24 - Vorbereitung auf die Paarungszeit
»»Du««
Mit den Stöpseln in den Ohren hörst du die Musik aus deiner Revali-Playlist und siehst dabei aus dem Fenstern. Du sitzt im Zug und befindest dich auf dem Weg nach Hause. Nach Ostern warst du ein paar wenige Tage in Orni-Village bei deinen Eltern. Dein Papa hatte die Kernzeit seines Frühlings schon hinter sich, deshalb hat deine Mama dich angerufen und dir gesagt, dass du gerne vorbeikommen kannst, wenn du möchtest, was du dann auch gemacht hast.
Allerdings konntest du während deines Besuchs es einfach nicht lassen, ständig an Revali zu denken. Deshalb hörst du jetzt auch all die Songs, die euch miteinander verbinden und dich daher an deinen Lieblings-Orni erinnern. Seitdem du und der dunkelblaue Orni miteinander geschlafen habt, bist du fest davon überzeugt, dass du ihn noch stärker liebst als vorher. Es wirkt geradeso, als hätte euer erstes Mal euch noch fester miteinander verbunden, was wohl auch so ist.
Träumend beobachtest du, wie die Bäume der Harzblut-Sümpfe an dir vorbeiziehen, während du an den Morgen nach eurem ersten Mal denkst.
An diesem Morgen war Revali vor dir wach. Da du noch vor dich hingedöst hast, hast du gar nicht gemerkt, dass dich dein Lieblings-Orni beobachtet hat. Er fand, dass du wahnsinnig süß aussahst, wie du deinen Kopf in seinen Flügel gekuschelt und dabei gelächelt hast. Außerdem war Revali so glücklich, denn er hatte das Gefühl, dass du ihm nun voll und ganz nur ihm gehörst, jetzt, nachdem ihr miteinander geschlafen habt.
Dann bist du schließlich aufgewacht. Das Erste, was du gesehen hast, waren grün schimmernde Augen. Kaum waren deine Lider offen, hat dich Revali begrüßt, indem er sich gurrend an dich geschmiegt hat. Sofort hat er dich in seine Flügel genommen und dein Gesicht mit dem Schnabel geherzt.
Als du aufgrund eurer unmittelbaren Nähe gespürt hast, dass Revali nichts anhat, musstest du sofort an den vorigen Abend denken und eurem ersten Mal. Lächelnd hast du dein Gesicht an Revalis Federn gerieben und dich daran erinnert, wie schön es war.
»Wie geht es dir?«, hat dich Revali an diesem Morgen gefragt und du hast geantwortet, dass es dir gut geht und dass du dich wohl fühlst.
Revali hat nur gelächelt und dein Gesicht gestreichelt. Du hast gemerkt, dass der dunkelblaue Orni sehr glücklich aussah. Ohne Vorwarnung hat dein Freund dich im Anschluss geschnäbelt, ganz süß und zärtlich. Du hast das geliebt und jedes seiner liebevollen Picken genossen.
Ehe du dich versahst, hat Revali die Decke von euch runtergenommen. Ganz dicht hat er sich an dich geklammert und so hingebungsvoll mit dir geschmust, dass du dachtest, du seist im Himmel.
Dann hat er auf einmal aufgehört, einfach so. Er sah dich an und legte unter einem seltsamen Blick den Kopf schief. Sein Augenmerk lag auf deinen Brüsten, die unordentlich in deiner durcheinandergebrachten Reizwäsche steckten, die du immer noch anhattest. Dein kleiner blauer Spatz wirkte irgendwie nachdenklich und vor allem unschlüssig. Nach einer Weile hast du skeptisch die Stirn gerunzelt und dich gefragt, was deinen Freund wohl beschäftigt.
Schließlich hat Revali wieder in dein Gesicht gesehen. In seinen Augen schimmerte zaghaft ein verspielter Gedanke. Er hätte dich jetzt gerne wieder als sein Eigentum abgestempelt, indem er dich nochmal nimmt.
»Und dir geht es auch wirklich gut... da unten?«, hat er sich nochmal bei dir erkundigt. Im Anschluss hatte er mit der Fingerfeder zwischen euch getippt, dort, wo sich ein dunkelroter Fleck auf dem Laken befand und daneben ein paar kleinere, ein Zeichen dafür, dass du in der Nacht wohl noch nachgeblutet hast. »Das hier sieht... nicht gut aus.«
Grüblerisch hast du deine Blutflecke betrachtet. Automatisch hast du dann deine Schenkel zusammengepresst, hast du aber auch gemerkt, dass dir nichts wehtut. Auch wenn dein Jungfernhäutchen also gerissen war und du geblutet hattest, waren die Folgen deiner Entjungferung nicht schlimm gewesen. Du warst sogar der Meinung, dass es ein ganz sanftes, niedliches erstes Mal zwischen euch war, mit wenig Schmerzen und ganz viel stummer Liebe und unsichtbaren Herzen.
Doch dann kam es dir plötzlich, worauf Revali hinauszuwollen schien. Als dir das klar wurde, hast du deinen Freund erstmal groß angesehen, bevor du verheißungsvoll gegrinst hast. »Kann es etwa sein, dass du mich durch die Blume fragen willst, ob wir es nochmal tun können?«
Mit sofortiger Wirkung wurde die Oberseite seines Schnabels rot und er senkte beschämt den Blick. »Also...«
Umgehend wurde dir klar, dass Revali sich nicht traute, danach zu fragen. So hast seinen Schnabel gestreichelt und ihm ein warmes Lächeln geschenkt.
»Du kannst jederzeit danach fragen, wenn du Lust hast,« hast du versucht, Revali zu ermutigen.
Doch Revali lachte einfach nur schüchtern und leise vor sich hin, bevor er deinem Blick auswich. Doch du wolltest nicht, dass dein Freund sich in seiner Verlegenheit vergrub, denn du fandest den Gedanken schön, es nochmal mit ihm zu tun.
Also hast du deinen blauen Spatz animiert, indem du mit der Hand seinen Körper hinuntergewandert bist, nur um festzustellen, dass dein Lieblings-Orni bereits erregt war.
