3 - Süßes oder Saures! (Halloween-Special)
»»Du««
Heute ist Halloween. Nach den Kursen, die heute bloß bis mittags gegangen sind, kniest du vor deinem Bett in deinem Zimmer und zerrst die große Kiste mit deinen Kostümen hervor. Nun nimmst du den staubigen Deckel von dem riesigen Karton ab und bringst eine Fülle aus verschiedenen Stoffen und Kleidungsstücken zum Vorschein. Einen skeptischen Blick aufsetzend fängst du an, in den Sachen herumzuwühlen. Die Klamotten, die dir nicht mehr passen oder dir nicht mehr gefallen, legst du beiseite. Hingegen die Kostüme, die in Frage kommen, breitest du auf dem Bett aus.
Am Ende stehst du vor einer Auswahl an fünf Verkleidungen. Die Hände an die Hüften gestemmt betrachtest du deine Auslese. Falls dir danach ist, etwas Süßes anzuziehen, dass weniger für Aufsehen sorgt, wird deine Wahl wohl auf das Herbstfeen-Kostüm fallen. Möchtest du dich hingegen sexier anziehen, dann solltest du deine Aufmerksamkeit mehr auf den schwarzen Todesengel legen. Ist dir allerdings nach etwas Ausgefallenem, ist die geflügelte Horror-Puppe zu empfehlen, als die du dich verkleiden könntest. Was Klassisches wäre dann der Zombie-Engel, wenn du dich unter die übrigen untoten Studenten mischen willst. Wenn du aber als mega-coole Dämonenbraut mit Hörnen und Teufelsschwanz gehen möchtest, solltest du dich für das rot-schwarze Kleid entscheiden.
Es ist dein Halloween, deshalb such dir ruhig ein Kostüm aus und entscheide dich dann für eines.
Als du schließlich deine Wahl getroffen hast, legst du die anderen Verkleidungen zurück in die Kiste, während du das auserwählte Kostüm zur Seite legst.
Wie ausgemacht kommen deine Mädel um Punkt 16 Uhr zu dir, denn dieses Jahr stellst du deine Wohnung zum Schickmachen zur Verfügung. Urbosa meinte nämlich, dass ihr euch jedes Halloween abwechselt. Da es dein erstes Halloween ist, dachtest du, dass es gerecht ist, wenn du dieses Jahr dran bist. Impa, die heute mal ausnahmsweise nicht lernt, hat auch nichts dagegen, denn sie kommt schließlich auch mit zum schaurigen Campus-Fest.
Nachdem du Medohli, Zelda, Mipha und Urbosa in deine Wohnung gelassen hast, macht ihr es euch im Wohnzimmer bequem. All deine Mädels stecken schon in ihren Kostümen. Jetzt fehlt nur noch Urbosas Feinschliff, so wie sie es nennt. Die Gerudo, die textiles Gestalten und Schmuckentwurf studiert, ist nebenbei auch noch eine ausgezeichnete Maskenbildnerin. Aus diesem Grund hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, euch alle zu schminken.
Impa, die in ihrem letzten Semester als Geisterfrau geht, bekommt von Urbosa ein fahles Ghost-Face verpasst. Medohli bekommt schwarze Schnabelränder, schwarzen Kajal und ultradunkle Augenlider, da sie sich als finstere Magierin verkleidet hat. Mipha, die süße, untote Krankenschwester, wird von der Gerudo und dir mit Kunstblut eingekleckst. Zeldas Gesicht dagegen wird mit violetten Sternen verschönert, da sie in einem schwarz-violetten Hexenkostüm steckt. Zum Schluss helft ihr Urbosa noch ein wenig, ihrem Aussehen den letzten Schliff zu verleihen. Abwechselnd zeichnet ihr der Gerudo ein paar zugenähte Stellen ins Gesicht. Urbosa ist nämlich jetzt mit Frankenstein verheiratet und präsentiert sich nun mit pompös hochgesteckter Frisur und dieser weißgefärbten durchgehenden Strähne in den Haaren als Frankensteins Frau.
Frisch gestylt verlässt ihr so gegen halb sechs abends deine Wohnung. Natürlich hast du deinen Mädels und dir selbst beim Zurechtmachen schon etwas Wein eingeschenkt, deshalb seid ihr allesamt schon gut aufgelegt.
Während ihr so durch die Straßen auf den Weg zum Campus zieht, erkennst du ein paar verkleidete Kinder, die jetzt schon von Haus zu Haus gehen, um sich die besten Süßigkeiten zu sichern.
Schmunzelnd erinnerst du dich an dein Halloween als Kind. Auch in Orni-Village bist du, als du klein warst, von Haus zu Haus gewandert. Du hingegen warst damals immer in Begleitung von Medohli, Teba und Revali. In der Hand hattest du eine Tasche in der Form eines Kürbisses, die jedes Jahr bis oben hin voll wahr. Nach eurem erfolgreichen Raubzug habt ihr drei dann die Süßigkeiten zusammengeschüttet und sie gerecht untereinander aufgeteilt. Danach durftet ihr euch noch einen Halloween-Film für Kinder ansehen. Neben Süßigkeiten gab es Monster-Gemüse-Nuggets und Kartoffelsnacks mit Geistergesichter, die dein Papa extra für euch in den Ofen geschoben hat. Da jedes Jahr an Halloween alle bei dir übernachten durften, hattet ihr auch alle die Erlaubnis länger aufzubleiben. Es war einfach toll. Gerade wünschst du dir, du könntest nochmal Kind sein.
Schließlich habt ihr die gruselig geschmückte Alt-Stadt Hyrules hinter euch gelassen und passiert soeben die alte Mauer des Campus-Geländes, die lediglich beim Haupteingang nach den Parkplätzen oder zur Seite des Sport-Campus passierbar ist. Es erwartet euch ein liebevoll gestalteter Campus mit reichlich Halloween Dekoration, Papp-Gräbern, Fledermausgirlanden, aufgestellte Vogelscheuchen und Gummi-Skeletten, die an Bäumen aufgehängt sind. Es ist alles dabei. Kaum erblickst du das schwer veränderte Uni-Gelände, bist du hin und weg und deine Augen beginnen vor Begeisterung zu leuchten.
Obwohl du am liebsten losspurten und alles entdecken möchtest, was das Halloween-Fest dir zu bieten hat, begebt ihr Mädels euch zunächst zum rechteckigen Campus-Becken hinter dem Farbenhaus, wo die Jungs bereits auf euch warten müssten.
Also, Daruk siehst du schon von Weitem, der ist auch nicht zu übersehen. Kaum hast du ihn entdeckt, kannst du dir ein Lachen leider nicht verkneifen, denn der große Gorone hat sich dieses Jahr als Riesenkürbis verkleidet. Er hat zwar dir gegenüber erwähnt, dass er sich als solchen ausgeben möchte, du hast es jedoch für einen Witz gehalten. Link erkennst du erst, als du mit deinen Freundinnen etwas nähergetreten bist. Es ist nämlich so, dass du deinen Freund als Teil von Daruk gehalten hast, da der Hylianer in seiner Robin-Hood-Tracht komplett in Grün gekleidet ist. Revali befindet sich auch bei den beiden. Wie offenbar jedes Jahr weigert sich der Orni sich zu verkleiden und geht praktisch, als sich selbst. Urbosa hat im Scherz gemeint, dass der Original-Revali bereits gruselig genug ist und es daher für ihn an keiner Kostümierung bedarf. Diese Gerudo, sie ist echt eine Ulknudel.
