13 - Eine Woche Beziehung mit Revali
»»Du««
Es ist morgen. Du befindest dich in einem warmen Bett. Es ist sehr kuschlig und gemütlich. Träge bewegst du dich. Klar, dein Kopf tut dir ein bisschen weh, aber er hat auch schon mal schlimmer gebrummt. Seufzend schmiegst du dich in dein Kissen, das sich anfühlt, wie ein Meer aus flauschigen Federn. Sanft streichelst du dein Kissen. Gerade fällt dir auf, dass es sich wirklich unheimlich weich, warm und sehr federreich anfühlt.
Müde blinzelst du. Sanfte Strahlen treten von den heruntergelassenen Jalousien ins Innere. Doch irgendwie kannst du hier drinnen nichts von deinem Zimmer erkennen. Alles sieht so seltsam anders aus. Langsam dämmert es dir plötzlich. Das hier ist gar nicht dein Zimmer.
Viel zu schnell setzt du dich auf. Deine Kopfschmerzen nehmen zu. Kurz wird dir schwindlig.
Nachdem du dich davon erholt hast, wagst du nochmal einen Blick durch das Zimmer, in der Hoffnung, dass dir davon doch etwas bekannt vorkommt. Aber nein, in diesem Raum bist du noch nie gewesen. Hier sieht es aus, wie in einem Hotelzimmer. Ob du mit irgendjemand in ein Hotel abgestiegen bist? Nein, das kann gar nicht sein! Oder?
Angestrengt denkst du nach. So betrunken warst du doch auch wieder nicht. Allmählich kommen auch schon die Erinnerungsfetzen zurück. Gestern war Sylvester. Gemeinsam mit deinen Freunden und deinem Vali hast du in das neue Jahr gefeiert. Natürlich hast du dabei nicht gerade wenig getrunken. Schließlich war es irgendwann mal sehr spät. Du wolltest noch bleiben, aber Revali wollte unbedingt nach Hause. Langsam erinnerst du dich an grüne Augen, die dich amüsiert verfolgt und über dich gewacht haben, als ihr auf dem Weg nach Hause wart. Aber bis zu deiner Wohnung habt ihr es nicht geschafft. Was der Grund dafür war, daran kannst du dich nicht mehr erinnern, weil es dir nicht gelingt, Details abzurufen. Hmmm... Ab jetzt werden deine Erinnerungen immer lückenreicher. Dein eigenes Gekicher und ein genervtes Seufzen, sowie ein großes Gemäuer und ein Bett bleiben die einzigen Dinge, die du vom Rest der Nacht noch weißt.
»Na? Schon wach?«, ertönt plötzlich ein kratzige Morgenstimme neben dir, die sich allerdings trotzdem recht vergnügt anhört.
Langsam blickst du neben dich und erkennst... einen Revali, der mit dir im Bett liegt und dir einen unverhohlenen Seitenblick zuwirft. Der Orni, den du vorhin mit einem Kissen verwechselt hast, ist halb mit einer dünnen Decke mit Orni-Mustern bedeckt. Revali trägt, soweit du erkennen kannst, ein creme-farbenes Shirt mit einem einzigen Träger. Obwohl es morgen ist, stehen ihm keine Federn ab und er wirkt so gepflegt, wie eh und je.
»Revali?«, gähnst du, als du dir die Augen reibst.
In Seitenlage zu dir liegend schaut Revali dich an, ehe seine grünen Augen dich leicht verstimmt anfunkeln. »Pfft! Ich hoffe doch, du hast keinen anderen erwartet.«
»Tschuldige, aber...« Brummend hältst du dir den Kopf und ermahnst dich, das nächste Mal nicht so tief ins Glas zu schauen. »Ich kann mich gar nicht so genau an gestern erinnern, nur, dass wir eine Straße entlanggegangen sind nach der Party.«
Leise lacht Revali, als er mit seinen langen Flügeln nach dir greift und versucht, dich wieder zum Liegen zu animieren. So folgst du diesen kuscheligen Schwingen und bemerkst schon bald, dass Liegen für deinen Kopf allemal besser ist, als Sitzen. Das schmerzliche Pochen nimmt nämlich etwas ab, sobald du neben deinem Lieblings-Orni liegst.
