22 - Heiße Ostersuche (Oster-Special Teil 1)
»»Du««
Gemeinsam mit deinen Freunden schmückst du das Campus-Wäldchen auf dem Uni-Gelände für das Osterfest. Während du die bunten, ausgeblasenen Eier an Äste der gelbblühenden Büsche hängst, verlierst du dich in deinen Träumereien.
Mit einem verträumten Lächeln auf den Lippen denkst du an die vielen Male, indem du und Revali in den vergangenen Tagen auf eine ganze Woche verteilt intime Berührungen ausgetauscht und eure Körper erkundet habt. Einen Tag nach der ersten erotischen Erkundungstour zum Beispiel wart ihr beiden wiedermal unter der Dusche. Doch dieses Mal war Revali gar nicht so gehemmt, wie sonst üblich.
»Dreh dich um!«, hat er zu dir gesagt.
Ohne zu zögern hast du ihm gehorcht. Revali hat etwas wohlduftendes Gel auf seine Federn gegeben, bevor er anschließend von hinten deinen Oberkörper massiert hat, erst deine Brüste, dann deinen Bauch und schließlich deine Scham. Um Letzteres hat er sich am hingebungsvollsten gekümmert. Ohne ein Wort zu sagen, hat er deine Knospe gerieben, bis du gekommen bist. Völlig benommen und gleichzeitig überglücklich hast du dich dann zu Revali umgedreht.
Du wolltest etwas sagen, aber Revali hat dir einfach seine Fingerfeder auf die Lippen gedrückt und dir verführerisch zugeflüstert: »Jetzt du!«
Also hast du bei ihm dasselbe gemacht. Von hinten hast du seinen Oberkörper eingeschäumt und dich nach unten gearbeitet, nur um festzustellen, dass Revali bereits erregt war. Seine Kloake fühlte sich bereits geschwollen an. Also hast du das feste Fleisch mit deinen Fingerkuppen massiert, bis der kleine, rote Aal aus seiner Höhle gekommen ist. Du hättest ihn zu gern, einer weiteren Betrachtung unterzogen, aber Revali ließ dich nicht. Er wollte, dass du dich blind mit ihm beschäftigst, so wie er es bei dir gemacht hat.
Deinen Unterleib gegen Revalis Bürzel geschmiegt hast du seinen Fortsatz gestreichelt, zuerst ganz langsam, doch dann beherzter und schließlich immer schneller. Revali hat vor dir unter dem Wasserstrahl gestöhnt und getrillert, jedoch hat er dabei immer wieder versucht, seine Geräusche zu unterdrücken. Nach wenigen Schlägen war das Ganze jedoch vorbei. Dein Freund hat deine Behandlung nicht lange ausgehalten und gegen die Duschwand gespritzt.
Obwohl du noch gern mit ihm gekuschelt hättest, war Revali der Abschluss sehr peinlich und er hat zugesehen, dass er die Duschwand mit dem Duschkopf abbraust und zwar so, dass du nicht dabei zusehen konntest, wie er sein Sperma entfernt. Du hast also einfach nur geschmunzelt und dich still über die Tatsache amüsiert, dass sich der dunkelblaue Orni für seine Ejakulation schämt, obwohl du keine Probleme damit hast.
Schon treibt dich deine Träumerei von einer Erinnerung zur nächsten. Vorgestern lag Revali mit dem Bauch voran auf deinem Bett. Du hattest nur ein Höschen an und er gar nichts, außer seinem Schal, was du sehr sexy fandst. Revali wollte von sich aus, dass du seine Schwanzfedern massierst. Das hast du auch getan, ganz zärtlich, der Länge nach von unten bis oben und umgekehrt. Der Kapitän der Bogenschützen hat das sehr genossen. Allerdings musstest du vorsichtig sein, weil Revalis Schwanzfedern sehr empfindlich sind. Hast du -einmal versehentlich zu stark an einer gezogen, haben sie gezuckt, bevor dein Freund sich bei dir beschwert hat oder dir einen strafenden Blick zugeworfen hat, den du echt süß gefunden hast. Als du dann schon etwas erfahrener im Umgang mit seinen Schwanzfedern warst, hat er sie sogar für dich gespreizt, was du sehr imposant fandest.
Nachdem Revali genug hatte, hat er dich gefragt, wo du gerne berührt werden möchtest. Du hattest dich dafür entschieden, dass er sich um deine Brüste kümmern soll. Dir entkommt jetzt noch ein leises Kichern, wenn du daran denkst, wie kükenhaft Revalis grüne Smaragde gefunkelt haben.
Im Anschluss ließ er dich auf eine Wolke aus Kissen legen. Danach hat er sich neben dich gekniet und deinen Busen mit einer federweichen Massage verwöhnt. Stöhnend hast du jede Berührung von ihm genossen. Wiedermal hast du festgestellt, wie geschickt Revalis Flügel sind. Jede Bewegung seiner Schwingen war mit der richtigen Intensität und genau dort, wo du es wolltest. Er hat mit deinen Brüsten gespielt, als wären sie ein Instrument. Und Revali wäre dann wirklich ein hervorragender Musiker. Wie er deine Brustwarzen mit seinen Federn umkreist hat, bevor er sich mit dem Schnabel zu dir runtergebeugt und ganz vorsichtig in deine Pünktchen gezwickt hat... Umwerfend! Die Erinnerung macht dich ganz feucht.
Glückselig vor dich hinseufzend befestigst du unter ganz langsamen Bewegungen die nächste eiförmige Dekoration. Dein abwesender Gesichtsausdruck zeugt davon, dass du gedanklich nicht mehr Teil dieser Welt bist, was Urbosa, die genau von dir gegenüber die andere Seite des Busches schmückt, deutlich auffällt. Breit grinsend amüsiert sie sich über dich, während sie dich beobachtet.