»Hey, Daruk!«, grüßt Medohli den vollbärtigen Goronen, als ihr an eurem Treffpunkt angekommen seid. »Dein Kostüm ist echt nice. Hast du das etwa selbst gemacht?«
»Yupp!«, antwortet der Gebäude-Entwurf-Student der Halb-Orni stolz und zeigt mit dem Daumen auf sich. »Die gute Urbosa hat mir natürlich geholfen.«
Daruk und Urbosa teilen sich übrigens eine WG. Obwohl die WG mehr einem kleinen Palast gleicht, als einer tatsächlichen Wohngemeinschaft. Die Gerudo und Gorone wohnen in derselben Siedlung wie du gegenüber von dir hinter einem Spielplatz. Urbosas Familie, die in Gerudo-Stadt, der Hauptstadt der vereinigten arabischen Emirates, viel zu sagen hat, besitzt in der Siedlung ein großes Haus mit Pool, dass sie gekauft haben, falls sie auf Staatsbesuch sind. Dort darf deine Freundin die gesamte Dauer ihres Studiums über wohnen. Und da Daruk damals beim Einschreiben keinen Platz mehr im gut belegten Wohnheim bekam, hat Urbosa ihm angeboten, bei ihr zu wohnen, unter der Bedingung, dass er sich am Haushalt beteiligt versteht sich. Daruk und Urbosa kennen sich nämlich schon länger. Die Familie deines Goronen-Freundes ist nämlich auch nicht gerade unbekannt und besitzt viel Einfluss, auch außerhalb von Eldin, das Reich, das den meisten unter den Namen Afrika bekannt ist.
Zelda dreht sich schmunzelnd zu Urbosa um, während Mipha, die direkt neben der blonden Hylianerin steht, fröhlich kichert.
»Ich hoffe doch, ihr habt keinen echten Kürbis für sein Kostüm geopfert,« meint Zelda zu der Gerudo.
»Pfft, sei nicht albern!«, gibt Revali seinen Senf dazu. »So einen gewaltigen Kürbis wie Daruk einer ist, wird sich schlecht finden lassen.«
Während der Gorone über den Kommentar des Orni lacht und die anderen weiter fleißig über Daruks Kostüm diskutieren, entfernst du dich etwas von deinen Freunden um Richtung Campus-Teich gehen, denn der rechteckige Pool sieht einfach klasse aus. Auf der Oberfläche treiben lustige Kürbis- und Geisterlaternen. Das natürlich grüne Wasser hingegen wirkt im gedimmten Licht wie unheilvoller Schleim.
Als du deine Aufmerksamkeit so ganz und gar auf den Pool gelegt hast, spürst du plötzlich, dass du von jemanden angetippt wirst. Blitzartig drehst du dich um und blickst auf einmal in das wilde Gesicht eines barbarischen Orni-Wikingers. Sofort erschreckst du dich vor seiner Entscheidung und taumelst rückwärts. Sicher wärst du in das Wasser gefallen, hätte dich der Wikinger nicht festgehalten.
»Vorsicht!«, lacht der weiße Orni, der noch gerade so deinen Arm erwischt hat. »Zum Baden ist es für diese Jahreszeit definitiv zu kalt.«
»Boah, Teba! Mann, hast du mich erschreckt,« beschwerst du dich bei Teba, während dein Herz vor Schreck immer noch wie wild pocht.
Erst jetzt spürst du, wie sehr Teba deine Hand festhält. Irritiert blickst du seinen mit Kunstblut beschmierten Flügel an, der sich so warm auf deiner Haut anfühlt. Unverhofft steigt die Außentemperatur mindestens um 10 Grad, zumindest kommt es dir so vor. Doch als der weiße Adler-Orni seine Schwinge wieder wegnimmt, ist der plötzliche Temperaturanstieg auch schon wieder vorbei. Zurück bleibt allerdings so ein merkwürdig knisterndes Gefühl, als hätte Teba dir einen sanften Stromschlag verpasst.
»Tut mir leid!«, entschuldigt sich der gutgelaunte Sunnyboy bei dir. »Im Grunde wollte ich nur Hallo sagen.«
Nun kommst du auch dazu, Teba richtig anzusehen. Dein Freund aus frühester Kindheit sieht wirklich richtig wild aus. Seine vorderen Strähnen hat er zu Zöpfen geflochten und die Spitzen in rote Farbe getaucht. Auch sein gestylter Kamm hat etwas gefälschtes Blut abkommen. Sein Gesicht hat Teba ganz aufwändig mit einer schwarzen Kriegsbemalung gestaltet. Der Rest von seinem Körper scheint in seiner üblichen Schützenrüstung zu stecken, die er offenbar als Halloween-Kostüm missbraucht hat. Auch an seiner Kleidung und an seinem übrigen Gefieder hat der großgewachsene Orni nicht mit Kunstblut gespart. Gruselig ist er auf jeden Fall. Trotzdem musst du schmunzeln, jetzt, wo du ihn so als Gesamtwerk betrachtest.
»Du kannst es wohl nicht lassen, dich selbst zu bemalen, was?«, scherzt du.
Sich an den Hinterkopf greifend lächelt der weiße Orni dich an. »Was soll ich sagen? Auf Papier malen wird eben mit der Zeit langweilig.«
Du lachst. Teba ist so witzig und echt sympathisch. Ihn muss man einfach mögen.
Plötzlich klopft jemand dem Orni auf die Schulter. Überrascht schaut er denjenigen an. Es ist Sidon, der euch beide als Piratenkapitän verkleidet angrinst.
»Hey, nettes Kostüm, (D/N)!«, schenkt dir der Bruder deiner Freundin ein Kompliment.
Sofort bedankst du dich bei Sidon und sagst ihm, dass der Pirat gut zu ihm passt.
Nachdem dir der rote Hammerhai sein für ihn typisch reinweißes Reißzahnlächeln geschenkt hat, schielt er mit dem einen Auge, das nicht unter der Augenklappe steckt, zu Teba rüber. »Gehen wir jetzt endlich in den Wald? Ich will mich unbedingt gruseln.«
Teba macht bereits den Schnabel auf, um seinen Freund zu antworten, doch dann tauchen plötzlich noch mehr von seinen Freunden auf. Ehe du dich versiehst, bist du von weiteren sportlich aussehenden Zora und Orni umgeben, neben denen du dich wie eine winzige Zwergin fühlst.
Zwei Zora, der eine blau, der andere gelb stoßen Sidon an und ziehen ihn auf, weil er sich benimmt, wie ein Kind, dass unbedingt in die Eisdiele möchte. Teba hingegen wird von den gefiederten Jungs durch den Kamm gewuschelt. Es sind drei an der Zahl, einer besitzt ein eher dunkleres Gefieder, der andere sieht dir ganz nach einem südländlichen Orni aus und der Dritte besitzt überwiegend braune Federn und gleicht einem Falken.
»Na? Bist du schon wieder am Flirten, du Hahn?«, neckt ihn der mit dem dunklen Federkleid.
»Willst du uns die Seniorita nicht vorstellen?«, meint der andere in seinem exotischen Akzent.
Der Dritte hingegen scheint etwas ruhiger und zurückhaltender zu sein, denn er sagt nichts.
