ich meinen Ärger, über Sidons Grinsen vergessen und schaue den Engel aufmerksam an.

»Das ist mir am Anfang auch passiert, Teba. Der Trick ist es, am Anfang eher zu baffen und weniger in die Lunge runterzulassen,« gibt mir der Engel einen wertvollen Tipp.

Sofort beherzige ich ihren Herzschlag und muss beim nächsten Zug tatsächlich nicht husten. Als ich mich dann bei ihr bedanke, bekomme ich von ihr ein niedliches Lächeln geschenkt.

»Bitte!«, erwidert sie mir fröhlich, bevor sie auf unsere Getränke zeigt. »Und wie schmecken euch die Cocktails?«

Nachdem wir beide gesagt haben, dass sie lecker sind, frage ich (D/N) ein wenig aus. Sie erzählt mir, dass sie seitdem ersten Semester hier jobbt und ihre Chefin eine Gerudo ist, die Urbosa schon seit Ewigkeiten kennt.

Eigentlich würde ich mich noch gerne länger mit dem reizenden Mädchen unterhalten, leider kommen dann schon die nächsten Gäste und sie muss weiterarbeiten. Während ich warte, dass sie wieder Zeit für mich hat, nippe ich von meinem Glas und versuche, Sidon dazu zu bringen, mir zu sagen, was er weiß, doch entweder hält er dicht oder er hat mich bloß reingelegt und weiß gar nichts.

Zwischen den Bestellungen findet (D/N) immer wieder Zeit, sich zu mir zu setzen und mit mir zu quatschen. Ich genieße jede Sekunde davon. Doch irgendwann ist es schon 22 Uhr geworden. Da Sidon genauso wie ich morgen Kurse hat, müssen wir leider gehen. Ich verabschiede mich noch von der süßen Bedienung, nachdem wir unser Zeug gezahlt haben.

Zuhause liege ich dann auf der Couch. Neben mir flimmert der Fernseher. Es läuft irgendein Teil von „Fast-and-Furios", dem ich allerdings nicht wirklich Aufmerksamkeit schenke, stattdessen starre ich unentwegt auf den Shiekah-Stein und denke scharf darüber nach, ob und was ich (D/N) schreiben soll.

Auch wenn Sidon vielleicht nur geflunkert hat, womöglich sollte ich wirklich mit ihr ausgehen. Ich mag sie, ich mag sie sogar sehr. Es würde mich echt wahnsinnig glücklich machen, wenn sie auch an mir interessiert wäre. Ich wollte es herausfinden, vielleicht ist jetzt der Moment gekommen, es zu versuchen.

Kurz halte ich den Atem an und tippe dann schnell etwas ein. Sofort drücke ich auf Senden, bevor ich es mir anders überlege. Die Nachricht ist weg. Es vergehen viele lange Augenblicke, bei denen ich beschäftigt bin, auf den Bildschirm meines Shiekah-Steins zu starren und auf zwei blaue Häkchen zu hoffen. Und schließlich ist es so weit. Mein Herz hämmert. Mein Gefieder stellt sich vor unerträglicher Spannung auf. Oben lese ich, dass sie schreibt. Bei Hylia! Das überlebe ich nicht. Mein Kopf gegen das Kissen gepresst warte ich, bis schließlich das akustische Signal zu hören ist, dass ich eine Mitteilung bekommen habe. Vorsichtig sehe ich auf. Augenblicklich bleibt mir die Luft weg, als ich lese, was sie mir geschrieben hat.


»»Du««

Gähnend liegst du mit der kleinen Luna zusammen im Bett. Zusammengerollt schläft sie in der Kuhle zwischen deinen Füßen.

Wach träumst du von dem heutigen Tag. Obwohl du im Heilkunde-Kurs heute den Vogel abgeschossen hast, hat Teba es geschafft, dir den Tag zu versüßen. Es war einfach toll, wie er dir das Team vorgestellt und dich am Abend in der Arbeit auch noch besucht hat.

Plötzlich vibriert dein Shiekah-Stein. Eigentlich solltest du ihn ignorieren und lieber versuchen zu schlafen, doch automatisch greifst du nach dem Ding und berühre das Display. Dein Herz macht einen Hüpfer, als du liest, dass Teba dir geschrieben habe. Doch den Inhalt der Nachricht hast du so nicht erwartet. Sofort gehen dir die Augen über. Rein instinktiv zwickst du dich, weil du denkst, du würdest träumen, aber du träumst nicht.

»»Teba««

Da ich nicht mehr liegen kann, hab ich mich aufgesetzt. Mindestens tausend Mal habe ihre Nachrichten jetzt schon gelesen und immer kann ich es noch nicht glauben. Sie will tatsächlich mit mir ausgehen. Vielleicht hat Sidon doch nicht geflunkert.

Immer wenn ich ihr jetzt zurückschreibe, kann ich nicht anders, als dümmlich zu grinsen. Mir kommt es so vor, als würde ich auf einer Wolke schweben.

Kino? Klingt toll!

Lange schreiben wir noch hin und her, bis es schon nach Mitternacht ist, dann beschließe ich sie in Ruhe zu lassen. 

Doch die ganze Zeit, muss ich an sie denken und wünschte er, es wäre bereits Donnerstag. So nebenbei verliere ich mich in meiner eigenen Fantasie und träume davon, wie ich im Kino den Flügel um sie lege und wir dann ganz langsam anfangen uns zu schnäbeln.

Mit diesem Gedanken schlafe ich auf der Couch ein. 

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