»Ich habe auf dich aufgepasst und dich mit nach Hause genommen. Bis zu deiner Wohnung hätten wir es nicht mehr geschafft,« erklärt dir dein Freund unter einem vergnügt anmaßenden Ton.
Dein Blick sucht in Revalis Gesicht nach Antworten. Immer noch bist du damit beschäftigt, die Lücken deines Gedächtnisses zu füllen. Als ihr gegangen seid, waren ein paar Freunde von euch noch da, andere sind gegangen. Aber was ist mit deiner Cousine?
»Und Impa?«, fragst du deinen Vali.
»Die ist ziemlich früh von der Party verschwunden und hat dich ganz in meiner Obhut überlassen,« erwidert dir dein blauer Spatz, bevor er sanft deine Wange mit einer seiner Flügelfedern streift. »Sie sagte, sie müsse sich auf das bevorstehende Praktikum nächste Woche vorbereiten und deshalb früh aufstehen.«
Richtig, Impa ist ja nächste Woche wiedermal nicht da. Nur mittwochs wird sie kurz da sein, ob etwas aus eurer Wohnung zu holen.
Plötzlich streifen seine Oberflügeldecken versehentlich deine Brust. Überrascht blickst du an dir herab. Die Decke bedeckt nur schlampig deinen Körper. So kannst du sehen, dass du nur Unterwäsche trägst. Prompt wirst du rot. Ganz, ganz langsam blickst du zurück zu Revali und fragst dich, warum du so leicht bekleidet in seinem Bett liegst.
Schon wieder strengst du deine Hirnzellen an, um dich daran zu erinnern, was gestern Nacht in diesem Zimmer passiert ist. Tatsächlich kommen doch wieder ein paar Erinnerungsfetzen zurück. Unter anderem hast du Revali die ganze Zeit im Bett zugetextet, obwohl der eigentlich schlafen wollte. Du hast ziemlich viel Müll geredet, aber Revali war trotzdem kaum so genervt, wie du es von ihm erwartet hättest. Wärst du jemand anders gewesen, du bist sicher, dass er dich dann hätte draußen auf seinem Balkon hätte schlafen lassen. Doch du kannst dich nicht erinnern, dich ausgezogen zu haben oder Revali auf irgendeine intime Weise nähergekommen zu sein. Also entweder ist nichts dergleichen passiert oder du hast in deinem Suff alles vergessen.
»Was... äh... Haben wir...«, hebst du verlegen an, kaum dazu fähig, es auszusprechen.
Zunächst scheint Revali dir nicht ganz folgen zu können, welche Frage ihn du da gerade stellen willst. Verwirrt blinzelt er dich an, doch dann stutzt er und erhebt die Augenbrauen. Eine Zeit lang sieht er dich so an, bis sein Gesicht eine vorwurfsvolle Mimik zeigt.
»Du würdest dich daran erinnern, wenn es so gewesen wäre,« meint er zu dir pikiert, während er in der Seitenlage seine Flügel verschränkt und ein wenig eingeschnappt wirkt. »Du bist lediglich so leicht gekleidet, weil dein Kleid schmutzig war und ich dich so nicht in meinem Bett hätte schlafen lassen. Aber vielen Dank, dass du mir zutraust, deinen Zustand auszunutzen.« Im Anschluss dreht er sich auf den Rücken und blickst stur zur Decke hoch.
Umgehend kämpfst du mit Gewissensbissen. Jetzt hast du Revali eindeutig beleidigt. Das wolltest du nicht.
Um dich bei deinem schmollenden Vögelchen zu entschuldigen, rutschst du vorsichtig näher an ihn heran.
»Tut mir leid, ich habe gestern wirklich wohl ein bisschen über die Stränge geschlagen,« flüsterst du und fängst an, Revalis Brust zu streicheln. »Ich weiß doch, dass du es nie ausnutzen würdest, wenn ich betrunken bin. Eigentlich trinke ich auch nie so viel. Sonst bin ich eigentlich ganz brav. Weißt du.«
Da er deine Hände nicht wegschlägt, sondern einfach nur ruhig liegen bleibt, zeigt dir das, dass er dir nicht zu sehr böse ist. Nach wie vor auf dem Rücken liegend schielt der dunkelblaue Orni zu dir rüber. Seine Augen verraten dir, dass deine Worte ihn jedoch nicht gerade überzeugen.