An diesem Morgen hattet ihr also nochmal Sex. Und auch dieses Mal war es einfach wundervoll. Revali war so zärtlich und einfühlsam. Diesmal seid ihr sogar quasi fast miteinander gekommen, was deinen Freund ziemlich zufrieden gestimmt hat. Ja, Sex mit Revali ist nicht einfach nur Sex, das ist Seelenpoesie.
Seufzend versuchst du dir das Gefühl von Revalis Federn auf deiner nackten Haut in Erinnerung zu rufen, sowie den Geruch seines Körpers und die Geschmeidigkeit seines Gefieders. Gerade stellst du dir vor, wie deine Hände seine schmalen, aber durchtrainierten Muskeln massieren von seinen Schultern, über seine Brust, bis hinunter zu seinem strahlend weißen Bauch. Und dann denkst du an Revalis graue Schenkel, die so herrlich flauschig sind, dass jedes noch so weiche Kissen ein Dreck dagegen ist. Wie schön es doch wäre, wenn du in diesem Moment deinen Kopf auf seine flauschigen Schenkel legen könntest, während Revali deinen Bauch streicheln könnte. Das wär so schön!
Plötzlich hält der Zug einfach so an. Unverzüglich schreckst du zusammen, als ein „Ding-Dong" ertönt, die Zugtüren aufspringen und die Fahrgäste aussteigen, während andere einsteigen. Völlig perplex schaust du aus dem Fenster raus, nur um festzustellen, dass du dich schon am Hauptbahnhof von Hyrule-Stadt befindest.
Hastig stehst du auf, nimmst dein Gepäck und springst gerade noch aus dem Zug, bevor dieser weitererfährt. Keuchend stehst du da und bist einfach nur erleichtert, dass du es doch noch rechtzeitig auf den Bahnsteig geschafft hat, bevor die Reise des Transportmittels weitergegangen wäre. Bestimmt wäre Revali echt sauer gewesen, wenn du ihn angerufen und ihm gebeichtet hättest, dass du es versäumt hast, rechtzeitig auszusteigen. Obwohl... Wenn du ihm erzählt hättest, dass du deinen Ausstieg versäumt hättest, weil du die ganze Zeit an ihn gedacht hast, hätte er vielleicht ein Auge zugedrückt, da du ihm damit bestimmt geschmeichelt hättest.
Deine Ohren zucken, als du genau in diesem Augenblick dunkelblaues Gefieder und grüne Augen inmitten der Menge aus wuselnden Passagieren bemerkst. Gerade hast du noch an ihn gedacht, so steht er auch schon in 200 Meter Entfernung vor dir, Revali. Die Flügel vor der Brust verschränkt kommt er unter einem stolzen Lächeln auf dich zu. Wie angewurzelt bleibst du vom Geist der Wiedersehensfreude überwältigt stehen und bewunderst deinen wunderschönen, blauen Spatz mit den grünen Augen und dem roten Wangenkreisen.
»Ich hoffe doch sehr, dass du mich vermisst hast,« begrüßt dich Revali auf seine Weise mit seinem unvergleichlich überheblichen Charm, als er vor dir steht.
Dein Herz macht einen heftigen Sprung. Es waren zwar nur zwei Tage, in denen du nicht da warst, trotzdem fühlt es sich so an, als hättest du deinen Lieblings-Orni schon Jahre nicht mehr gesehen.
Revali erstarrt vor Verwunderung, als du dein Gepäck fallen lässt und ihn um den Hals fällst.
»Nun... Ich fasse das als ja auf,« meint er, als er deine Umarmung zögerlich erwidert.
Seine wachsamen Augen schweifen dabei über den Bahnsteig, als würde er prüfen, ob euch auch bloß niemand beobachtet, da es ihm ja schließlich peinlich ist, Zärtlichkeit mit dir in der Öffentlichkeit auszutauschen. Doch da muss sich Revali keine Sorgen machen, die Bahngäste sind so ziemlich alle mit sich selbst beschäftigt.
Zum Abschluss hauchst du Revali noch ein Küsschen auf den Schnabel, bevor du eure Umarmung auflöst und dein Gepäck wieder in die Hand nimmst. Dicht geht dein Lieblings-Orni neben dir her und kann nicht anders, als dir ein selbstbewusstes Lächeln zu schenken.
»Wie war es in Orni-Village?«, fragt dich dein Freund, der dich aus dir bekannten, persönlichen Gründen nicht zu eurer Heimat begleitet hat.
»Es war ziemlich ausgestorben,« antwortest du ihm fröhlich, als ihr beide auf die Rolltreppen des größten Bahnhofs eurer Welt zusteuert. »Du weißt ja, Paarungszeit.«
Weil du weißt, wie Revali reagieren würde, verschweigst du ihm, dass du seinen Vater in Orni-Village begegnet bist. Er saß auf einer Bank und sah wirklich nicht gut aus. Sein Gefieder stand ihm ab und hatte sich teilweise gelöst, so als wäre er in der Mauser. Außerdem wirkte er so, als hätte er Schmerzen. Als du dann deine Eltern darauf angesprochen hast, dass du Hebari gesehen hättest, meinte dein Vater nur, dass er wohl wieder im Dorf wohnen würde. Deine Mama hast du dann auch auf Hebaris Zustand hingewiesen, doch sie meinte nur, dass er sich wahrscheinlich etwas eingefangen haben könnte. Mehr wollte sie dazu nicht sagen.
»Verstehe!«, sagt Revali, als er schon wieder die Flügel vor der Brust verknotet, als ihr euch von den Rolltreppen zur nächsten Etage hochbringen lässt. »Der Schützenplatz glich in letzter Zeit ebenfalls einem verlassenen Ort. Dennoch war ich froh darüber, beim Training meine Ruhe zu haben.«
Während ihr hochfährt, legst du mit zuckenden Ohren deinen Kopf schief und siehst deinen Vali fragend an. »Sind deine Teamkameraden denn alle schon im Frühling?«
Starr blickt er dem Ende langen Rolltreppe entgegen, als er dir erwidert: »Bis auf Teba haben sich alle bei mir abgemeldet.«
Verwirrt blinzelst du Revali an, denn dir ist nicht bekannt, dass männliche Orni auch noch so spät ihre Kernzeit haben können. Schließlich kennst du ja bloß den Zyklus deines Vaters, der meistens von Ende März, bis Anfang/Mitte April stattfindet.