»Jungs, das ist (D/N)!«, wirst du plötzlich Tebas Freunden vorgestellt. »(D/N), das sind drei meiner Kumpels aus dem Schützen-Team.« Zunächst zeigt er auf den Kerl mit dem dunklen Federn. »Das ist Masuli.« Dieser Masuli mustert dich nun von oben bis unten und grinst dabei so seltsam, als würde der irgendwelche Hintergedanken hegen. Was du von ihm halten sollst, weiß du nicht. Im Anschluss klopft Teba auf die Schulter seines Freundes, der einem Falken gleicht. »Und das ist Gesane.« Gesane hingegen nickt dir höflich zu und begrüßt dich. Da er dir schon sympathischer vorkommt, grüßt du natürlich zurück. »Und der hier ist Mimo,« stellt dir Teba den Tropen unter seinen Freunden vor.
Der Orni mit dem auffälligen Gefieder kommt galanten Schrittes auf dich zu. Er nimmt deine Hand ,führt sie unter einem charmanten Blick an seinen Schnabel und herzt deinen Handrücken, eine Geste, die man bei Orni unter einem Handkuss versteht. Im Anschluss verbeugt sich dieser Mimo vor dir und sagt: »Es ist mir eine Ehre.«
Unverzüglich kicherst du und fragst dich, ob alle aus Tebas Team so amüsant sind. Bestimmt sind sie alle eine lustige Truppe.
Plötzlich stupst der dunkle Orni, der den Namen Masuli trägt, Mimo an und erinnert ihn: »Vergiss nicht, dass du eine eifersüchtige Gerudo-Freundin hast, Mimo!«
Beleidigt sieht der Süd-Orni seinen Kumpel an, bevor er theatralisch seine Flügel verschränkt. »Ashai hat mir noch nie verboten, mich mit einer netten Seniorita zu unterhalten.«
Schadenfroh schmunzelt dieser Masuli. »Wer's glaubt!« Dann gibt er Teba mit dem Flügel einen Stoß und meint bespaßt zu ihm: »Du kannst von Glück reden, dass Guy später kommt, der würde deine Freundin nämlich nicht mehr in Ruhe lassen.«
»Wer ist Guy?«, fragst du dich.
Sofort grinst dich dieser Masuli an. »Jemand, der gerne deine Federn zu deiner Sammlung hinzufügen möchte... oder deine Unterwäsche.«
»Masuli...«, stöhnt Teba etwas frustriert, als er sich mit dem Flügel ans Gesicht langt.
»Was denn? Stimmt doch! Du kennst Guy ja,« beharrt Masuli.
»Lass dich von Masuli nicht irritieren! Sein Ruf mag Guy zwar vorauseilen, doch ist es zumeist nur Neugier, die ihn lenkt,« versucht Mimo, dich zu besänftigen. (Sein Akzent könnt ihr euch so vorstellen, dass er spanisch klingt.)
Masuli jedoch lacht nur. »Na, klar! Guy ist nur neugierig. Und weil er so neugierig ist, schaut er den Mädels gerne unter dem Rock. Haha!«
Prompt hebst du die Augenbrauen und verziehst das Gesicht. Die Jungs sind zwar lustig, aber seltsam schon auch.
Gerade scheint Masuli noch etwas hinzufügen zu wollen, da vernehmt ihr plötzlich Revalis Stimme. »Ich hoffe doch sehr, diese Farbe geht aus deiner Rüstung wieder raus, ohne dass ich sie auf Kosten des Teams einer aufwändigen Reinigung unterziehen lassen muss.«
Sich in Revalis Richtung drehend, der mit verschränkten Flügeln die Erscheinung seines Stellvertreters betrachtet, fasst sich Teba an seine Lederrüstung. »Keine Sorge, das Kunstblut ist leicht abwaschbar.«
Unbeeindruckt erhebt Revali leicht den Schnabel. »Wenn nicht, werde ich dir die Rechnung zukommen lassen.« Allerdings ist dir unklar, ob dies ein Scherz war oder ob Revali das genau so gemeint hat. Da der dunkelblaue Orni allerdings selten Witze macht, denkst du, dass es sich eher um Möglichkeit zwei handelt.
Plötzlich merkst du, dass auch deine übrigen Freunde sich zu euch gesellt haben. Da sich alle so gut miteinander zu verstehen scheinen und Mipha gerne auch Halloween mit ihrem kleinen Bruder verbringen möchte, wird beschlossen, dass sich die beiden Gruppen zusammentun und ihr gemeinsam über den Campus zieht.
Der Entschluss kommt dir sehr gelegen, denn du findest den Gedanken super, dass Teba ebenfalls bei dem ersten Campus an der Uni dabei ist. In den letzten zwei Wochen bist du ihn mal öfters über den Weg gelaufen und im Kunstkurs bist du ihn auch wieder begegnet. Und jedes Mal hast du Teba noch ein Stück lieber gewonnen. Du bist dir sicher, dass wird bestimmt ein tolles Halloween werden.
Bevor es ins Campus-Wäldchen geht, möchte Urbosa unbedingt noch im Kürbis-Schnitz-Wettbewerb mitmachen. Also erfüllt ihr ihr diesen Wunsch und begebt euch zum Gewächshaus. Am Ende schnappt sich jeder von euch einen Kürbis, bloß Revali und Daruk sehen lieber zu. Du versuchst dich an einem gruseligen Gesicht, aber letzten Ende sieht dein Kürbis eher niedlich als schaurig aus. Das findet übrigens auch Teba, der ziemlich viele Kürbis-Reste im Gefieder hängen hat. Nachdem du deinen Freund lachend von den orangen Gemüseabfällen befreit hast, stellt ihr eure Halloween-Kürbisse auf den Holztischen aus. Urbosa ist später dann bloß noch am Jubeln, da sie es tatsächlich geschafft hat mit ihrem Kürbis, der genauso aussieht, wie der Kopf von Daruk, einen Preis zu gewinnen.
Im Anschluss bekommt Sidon endlich seinen Willen und ihr geht zum Campus-Wäldchen in der Nähe der Vah-Ruta-Statue hinüber, der heute an Halloween in einen gespenstischen Hain verwandelt wurde. Hier erwarten euch Nebelschwaden, die mithilfe einer Nebelmaschine erzeugt wurden, Studenten, die als Zombie, Geister, Werwolf und co. verkleidet ihr Unwesen treiben, sowie Grabsteine aus Pappe und viele aufgespießte Kürbisköpfe. Du könntest dich zu Tode lachen, als Masuli, der den Schnabel am weitesten aufreißt und damit prahlt, keine Angst zu haben, sich ständig vor irgendetwas erschreckt. Medohli bezeichnet den Kerl sogar, als Memme. Sidon hingegen ist total begeistert und muss seiner Schwester alles zeigen, was sich in dem Wald befindet. Schon süß, der große Hammerhai, indem so viel kindlicher Enthusiasmus steckt. Die Atmosphäre des gruseligen Walds zu genießen, erweist sich allerdings als schwierig, da Revali ständig über irgendetwas meckert. Es ist erst für eine Weile Ruhe, nachdem der penible Orni über einen Kürbis stolpert und ins feuchte Moos fällt. Nachdem sich Impa und Medohli am aller meisten über Revalis Missgeschick amüsieren, entdecken Zelda und Link gemeinsam ein paar versteckte Krog-Attrappen. Schließlich seid ihr schon eine Weile im Wald herumspaziert. Gerade willst du zu Mipha sagen, dass du Hunger bekommen hast, da fällt dir auf, dass deine Freundin plötzlich etwas haarig wirkt. Umgehend zuckst du zusammen, als dir auffällt, dass du nicht neben Mipha, sondern neben einem Werwolf stehst. Natürlich hat der verkleidetet Student seinen Spaß dabei, dich anzuknurren. Schnell weichst du zurück und landest in den Flügeln eines geflügelten Wikingers. Mit hochroten Wangen starrst du Teba an, der bloß lacht und meint, dass er dich gern vor dem Werwolf gerettet hat.