Diese intimen Momente, wo du und Revali euch einfach berührt habt, ohne tatsächlichen Sex zu haben, waren für dich unheimlich persönlich und vertraut. Du bist so verliebt und du weißt einfach, dass du niemand anderen mehr willst, als deinen Vali. Nie hättest du gedacht, dass du je so empfinden könntest. Genau aus diesen Gründen hast du eine Entscheidung getroffen. Du willst mit Revali schlafen, heute Nacht, an Ostern, vorausgesetzt er will auch. Um dich wie ein Geschenk einzupacken, hast du dir auch eine schöne, heiße Reizwäsche besorgt. Sie ist dunkelblau so wie Revalis Federn mit Spitze und ziemlich reizvoll geschnitten. Als du das im Online-Shop gesehen hast, warst du dir sicher, dass es deinem Freund gefallen würde. Trotzdem bist du dir irgendwie unsicher, weil... Was ist, wenn Revali noch nicht so weit ist und sich wegen deinem Geschenk in die Ecke gedrängt fühlt?
»Na, an was denken wir denn gerade?«, erschreckt dich Urbosa.
Umgehend lässt du eines der selbstgebastelten Eier fallen, das zum Glück nicht kaputtgeht, da es auf weiches Moos fällt.
Da du dich ertappt fühlst, läufst du knallrot an, wie eine Tomate, während du dich nach dem Ei bückst und es aufhebst. Während Urbosa über deine verlegene Miene lacht, schauen auch Mipha und Medohli, die neben euch auf einer Decke sitzen, dich verwirrt an. Die rote Zora stockt mit ihrem Pinsel, die gerade das Ei bemalen wollte und Medohli unterbricht ihre Bastelei der kleinen Nester.
»Dieses breite, verträumte Dauergrinsen, auffällig rote Wangen und dieses Glitzern in den Augen,« bemerkt Urbosa, als sie die Hände an die Hüften stemmt und dich mit ihren blaugeschminkten Lippen anlächelt. »Kann es etwa sein, dass du mit unserem Lieblingshühnchen schon „Versteck den kleinen Revali" gespielt hast?«
Während Mipha vor Schreck große Augen bekommt, lacht Medohli keuchend auf. Dein Gesicht hingegen fängt wegen Urbosa Feuer. Einen Moment lang bleibt dir das Herz stehen. Ganz langsam schaust du zu Revali rüber, der eigentlich bei seinen Jungs nach dem Rechten sehen wollte, die damit beauftragt wurden, sich um das Freilaufgehege für die Hasen zu kümmern. Da du ihn bei den Hasen nicht siehst, schaust du zu Link und Daruk rüber, die am Tisch nicht unweit von euch sitzen, um die großen Eldin-Straußeneier zu bemalen. Zelda sitzt auch an dem Tisch, doch sie arbeitet an ihrer Osterrede. Doch auch dort ist Revali nicht. Stattdessen findest du deinen Freund neben Teba einige Flügellängen entfernt zwischen zwei rosablühenden Bäumen. Wie es aussieht, scheint er sich mit dem weißen Adler zu unterhalten. Dabei schaut auch der dunkelblaue Orni verstohlen zu dir rüber, als würde er befürchten, dass jemand anderes oder sogar du das Gespräch von ihm und seinen Stellvertreter mitbekommt.
Da Revali also zu weit weg ist, um deine Worte und die deiner Freundinnen zu hören und auch die anderen zu sehr mit ihren Dingen beschäftigt sind, siehst du dich ermutigt, Urbosa um Rat zu fragen. Schließlich hat sie ja in diesem Bereich weitaus mehr Erfahrung als du. Außerdem ist es ja so, dass die Gerudo nicht immer lesbisch war, sondern ihre ersten Erfahrungen mit dem männlichen Geschlecht gemacht hat. Und dass Mipha und Medohli zuhören, macht dir nichts aus. Die beiden sind ja schließlich auch noch Jungfrauen und werden dich verstehen können.
»Nein, aber Revali und ich haben...« Nochmal schielst du zu den anderen rüber, um dich zu vergewissern, dass auch niemand zuhört, den das nichts angehen sollte. »... rumgemacht.«
Während Urbosa über das ganze Gesicht grinst, fällt Mipha der Pinsel nun ganz aus der Hand. Medohli hingegen verschluckt sich an ihrer eigenen Spucke.
»Ui, erzähl!«, frohlockt Urbosa begeistert.
»Oh je, ich glaub ich missbrauche das Material für die Osternester als Ohrenstöpsel, sonst habe ich ständig Kopfkino, wenn das Training wieder anfängt und ich Revali vor mir stehen sehe,« meint Medohli nachdem sie sich von ihrem leichten Hustenanfall erholt hat.
Mipha, die im Gesicht ebenso rot geworden ist, bleibt allerdings stumm.
»Also...«, fängst du an.
»»Revali««
»Wir berühren uns... inzwischen,« antworte ich Teba auf die Frage hin, wie weit ich bereits mit (D/N) gegangen bin.
Für gewöhnlich ist es nicht meine Art mit Dritten über Privates zu reden. Dennoch ist es so, dass ich an dem Punkt angelangt bin, an dem es mir an Erfahrung fehlt und ich tatsächlich einen Ratschlag gebrauchen könnte. Dennoch hat das nur Teba etwas anzugehen. Aus diesem Grund versichere ich mich, dass keiner meines Teams zuhört.
Unser Trainer, Mimo, Gesane, Hertis, Masuli und Roki platzieren gerade die verschiedenen Rassen an Hasen in ihrem Freigehege. Hemba stellt einen Hasenkäfig nach dem anderen auf dem Boden ab. Mimo schleppt einen großen Riesen mit sich rum, während Roki im Gehege sitzt und sich von den neugierigen Hasenjungen belagern lässt. Gesane trägt eines der wenigen Meerschweinchen ins Gehege, das er beruhigend streichelt und dafür ein dankbares Quieken erntet. Hertis setzt gerade ebenfalls einen Hasen ab, der schnurgerade auf eine offensichtliche Hasenfrau zurast und sie bespringt. Sich den Kamm kratzend steht Hertis ratlos daneben. Masuli dagegen denkt, er sei schneller, wenn er zwei Hasen gleichzeitig aus dem Käfig in das Freigehege platziert. Allerdings scheint er mit zwei zappelnden Kaninchen gleichzeitig so seine Probleme zu haben. Balthasar und seine hylianischen Schützen dagegen arbeiten neben uns an einem weiteren Freigehege mit einer Vielzahl von Küken mit ihren Müttern. Nebenbei bekomme ich mit, wie einer von Balthasars Schülern von einer Henne gepickt wird und rumschreit, wie ein Mädchen. Darüber kann ich nur die Augen verdrehen... und schmunzeln.