»Teba ist also als Einziger neben dir noch nicht soweit?«, hakst du nach.
»Er ist dafür bekannt, zumeist Anfang Mai in den Frühling zu fallen, sehr zu meinem Nachteil, da die Saison um diese Zeit schon wieder beginnt,« erklärt dir Revali, als ihr das Ende der Rolltreppe erreicht habt und erneut festen Boden betritt.
Nun wird es ein wenig schwer für dich, das Gespräch mit Revali zu verfolgen, denn die lauten Nebengeräusche, des gut gefüllten Bahnhofs erschweren dir das Zuhören.
Als Revali plötzlich bemerkt, wie voll es hier in der riesigen Eingangshalle des Bahnhofs ist, beginnt er unruhig zu werden. Zwar ist dir das nicht bewusst, da du keine Gedanken lesen kannst, doch Revali hat Angst, dich in diesem Getümmel zu verlieren. Deswegen bist du auch sehr überrascht, als der dunkelblaue Orni mit einem Mal deine Hand nimmt. Verliebt lächelst du deinen Freund an, da du es liebst, wenn er die Nähe zu dir sucht.
Während ihr Händchen bzw. Flügel haltend die Eingangshalle passiert, wandern deine großen Augen von links nach rechts. Zwar warst du schon oft hier, doch jedes Mal bist du fasziniert von den vielen Geschäften, Imbissen und Leuchtreklamen, die den Bahnhof säumen.
Revali sagt gerade etwas zu dir, doch da du abgelenkt bist und die Nebengeräusche deine Akustik beeinflussen, hörst du ihn nicht. Einen Moment sieht dein Lieblings-Orni dich verärgert an, da du ihm nicht antwortest, bis ihm einfällt, dass du ja auf einem Ohr taub bist. Also beruhigt er sich schnell wieder und stupst dich einfach mit dem Schnabel an der Schläfe an.
Überrascht über Revalis Geste wendest du ihm umgehend dein Gesicht zu.
»Ich wollte dich fragen, ob du Hunger hast?«, möchte dein Freund von dir wissen.
Dein Magen meldet sich sofort mit einem lauten Knurren. Kein Wunder, dass du deshalb fröhlich ein »Au ja!« rufst.
Kaum hast du ihm geantwortet, sucht Revali sich für euch einen Imbiss aus, indem es tatsächlich etwas Gesundes zu essen gibt, Orni-Kost versteht sich. Gemeinsam studierst du die Speisekarte, die als leuchtender Bildschirm über den Essenstand hängt und suchst dir etwas aus. Selbstverständlich bezahlt Revali. Mit dem Essen in der Hand/Flügel verlässt ihr dann den Bahnhof, während Revali immer noch deine freie Hand hält, damit du ihm bloß nicht verloren gehst.
Auf dem Heimweg unterhaltet ihr beide euch dann über solches und jenes, während ihr euer gesundes Fast-Food verdrückt.
»Ich hab bereits die Ergebnisse meiner Klausuren erhalten,« prahlt Revali ganz ungehalten, während er mit dem Flügel, in der er das Essen hält, gestikuliert. »Natürlich hab ich mit einer unvergleichlichen Leistung abgeschnitten.«
»Ich hab auch schon eine E-Mail mit meinen Ergebnissen bekommen,« entgegnest du Revali und beißt von deinem Essen ab. »Es ist ganz gut gelaufen, finde ich.«
Da du bescheidener bist als Revali, gibst du nicht mit deinen Leistungen an. Aber es ist tatsächlich so, dass sich dein Schnitt sehen lassen kann und das macht dich glücklich, schließlich kommst du somit deinem großen Traum näher.
»Von dir habe ich nichts anderes erwartet, mein Täubchen,« lobt dich Revali mit einem flüchtigen, süßen Blick und überrascht dich damit.
»Danke!«, quietschst du fröhlich, bevor du schelmisch grinsend zu deinem Vali rüberschielst. »Mich überrascht es auch nicht, dass du so unbescheiden bist.«
»Warum seine großartigen Leistungen vor anderen verbergen?« glänzt Revali mal wieder mit seinem unvergleichlichen Charm.
Kichernd nimmst du erneut einen Bissen. »Was macht eigentlich Kiku?«, erkundigst du dich nach deinem Papagei, nachdem du runtergeschluckt hast.
In der Zeit, in der du in Orni-Village warst, hat Revali auf Kiku aufgepasst. Er hat es sogar von sich aus angeboten, was dich zwar verwundert aber sehr gefreut hat, sonst hätte Urbosa oder Mipha auf deinen Vogel aufpassen müssen, denn Impa ist ja immer noch in Kakariko.
Als Revali in sein Essen pickt, sieht er dich mit seinem Seitenblick an. Nachdem er runtergeschluckt hat, erhebt er den Schnabel und verkündet dir stolz: »Er macht Fortschritte.«
»Klingt ja fast so, als hättest du ihm das Bogenschießen beigebracht,« scherzt du lachend.
Wieder bist du echt verblüfft, als Revali sich von deinem Lachen anstecken lässt. Gerade als du dich fragst, was mit deinem Freund auf einmal los ist, weil er zwar schon noch ganz er selbst ist, aber trotzdem so unbeschwert wirkt, kommt dir in den Sinn, dass euer erstes Mal vieles verändert hat. Seitdem ist Revali einfach irgendwie anders, positiv anders.
»Nun, ich würde definitiv auf schnellerem Weg berühmt werden, wenn ich einem Papagei in die Kunst des Bogenschießens einweisen würde,« bemerkt Revali doch tatsächlich scherzeshalber.
Jetzt bist du wirklich schwer beeindruckt. Revali hat wirklich gerade einen Witz gemacht, der nicht auf die Kosten anderer ging und beleidigend war.