»Natürlich!«, erwidert er dir unbeeindruckt.
Nun legst du deinen Kopf schief und gibst dir mehr Mühe, indem du ganz süß guckst. »Irgendwie befürchte ich, du glaubst mir nicht.«
Kaum erspähst du dieses kleine, verschmitzte Lächeln um Revalis Schnabelwinkel herum, macht dein Herz einen Sprung. »Ich weiß nur, dass ich wohl in Zukunft sehr gut auf dich aufpassen muss,« sagt er zu dir und guckt wieder zur Decke hoch.
Verwirrt schaust du deinen Vali an, stockst sogar in deinen streichelnden Bewegungen auf seiner Brust. »Wieso?«
»In deinem Zustand hätte nicht nur zu leicht jemand verführen und dich mir wegnehmen können,« lautet seine Antwort. Ansehen tut er dich dabei nicht.
Lange betrachtest du einfach den dunkelblauen Orni, der neben dir im Bett liegt. Seine Gesichtszüge sind mal wieder sehr schwer zu lesen. Aber anhand seiner Worte glaubst du, dass Revali sich wohl sorgt.
»Da können immer noch zwei dazu, Revali,« äußerst du dich ihm gegenüber und legst deinen Kopf auf seine Brust.
Da dein Ohr direkt über sein Herz liegt, kannst du nun seinen Herzschlag hören.
»Wie dem auch sei...,« vernimmst du Revali leise raunen, bevor du plötzlich seinen Flügel auf deinen Haaren spürst und er anfängt deinen Kopf zu streicheln. »Dir ist schon klar, dass du mir gehörst. Mir allein! In Ordnung?«
Ob Revalis Worte für dich besitzergreifend oder fürsorglich klingen, bleibt deine Entscheidung. Auch ob du lächelst oder eher finster dreinblickst, ist allein dir überlassen.
Antworten wirst du ihm allerdings das Gleiche. »Ja... Ich gehöre zu dir...«
»Nun, da das geklärt ist, solltest du damit weitermachen,« behauptet er und führt die Hand, die auf seinem Bauch liegt, mit seinem Flügel. »Ich habe gerade eben festgestellt, dass diese Art von Berührung durchaus nicht unangenehm ist.«
»Du kuschelst also gern?«, kicherst du, während du seinem Wunsch nachgehst und seinen Bauch streichelst.
Revali öffnet bereits den Schnabel. Der erste Buchstabe rollt über seine Zunge, doch dann stockt er. Egal, was er dir auch sagen wollte, er hat sich anders entschieden und begegnet dir lieber mit einer dezenteren Antwort, die für ihn typisch klingt. »Deine Nähe ist nicht lästig.«
»Du hast vielleicht eine seltsame Art dich auszudrücken, wenn dir etwas gefällt,« kicherst du und herzt Revalis bedeckte Brust mit deinem Gesicht.
Und auch wenn dir der Kopf wehtut, du musst dir schon eingestehen, dass du dir kaum etwas Tolleres vorstellen kannst, als das neue Jahr kuschelnd mit Revali zu beginnen. Du bist dir sicher, das wird bestimmt eine tolle Woche werden, die du gemeinsam mit deinem dunkelblauen Lieblings-Orni verbringen wirst.
So rufst du die Musik-App auf deinem Shiekah-Stein auf und spielst (ganz leise) den Song von Post Melone ab, „only wanna be with you". Obwohl Revali nicht gerade Fan von hylianischer Musik ist, scheint ihm das Lied zu gefallen. Stumm genießt er die Klänge, während er mit dir kuschelt.
Doch keinem von euch ist bewusst, dass dieses Lied euch die ganze Woche über begleiten wird.
Am nächsten Tag sitzt du auch schon wieder im Vorlesungssaal für Medizin. Da Neujahr dieses Jahr auf einen Sonntag gefallen ist, hattest du gestern nicht so viel Zeit dich zu generieren und bist heute immer noch nicht so fit.
Dir den Schädel haltend sitzt auf deinem Platz, den Ellbogen auf den Tisch gestützt und versuchst Professor Robinian Tuddas Kurs zu folgen, auch wenn es dir mit deinem anhaltenden Kater nicht so leichtfällt.