Als ihr genug von dem sonderbaren Waldspaziergang habt, holt ihr euch bei den Essständen an den Kochstudios ein paar Snacks. Die Auswahl ist echt groß. Es werden zum Beispiel Hot-Dogs mit Würstchen angeboten, die aussehen, wie abgehakte Finger oder mumifizierte Frischkäsepaprika, Gespenster-Pizzen, Skelett-Muffins oder Gehirnkekse. Teba, der bemerkt, dass du zwischen den Ständen herumirrst und nicht weißt, was du nehmen sollst, schnappt sich ein paar der Speisen und hält dir im Anschluss ein paar der Leckereien hin, um sie zu probieren. Irgendwie findest du es lustig, von dem weißen Orni gefüttert zu werden. Du sagst ihm sogar, dass du dir vorkommst, wie sein Adler-Küken. Dein Spruch bringt ihn zum Lachen. Im Hintergrund grinsen seine Jungs währenddessen ganz verdächtig.
Schließlich ist es Zeit für eine Gruselgeschichte. Diese wird stündlich von Professor Stark im Historik-Gebäude erzählt. Zu dieser Stunde geht es um die Legende des Aokigahara-Waldes, der auch der Wald der Selbstmörder genannt wird. Während euch der Shiekah die schaurigsten Tragödien schildert, die sich in dem dichten Meer aus Bäumen in Japan wirklich abgespielt haben sollen, lässt er mithilfe seiner Hologramm-Technologie einen bewaldeten Hintergrund erscheinen. Wirklich schaurig wird es, als Nebel und umherirrende Seelen hinzukommen. Völlig fasziniert von dem Bühnenbild und der packenden Horrorstory, starrst du auf die Bühne. Tatsächlich bist du so gebannt, dass du nicht bemerkst, wie Teba dich schmunzelnd beobachtet. Ihm gefällt es, wie deine Augen vor Faszination glitzern.
So gegen 21.30 Uhr wollt ihr nach der Gruselgeschichte feiern gehen. Du freust dich schon drauf ausgiebig zu tanzen. Während es allerdings die einen eilig haben, die Tanzfläche zu stürmen, weigert sich Revali das Haus der Farben zu betreten, wo in den Festsälen gefeiert wird. Weder Zelda mit ihrem Einfühlungsvermögen, noch Urbosa mit ihrer neckischen Art oder gar Daruk mit seiner kumpelhaften Seite können den sturen Vogel dazu überreden mitzukommen.
»Ich werde meine Zeit nicht damit verschwenden, die anderen Studenten beim Trinken zu beobachten,« argumentiert Revali entschieden.
»Von mir aus,« stöhnt Medohli irgendwann, da sie es leid ist, wertvolle Zeit wegen dem Sturkopf zu verplempern. »Dann bleib halt allein hier draußen und stirb vor Langeweile. Wir sind dann mal drinnen und haben Spaß, du Spielverderber.«
Plötzlich fällt dir auf, dass dieser Masuli Medohli ganz seltsam mustert. Dann hebt sich ruckartig seine Schwanzfeder und er macht einen Gesichtsausdruck, als wäre ihm gerade etwas eingefallen. »Ach, jetzt kommts mir erst! Du bist doch dieses lästige Mädel, das Hemba seit Wochen auf den Bürzel geht.«
Unbeeindruckt schaut Medohli den Orni mit dem dunklen Gefieder an, als sie gerade durch die automatische Tür gehen wollte. Da hält sie inne und dreht sich unter einem schelmischen Grinsen zu ihm hin. »Ach, und du bist also der Kerl, der ständig den Schnabel offen hat und jede Wette verliert,« kontert Balthasars Tochter so frech, dass Masuli der Schnabel offen stehen bleibt. Wie es aussieht, scheint die Halb-Orni das Team bereits zu kennen. Masuli hat jedenfalls nicht damit gerechnet.
Während seine übrigen Kumpels lachen, schießt Urbosa endgültig den Vogel ab, klopft Masuli auf die Schulter und meint: »Keine Sorge, kleiner Voi, auch du wirst noch lernen, dass man sich mit starken Vais nicht angelegt.«
Jetzt ist Masuli richtig sprachlos. Zu Eis erstarrt, sieht er dabei zu, wie Medohli und deine übrigen Freunde im Haus der Farben verschwinden. Sidon, die zwei anderen Zora und Masulis Schützen-Kameraden ziehen lachend an ihm vorbei, jedoch nicht, ohne sich das eine oder andere Kommentar verkneifen zu können.
Erst als seine Jungs fast durch die Tür sind, taut er wieder auf und läuft ihnen eilig nach. »Hey, Jungs! Wartet! Von wegen starken Frauen. Denen werde ich es zeigen. Ich wette mit euch, dass...«
Den Rest von Masulis Geschwafel verstehst du nicht mehr. Nun seid bloß noch du, Mipha, Revali und Teba übriggeblieben. Die anderen befinden sich bereits drinnen.
»Gehen wir auch?«, fragt Mipha dich.
Hoffnungsvoll schaust du in Tebas Richtung. »Kommst du mit, Teba?«
Dir ein freshes Lächeln schenkend macht der weiße Orni eine wegwerfende Flügelbewegung. »Geht schon mal vor. Ich komm später nach. Ich bleibe noch ein wenig bei Revali.«
Klar, bist du ein wenig enttäuscht, denn du hättest so gerne mit Teba getanzt. Aber „nicht jetzt" muss ja nicht „niemals" heißen. Er hat schließlich gesagt, er kommt nach.
»Okay, dann... Bis später!«, verabschiedest du dich vorübergehend von Teba und Revali, bevor du dich zusammen mit Mipha zum Veranstaltungssaal begibst.
»»Teba««
Ganz ehrlich, lieber wäre ich mit (D/N) reingegangen, aber ich empfand es nicht fair, Revali allein hier draußen stehen zu lassen. Er wirkte irgendwie sauer und ich würde gerne wissen, warum er sich so verhält. Anscheinend bin ich wohl der Einzige, der gemerkt hat, dass sich unser Kapitän nicht wegen den feiernden Studenten ziert, die Veranstaltungshalle zu betreten. Nein, der Grund dafür liegt woanders.
Kaum sind Zora und Engel verschwunden, vernehme ich neben mir einen überheblichen Laut, sowie Revali es immer macht, bevor er etwas Bestimmtes loswird. »Sieh einer an, das hässliche Entlein ist doch tatsächlich zu einem Schwan geworden.«
Über die Bemerkung meines eigenwilligen Freundes überrascht, wende ich mich ihm zu. Irritiert blinzle ich zu ihm zurück. »Wen meinst du?«
»Na, wen wohl?«, antwortet mir Revali mit verschränkten Flügeln und deutet mit dem Schnabel in die Richtung, in der (D/N) und Sidons große Schwester verschwunden sind. »Ich rede von dem „Angel", an der den ganzen Abend schon deine Blicke haften.«
»Wie bitte, was?«, lache ich, bevor ich ihm widerspreche. »Meine Blicke haften nicht an ihr.«
»Natürlich nicht!«, spottet Revali. »Du hast sie seit ihrer Ankunft nicht aus den Augen gelassen.«
»Wir haben uns eben lange nicht gesehen,« gebe ich ihm zu verstehen, bevor ich es als angebracht finde, (D/N) zu verteidigen. »Und ein hässliches Entlein war sie nie.«
»Nun, ich erinnere mich, dass mich ihre Erscheinung an einen flugunfähigen Pinguin erinnerte. Sie war ein ziemlich molliges Kind,« behauptet Revali.