(Um diesen süßen Wese dürfen sich die Schützen kümmern)
Das mit den Freigehegen mit Hasen und Hühnern war Hembas Vorschlag, Balthasar hat sich um die Organisation gekümmert. Da nun offiziell das Semester beendet ist und die Osterferien beginnen, pausieren wir Schützen traditionell mit unseren Wettkämpfen. Im Frühling wäre auch keiner dazu fähig. Aus diesem Grund haben wir nun auch Zeit uns an der Osterfeier zu beteiligen. Jeder Verein und jeder Kurszweig hat von ihren Professoren eine spezielle Aufgabe erhalten. Auch vereinzelte freie Gruppen, sowie (D/N) es mit ihren Freunden macht, haben sich für eine Aufgabe bereiterklärt.
Die letzten beiden Wettkämpfe sind sehr zu meiner Zufriedenheit ausgefallen. In beiden Fällen haben wir gewonnen, auch wenn meine Mannschaft nicht vollzählig war. Eine Bestätigung, dass ich eben ein hervorragender Kapitän bin.
Da allesamt mit ihren Aufgaben beschäftigt zu sein scheinen, muss ich mir wohl keine Sorgen machen, dass jemand von unserem vertraulichen Gespräch Wind bekommt.
Die dunklen Augenbrauen erhebend sieht mich der weiße Orni an. »Also Petting?«
Prompt versteife ich mich. Das klingt ja grauenhaft.
»Nenn es nicht so und rede gefälligst leiser! Das hier ist ein privates Gespräch,« zische ich ihn unter gedämpfter Stimme an.
Zum Glück muss ich mich heute nicht mit Riba umschlagen. Er ist vor einigen Tagen ebenfalls in den Frühling gefallen. Vor allem, wenn er Teile unserer Unterhaltung mitbekommen würde, würde ich mich vor Wut und Scham mausern.
Leise lachend zuckt Teba mit den Achseln. »Das bedeutet dann wohl ja.«
Den rechten Flügel auf halber Höhe erhebend schließe ich kurz die Augen und versuche Teba zu verdeutlichen, was ich eigentlich mein Ziel unseres Gesprächs ist. »Ich benötige keine Interpretationen, ich wollte lediglich von dir wissen, wie man sich dementsprechend vorbereitet, wenn man mir einer Frau zusammen ist, die mehr einer Hylianerin gleicht.«
Daraufhin seufzt Teba und fährt sich durch den Kamm. »Tut mir leid, Revali, ich würde dir ja gerne helfen, aber ich war bisher auch nur mit Orni zusammen. Ich glaube, da wäre Guy der bessere Ansprechpartner für dich.«
Meine Schwanzfeder beginnt vor Alarmbereitschaft zu zucken, als ich Guys Namen höre. Zu ihm werde ich bestimmt nicht gehen. So wie ich ihn kenne, bietet er mir auch noch praktischen Unterricht an, vor allem, da er gerade im Frühling ist.
So verschränke ich die Flügel und erwidere meinem Stellvertreter pikiert: »Pfft, lieber lasse ich mich rupfen!«
»Ich kann dir nur raten, dass du einfach du selbst bist und es auf dich zukommen lässt. Macht es euch schön. Alles kommt dann sowieso von allein,« rät mir mein erster Verteidiger.
Doch das ist es gar nicht, was ich von ihm zu wissen wünsche. Wie es scheint, muss ich wohl direkter werden.
»Aber wie steht es um...«, stocke ich, weil es mir Unbehagen bereitet, darüber zu reden. »Verhütung?«
Wieder schaue ich zu meinem Team rüber, um sicher zu gehen, dass doch keiner die Höröffnung spitzt. Da lässt Masuli gerade in diesem Moment die beiden Hasen fallen, da er sie ja unbedingt beide gleichzeitig tragen musste. Umgehend hoppeln beide in verschiedenen Richtungen davon, während Masuli ihnen schreiend nachjagt. Sofort bekommt er von den anderen, inklusive Hemba, Unterstützung. Balthasar dreht sich kurz um und schüttelt dann lachend den Kopf, als er dabei zusieht, wie Hemba und Masuli dem gleichen Hasen hinterlaufen.
Da die anderen wohl erstmal mit der Hasenjagd beschäftigt sind, muss ich mir wohl keine Sorgen machen, dass mich und Teba jemand belauscht.
»Kondome?«, entgegnet mir der weiße Orni, als wäre die Frage selbsterklärend, während er seinen Vater dabei beobachtet, wie er sich auf den Boden wirft und den Hasen dabei verfehlt.
Umgehend verziehe ich den Schnabel. Natürlich habe ich mich schon über Verhütungsmethoden informiert, aber der Gedanke ein Kondom zu benutzen, gefällt mir nicht. Diese Dinger wirken auf mich so, als würden sie den Lustfaktor eines Männchens lediglich beeinträchtigen.
Eine wegwerfende Bewegung mit dem Flügel vollziehend frage ich nach einer Alternative. »Andere Möglichkeiten?«
Genau in dem Moment gelingt es Masuli, einen seiner ausgebrochenen Hasen zu fangen. An den Löffeln trägt er ihn wieder zurück, während der immer noch liegende Hemba mit dem Flügeln auf dem Boden tippt und dem schwarzgesprenkeltem Orni strafend nachsieht.