Da Anatomie dieses Semester Hauptthema ist und ihr immer noch dabei seid, alle Körper der verschiedenen Rassen durchzunehmen, befindet sich neben dem orangegefiederten Orni das Hologramm vom Innenleben eines Goronen.
»Wie ihr seht, besitzen Goronen besonders ausgeprägte Organe. Leber und Herz sind durchschnittlich fünfmal so groß, wie das eines Hylianers. Außerdem sind Darm, Blase und Niere in der Lage, Wasser im Körper zu halten. Ein Vorteil, den besonders Vulkan-Goronen haben, da sie einst Vulkangebiete besiedelten und daher sich an das Leben in heißen Regionen anpassen mussten. Auch die Muskeln eines Goronen sind erstaunlich...«
Dein Shiekah-Stein vibriert. Ein grummelndes Geräusch von dir gebend riskierst du einen Blick darauf. Eigentlich solltest du mal lieber schön brav dem Professor zuhören, doch da dir gerade ein gewisser dunkelblauer Orni geschrieben hat, kannst du gar nicht anders, als verbotener Weise, während des Kurses mit ihm zu texten.
Ehe du dich versiehst, findest du dich mit Revali, der sich als wahre Shoppingqueen entpuppt, im Einkaufszentrum wieder.
Gerade kauft ihr in einer Boutique ein. Aus den Lautsprechern des Ladens ist „only wanna be with you" zu hören. Wohlwissend schmunzelst du, da ihr noch gestern zu dem Song gekuschelt habt. Während du Revali dabei zusiehst, wie er durch das Sortiment schmökert, lauschst du dem Songtext.
»You and me, we come from different worlds...«
Schon allein die erste Zeile passt perfekt zu euch. Denn du und Revali, ihr kommt beide von verschiedenen Welten, trotzdem liebt ihr euch.
Wundernswert jedoch ist, dass es Revali war, der dich hierher ins Einkaufszentrum zum Shoppen geschleppt hat. Es handelt sich dabei um einen Laden, der ausschließlich Angels-Cut-Ware verkauft. Angels-Cut nennen sich Kleidungsstücke, die explizit für „Angel" angefertigt wurden. Da du ein solcher bist, kannst du nämlich nur bestimmte Kleider und Oberbekleidung tragen, die entweder rückenfrei sind oder mit Knöpfen, Reiß- oder Klettverschluss am oberen Rückenbereich versehen sind. Wegen deiner Flügel kannst du nämlich gewöhnliche Kleidung gar nicht tragen. Das wissen allerdings nur die wenigsten. Revali dagegen scheint sich entweder informiert zu haben oder er besitzt einfach eine gute Beobachtungsgabe.
»Hmmm...« Mit dem Flügel die Unterseite seines Schnabels umfassend steht Revali neben den zahlreichen Kleiderstangen und scheint zu überlegen.
Nun greift er nach einem roten Oberteil und hält es dir hin. Du stehst einfach nur da und beobachtest deinen Freund schmunzelnd, der schließlich den Kopf schüttelt und das Oberteil wieder zurücklegt.
»Und das?«, fragt sich Revali und hält dir ein grünes Oberteil hin, das ganz anders geschnitten ist. »Besser, aber nicht das, was wir suchen.«
»Was suchen wir denn?«, fragst du dich kichernd und lässt Revali weiter an dir mit den Oberteilen herumexperimentieren.
»Etwas, das deinem hübschen Körper schmeichelt,« antwortet er dir und hält dir das nächste Kleidungsstück hin.
Geschmeichelt spielst du mit deiner weißen Haarsträhne. »Du findest mich also hübsch?«
Verlegen räuspert sich Revali und macht dann wieder einen auf verhalten. »Hier! Das sollte deine Größe sein.«
Obwohl du dir eigentlich lieber selbst deine Klamotten aussuchst, musst du dir eingestehen, dass Revali einen guten Geschmack besitzt.
»Doch nicht das alleine, wir kombinieren es...« Revali verschwindet dann kurzzeitig und kommt dann mit einer trendigen Halbjacke und einer Jeans zurück.