Tatsächlich gelingt es dem Kapitän mich mit seiner Aussage etwas zu nerven. Klar, hatte (D/N) als Kind ein bisschen was auf den Hüften, aber dafür konnte sie nichts, Bronco hat sie oft ein bisschen zu sehr mit seiner Küche und mit Naschereien verwöhnt. Was mich aber allerdings an Revali am aller meisten stört, ist, dass er sich so oberflächlich verhält. (D/N) besitzt einen wundervollen Charakter, das hat sie schon immer, ob sie nun etwas fülliger war, ist mir völlig gleichgültig.
Schließlich seufze ich. Ich denke, Revali will nur von seinen wahren Problemen ablenken. Seine Verstimmung hat mit der geflügelten Studentin nämlich überhaupt nichts zu tun.
»Willst du mir nicht lieber sagen, warum du so schlecht gelaunt bist?«, frage ich ihn,
Schließlich verschränkt Revali die Flügel und murmelt etwas vor sich, dass ich nur knapp verstehe. »Was ist bloß an diesem stummen Hylianer so besonders?«
Da ich mir schon denken kann, wen er meint, lege ich den Kopf schief und hake nach. »Meinst du Link?«
Natürlich begegnet Revali nun mit einem genervten Blick. »Kennst du noch irgendwen anders aus unserem unmittelbaren Kontaktkreis, der des Redens nicht bemächtigt ist?«
»Ich bin mir sicher, Link wäre es anders auch lieber, aber...« Ich halte in meinem Satz inne und fahre mir seufzend durch den Kamm. »Ich frag mich schon länger, was du eigentlich gegen ihn hast.«
Es ist immer dasselbe mit Revali, ständig hat er etwas gegen Link. Allerdings kann ich nicht so wirklich nachvollziehen, wieso. Ich meine, der Kerl ist doch ein ganz netter Hylianer.
»Das fragst du noch, das liegt doch auf dem Flügel.« Unter einem selbstgefälligen, falschen Lächeln wendet sich Revali von mir ab und nimmt wieder dieses arrogante Getue ein. »Nur weil die anderen ihn aufgrund seiner fehlenden Stimme Mitleid schenken, ist er Kapitän geworden. Ich dagegen musste hart für meine Position arbeiten.«
»Du weißt ganz genau, dass Link sich ebenfalls beweisen musste,« erinnere ich ihn und denke an den Tag zurück, als der stumme Junge zu Balthasars Vorschießen kam und von den anderen Jungs belächelt wurde, weil sie ihn für einen Looser hielten.
Allerdings hat Link ihnen gezeigt, dass er ein richtiges Ass im Bogenschießen ist. Für einen Hylianer ist er wirklich gut. Das hat Balthasar von Anfang an erkannt, deshalb hat er Link auch zum Kapitän ernannt.
»Diese Meinung teile ich nicht,« widerspricht mir Revali, bevor er traurig auf die Tür starrt, in der Mipha und (D/N) verschwunden ist. »Außerdem macht es mich krank zusehen zu müssen, wie sie ihn ständig anhimmelt.« Den letzten Satz flüstert er ganz leise, verstehen kann ich ihn allerdings trotzdem.
»Sie?«, Stocke ich. Einen Augenblick lang sorge ich mich darüber, dass er wegen (D/N) so eifersüchtig auf Link ist, doch dann kommt mir, dass das Ganze nicht zusammenpassen kann. So überlege ich ein wenig und mir fällt ein, dass es da nur eine Person in Frage kommen könnte. »Moment! Meinst du etwa Mipha?«
Da Revali mir nicht antwortet, sondern unter einem verärgerten Grummeln die Augen schließt, da er sich offenbar darüber ärgert sich verraten zu haben, erkenne ich, dass ich mit meiner Vermutung wohl völlig richtig liege.
»Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen, du bist eifersüchtig, Revali,« ziehe ich meinen Freund auf und lege ich meinen Flügel auf die Schulter.
»Tse, mach dich nicht lächerlich,« zischt Revali empört, als er meine Schwinge mit sofortiger Wirkung von sich runterwischt.
Obwohl ich jetzt schon weiß, dass mein bester Freund bestimmt abweisend reagieren wird, lache ich leise über die Erkenntnis, dass Revali sich offenbar etwas in die schüchterne Zora verguckt hat und möchte ihm gerne den einen oder anderen Rat erteilen, als ich plötzlich von der Seite versehentlich angerempelt werde. Der angerostete Helm, den der andere so eben noch getragen hat, landet klirrend vor meinen Füßen. Prompt hebe ich ihn auf und möchte ihm die gehörnte Kopfbekleidung zurückgeben, da starre ich plötzlich in das Gesicht meines eigenen Vaters. Sofort bleibt mir der Schnabel offen stehen. Ich wusste zwar, dass mein Dad hier sein wird, aber dass auch er die Idee hatte, sich als blutrünstiger Wikinger zu verkleiden, davon war nie die Rede. Irgendwie ist mir das gerade etwas peinlich. Die anderen werden jetzt sicher denken, ich und mein Dad hätten uns abgesprochen und gehen im Partnerlook. Oh Mann!
»Hey Sohn!«, begrüßt mich mein Vater unter einem nervösen Lachen und nimmt seinen Helm zögerlich entgegen. Offenbar ist er mindestens genauso überrascht von seinem Doppelgänger, wie ich.
»Hey...«, entgegne ich ihm und weiß nicht, was ich sonst zu ihm sagen soll.
Da taucht plötzlich Balthasar neben ihm auf, der dieses Jahr als Arrow verkleidet ist. Er sieht mich an, dann wieder Dad und dann erneut mich. Eine Weile wechselt der Blick meines „zweiten Vaters" zwischen uns beide hin und her, bis Balth sich gegen den Schenkel klatscht und lacht.
»Offenbar teilt ihr denselben Geschmack, wie ich sehe,« macht sich Onkel Balth über uns beide lustig.
Während mir der Schnabel rot anläuft, verdreht Dad die Augen über seinen Schattengefährten.
»Sehr witzig, Balth!«, erwidert mein Vater ihm unbeeindruckt. »Woher hätte ich den bitteschön wissen sollen, dass mein Sohn den gleichen Einfall hat?«
»Der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm,« scherzt die etwas andere Version eines Arrows und breitet belustigt die Arme aus.
Während Dad ein genervtes Brummen von sich gibt, bemerke ich aus den Augenwinkeln, dass Revali sich uns nähert.
»Darf ich mich erkundigen, wieso sogar die Meister von dieser fragwürdigen Tradition des Verkleidens nicht ausgeschlossen sind?«, äußert sich der Kapitän den beiden gegenüber und bringt mich damit zum Schmunzeln.
Dad zuckt bloß mit seinen breiten Schultern »Weils Spaß macht!«
»Etwas mehr Seriosität hätte ich von meinen Trainern schon erwartet,« kontert Revali und reckt seinen Schnabel in die Höhe.
Als Baltasar Revali so ansieht, muss er lächeln. Was allerdings so in Balths Kopf vorgeht, weiß ich nicht.
»Wieso verkleidest du dich denn nicht auch als Nihilus?«, schlägt Balthasar meinem Freund schließlich vor, den er ebenfalls seitdem Kükenalter kennt.
»Pfft, als diesen Verrückten werde ich bestimmt nicht herumlaufen,« behauptet der Kapitän abfällig und überrascht mich damit überhaupt nicht, denn die Erwiderung habe ich erwartet.