»Entweder du nimmst du die Pille für den Orni-Mann oder sie die Pille für die Frau. Aber die müssen regelmäßig eingenommen werden und sie zu vergessen, wär ein fataler Fehler. Ich hab auf von einer Drei-Monats-Spritze gehört. Aber heutzutage gibt es ja den Shiekah-Stein, der misst...«
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Teba mir noch etwas Wichtiges über eine Funktion des Shiekah-Steins sagen wollte, aber da mir auch diese Optionen Unruhe bereiten, unterbreche ich Teba an dieser Stelle. »Kann man auch etwas falsch machen?«
Verwirrt sieht er mich an. »Beim Einnehmen von Verhütungsmitteln? Ja, eine ganze Menge, aber ich bin kein Arzt. Da solltest du lieber...«
Wieder schneide ich ihm das Wort ab, denn das ist nicht das, was ich wissen wollte. »Das war nicht mein Anliegen.«
In diesem Augenblick ruft Roki rüber, dass er auch den anderen Ausreißer gefunden hat. Hemba legt Masuli zeitgleich nahe, dass er ab sofort besser auf seine Hasen aufpassen soll, weil nochmal wird der Trainer keinem Rammler nachhüpfen. Das waren Hembas Worte.
Fragend legt Teba den Kopf schief. »Äh? Was hast du dann gemeint?«
Tief atme ich ein, bevor ich ihm mein Anliegen unterbreite. Denn dieses Thema bereitet mir am Meisten Kopfzerbrechen. »Ich meine, ob ich sie verletzen kann.«
»Hm...« Sich mit den Fingerfedern an den Schnabel fassend, denkt Teba nach. »Ich meine mich zu erinnern, dass Guy mal erwähnt hat, dass Hylianerinnen ein Jungfernhäutchen haben.«
Als ich dieses Wort vernehme vibriert für einen Moment mein Kamm. »Und das bedeutet was?«
»Dass dieses Häutchen reißt und es ihnen beim ersten Mal wehtut. Weibliche Hylianerinnen bluten dann auch, glaube ich,« erklärt mir mein Stellvertreter.
Einen Moment bleibe ich stumm. Gerade bin ich so schockiert, dass ich mir nicht mal sicher bin, ob sich mein Gefieder hebt oder nicht. Verstohlen schiele ich zu (D/N) rüber, die sich mit Urbosa, Medohli und Mipha unterhält. Ich verstehe nicht so recht, warum Hylianerinnen so etwas haben sollten. Das Letzte, was ich möchte, ist, mein Täubchen zu verletzen oder sie auch noch zum Bluten zu bringen.
»Das klingt barbarisch. Sicher, dass du dich nicht irrst?« Da meine Stimme plötzlich so heiser klingt, fasse ich mir an den Schal.
Wieder zuckt der weiße Orni mit den Achseln. »Sicher, bin ich mir nicht, aber wie gesagt, ich hab mit Hylianerinnen auch keine Erfahrung. Saki ist auch eine Orni. Schon vergessen?«
»Trotzdem danke für deine Hilfe,« beende ich nun das Gespräch, da ich der Meinung bin, genug Informationen erhalten zu haben. Ich möchte mich schon umdrehen und mich von meinem Stellvertreter entfernen, da fällt mir noch ein, dass ich noch etwas betonen sollte. »Und Teba... Dieses Gespräch bleibt natürlich unter uns.«
Milde schmunzelt Teba, ehe er nickt. »Natürlich!«
Da ich mich bisher immer auf Tebas Wort verlassen konnte und er mich noch nie hintergangen hat, obwohl wir uns schon so lange kennen, gebe ich mich beruhigt und mache mich daran, zu dem Tisch zurückzukehren, an dem Daruk, Zelda und dieser Bengel sitzen.
»»Du««
»Tut es eigentlich wirklich weh?«, fragst du Urbosa im Flüsterton, nachdem du deinen Freundinnen erzählt hast, wie schön deine ersten intimen Momente mit Revali waren. Aus Respekt zu deinem Freund bist du allerdings nicht ins Detail gegangen, weil du genau weißt, dass er das nicht mag.
Urbosa mustert dich auswertend, bevor sie einen kurzen Blick zu dem dunkelblauen Orni hinüberwagt. Da er noch immer in die Unterhaltung mit Teba verwickelt ist und auch Daruk, Link und Zelda nach wie vor mit ihrem Kram beschäftigt sind, ist sie der Meinung, dass die Luft für ihre Antwort rein ist.
»Ja, Süße, das tut es!«, gesteht sie dir ehrlich, nachdem sie aufgeseufzt hat. »Aber es wird mit jedem Mal besser, bis es sich ganz gut anfühlt versprochen.«
»Stimmt das eigentlich, dass Gerudo ein Jungfernhäutchen haben, Urbosa?«, klingt sich Medohli ganz lässig in die Diskussion mit ein, während sie mit den Osternestern weitermacht.
»Nicht nur die Gerudo, Schätzchen,« behauptet Urbosa ganz klar. »Auch Shiekah und Hylianerinnen.«
»(D/N) also auch?« Du bist überrascht, dass ausgerechnet Mipha fragt.
»Wenn (D/N) eine Vagina hat und keine Kloake, dann... Ja!«, zeigt Urbosa wiedermal keine Hemmungen, ihre Vermutung auszusprechen.
Das Gesicht verziehend beißt du dir nun auf die Unterlippe. Die Vorstellung, dass dir dein erstes Mal wehtun wird, ermutigt dich nicht gerade.
»Also wenn das Häutchen reißt, tut das weh. Verstehe ich das richtig?«, fragst du ganz vorsichtig nach.
Die Gerudo wippt sachte mit dem Kopf. »Schon, ja! Es ist auch dann ganz normal, dass man blutet. Aber unangenehmer ist eigentlich die Tatsache, dass man am Anfang noch eng ist und sich das Ganze erst weiten muss.«
Ernüchtert starrst du zu Boden. Es ist ja nicht so, dass du nichts von all diesen Dingen schon mal gehört hättest, trotzdem macht es dir Angst. Das erste Mal sollte etwas Schönes sein. Warum muss es also einem als Frau wehtun?