»Ich find's echt toll, dass ihr zwei euch so gut versteht,« lässt du deinen Vali freudestrahlend wissen.
»Er ist im Grunde... gar nicht so übel,« behauptet dein Lieblings-Orni, nachdem er seinen Schnabel von links nach rechts geneigt hat.
Während du den Blick von Revali nimmst und so nach vorne schaust, fällt dir auf, dass ihr eigentlich kaum einem Orni begegnet. Da wird dir klar, dass im Zug und auf dem gefüllten Bahnhof auch nur wenige Orni unterwegs waren. Dann erinnerst du dich an das, was Revali vorhin zu dir gesagt hat. Er hat gemeint, dass alle bis auf Teba schon im Frühling sind. Doch bei Teba scheint es normal zu sein, bei Revali jedoch...
Dein Lächeln erlischt, als du zu Revali zurückblickst, der gerade den Rest seiner Mahlzeit schnabuliert. Es lässt sich nicht leugnen, dass du dir langsam Sorgen machst. Dass dein Freund so lange Frühlingsblocker zu sich genommen hat, muss doch Folgen haben. Ob es so wird, dass Revali dieses Jahr gar nicht in Frühling kommt oder vielleicht überhaupt nie wieder? Das bleibt es wohl abzuwarten. Vielleicht ist es sogar normal, dass ein Orni, der Frühlingsblocker eingenommen hat, erst später in die Paarungsphase fällt. Leider hat dich dein Biologiekurs auf so etwas gar nicht vorbereitet. Deshalb nimmst du dir vor, noch heute darüber zu recherchieren. Aber erst machst du es dir zur Aufgabe, deinen Freund auszufragen.
Gerade musst du an Revalis Teamkameraden denken, die sich alle schon in Frühlingsquarantäne befinden. Wieso dich deine Gedanken gerade in Richtung Balthasar und Hemba entführen weißt du nicht. Trotzdem kannst du nicht anders, als dich zu fragen, wie es wohl Balthasar geht, da dir wohl bewusst ist, dass er zur Paarungszeit immer mit zwei Adlern fertig werden muss.
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»Um nochmal auf das Thema Frühling zurückzukommen...«, hebst du vorsichtig an. »Spürst du schon etwas?«
Prompt hält Revali inne, als er sich den Schnabel mit einer Serviette säubert und sieht dich an. Mit einem tiefen Seufzer und einem unerfreuten Blick zeigt er dir, dass ihm deine Themenwahl gar nicht gefällt.
»Nein...«, äußert er sich dir gegenüber kurz angebunden.
»Mir gefällt es nicht, dass ich so wenig über den Frühling weiß, vor allem wegen deiner Vorgeschichte,« gestehst du ihm ehrlich.
Mit Vorgeschichte meinst du die Tatsache, dass Revali jahrelang seine Paarungszeit mit Medikamenten betäubt hat. Dein Freund weißt allerdings genau, wovon du sprichst.
Revali, der allerdings nicht auf offener Straße mit dir über dieses pikante Thema diskutieren möchte, wimmelt dich ab. »Lass uns lieber den warmen Tag genießen!«
Da du Revalis gute Laune wirklich nicht verderben willst, nickst du einfach nur und breitest die Thematik nicht weiter aus. So isst auch du dein Fast-Food auf und spazierst mit Revali an der Hand nach Hause. Trotzdem lässt dir die Tatsache, dass der Frühling deines Lieblings-Orni vielleicht ausbleiben könnte, keine Ruhe. Und auch wenn das Wetter warm und schön ist, musst du immerzu daran denken und kannst den Spaziergang gar nicht richtig genießen.
Zuhause wirst du von deinem Papagei mit einem laut gekrächzten »Hallo!« begrüßt. Freudestrahlend lässt du Kiku auf deiner Schulter Platz nehmen und fütterst ihn zur Begrüßung mit einem Papageienkeks, den dein gefiedertes Haustier sofort dankbar annimmt.
»Ich kann echt nicht glauben, dass du Kiku wirklich das Sprechen beigebracht hast,« zeigst du Revali, dass du sehr beeindruckt bist.
Dieser stemmt dann die Flügel an die Hüften und meint: »Das ist noch gar nichts.« Anschließend vollzieht er eine wegwerfende Bewegung mit dem Flügel und richtet sich an den blauen Ara. »Kiku? Wer ist der beste und gutaussehenste Bogenschütze in ganz Hyrule?«
»Du großer Revali, du, awwrr!«, trillert Kiku und schlägt pfeifend mit den Flügeln, während er auf deiner Schulter immer wieder in Revalis Richtung nickt.
Mit großen Augen guckst du Kiku an, bevor es dich fast vor lauter Lachen zerreißt. »Echt jetzt?«
Stolz verschränkt Revali seine Flügel. »Beeindruckend nicht wahr?«
»Beeindruckend ist wohl mehr, dass du meinen Papagei missbrauchst, um dir ein positives Selbstbild zu verschaffen,« lachst du und tätschelst Kiku sein kleines Köpfchen.
»Pfft, dafür benötige ich deinen Papagei wohl kaum,« erwidert dir der dein blauer Spatz äußerst unbescheiden.
Mit der freien Hand dir an die Stirn fassend schüttelst du den Kopf. »Trotzdem lässt du dich von ihm huldigen.«
»Der Vogel hat eben Geschmack,« behauptet Revali total von sich selbst überzeugt.
Du kannst gar nicht anders, als ununterbrochen zu lachen. »Und du hast einen Vogel, Revali,« konterst du und streckst ihm verspielt die Zunge heraus.
Unter gespielter Empörung wirft der Schützenkapitän den Kopf herum. »Sei nicht so frech, Fräulein, sonst...«
»Sonst was, großer Revali?«, forderst du ihn kichernd heraus, während du Kiku an deinen Finger knabbern lässt.