»Wenn du dich nun bitte umziehen würdest, ich möchte sehen, ob die Kombination meinen Erwartungen entspricht...«, sagt er dann plötzlich und führt dich in Richtung Umkleide.
»Äh okay...«, stammelst du bloß etwas perplex.
Also verschwindest du in der Kabine. Du ziehst alles an, was Revali für dich ausgesucht hat und betrachtest, dich dann im Spiegel. Unter einem anerkennenden Nicken stellst du fest, dass es dir gefällt.
Um deinem Freund, der gegenüber der Kabine an der Wand angelehnt auf dich wartet, eine kleine Show zu bieten, öffnest du den Vorhang und schmeißt dich präsentierend in Pose.
»Tadaa!«, rufst du und zeigst dich Revali.
Erst gehen ihm einmal die Augen über. Ihm entkommt sogar ein überraschtes Krächzen, was dich zum Kichern bringt. Gehetzt wandern seine Augen über deinen ganzen Körper. Doch dann steht Revali plötzlich auf. Er geht zu dir rüber und umkreist dich skeptischen Blickes.
»Hm... Irgendetwas fehlt,« bemerkt dein Vali, während er grübelnd mit den Federn über seinen Schnabel fährt.
Plötzlich bleibt sein Blick auf deiner Hüfte haften. Kaum ist er zusammengezuckt, ist Revali auch schon wieder weg und holt dir einen Gürtel. Als er wieder da ist, verlangt er von dir, ihn anzulegen und dein Oberteil in die Hose zu stopfen. Erst als du das getan hast, ist er mit deinem Outfit zufrieden.
»Vorzüglich!«, lobt Revali sich mehr oder weniger selbst und du musst sagen, dass du wirklich sehr gut aussiehst, in den Klamotten.
»Schon mal darüber nachgedacht, vom Sport-Campus in den Modekomplex zu wechseln und mit Urbosa die Schulbank zu drücken?«, scherzt du total gut gelaunt, als du genau in dem Moment nach dem Preisschild schnapst und einen Blick auf den Preis erhaschst.
»Revali!«, stockst du, als dir die Augen übergehen und dein Lächeln abrupt verschwindet. »Das kann ich mir nicht leisten!«
Die Flügel verschränkend erhebt Revali schmunzelnd den Schnabel. »War je davon die Rede, dass du bezahlst?«
»Nein, nein, nein!« Abrupt reißt du die Hände abwehrend winkend in die Höhe. »Das kann ich nicht annehmen.«
»Und wie du das kannst,« meint Revali bestimmt und macht sich mit hinter den Rücken verschränkten Flügeln auch schon in Richtung Umkleide auf. Als er sieht, dass du ihm nicht folgst, sondern wie angewurzelt stehen bleibst, nickt er auffordernd mit dem Schnabel. »Nun komm endlich!«
»A-aber...«, willst du protestieren.
Doch Revali gibt dir keine Chance dazu. »Fällt es dir so schwer, ein Geschenk von deinem festen Freund anzunehmen?«
»Nein, es ist nur... teuer.«
Revali akzeptiert es allerdings nicht, dass dir das unangenehm ist und zahlt dein komplettes Outfit, nachdem du dich wieder umgezogen hast.
Nachdem ihr aus dem Geschäft heraus seid, nimmt Revali dich an der Hand, was ihn inzwischen nicht mehr unangenehm zu sein scheint und zerrt dich in den nächsten Laden. Auf dem Weg zur Herrenabteilung des Orni-Stores schielst du zu deinem Vali hinüber und fragst dich, warum er so spendabel ist. Gerade erst jetzt fällt dir auf, dass Revali sich eigentlich viel leisten kann, da wäre zum Beispiel euer erstes Date in dem noblen Restaurant und sein teurer Drogerieeinkauf bei dir im Laden. Darüber hinaus wohnt der Kapitän des Bogenschützenteams in einem Studentenwohnheim, das bestimmt auch nicht gerade billig ist. Außerdem glaubst du nicht, dass Hebari Revalis Sportstudium finanziert. Kein Wunder, dass du dich gerade fragst, wie Revali sich das alles nur leisten kann. Woher hat er nur so viel Geld? Gern würdest du ihm diese Frage stellen, aber... du traust dich nicht.