»Mach dir keinen Kopf, Kleines,« meint dann Urbosa zu dir und tätschelt dir aufmunternd auf die Schulter. »Das hört sich viel schlimmer an, als es ist. Ich bin mir sicher, du wirst ein schönes erstes Mal haben mit deinem Lieblingshühnchen.«
Zuerst atmest du auf, bevor du deiner rothaarigen Freundin ein sachtes Lächeln schenkst. Obwohl Urbosa bekannt für ihre schonungslosen Worte ist, bist du echt froh, dass sie so direkt und aufrichtig zu dir ist.
»Das mit den Eiern kapiere ich immer noch nicht. Warum malen wir sie eigentlich an? Reicht es denn nicht, sie einfach zu kochen und zu essen?«, hört ihr plötzlich Daruks Stimme.
Als ihr Mädels zu dem Tisch rübersieht, erkennt ihr, dass der bärtige Gorone sich am Kopf kratzt, während Link einfach zu ihm rauflächelt. Zelda hebt gerade ihren Kopf. Einen Moment sieht sie Daruk an, bevor sie schon Luft holt, um es ihm zu erklären. Doch diese Aufgabe übernimmt dann plötzlich jemand anderes.
»Ostern ist eine Tradition der Orni,« doziert Revali auf seine typisch überhebliche Art, als er sich mit hinter den Rücken verschränkten Flügeln nähert. »Eine der vielen Dinge, die von den Hylianern übernommen und kopiert wurde.« In diesem Moment schaut Revali gezielt Link an, doch dieser reagiert gar nicht auf den dunkelblauen Orni. »Jedenfalls läuten die Orni mit dem Fest an Ostern die Paarungszeit ein. Um bei Hylia um reichen Küken-Segen zu bitten, bringen die Orni Hühnereier als Opfer da. Aus diesem Grund werden die Eier auch gefärbt, um die Gunst der Göttin zu erwerben.«
»Ostern haben die Orni erfunden?« Von dieser Erkenntnis geplättet reibt sich Daruk den Nacken. »Mann oh Mann!«
»Tch! Hylianer haben diese Tradition lediglich imitiert, weil sie sie gierig sind und es schön finden, sich gegenseitig zu beschenken,« kontert Revali.
»Das stimmt nicht, Revali!«, belehrt ihn Zelda besonnen, die sich von ihrer Bank erhebt. »Für die Diener Hylias ist Ostern das Fest der Auferstehung. Ein Ei erscheint im ersten Blick als lebloser Gegenstand, doch in Wahrheit birgt er Leben mit sich. Daher wollten sich auch Hylianer an der Botschaft erfreuen, die die Orni zu diesem Fest im Frühling feiern.«
Überrascht von Zeldas Worten sagt dein Freund zunächst gar nicht, bis er schließlich eins seiner gewöhnlichen »Hm!« ertönen lässt, bevor er sich umdreht und der Tochter des Dekans folgendes erwidert: »Auch wenn der Gedanke dahinter aus deiner Sicht ehrenwehrt sein mag, bleibt es trotzdem eine Kopie.«
Die Vorbereitungen für das heutige Osterfeuer auf dem Campus laufen den ganzen Vormittag auf Hochtouren. Am Mittag ist alles dann soweit. Es wird gebetet, geredet, gelacht, gefeiert und gegessen. Besucher von nah und fern kommen, um eure geschmückte Uni zu besuchen.
Für die Kinder wurden im Campus-Wäldchen auch Eier versteckt, die sie dann auch suchen dürfen. Das Hasen- und Küken-Freigehege, das für die Kinder zum Streichelzoo wird, ist bei den Kleinen, egal welcher Art sie auch angehören mögen, der Oberrenner. Die Schützen, die die Gehege beaufsichtigen, haben allerdings alle Hände und Flügel zu tun, auf ihre Hasen und Küken aufzupassen.
Von einigen Kursen, wie Kunst, Medizin, textiles Gestalten und vieles mehr werden auch Workshops angeboten.
Die vier Statuen der Titanen wurden auch zu Ostern feierlich geschmückt und sind der Hit für viele Selfies.
Als es schließlich Abend ist, sitzen du und deine Freunde auf dem kühlen Gras um das riesige Osterfeuer auf der Campus-Wiese herum. Da Revali kein Gras in seinem Gefieder haben möchte, hat er sich extra eine Decke organisiert, auf der du und er kuscheln könnt.
Die Flammen züngeln bis zum rötlichen, wolkenfreien Abendhimmel hoch. Die Äste knistern und knacken ächzend unter der Macht des Feuers. Während du dich am Anblick des Osterfeuers erfreust, schmiegst du dich gegen Revalis Schulter und atmest den Geruch seines Körpers ein. Wie immer riecht der dunkelblaue Orni so gut nach seinen Pflegeprodukten und nach sich selbst, eine beruhigende Kombination, die sich kaum beschreiben lässt.
Seufzend schließt du die Augen und merkst mal wieder, wie sehr dich Revalis Nähe glücklich macht. So nimmst du dir die Zeit und horchst in dich herein. Du brauchst nicht lange nachzudenken, du bist dir immer noch sicher. Heute ist der passende Moment gekommen, indem du Revali deine Unschuld schenken und dich entjungfern lassen willst. Trotzdem ist es ein großer Schritt für dich und du bist mega aufgeregt. Schließlich weiß ja Revali noch gar nichts von deiner Entscheidung, weil du ihn überraschen willst.
»Du? Revali?«, hebst du an und schielst zu deinem Freund rüber, der die ganze Zeit über heimlich in einer ganz süßen Intensität deinen Rücken streichelt.
»Ja?«, antwortet dir dein Lieblings-Orni, der seine Streicheleinheiten genau in dem Moment intensiviert, als er deine Stimme hört, aber trotzdem auf das Osterfeuer starrt.
»Gehen wir jetzt nach Hause?«, fragst du ihn vorsichtig.