Mit sofortiger Wirkung reißt Revali die Augen auf. Du wunderst dich selber, als seine Schwanzfedern sich mit einem Mal aufrichten und sich sein Gefieder aufplusterst. Revali bekommt kein Wort mehr heraus. Völlig fassungslos sieht er dich an. Du weißt es ja nicht, aber für ihn war das gerade eben, das Erotischste, was du je zu ihm gesagt hast und dann auch noch in diesem neckischen Ton.
Plötzlich kommt dir Revali ganz nah. Seine grünen Augen funkeln dabei in einer seltsamen Intensität, die dich abrupt etwas zurückweichen lässt.
»Ich denke, wir sollten nun in dein Zimmer gehen,« bemerkt er plötzlich dir gegenüber. Seine Stimme hört sich ebenfalls irgendwie so an, als würde er mit dir flirten.
»Warum?«, fragst du dich jedoch, weil du Hohlkopf auf dem Schlauch stehst. »Was sollen wir da?«
»Die Punkte auf deiner Bettdecke zählen natürlich,« antwortet dir Revali sarkastisch.
Du hingegen kommst dir irgendwie veräppelt vor. »Hä?«
Lachend den Kopf schüttelnd nimmt Revali dir Kuki ab und setzt ihn auf seinen Baum. Im Anschluss nimmt der dunkelblaue Orni deine Hand und führt dich unter einem verräterischen Blick ins Zimmer.
»»Revali««
Es macht mich mehr als wahnsinnig, als sie ihre heißen Wände um meine Erektion zusammenzieht und unter mir kommt. Unter einem langen, ausgedehnten Geräusch folge ich ihr zugleich ergieße ich mich in ihr.
Nach Atem ringend sehe ich ihr in die Augen, nachdem die Böe über mich hinweggefegt ist. Ihr Brustkorb hebt und senkt sich rasch, auch als sie nach ihrer Ekstase keucht. Schon bald taucht ein warmes Lächeln auf ihren Lippen auf.
Langsam bewegt sie ihre Hand auf meinem Schnabel zu, um mich zu streicheln. Kaum spüre ich ihre weiche Hand auf meiner harten Haut, fühle ich mich so, als wäre ich gefallen und von ihr aufgefangen worden.
»Wie es aussieht, hast du mich wohl ganz schön vermisst, Vali,« kichert mein Täubchen, als sie mit ihrer Hand meinen Schnabel liebkost.
Langsam löse ich meinen Blick von ihrem Gesicht und richte mein Augenmerk auf ihren B-H, das einzige Kleidungsstück, das ich ihr angelassen habe, da mich ihre komplette Nacktheit immer noch zu sehr erregt, wenn wir dabei sind.
Ohne ihr zu antworten, streiche ich mit der Feder über den Stoff ihres Büstenhalters und verliere mich in meinen Gedanken. Das, was wir seit kurzem miteinander haben, ist noch so neu für mich. Erst hat es mir ein wenig Angst gemacht. Mit ihr Liebe zu machen wirkte so befremdend für mich, doch jetzt fühle ich mich ihr näher verbunden, als je zuvor. Es ist ein unbeschreibliches, tiefes Gefühl von Vertrautheit, wenn wir diese intime Art von körperlicher Liebe miteinander teilen.
Träumend lächle ich und beginne damit, an dem Saum ihres B-Hs zu zupfen. Dieser Moment ist gerade zu schön, dass ich gar nicht daran denke, mich aus ihr herauszuziehen.
»Sag mal...«, stört mein Engel die angenehme Stille des Augenblicks und nimmt ihre Hände von meinem Schnabel, um an meinem Schal zu ziehen. »Warum hast du eigentlich immer noch deinen Schal an?«
Unaufhörlich beobachte ich meine Zeigefeder dabei, wie ich die Kontur ihres Büstenhalters nachfahre. Tatsächlich ist so, dass ich mich bis auf meinem blauen Schal ausgezogen habe. (D/N) muss es nicht wissen, aber ich habe ihn absichtlich nicht von meinem Hals gewickelt, da ich mich selbstsicherer und geborgener fühle, wenn ich dieses mir enorm wichtige Kleidungsstück trage.
»Er spendet mir Wärme,« antworte ich ihr lediglich auf geheimnisvolle Art und Weise.
Meine Äußerung bringt den „Angel" jedoch zum Kichern. »Sag bloß, dir war die ganze Zeit über kalt, als du es mit mir gemacht hast.«
„Mit mir gemacht hast", zitiere ich sie in Gedanken und werde rot um den Schnabel herum. Da ich nicht weiß, was ich ihr darauf erwidern soll, schweige ich und sehe sie lediglich an. Plötzlich greift der freche Engel einfach nach meinem Schal und nimmt ihn mir herunter.
»Hey!«, beschwere ich mich, halte sie aber nicht auf.
Betört schmiegt sie meinen Schal gegen ihre Wange und kuschelt mit ihm, während sie meinen Körperduft, der an dem Kleidungsstück hängen geblieben ist, einatmet.
Über den Anblick und dieser kleinen Geste des Anhimmelns verzückt, bewege ich mich doch endlich dazu, mich aus ihr herausziehen. Da sie diesmal unter mir liegt, beschmutze ich meine Federn nicht zu sehr. Trotzdem kann ich spüren, dass sich eine kleine Ansammlung von unseren Körperflüssigkeit meine Schamfeder benetzt. Umgehend setze ich mich neben sie und greife nach ein paar Tüchern, um mich zu säubern, da ich es gar nicht leiden kann, wenn mein Gefieder verklebt. Während ich die Tücher über meine Federn rubble, denke ich darüber nach, wie es sich in Zukunft bloß vermeiden lässt, dass ich mein herrliches Gefieder nach dem Akt beschmutze, bisher ist mir nämlich noch keine passende Lösung eingefallen.
Ich würde noch gerne etwas länger darüber nachdenken, als ich plötzlich die überraschte Stimme meiner Freundin höre: »Huh? Was ist denn das?«
Noch zwei Mal wische ich über mich drüber, bevor ich zu (D/N) rüberblicke. Der Engel hat meinen Schal in ihren Händen ausgebreitet und mustert mit angestrengten Augen eine bestimmte Stelle, die sich an der Innenseite des Kleidungsstücks befindet.