Schließlich beobachtest du deinen Freund dabei, wie er sich einige Klamotten für sich aussucht. Im Anschluss wirst du von ihm gebeten, dich zu setzen und zu warten. Es folgt eine tolle Modenschau, von Revali präsentiert, nur für dich. Revali fragt dich auch immer wieder nach deiner Meinung, was dich überrascht. Und wenn dir mal etwas nicht so gut gefällt, dann packt er es gleich wieder weg, was dich ebenso verwundert. Offenbar scheint deine Meinung, ihm sehr wichtig zu sein.
Es wird ein lustiger Shopping-Nachmittag, der mit einem Halt beim Imbiss endet. Während du mit Revali isst und ihr euch über eure Kleidungsmarken unterhält, die Revali bevorzugt, musst du grinsend daran denken, dass es wohl kaum viele heterosexuelle Paare gibt, wo der männliche Part gerne shoppen geht und dem weiblichen Part auch noch Modetipps geben kann. Das ist eben Revali, er ist halt etwas sehr Besonderes. Darüber hinaus ist es kaum ein Geheimnis, das an ihm eine Frau verlorengegangen ist.
Am Abend geht ihr dann zu dir nach Hause. Während du die deine neuen Klamotten in den Schrank stopfst, steht Revali daneben und begutachtet deine Garderobe. Plötzlich nimmt er etwas samt Kleiderbügel aus dem Schrank, hält es dir hin und fragt dich dann: »Könntest du das morgen für mich bitte in der Uni anziehen.«
»Für dich?«, fragst du mit einem Grinsen im Gesicht, während du ihm einen Seitenblick zuwirfst.
»Ich würde es begrüßen, wenn du nach deinen Kursen mir beim Training zusehen würdest und das hier anhast,« erwidert dir Revali mit einem Leuchten in den Augen.
»Wenn dich das glücklich macht...«, wisperst du schüchtern.
»Ja... das würde es,« flüstert Revali mit rotem Schnabel zurück.
Wie versprochen beobachtest du Revali am Dienstag bei seinem Training, natürlich mit dem Outfit seiner Wahl. Da er am Montag sein Spezialtraining für dich ausgelassen hat, um mit dir zu shoppen, trainiert er dafür heute umso härter.
Aufmerksam verfolgst du Revalis Training von der Bank aus und siehst gespannt zu. Du kannst es deinem Freund deutlich ansehen, dass es ihm eine große Freude bereitet, dich zu beeindrucken und dir zu zeigen, was für ein großartiger Bogenschütze in ihm steckt.
Hin und wieder bittet dich Revali auch darum, seine Zeit zu stoppen oder seine Punkte zu zählen. Liebend gerne machst du, was dein Meisterschütze von dir verlangt und verkündest ihm immer wieder sein Ergebnis. Mal ist er weniger glücklich, mal mehr, aber wirklich zufrieden mit seiner Leistung, ist er nie.
Wenig später macht dein blauer Spatz eine Pause. Wieder hast du ein paar Proteinriegel für ihn dabei. Bevor er sich dieses Mal allerdings von dir füttern lässt, überprüft er erstmal sorgfältig, ob sich jemand in der Nähe befindet. Da er sich nicht beobachtetet fühlt, erteilt er dir die Erlaubnis, ihn deine Riegel zu geben. Freudestrahlend siehst du dabei zu, wie Revali nach den Riegeln pickt und sie genüsslich verspeist. Du kannst nichts dafür, aber bei deinem Freund sieht das einfach so putzig aus, wenn er die Riegel isst. Ein bisschen erinnert er dich dabei an Kiku, wenn er einen seiner Papageien-Kekse verputzt.
Nach der Pause macht sich Revali daran, seinen Adler-Bogen im Geräteschuppen zu warten. Im Hintergrund läuft wieder Post Malone mit demselben Lied, das euch auch gestern bei ihrer Shoppingtour begleitet hat. Revali hat es wohl in seiner Playlist aufgenommen und spielt es nun ab.
So wie er befindest du dich im Schneidersitz auf dem Boden. Ihm gegenübersitzend schaust du dem Kapitän der Orni-Schützen zu, während du von allmöglichen Bogenarten und Schützenequipment umgeben bist.