Nun hebt er doch seinen Blick von dem Feuer und sieht dich an. Überrascht hebt er seine gelben Augenbrauen. »Jetzt schon?«
Kurz beißt du dir auf die Unterlippe, bevor du ihm antwortest. »Ich hab ein Geschenk für dich.«
Dein Vali klappt den Schnabel und macht ihn dann wieder zu. Seine Augen funkeln erstaunt. »Ein Geschenk? Für mich?«
Zaghaft lächelst du. »Ja, es ist doch Ostern...«
Plötzlich nimmt Revali seine Flügel, die er zuvor um dich geschlungen hat, von dir und erhebt die rechte Schwinge halb über seinem Kopf. »Oh, bitte sag nicht, dass ich nach irgendetwas suchen muss.«
»Naja, schon, ein bisschen...« Schüchtern mit rosigen Wangen hebst du die Schultern, um sie gleich darauf wieder zu senken. »Die Überraschung wartet Zuhause auf dich. Kommst du dann so in einer Stunde bei mir vorbei?«
»Wie jetzt?« Verwirrt neigt Revali den Kopf zur Seite und wirkt dabei echt niedlich, wie ein perplexes Küken. »Gehen wir nicht gemeinsam nach Hause?«
»Also... Ähm...« Verlegen spielst du mit deinen Haaren, als du den Blick halb von deinem Lieblings-Orni abwendest. »Ich muss noch kurz etwas für dich vorbereiten.«
»Na schön!«, meint Revali und lächelt dabei, als er die Flügel verschränkt. »Aber erwarte nicht, dass ich in deinem Garten im Halbdunkel nach Eiern suche.«
»Nein... Du musst keine Eier suchen,« flüsterst du, während du spürst, dass die Röte in deinem Gesicht zunimmt.
Tatsächlich hast du dir überlegt, dass Revali keine Eier suchen muss, sondern dich und du wirst schön verpackt sein. Obwohl du selbst es nach wie vor für eine prickelnde und romantische Idee findest, kannst du nicht aufhören, dich zu fragen, ob Revali dein Vorhaben nicht doch als lächerlich empfinden könnte.
Da dein Freund, aber keinen Schimmer davon hat, was du vorhast, nickt er unter diesem sanften Lächeln auf dem Schnabel, bevor er dich unter einem sachten Wink seines Flügels verabschiedet. »Gut! Dann sehen wir uns in einer Stunde.«
Nun stehst du von der Decke auf. Dein Augenmerk liegt auf deinem Vali. Deutlich kannst du spüren, wie dein Herz in deiner Brust pocht. Wird Revali sich über dein heißes Ostergeschenk freuen und es heute mit dir wagen oder wird er dich zurückweisen? Wenn du es nicht durchziehst, wirst du es nie erfahren, also...
»In einer Stunde, ja«, erwiderst du ihm zum vorübergehenden Abschied mit ziemlich leiser, unsicherer Stimme.
»»Revali««
Ein roter Streif ziert nur noch den Horizont, als ich über die Dächer von Hyrule-Stadt hinweggleite. Während ich auf die Welt unter mir herabblicke, frage ich mich, was für eine Überraschung mein süßes Täubchen wohl für mich vorbereitet hat. Ob sie mich wohl mit einem Oster-Menü überraschen möchte? Vielleicht aber hat sie es uns auch Zuhause schön gemütlich gemacht mit Kerzen und etwas österlicher Dekoration. All das würde meinen Vorstellungen entsprechen, Hauptsache ich muss mich nicht auf Eiersuche begeben. Das wäre unter meiner Würde. Doch einen romantischen Abend mit meinem Täubchen, das wär schon was. Allein der Gedanke, dass meine Freundin etwas für mich vorbereitet hat, gefällt mir. Bestimmt gibt sie sich Mühe, egal, was sie auch vorhat. Tatsächlich ist es so, dass ich mich bereits freue.
Lächelnd lasse ich mich überschwänglich glücklich vom Himmel fallen und setze zum Landeanflug an, als ich die Siedlung erspähe, in der (D/N) wohnt. Wenige Flügelschläge später lande ich in ihrem Vorgarten. Die Augen auf ihre Wohnung gerichtet, begebe ich mich mit vorfreudiger Erwartung zu der Eingangstür hinüber. Dort wartet bereits angeheftete Nachricht in Form einer eiförmigen Karte auf mich. Unter einem leisen Lachen nehme ich die Karte herunter und klappe sie auf, in der steht, dass ich in der Wohnung nach ihr suchen muss und in der Wohnküche anfangen soll.
»Eine Schnitzeljagd...«, murmle ich, bevor ich schmunzle. »Wie interessant!«
Eigentlich halte ich solche Albernheiten wie eine Schnitzeljagd für kindisch, doch da ich nicht weiß, was mich am Ende erwarten wird und dieses Spiel von meinem Täubchen geplant wurde, empfinde ich das Unterfangen doch als äußerst spannende Idee.
Also öffne ich nun die Tür mit meinem Schlüssel und trete ein. Den Anweisungen folgend begebe ich mich in die Wohnküche. Dort sehe ich mich um. Ein krächzender Kiku, der auf seinem Vogelbaum sitzt begrüßt mich. Ich kann es kaum glauben, als ich das erste Mal von ihm ein »Hallo, Revali!« höre.
Auch wenn ich glaube, dass das nur Zufall und dies nicht Teil von (D/N)s Überraschung ist, trete ich sofort an ihn heran.
»Du sprichst ja!«, bemerke ich völlig überwältigt.
»Hallo, Revali! Awwrrrr!«, wiederholt er und pfeift auch noch zum Anschluss.
Meine Augen funkeln und ich bin ehrlich gerührt. Meine harte Arbeit mit ihm scheint sich gelohnt zu haben.
»Hey!«, freue ich mich und streichle dem blauen Papagei den Kopf. »Offenbar haben meine Mühen doch etwas gebracht.«
Gut, dass sich sonst niemand außer uns beiden im Raum befindet. Es wäre mir nicht gerade angenehm, wenn (D/N) mitbekäme, wie sehr ich mich über die Tatsache freue, dass Kiku endlich reden kann und dann auch noch meinen Namen nennt.
Während ich ihn streichle und ich ihn zur Belohnung an meinen Fingerfedern knabbern lasse, fällt mir auf, dass er ein zusammengerolltes Papierstück um seinen rechten Fuß trägt, das mit einer Schnur angebracht wurde.