Balth wohl auch, denn der nimmt Revalis kalte Schulter wie üblich gelassen. »Sag doch so etwas nicht. Nihilus war nicht verrückt, er war...«
»Doch, Balth!«, meint jetzt mein Vater und verknotet seine großen Flügel vor seiner trainierten Brust. »Das war er! Hätten wir zu seiner Zeit gelebt, hätte der Großinquisitor uns gejagt und gefoltert.«
»Das mag sein, aber er hatte auch andere Seiten. Klar, war er einerseits kaltherzig, trotzdem...« Balth macht eine Pause und sieht dabei unter einem bedauernden Gesichtsausdruck zu Revali rüber. »Sein Verhalten kam nicht von irgendwoher. Er wurde als Kind nicht gut behandelt.«
Prompt stöhnt mein Vater auf und langt sich mit der Schwinge an den Kopf. »Oh, Mann, Balth! Du gutherziger Idiot! Das ist doch keine Entschuldigung dafür, Unschuldige abzuschlachten.«
Da mir dieses Gespräch zu heikel wird, entschließe ich mich dazu, endlich reinzugehen und mich zu amüsieren. Über diesen Nihilus und seine grausamen Taten zu reden, ist mir definitiv nicht geheuer.
»Nettes Gespräch, Dad, Balth, aber ich gehe jetzt rein und du kommst mit,« verabschiede ich mich von meinem Vater und seinem Schattengefährten.
Bevor Revali weiß, wie ihm geschieht, packe ich ihn am Flügel und zerre ihn mit mir. Gleich höre ich, wie er vor Überraschung krächzt.
Ich bin mir sicher, dass der Kapitän mir für diese Aktion einige Zeit beleidigt sein wird, aber das ist mir nun völlig gleichgültig, denn mein eigensinniger Freund muss eben ab und zu mal zu seinem Glück gezwungen werden, egal wie sehr ich ihn auch für seine Fähigkeiten im Bogenschießen und als Kapitän verehre.
Kaum sind wir in den Veranstaltungssaal eingetreten, versucht Revali sich von mir loszureißen. Er meckert ständig und ich glaube sogar, dass er mich beschimpft, bevor er mich abermals dazu auffordert, ihn loszulassen. Doch da ich um einiges größer und stärker bin als er, hat Revali keine Chance. Auf der Tanzfläche sehe ich auch schon die Jungs, Link, die anderen aus seinem Freundeskreis, sowie Mipha und (D/N). Zielgenau steuere ich auf die beiden Mädel zu, während ich im Hintergrund die Musik von Bon Jovi vernehme. Ich liebe „its my live". Wir kommen genau zur richtigen Zeit.
»»Du««
Auf der Bühne groovt der DJ, ein dunkler Hylianer, hinter seinem Bult und legt die nächste Scheibe auf. Vom Rausch der Musik lässt du dich leiten und bewegst dich ausgelassen von deinen Freunden umgeben. Es ist ganz lustig und du amüsierst dich gut. Fast hast du sogar vergessen, dass dir ein gewisser jemand fehlt, als du plötzlich bemerkst, dass die tanzenden Studenten zur Seite springen und ihre Aufmerksamkeit auf zwei Orni legen.
Der Größere von den beiden zieht den Kleineren, der wild mit den Flügeln schlägt und sich zu wehren scheint, hinter sich her. Umgehend wirst du von Link angetippt, der im Anschluss so tut, als würde er lachen und in die Richtung der beiden Orni zeigt. Erst jetzt erkennst du, dass es sich bei den Zweien um Teba und Revali handelt. Auch du musst schmunzeln, als du dabei zusiehst, wie der große geflügelte Wikinger den blaugefiederten Kostümmuffel auf die Tanzfläche schleift. Von Revalis Seite her fällt ein Schimpfwort, als Teba ihn diabolisch lächelnd in die Menge schupst.
Mipha, die zu sehr mit ihrem Tanz beschäftigt war, wird völlig unerwartet von Revali geschupst. Erschrocken sieht sich um. Prompt erstarrt der Kapitän der Bogenschützen und du könntest schwören, dass sein Schnabel rot anläuft. Doch kaum lächelt Mipha, dem Anschein nach sichtlich froh darüber, dass sich Revali doch noch hereingetraut hat, wirkt Revali plötzlich weniger verärgert über die Tatsache, dass er gegen seinen Willen hierhergeschleppt wurde.
Während du dich gemeinsam mit Medohli und Urbosa darüber amüsierst, dass Revali von Teba entführt wurde, tanzt der weißgefiederte Wikinger durch die Menge, um zu dir zu gelangen. Stumm freust du dich darüber, als der großgewachsene Orni doch noch vor dir steht. Als der Refrain von „its my live" zu hören ist, schmeißt ihr dann alle auf Kommando die Arme bzw. die Flügel in die Luft, genauso wie du und Teba. Ständig Blickkontakt haltend grölt ihr zwei den Refrain und du bist du nur froh darüber, dass die Musik so laut ist und keiner hört, wie schief du singst.
Revali steht währenddessen eigentlich nur rum und wippt ein wenig mit dem Schnabel zum Takt. Ansonsten sieht er euch nur beim Tanzen zu... Oder kann es etwa sein, dass er im Grunde nur Mipha beobachtet? Keine Ahnung ist auch egal jetzt.
Es stellst sich heraus, dass man mit Teba echt super feiern kann. Eigentlich hast du auch nichts anderes erwartet. Als als Nächstes „Thriller" vom King of Pop gespielt wird, tanzt ihr alle den Zombietanz. Bei „Natural" von den Imagine Dragons zeigt euch Teba seine Moves und die sind wirklich nicht schlecht. Da versuchst du natürlich mitzuhalten. Nur leider geht das ein bisschen schief und du wärst fast hingefallen. Nur gut, dass Daruk dich wie ein Netz aufgefangen hat. Einen Moment schämst du dich für deine missglückte Tanzeinlage, doch Teba schmunzelt bloß darüber und tanzt bei „wild boys" von Duran Duran extra abgedreht für dich, wahrscheinlich damit du dir nicht wie die letzte Vollidiotin vorkommst, und Tebas grandioser Plan geht auf. Danach fordert euch der DJ zum Durchdrehen auf, da er einen geilen Dance-Act nach dem anderen spielt, so wie „and we danced" von Macklemore und R.I.O.'s „Partyshaker". Als jedoch "Hardrock Halleluja" von den Lordis aufgelegt wird, geht Teba mit seinen Kumpels so richtig ab. Rock scheint wohl Tebas Ding zu sein, vermutest du. Würde auch gut zu ihm passen.
Schließlich hast du irgendwann genug vom Tanzen und willst lieber etwas trinken. Daher gibst du deinen Freunden kurz bescheid und schälst dich dann durch die Partymenge aus Monstern, Hexen und Untoten, um zur Bar zu gelangen. Du bestellst dir einen Cocktail deiner Wahl. Du kannst dir einen extrastarken Zombie nehmen, der dich wirklich von den Untoten auferstehen lässt, einen Bloody-Mary, wenn du auf Tomatensaft mit Alkohol stehst, oder einen Magic-Drink-Mix, der ganz interessant klingt.
Nachdem du bestellt hast und du dem Barkeeper dabei zusiehst, wie er deinen Drink mixt, fällt dir eine Bewegung neben dir auf. Du siehst neben dich und erkennst den blutbeschmierten Orni-Wikinger. Genau in dem Moment stellt dir der Barkeeper deinen Cocktail hin. Nachdem du bezahlt hast, bestellt sich Teba einen Gothic Martini. Während ihr beide wartet, dass auch Tebas Getränk fertig ist, seht ihr euch beide an. Von einem Moment auf den anderen merkst du, dass neben dem athletischen Orni etwas nervös wirst und fragst dich wieso. Das ist doch nur Teba!