»Da steht was, aber ich glaube das ist latinisch,« bemerkt sie, bevor sie ihren Blick hebt und mich mit ihren schönen Augen ansieht.
Unverzüglich verdrehe ich die Augen, als mir klar wird, dass sie die eingestickte Schrift auf meinem Schal gefunden hat. Ich ahne bereits, dass der Engel nun wieder neugierig sein wird, eine Tatsache, die mir gar nicht gefällt.
»IN AERTERNA CARITATE MI MINOR HEROS,« liest (D/N) mir laut vor, bevor sie den Kopf schief legt und mich irritiert ansieht. »Was soll das bedeuten?«
»Das ist nicht wichtig,« meine ich seufzend zu ihr und nehme ihr meinen Schal aus der Hand.
Während ich ihn mir wieder anlege, spüre ich ihre Blicke auf mir. Mir ist bereits bewusst, welche Fragen sie sich nun stellt. Und ich hoffe inbrünstig, dass diese in ihren Gedanken bleiben werden, doch mein Wunsch geht nicht in Erfüllung.
»Warum steht das da, Vali?«, möchte der neugierige Engel wissen.
»Weil es eingestickt wurde,« erwidere ich ihr trocken das Offensichtliche.
»Etwa von deiner Mutter?«, kombiniert (D/N), die eben keines Wegs dumm ist.
Grimmig funkle ich meine Freundin an. Sofort duckt sie sich unter meinen Blicken. Selber schuld, denke ich mir, der Engel weiß schließlich, dass ich auf Gegebenheiten, die meine Eltern betreffen, empfindlich reagiere.
»Tut mir leid, dass ich gefragt habe,« flüstert (D/N) kleinlaut und senkt sofort den Blick.
Da sie schon wieder so traurig wirkt, tut sie mir natürlich leid, obwohl ich genau weiß, dass ich im Recht bin. Sie hätte einfach nicht nachfragen brauchen. Trotzdem habe ich das Gefühl, die Wogen zwischen uns nun glätten zu müssen, obwohl da es nun wirklich nicht meine Aufgabe wäre, da ich ja nicht schuld bin.
»Schon gut,« zeige ich mich ihr gegenüber milder. »Ich bevorzuge es eben, mich nicht mit meinen Wurzeln auseinander zu setzen.«
»Das akzeptiere ich auch, aber...,« versucht mir der „Angel" zu erklären. »Ich find es halt einfach toll, dass ich ein Indiz dafür gefunden haben, dass deine Mutter wohl wirklich Latinerin gewesen war. Vielleicht hat dein Vater doch nicht gelogen und deine Mutter war wirklich eine Decanus.«
»Diese Möglichkeit wünsche ich nicht näher zu erörtern,« beharre ich, als ich die Lider halb herunterziehe.
Doch (D/N)s Forschungsdrang lässt sich nicht so leicht bändigen. Ich kann ihr nicht mal einen Vorwurf machen, da sie diesen Charakterzug wohl von ihrer Mutter geerbt hat. »Weißt du eigentlich, was da die Inschrift zu bedeuten hat?«, hakt sie sehr zu meiner Verzweiflung nach.
Umgehend stöhne ich auf. »Sehe ich aus, als könnte ich latinisch?«
»Aber man könnte es doch googeln,« schlägt mir der Engel vor, als sie sich aufsitzt.
Da mich ihre Hartnäckigkeit nervt, verdrehe ich erneut die Augen, als ich aus dem Bett steige, um mir das Hüfttuch umzubinden. »Ich möchte aber nicht wissen, was auf dem Schal geschrieben steht,« mache ich ihr klar und strafe sie mit einem Blick, der keine weiteren Worte diesbezüglich dulden.
Im Nu gibt sich mein Täubchen geschlagen und erhebt beide Hände. »Okay, tut mir leid. Ich hab schon verstanden.«
Mein Augenmerk fällt auf (D/N) Unterleib. Sie hat sich immer noch nicht abgewischt. Umgehend überprüfe ich das Laken mit meinen Blicken. Noch ist es sauber, aber wenn der Engel sich nicht bald säubert, tropft der Rest bloß aus ihr heraus.
»Und nun solltest dich jetzt sauber machen, bevor du noch das Laken beschmutzt,« weise ich meinen Engel darauf hin und lege ihr die Taschentücherbox auf das Bett. »Ich habe nämlich vor bei dir zu nächtigen und würde daher gerne in einem sauberen Bett schlafen.«
»Ist in Ordnung!«, lacht sie und holt sich rasch ein paar Tücher aus der Box. »Bevor du mich wieder dazu zwingst, die gesamte Bettwäsche zu wechseln, Meister Sauber.«
Zufrieden nicke ich, bevor ich mich umdrehe und eine wegwerfende Geste mit dem Flügel vollziehe. »Ich gehe dann ins Bad. Allein mit den Tüchern drüber zu rubbeln reicht mir nicht,« lasse ich meine Freundin wissen.
»Okay, Meister Sauber!«, höre ich sie im Sing-Sang säuseln.
Abrupt bleibe ich stehen und drehe mich zu meiner Freundin um, die sich gerade sauber macht.
»Du bist ein Kind, weißt du das,« äußere ich mich ihr gegenüber.
Als Antwort grinst mein Engel einfach nur. Bei jemand anderes würde mich ihre verspielte Art lediglich aufregen, bei ihr finde ich es allerdings niedlich und auch auf ganzer Linie unterhaltsam.
Also begebe ich mich ins Bad und steige dort unter ihre Dusche, um meine verklebten Federn besser säubern zu können. Nachdem ich fertig bin, betrachte ich mich im Spiegel und inspiziere mein Äußeres. Alles in Ordnung! Als Nächstes trage ich etwas Öl für meine Gesichtsfedern auf.
Während ich das Öl einmassiere, bleibt mein Blick auf dem seltsamen Keramik-Topf hängen, den ich immer benutzen muss, wenn ich bei meiner Freundin übernachte. Leider besitzt diese klägliche Hylianer-Wohnung keinen Schmutzsteg, auf dem ich mich erleichtern könnte. Jedes Mal aufs Neue ärgere ich mich, dass ich diese Schüssel benutzen muss.