Als ich verstehe, dass dieses Stück Papier wohl Teil der Schnitzeljagd ist, zucke ich zusammen, bevor ich mich daran mache, es Kiku zu entwenden. Umgehend knabbert er an seinem Fuß herum, offenbar froh darum, das Ding endlich los zu sein. Leise lachend beobachte ich den Vogel einen letzten Augenblick, bevor ich mich dem Papier zuwende und es entrolle, um die Nachricht lesen zu können.
Als Nächstes möchte (D/N), das ich in die Küche rübergehe. Einen kurzen Moment denke ich an das Ostermenü, doch da kommt mir, dass es hier drinnen gar nicht nach Essen riecht. Also hat der Engel nichts für mich gekocht. Dann muss es sich doch um einen gemütlichen, romantischen Abend handeln.
So begebe ich mich zur Küche. Dort finde ich einen einsamen Topf vor, der sich auf der Herdplatte befindet. Da er mir verdächtig vorkommt, hebe ich den Deckel an. Darin finde ich wieder eine Nachricht. Nun möchte mein Täubchen, das ich ins Bad gehe.
Normalerweise würde ich mich längst darüber aufregen, dass ich von A nach B geschickt werde, aber tatsächlich ist es so, dass ich (D/N)s Idee als niedlich empfinde.
Nun durchquere ich die Wohnküche und mache im Anschluss die Tür hinter mir zu, damit Kiku brav in seinem Raum bleibt. Wie gewünscht, betrete ich das Bad. Doch dort finde ich auch keinen Engel vor. Stattdessen sehe ich ein weiteres Blatt Papier an der Duschtür kleben. Auf dem Papier befindet sich ein lieblicher Lippenstiftabdruck von meiner Freundin drauf. Um bei der romantischen Ostersuche voranzukommen, nehme ich die Nachricht ab und lese auch diese. Dort steht diesmal etwas, was mein Gefieder zum Vibrieren bringt.
Lieber Vali,
bestimmt verbindest auch du mit diesem Ort hinter der Scheibe magische Erinnerungen. Falls du noch mehr von diesen märchenhaften Momenten mit mir verbringen willst, solltest du jetzt zu mir ins Schlafzimmer kommen. Dort wartet dein Täubchen schon auf dich.
»Was...«, murmle ich, als ich die Nachricht auf das Waschbecken lege.
Prompt erinnere ich mich daran, was (D/N) auf der Campus-Wiese zu mir gesagt hat. Sie möchte mir etwas schenken, das waren ihre Worte. Langsam dämmert es mir, um was es sich dabei handeln könnte, schließlich bin ich nicht dumm.
Wie hypnotisiert öffne ich die Badezimmertür und betrete den Gang. Mit jedem Schritt, den ich gehe, klopft mein Herz immer schneller. Einerseits hoffe ich, dass ich mich in meiner Vermutung irre und mehr Zeit habe, andererseits kann ich es auch kaum erwarten, das Schlafzimmer zu erreichen.
Und dann stehe ich schließlich vor ihrer Tür. Ich möchte schon nach dem Türgriff greifen, da halte ich abrupt inne. Wie gelähmt starre ich auf die Tür, unfähig sie zu öffnen.
Meine Gedanken überschlagen sich und meine innere Unruhe nimmt zu. Wenn mich hinter dieser Tür wirklich das erwartet, was ich glaube, will ich das dann auch? Ja, wir haben in letzter Zeit Fortschritte in diese Richtung gemacht, aber... Bin ich wirklich bereit dafür? Klar, es steht außer Frage, dass auch ich mir Gedanken darüber gemacht habe, schließlich habe ich heute explizit nach Tebas Meinung zu diesem Thema gefragt. Dennoch habe ich nicht erwartet, dass der Tag, an dem ich es wagen werde, gerade heute ist, an Ostern.
Schließlich nehme ich allen Mut zusammen und drücke den Griff herunter. Die Tür öffnet sich. Kerzenschein dringt aus dem Spalt, den ich soeben erschaffen habe. Wieder halte ich einen Moment inne. Ausgiebig seufze ich, während ich mich frage, warum ich mich so anstelle. Es ist nicht meine Art ein Feigling zu sein und trotzdem kostet es mich unendlich viel Überwindung durch diese Tür zu treten.
Von ganz allein öffnet sich nun die Tür. In Wahrheit ist es so, dass ich mir zu viel Zeit gelassen habe und (D/N), die wohl auf dem Bett auf mich gewartet hat, angefangen hat, sich Fragen zu stellen. Also ist sie aufgestanden und öffnet mir nun die Tür. Und nun steht sie vor mir mit diesem Hauch von Stoff am Körper.
Meine Augen weiten sich. Ich schlucke. Mein Körper versteift sich und ich bin zu nichts mehr fähig, als sie anzustarren. Trotzdem... Sie sieht so hübsch und erotisch aus. Dem Anschein nach hat sie sich extra für mich zurecht gemacht. Der Engel trägt ein dezentes Makeup, so wie ich es an ihr mag. Ihre Haare hat sie ebenfalls für mich schick gemacht. Und dann auch noch diese Reizwäsche, die sie extra für mich gekauft haben muss, zusammen mit dem Vah-Medoh-Kettchen, das ich ihr zu Weihnachten geschenkt habe, einfach unglaublich.
Als es mir schließlich gelingt, meine Augen von ihr zu nehmen, lasse ich meinen Blick durch den Raum schweifen. (D/N) hat das Zimmer in ein Meer aus Kerzenlicht verwandelt. Dazu kitzelt der Duft von Rosen, der von ihrer Duftöllampe ausgehen muss, meine Schnabellöcher. Auf ihrer Kommode steht eine Vase mit Frühlingsblumen. Darum herum leuchten ein paar LED-Eier. Kleine Hasen aus Porzellan tummeln sich ebenfalls auf der Kommode. Offenbar bin ich hier in einem österlichen Oster-Liebes-Nest gelandet.