»Hey! Wollen wir draußen trinken? Da kann man sich besser unterhalten,« schlägt dir Teba einfach so vor.
Die Nervosität steigt. Und wieder hast du keinen blassen Schimmer, wieso das so ist. Trotzdem schlägst du sein Angebot natürlich nicht aus.
»Klar!«, antwortest du deinem alten Sandkastenfreund.
Den Flügeldaumen hochstreckend lächelt Teba. »Cool!«
Schließlich bezahlt Teba ebenfalls seinen Drink, als er ihn erhalten hat. Dann verlässt ihr beide gemeinsam den Veranstaltungssaal. Leider vergisst du dabei ganz, deinen Freunden Bescheid zu sagen, doch darüber machst du dir mal keinen Kopf. Die werden nicht schon gleich eine Vermisstenanzeige aufgeben lassen.
Draußen angekommen fängt ihr beide auch gleich zum Reden an.
»Der DJ ist gar nicht so übel,« meint Teba zu dir.
Während du dem großen, weißen Orni auf die Wiese rechts neben dem rechteckigen Pool folgst, stimmst du ihm zu. »Ja, er macht einen guten Job.«
»Was hörst du eigentlich für Musik?«, will Teba von dir wissen, während er wie ein Gentleman darauf wartet, dass du zu ihm aufschließt.
»Ach, alles buntgemischt. Und du?«, setzt du das Gespräch weiter fort.
»Ich hör mir auch fast alles an, aber Rock ist definitiv mein Favorit,« lässt dich Teba wissen.
Teba führt euch zu einem stillen Plätzchen an einem der einzelnen Bäume. Dort setzt ihr euch hin.
»»Teba««
Die Wiese fühlt sich schon etwas kühl an. Schließlich ist bereits Mitternacht. Doch (D/N) beschwert sich nicht, als sie sich neben mich setzt. Gemeinsam trinken wir unsere Drinks und plaudern. Hin und wieder kehrt einer von uns zum Veranstaltungssaal zurück, um für Getränkenachschub zu sorgen. Einmal zahlt der „Angel" und dann wieder ich.
Es ist einfach schön mit (D/N) Zeit zu verbringen. Sie ist irgendwie so anders, als die anderen Mädels. Broncos Tochter wirkt so natürlich und so gar nicht verstellt. Außerdem ist sie witzig und wirkt auf mich total unbeschwert.
Irgendwann stehen unsere leeren Becher neben uns und wir liegen bereits im Gras. Die Nacht ist sternenklar und wir sind leicht angetrunken. Wir lachen und erzählen uns von früher.
»Und dann haben wir einfach die ganze Schüssel voller Süßigkeiten mitgenommen,« erinnert sich (D/N) kichernd an das Halloween, als wir noch Kinder waren.
Den Flügel auf mein Gesicht legend lache ich. »Mann, der Nachbar hat es bemerkt und war stinksauer, weil er für die anderen Kinder keine Süßigkeiten mehr hatte.«
Nun legt sich der Engel auf den Bauch. Grinsend schaut sie auf mich herab, während ich sie quasi kopfüber ansehe. »Weißt du noch, wie er zu deinem Vater gesagt hat, wir seien ein verfressenes Pack?«
»Klar, weiß ich das noch! Der Nachbar hat vielleicht blöd geglotzt, als Dad zu ihm meinte, er solle sich abregen und nächstes Jahr einfach mehr Süßkram kaufen. Oh Mann! Mein Dad ist so taktlos.«
Plötzlich lächelt mich die geflügelte Shiekah ganz warm an. »Hemba ist echt ein toller Dad, oder?«
»Ja, ist er!«, stimme ich zu und hebe etwas den Kopf. »Auch wenn er heute dasselbe Kostüm trägt, wie ich.«
(D/N) zerplatzt fast vor lauter Lachen. »Was? Nicht dein ernst, oder?«
»Doch ohne Witz, ich sehe fast so aus, wie er,« erzähle ich ihr.
Plötzlich bemerke ich, dass der Engel zu zittern beginnt, während sie sich über die Kostümauswahl von Vater und Sohn amüsiert. Umgehend runzele ich die Stirn. Also ich finde es angenehm hier draußen. Es ist doch erst Oktober. So kalt ist es doch noch nicht. Dann wird mir erst klar, dass der „Angel" kein schützendes Gefieder so wie ich besitzt. Außerdem ist sie äußerst luftig gekleidet.
»Frierst du?«, frage ich sie.
Dann setzt sich die geflügelte Studentin auf und schlingt ihre Arme verstohlen um ihren Körper, während sie entschuldigend lächelt. »Ein bisschen vielleicht,« gibt sie zu.
Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, warum ich mich abrupt aufsitze und ihr einfach so meinen Flügel um ihren Körper lege und sie ganz nah an mich ziehe. (D/N) wirkt darüber auch ziemlich überrascht. Über meine eigene Aktion verdattert sehe ich sie an. Jetzt sitzen wir da, wie ein Liebespaar. Das ist mir irgendwie unangenehm und auch irgendwie nicht. Vielleicht hab ich auch schon ein bisschen zu viel getrunken, ich hab schließlich schon den vierten Cocktail. Aber es ist nun mal so, dass die Nähe zu Bronco Tochter mir gut tut. Ihre Haut fühlt sich so glatt an und ihre Haare riechen so gut.
»»Du««
»Ist dir... jetzt immer noch kalt?«, fragt dich Teba und sieht dir dabei ziemlich tief in die Augen.
Dein Herz hämmert hastig und schreit dich geradezu an. Es fühlt sich so an, als hättest du Panik, Riesenpanik. Warum kuschelt Teba mit dir? Wie ist es gleich nochmal dazu gekommen? Ach ja! Du hast gesagt, dir ist kalt. Naja, du hast ja schlecht ahnen können, dass er gleich mit dir kuscheln muss. Aber so unwohl fühlst du dich gar nicht, im Gegenteil. Eigentlich ist Tebas Gefieder furchtbar weich und er fühlt sich so kuschelig und warm an. Trotzdem hast du immer noch Herzrasen.
Da du nicht antworten kannst, schüttelst du einfach den Kopf. Nein, jetzt ist dir definitiv nicht mehr kalt.
»Und... Warum zitterst du dann immer noch?« Tebas tiefe Stimme klingt geradezu verführerisch.
Nun beugt sich Teba auch noch etwas zu dir hinab. Du kannst geradewegs in seine goldene Weiten sehen, die dich geradezu verschlingen. Aus irgendeinem Grund fühlst du dich ihm gerade so richtig ausgeliefert und das Schlimmste daran ist, dir macht es nicht mal etwas aus. Es gelingt dir nicht, dich von dem heißen Adler-Orni abzuwenden. Nicht mal ein Laut kommt aus deinem Mund. Am liebsten würdest du dich jetzt nach vorne beugen und mit deinen Lippen testen, wie stark sich Tebas großer Schnabel wirklich anfühlt. Der Gedanke sollte dich wohl erschrecken, aber dein Verstand ist zu benebelt von den vielen Cocktails.
Plötzlich spürst du Tebas Flügel auf deinem Schenkel. Du siehst nach unten und fragst dich, was nur hier passiert. Es vergeht Herzschlag für Herzschlag. Dein Blick wandert wieder nach oben. Schon wieder begegnest du diesen goldenen Augen. Er lächelt. Du lächelst. Vorsichtig streichelt Teba deinen Oberschenkel. Dagegen unternehmen tust du nichts. Eine Weile lang geschieht gar nichts mehr. Deine Ohren vernehmen lediglich, wie ihr beide atmet.