Nachdem du das Arsenal an Ausrüstung bestaunt hast, schaust du zurück zu deinem Freund, der ziemlich vertieft in seine Arbeit zu sein scheint. Aufopferungsvoll poliert er das Holz seines Bogens mit einem speziellen Tuch. In diesem Moment hält er kurz inne, um seiner Sportwaffe seinen skeptischen Blicken auszusetzen. Auch dieses Mal kannst du kaum abstreiten, dass Revali einfach megaputzig dabei aussieht. Tatsächlich scheint er irgendeine Unreinheit gefunden zu haben, die für dich wohl nicht mit bloßem Auge zu erkennen ist und rubbelt dann kräftig weiter.
Betört von deinem süßen, blauen Spatzen rutschst du näher an ihn heran, suchst ganz gezielt seine Nähe. Während du dich hinter ihm platzierst, beobachtest du deinen Freund ganz genau. Dir ist nie aufgefallen, dass Revalis Kamm sich anspannt, wenn er so konzentriert ist. Außerdem funkeln dabei seine grünen Augen so finster, als würde er den Dreck mit seinen Blicken weglasern wollen.
Vorsichtig streckst du plötzlich deine Hand nach Revali aus. Du hegst den Wunsch, dein Vögelchen zu berühren und es mit Streicheleinheiten zu verwöhnen.
Doch kaum streifen die die geschwungenen Platten seiner Schulter-Panzerung deine Fingerkuppen, hörst du plötzlich Revalis mahnende Stimme. »Nicht hier!«
Erschrocken siehst du auf. Revali wirkte so konzentriert, dass du gar nicht der Auffassung warst, dass er bemerkt hat, was du vorhast.
»Ich wollte nur...«, hebst du an, doch Revali unterbricht dich.
»Auch wenn ich verstehen kann, dass du nicht genug von mir bekommst. Wir könnten gesehen werden,« meint er zu dir, ohne sich zu dir umzudrehen.
Deine spitzen Ohren zucken, als du dein Gesicht zu einer verwirrten Grimasse verziehst. Revali redet so, als hättest du gerade vorgehabt, ihn an die Wäsche zu gehen. Derweil wolltest du doch bloß ein wenig mit ihm kuscheln.
»Aber ich wollte dich doch nur streicheln,« stellst du klar, da du dich missverstanden fühlst.
Revali scheint aber durchaus verstanden zu haben, was du vorhattest. »Für Liebkosungen ist später noch genug Zeit.«
Sofort huscht dir ein Lächeln über die Lippen. Allmählich wird dir klar, dass Revali wohl einfach keine Zuschauer mag, wenn er mit dir Zärtlichkeiten austauscht, egal wie harmlos sie auch sein mögen.
»Ist es dir etwa peinlich, wenn deine Trainer oder jemand aus deinem Team dich beim Schmusen erwischt?«, fragst du deinen Freund.
Seufzend hält Revali inne und blickt in gerader Richtung. »Ich fürchte um die Autorität meiner Kameraden gegenüber und den Respekt meiner Trainer,« lautet seine reservierte Antwort.
Du findest witzig, wie Revali schon wieder redet. Er tut gerade so, als wäre er einer der wichtigsten Personen überhaupt, die darauf achten muss, wie er sich in der Öffentlichkeit repräsentiert. Derweil ist er doch einfach nur ein junger, erwachsener Orni, der nur sein Leben lebt.
»Autorität und Respekt?«, kicherst du.
Umgehend wendet sich Revali dir zu. Strafend funkelt er dich an. Sofort stockst du in deinem Gekicher. Offenbar fühlt sich dein Freund wohl nicht ernst genommen.
»Tut mir leid! Das war nicht böse gemeint. Es klang einfach nur lustig,« versuchst du dich zu erklären, bevor du ihm entschuldigend den Flügel streichelst. »Weißt du, ich bin nicht der Meinung, dass du immer so ernst sein musst. Wem willst du was beweisen, Revali?«
Einen Moment lang sieht Revali die Hand an, die auf seinem Flügel ruht, ehe er für einen kurzen Augenblick die Augen schließt und geräuschvoll die Luft ausstößt.