»»Du««
Hm! Er steht einfach nur da, sieht sich im Raum um und sagt gar nichts. Das ist nicht die Reaktion, die du erwartet hast. Schließlich schaut er dich wieder an. Doch auch diesmal starrt er nur. Erneut bekommt er große Augen, während seine Kammfedern zucken. Seine Schwanzfedern stehen nun aufrecht, wie ein Blitzableiter und bewegen sich nur hin und wieder ruckartig. Du brauchst kein Orni-Flüsterer zu sein, um zu wissen, dass Revali aufgeregt ist. Natürlich bist du froh, dass er dein kleines Spiel mitgespielt hat. Und nun ist er hier. Aber du hast immer noch keine Ahnung, was Revali denkt, denn ihm wird schließlich klar sein, was du von ihm willst, so wie du dich vor ihm präsentierst.
»Revali?«, rufst du ihn, in der Hoffnung eine Reaktion von ihm zu erhalten.
Die Tür in der Hand haltend siehst du dabei zu, wie Revali an dir vorbeischreitet. Er hält auf das Bett zu und bleibt schließlich davor stehen. Sein Augenmerk ist auf das Laken gerichtet, auf dem du ein paar pinke Blüten verstreut hast.
Schließlich machst du die Tür zu. Langsam gehst du auf Revali zu. Er starrt noch immer auf die Matratze, als du zögerlich die Hand nach ihm aussteckst und seinen Oberarm streichelst.
»Zu kitschig?«, fragst du Revali.
Für dich ist es wahrlich entmutigend als dein Freund weiter vor sich hinstarrt und dir nicht antwortet.
»Gefällt dir mein Geschenk nicht?«, musst du dich quasi schon fast zu einer erneuten Frage zwingen. Deine Stimme klingt nun auch ziemlich dünn und brüchig.
Gerade hast du sehr viel Angst, dass Revali dir einen Korb gibt.
Dein Herz hört auf zu schlagen, als der dunkelblaue Orni den Kopf schüttelt. Soll das nein heißen? Will er dich nicht?
»Was willst du mir denn schenken?« Du bist überrascht, als du erkennst, dass sich seine Stimme genauso fiebrig anhört, wie deine.
Einen Moment hältst du inne. Tief atmest du die Luft ein.
»Meine Unschuld,« antwortest du ihm und wirst dabei so rot, dass deine Wangen brennen. »Aber nur, wenn du sie auch willst.«
Mit der Zunge fährst du dir über deinen trockenen Daumen, während du den dunkelblauen Orni erwartungsvoll musterst. Was wird er dazu nur sagen?
Erstmal gar nichts! Schon wieder nimmt dich dieses entsetzliche Schweigen ein, das dich um den Verstand bringt.
In Wahrheit ist es so, dass Revali nachdenken muss. Du hast dich so sehr bemüht, diesen Moment perfekt zu gestalten, damit du ihm dieses einzigartige Geschenk machen kannst. Erst jetzt begreift der dunkelblaue Orni so richtig, dass du dich für ihn aufgehoben hast und dass du ihn damit zu etwas ganz Besonderem machst. Die Unschuld, vor allem die einer Frau, ist etwas sehr, sehr Kostbares. Lange warst du rein, doch jetzt wirst du diese Reinheit Revali geben. Und er wird sie mit Dankbarkeit entgegennehmen und seine Reinheit im Gegenzug dir schenken. Plötzlich mildert sich seine Angst, stattdessen fühlt er sich geschmeichelt und zutiefst bewegt.
»Es wäre eine Schande diesen Moment zu verschwenden, weil er perfekt ist,« überrascht dich Revali, als er sich unter einem sanften Lächeln aufrichtigster Liebe zu dir umdreht.
Stumm siehst du dabei zu, wie er nach deiner zitternden Hand greift, um sie zu halten.
»Ich zwinge dich zu nichts. Das war nur... war nur eine Idee. Ich dachte, sie wäre romantisch und würde dir vielleicht gefallen, aber...«
Plötzlich legt Revali die Fingerfeder seines freien Flügels auf deine Lippen und zwingt dich, still zu sein.
»Ich will das mir dir,« gesteht er dir.
Von einem Moment auf den anderen fällt dir ein Stein vom Herzen. »Und ich nur mit dir,« hauchst zu.
Du kannst es kaum glauben, als Revali zum ersten Mal von sich aus die drei magischen Worte sagt. »Ich liebe dich, (D/N)!«
Das Lächeln, das du Revali schenkst, könnte kaum gefühlvoller sein. »Ich dich auch Revali!«
Revali nimmt sich Zeit dich ansehen, sein Geschenk, das nur ihm gehört. Seine grünen Weiten strahlen unendlich viel Zuneigung aus, als er deine Hand loslässt, um deine Wange mit viel Hingabe zu streicheln. Von diesem Moment enorm gerührt beugst du dich vor, um seinen Schnabel zu küssen. Ganz sachte, aber mit sehr viel Hingabe, drückst du deinen Mund auf seine harte Haut.
Keinen Wimpernschlag später erwidert er deinen Kuss, indem er dich extrem zärtlich in die Lippen pickt.
Leise vor dich hinsummend schließt du die Augen, bevor du seine Arme um ihn schlingst. Deine Hände berühren Revali überall, wo sie gerade wollen. Auch Revali folgt deinem Beispiel. Auch er schließt seine Lider und lässt seine Flügel über deinen Körper gleiten. Umgehend spürst du seine Federn überall auf dir. Deinen Rücken, deine Hüfte, deinem Bauch, deine Oberarme... Es fühlt sich einfach gut an. Dabei seid ihr beide aber ganz langsam, denn ihr wollte euch Zeit lassen, jede Faser des anderen spüren und diesen Moment ganz, ganz festhalten.
Schließlich lässt ihr euch beide schmusend fallen. Weich landet ihr auf dem Bett...
Jenes Bett, in dir euch gegenseitig das größte Geschenk geben werdet. Es wird nicht nur eure Unschuld sein, sondern tiefst intimste Verbundenheit.
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