Unter einem genervten Geräusch öffne ich den Deckel und werfe dem Keramik-Topf einen missbilligenden Blick zu. Da ich gerade den Drang dazu spüre, mich zu erleichtern, bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Ich sollte (D/N) dazu animieren in eine Wohnung mit Schmutzsteg zu ziehen.
Nachdem ich meinen „Geschäften" im Bad nachgegangen bin, kehre ich sauber und gepflegt zu meinem Täubchen ins Zimmer zurück. Nun bin ich bereit, für den Rest des Abends mit ihr zu kuscheln.
Unter einem warmen Lächeln steige ich zu ihr ins Bett. Der Engel hat sich bereits ihr Nachthemd und den Satin-Bademantel angezogen, den ich ihr vor nicht allzu langer Zeit geschenkt habe. (D/N) sitzt an ihrem Kopfteil angelehnt auf der Matratze eine Decke um sich geschlungen und macht etwas an ihrem Shiekah-Stein.
Gurrend nähere ich mich ihr. Inzwischen macht es mir nicht mehr so viel aus, vor meiner Freundin zu gurren. Schließlich hat sie mir nie das Gefühl gegeben, dass ich mich tatsächlich deswegen schämen müsste. Außerdem tut sie es auch, wenn sie sich wohl fühlt. Also zeige ich ihr, dass auch ich mich wohl fühle und verführe ihre Ohren mit diesem Geräusch der Zufriedenheit.
Als ich bei ihr unter der Decke befinde, stupse ich ihre Gesichtsseite mit dem Schnabel. Zu meiner Verärgerung hebt (D/N) allerdings immer noch nicht ihren Blick von diesem dümmlichen Shiekah-Stein. Es ärgert mich, dass sie sich lieber mit diesem technischen Ding beschäftigt, als mit mir. Deswegen fange ich an, an ihrem spitzen Ohr zu knabbern, um ihr damit zu zeigen, dass sich jetzt um mich kümmern soll.
Der „Angel" kichert zwar, trotzdem nimmt sie ihre Aufmerksamkeit nicht von dem Display. Frustriert schnaube ich und blicke auf den Bildschirm. Bestimmt schreibt sie wieder Urbosa oder einer anderen Freundin. Wenn dem so ist, werde ich mich aufregen. Doch (D/N) chattet mit keinem ihrer unzähligen Freunde, sondern sie lest einen Artikel über die Paarungszeit einer Gesundheitswebseit.
Mit sofortiger Wirkung klappt mir der Schnabel auf und ich starre regungslos auf den Shiekah-Stein. (D/N) informiert sich offenbar gerade über die Folgen von der langjährigen Einnahme von Frühlingsblockern. Was da steht, gefällt mir offengesagt gar nicht. Ich lese etwas von heftigen Beschwerden in Form von Herzrasen, sowie der Hypersensibilisierung des Paarungsverhaltens, bis hin zum langjährigen oder gar ewigen Ausbleiben des Frühlings.
Gerade wollte ich mich darüber beschweren, warum (D/N) diesen Schwachsinn überhaupt lest, dennoch muss ich zugeben, dass mir der Artikel Angst macht. Umgehend schlucke ich und fummle nervös an Schnabel und Gesichtsfedern herum. Was wenn wirklich etwas von diesen Symptomen bei mir eintreten wird? Das stelle ich mir keines Wegs angenehm vor, weder für mich noch für meine Freundin.
»Warum liest du das?«, will ich von ihr wissen, als ich sie ansehe.
»Weil ich gerne wissen möchte, was uns vielleicht erwartet, Vali,« antwortet sie mir mit einfühlsam ruhiger Stimme, als sie endlich ihre Aufmerksamkeit auf mich legt. »Ich finde es wichtig, dass wir uns über die Paarungszeit informieren. Sei bitte nicht sauer deswegen.«
Beleidigt, weil sie meint, dass ich deswegen wütend sein könnte, verschränke ich die Flügel. »Bin ich nicht!«
Fröhlich lächelt sie mich an. »Recherchieren wir also gemeinsam?«
Immer noch die Schwingen vor der Brust verknotet, zucke ich mit den Schultern und erwidere ihr nicht gerade begeistert: »Meinetwegen.«
Doch (D/N) lässt sich von meiner eingeschränkten Begeisterung nicht beirren und winkt mich zu sich. »Gut! Dann komm her!«, lädt sie mich ein, mich an sie zu kuscheln.
Auch wenn es mir nach wie vor nicht gefällt, mich mit ihr gemeinsam über dieses pikante Thema zu informieren, kann ich ihrer Einladung nicht widerstehen. Unter einem anmaßenden Laut schmiege ich mich an sie und schaue auf den Shiekah-Stein.
Gemeinsam sehen wir uns einen Artikel ein, der „Gesund durch den Frühling für Orni und nicht Orni" heißt. Erst erwarte ich wegen dieser unkreativen Überschrift nicht viel davon, doch nach einigen Minuten fällt mir auf, dass der Bericht nicht nutzlos ist.
»Da steht man soll sich einen großen Vorrat an Salbe kaufen,« sagt (D/N) und zeigt auf den Absatz. »Ich glaube, ich werde morgen gleich die Apotheke stürmen.«
»Da steht auch, dass du als Nicht-Orni-Partner auf genügend Pausen achten sollst,« weise ich sie auf die Information hin, die ich gerade entdeckt habe.
»Hast du den nächsten Satz schon gelesen?«, kichert sie dann und deutet mit dem Kopf auf die besagte Stelle. »Offenbar ist es nicht immer so einfach, vor allem, wenn man mit einem Männchen zusammen ist, dass sich in der Kernzeit befindet.«
»Ich bin mir sicher, dass nicht alle Männchen in der Selbstbeherrschung so gut geübt sind, wie ich es bin,« gebe ich mich von meinen Fähigkeiten überzeugt und presse dabei meinen Schnabel dichter an den Körper meiner Freundin.