Im Hintergrund glänzen die Laternen und die vielen Halloween-Lichter. Stimmen und Gelächter von anderen dringen zu euch herüber. Ihr seid immer noch mittendrin und doch gerade so weit weg. Der Moment ist einfach nur schön.
Plötzlich hört ihr jemanden schreien. Du erschrickst, während dich Teba schützend an sich zieht. Überrascht und zutiefst beeindruckt über den ausgeprägten Beschützerreflex des Adler-Orni, spähst du zwischen seine Flügel hindurch und bemerkst einen panischen Orni, der über die Wiese läuft. Hinter ihm befindet sich etwas. Es sieht so aus, wie eines von Professor Starks Hologrammen. Plötzlich ist da ein anderer Kerl in Nihilus-Kostüm, der den Orni so dermaßen erschreckt, dass er mitten auf der Wiese ohnmächtig umfällt.
»Guy?«, murmelt Teba ungläubig, bevor sich seine Augen weiten und er dich abrupt loslässt, um aufzustehen. »Guy!«
Total verwirrt siehst du dabei zu, wie Teba über die Wiese spurtet, um zu den ohnmächtigen Orni zu gelangen. Ein paar Hylianer stehen plötzlich ratlos um ihn herum. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um diejenigen, die den armen Kerl erschreckt haben.
Während du dich langsam erhebst, siehst du dabei zu, wie Teba sich vor dem Orni, der offenbar ein Kumpel von ihm ist, auf die Knie wirft und versucht ihn wachzurütteln. Da du ebenfalls helfen willst, stehst du nicht lange blöd rum und begibst dich zu ihnen.
»Guy, Mann! Mach keinen Vogeldreck!«, hörst du Teba den Ohnmächtigen anflehen, während er versucht ihn wach zu bekommen. Doch der Orni bleibt liegen. Schließlich knurrt der Stellvertreter des Schützen-Teams und schaut wütend einen Hylianer nach dem anderen an. »Was war das? Wolltet ihr ihm etwa einen Herzinfarkt verpassen?«
»Wir wollten ihm bloß einen traditionellen Nihilus-Streich spielen,« redet sich der eine raus, der als Nihilus verkleidet herumläuft.
»Ja, wir konnten ja nicht ahnen, dass er gleich wie eine alte Dame umfällt,« verteidigt sich der andere.
Bevor Teba diese unreifen Idioten ausschimpfen kann, kniest du dich zu ihm und misst den Puls des ohnmächtigen Orni, der doch sehr erhöht ist.
»Hat jemand etwas zu Trinken?«, fragst du die Hylianer, bei denen es sich wohl um hylianische Schützen handelt.
Einer dieser Dödel hält dir doch glatt eine Flasche Schnaps hin.
»Ich meine etwas Wasser!«, fährst du ihn genervt an.
»Ich hole welches!«, sagt Teba und steht sofort auf, um welches zu holen, während die anderen Trottel, die für dieses Dilemma, einfach nur dastehen und nichts tun.
Sachte massierst du die Schläfen des Orni, während du ständig auf ihn einredest und ihn immer wieder beim Namen nennst, sowie du es gelernt hast. Tatsächlich kriegst du ihn schon bald damit wach. Die Hylianer dagegen tuscheln bloß und helfen dir kein bisschen.
Langsam kommt der Hühnerhabicht-ähnliche Orni wieder zu sich. Er regt sich in deinen Armen und blinzelt dich an, bevor er zu sprechen beginnt. »Bin ich jetzt im Himmel?«
Im ersten Semester deines Medizin-Studiums hast du gelernt, dass Ohnmächtige zunächst orientierungslos sind, daher überrascht dich Guys Frage nicht. »Was? Nein, du Witzbold! Du bist du ohnmächtig geworden.«
»Aber du bist einer von Hylias Engeln. Außerdem... Woher sollst du sonst meinen Namen wissen?«, zeigt sich der Kerl skeptisch, während er sich ganz wohl in deinen Armen zu fühlen scheint.
»Teba hat ihn mir verraten«, antwortest Tebas Freund, bevor du den ihn dir genauer ansiehst und erkennst, dass er dir bekannt vorkommt. »Hey! Du bist du doch der Typ aus dem Historik-Kurs, der immer so seltsame Fragen stellt.«
»Der bin ich, aber...« Dann verengt Guy seine Augen zu Schlitzen und mustert dich so genau, dass du dich unwohl fühlst. »So jemand, wie du wäre mir bestimmt aufgefallen. Oder bist du etwa mein Schutzengel. Wow! Ich habe echt nen heißen Schutzengel.«
Genervt stöhnst du auf und siehst die Vollidioten des hylianischen Schützenteams nacheinander finster an. »Wehe euch fällt noch einmal ein, jemand so zu erschrecken! Der Arme ist ja ganz durcheinander.«
Der Typ, der das Hologramm projiziert hat, grinst dich dann auch noch saudumm an. »Nö, der ist immer so.«
Genau in diesem Moment kommt Teba mit einer Flasche Wasser zurück. Während du dich darüber wunderst, wie schnell der weiße Orni war, ist der Sunnyboy einfach nur froh, dass sein Kamerad wieder wach ist.
»Hier, mein Freund!«, sagt Teba und gibt Guy zu trinken.
Geduldig sieht Teba dabei zu, wie sein Freund trinkt. Der weiße Orni fragt dich noch, ob es ihn wieder gut geht und du antwortest, dass er den Schock wohl gut überstanden hat und wegen dem Schrecken nur einen kleinen Schwächeanfall hatte.
»Danke!«, bedankt sich der Hühnerhabicht bei seinem Kumpel, bevor er wieder zu dir rüberschielt. »Ist das deine Freundin?«
Sofort zuckt Teba zusammen und sieht dich erschrocken an. Er muss sich sogar ein paar Mal räuspern, bevor er antworten kann. »Äh, nein!«
»Pech für dich, Teba!«, meint Guy dann bloß noch und grinst.
Dann bemerkt Teba, dass die Hylianer gerade dabei sind, sich auf dem Staub zu machen. Mit einem einzigen Räuspern hält er sie auf und verlangt von ihnen zu wissen: »Wartet mal kurz! Was war das eben gerade?«
»Nur ein Streich,« meint der eine.
»Nichts für Ungut, Guy!«, entschuldigen sich die anderen bei ihm und sind dann verschwunden.
Teba, du und Guy bleibt zurück. Du hilft dem kleineren Orni noch dabei, aufzustehen.
Dann meint er noch zu euch: »Puh, ich dachte echt, dieser Nihilus wäre hinter mir und hätte vor, mich zu kastrieren. Hey, was hält ihr davon, wenn ich euch einen ausgebe. Schließlich habt ihr mir geholfen. Na kommt!«
Mit dem Flügel winkt euch Guy heran, während er auch schon putzmunter vorausgeht.
Teba und du sieht euch ein letztes Mal an, bevor ihr beide mit Guy zurück zur Party geht. Währenddessen fragst du dich immer wieder, was wohl zwischen dir und Teba passiert wäre, wenn die Typen aus dem hylianischen Schützenteam ihren gefiederten Kameraden nicht erschreckt hätten. Ob Teba vielleicht etwas von dir will? Ohne, dass du es weißt, stellt sich der weiße Orni gerade dieselben Fragen.
Happy Halloween!
Eure Tara!
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