»Ach, Vali!«, seufzt der Engel und tätschelt mir den Kamm. »Auch du bist der Natur nicht überlegen. In Paarungszeit produziert der Körper mehr Hormone, denen musst auch die dich beugen.«
»Wir werden sehen,« beharre ich, weil ich der Auffassung bin, es besser zu wissen.
»Hey, hast du übrigens schon gesehen, dass du in der Paarungszeit mehr essen darfst, beziehungsweise sogar mehr essen musst,« betont mein Täubchen und lehnt ihren Kopf gegen meinen. »Das hab ich letztens im Kurs auch gelernt.«
»Tse! Ich werde bestimmt nicht meinen Körper mit zu viel Nahrung überlasten,« gebe ich ihr daraufhin zu verstehen.
(D/N) lacht auf und wirft mir einen skeptischen Seitenblick zu. »Dir ist jetzt aber schon bewusst, dass dein Körper in der Paarungszeit mehr leistet, ja?«
»Bestimmt auch nicht mehr, wie ich in meinem Training zu leisten habe,« schlussfolgere ich.
»Da wär ich mir an deiner Stelle nicht so sicher,« behauptet sie mir gegenüber milde und drückt mir einen Kuss auf die Stirn.
Obwohl mir der Gedanke immer noch nicht gefällt, in der Paarungszeit hemmungslos Essen in mich hineinzustopfen, stimmt mich die Berührung ihrer Lippen auf meinen Federn gnädig.
»Du solltest den nächsten Artikel öffnen,« signalisiere ich ihr im Anschluss, dass ich nun gern weitermachen möchte.
Dieser Artikel klingt ganz nett. „Machen sie es sich in der Paarungszeit schön" heißt es.
Fröhlich klickt (D/N) auf den nächsten Link.
Und schon lesen (D/N) und ich Bericht darüber, wie man sich die Paarungszeit als Paar sehr angenehm gestalten kann, mit gemeinsamen, entspannenden Badeeinheiten, tollen Massagen und einem lebenden Büffet. Was letzteres betrifft, kann ich mir zwar noch nichts darunter vorstellen, aber dennoch klingt es interessant.
»Schade, dass wir keine Badewanne haben,« meint mein Täubchen, als sie sich in die Kissen zurücksinken lässt, nachdem sie den Shiekah-Stein auf Standby geschaltet hat, weil wir mit unseren Nachforschungen fertig sind.
»Nun, ich denke, dass sich auch die Dusche hierfür wunderbar nutzen lässt,« äußere ich mich ihr gegenüber, bevor ich mich sehr zufrieden zeige, endlich mit ihr kuscheln zu können und knabbere ausgiebig an ihren Haaren herum.
Aus den Seitenwinkeln bemerke ich, dass (D/N) mich ansieht, während ich es mir zur Aufgabe mache, jede einzelne ihrer Strähnen nach Orni-Art zu reinigen. Diesen Blick kenne ich. Offenbar beschäftigt mein Engel etwas.
»Du, Vali...«, hebt sie auch schon an.
»Ja?«, antworte ich ihr, höre aber nicht auf, meine Zärtlichkeiten an ihr zu verteilen.
»Ich hab mir überlegt...« Nervös tippt mein Täubchen an ihren Fingern herum. »In der Paarungszeit sollte ich doch so gut es geht, oft bei dir sein. Da wär es doch besser, wenn wir für diese Zeit vorübergehend zusammen ziehen sollten.«
Abrupt lasse ich von ihrem Haar ab und schaue sie an. »Zusammenziehen?«, krächze ich fassungslos.
Schüchtern lächelt der Engel. »Impa ist ja eh nicht da und Kiku scheint dich sehr gern zu haben. Also wäre es wohl besser, wenn du zu mir ziehst, wenn du dann in den Frühling fällst.«
Wenn ich es mir so recht überlege, sollte ich wirklich in der Paarungszeit zu einem rolligen Knäuel aus Federn mutieren, wäre es nicht schlecht, (D/N) in der Nähe zu haben. Allerdings bereitet mir der Gedanke an ihren Keramik-Topf Unbehagen. Wie erwähnt hasse ich es, mich in diesem primitiven Ding erleichtern zu müssen. Dass wir in ihrer Wohnung jedoch mehr Platz hätten, würde für ein vorübergehendes Zusammenziehen sprechen. Außerdem würde es mir auch gefallen, mit Kuki jemanden zu haben, der mich ablenkt und auf andere Gedanken bringt.
»Hm... Ich werde darüber nahdenken,« gebe ich ihr Bescheid.
»Gut!«, entgegnet mir mein Täubchen glücklich, bevor sie sagt: »Und jetzt sollten wir uns eine Liste schreiben, was wir alles zur Vorbereitung für den Frühling brauchen.«
»Eine kluge Idee! Du schreibst und ich diktiere,« ordne ich an.
»Okay!«, säuselt (D/N), bevor sie sich aus der Decke schält, um sich Papier und Stift zu holen.
Lächelnd schaue ich meiner Freundin hinterher. Tatsächlich habe ich nun vor der Paarungszeit nun weniger Angst als vorher. Mir ist nämlich bewusst geworden, wie sehr ich mich auf meinen Engel verlassen kann. Egal, was auch passieren wird, mein Täubchen wird für mich da sein.
Heute Nacht träume ich etwas Seltsames, als ich eng angekuschelt neben meiner Freundin lege. Mein Traum handelt Mal wieder davon, dass ich als Schützenlegende in einem Stadion gefeiert werde. An sich nichts neues, da fliegt plötzlich ein Adler über mich hinweg, ein Rotmilan um genau zu sein. Aus irgendeinem Grund kommt dieser mir auch noch sehr vertraut vor, aber ich komme nicht drauf warum.
Nachdem der Rotmilan sich auf der Punktetafel abgesessen hat, blicke ich zurück zu den Zuschauern und entdecke da jemanden, eine schattenhafte Gestalt. Ich kann ihn kaum erkennen, sehe aber seine roten Augen aufblitzen...
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