Entweder hat Revali auf deine Frage keine Antwort parat und er will dir darauf gar nichts erwidern. Jedenfalls schüttelt er einfach nur den Kopf und sagt dann zu dir: »Lass uns gehen! Wir sind hier fertig.«
Auch wenn es dir schwerfällt, respektierst du Revalis Wunsch in der Öffentlichkeit keine Zärtlichkeiten mit ihm auszutauschen und lässt jegliche weitere Diskussion einfach sein. Du stehst einfach vom Boden auf, siehst deinem Freund dabei zu, wie er seinen Bogen verstaut und verlässt dann gemeinsam mit ihm den Geräteschuppen, dessen Tür er hinter sich mit einem Schlüssel verschließt.
Am nächsten Tag hast du Spätschicht im Supermarkt, da du am Vormittag Kurse hattest. Du arbeitest von 14 bis 20 Uhr an der Kasse. So um 17 Uhr hast du für eine halbe Stunde Pause. Also ziehst du dich in den Aufenthaltsraum zurück und träumst von gestern, während du an deiner Flasche Wasser nippst.
Von draußen im Verkaufsraum ist „only wanna be with you" zu hören, ein willkommener Zufall.
Nachdem du Revali den Schützenplatz verlassen habt, seid ihr zu ihm nach Hause gegangen. Dort hast du, wie versprochen, ihn liebkosen dürfen. Über sein Problem in der Öffentlichkeit Zuneigung zu zeigen, habt ihr nicht mehr gesprochen. Aber das ist okay für dich, denn du verstehst deinen Freund. Er hat sich das ganze Leben lang anhören muss, dass es falsch ist, Wunsch nach Liebe zu hegen. Du schätzt dich bereits glücklich, dass Revali versucht, dir seine Emotionen zu zeigen, wenn ihr allein seid. Man muss eben erst gehen lernen, bevor man läuft.
Nachdem du das Wasser wieder auf den Tisch abgestellt hast, siehst du auf deinen Shiekah-Stein und dir fällt auf, dass dir jemand geschrieben hat, darunter Medohli persönlich, Urbosa in euerer Freundschaftsgruppe und Revali. Dass du unter Spannung Revalis Nachricht zuerst aufrufst, sollte wohl niemanden überraschen.
Dein Freund fragt dich schließlich noch, wann er ungefähr mit dir rechnen kann. Nachdem du Revali zurückgeschrieben hast, dass du um 20:30 ungefähr Zuhause bist und schon auf seine Kochkünste gespannt bist, antwortest du den anderen noch schnell und beendest dann deine Pause. Du hoffst, dass deine restliche Arbeitszeit schnell vorüber ist, damit du bald zu deinem Vali nach Hause kommen kannst.
Freudig verlässt um Viertel nach 8 Uhr abends eure Filiale und fliegst fix nach Hause. Was du eigentlich nie machst, denn eigentlich bevorzugst du es, lieber zu gehen. Schließlich sind deine Flügel nicht die Stärksten.
Zu Hause angekommen schließt du fix die Wohnungstür auf. Kaum bist du drin, steigt dir auch schon der Duft von Essen in die Nase. Oh ja! Es riecht herrlich köstlich.
Du schmeißt deine Sachen schlampig auf die Garderobe und begibst dich dann fix in die Wohnküche. Dort ist Revali bereits dabei, das Essen anzurichten. Auch Post Malone singt schon wieder davon, dass er nur bei dir sein will. Als du die bunten Speisen auf den Tellern siehst, freust du dich so sehr, dass du glaubst, du würdest träumen.
Kiku sitzt derweil in seinem Käfig und begrüßt dich mit einem Krächzen. Normalerweise würdest du jetzt auch zu ihm gehen und ihn auf seinem Käfig holen, aber du bist so hypnotisiert von Revalis Speisen, dass du magisch zu Tisch hingezogen wirst.
Schmunzelnd beobachtet Revali dich, wie du dich über den Tisch beugst und sein Essen bestaunst, während er noch schnell die Tischkerzen anzündet, die er wohl selbst mitgebracht hat.
Falls du ein Fan von Fischgerichten bist, hat dir Revali eine Gemüse-Pfanne mit Garnelen und in Curry eingelegten Fisch zubereitet. Solltest du allerdings lieber Fleisch mögen, warten herzhafte Teriyaki-Spieße aus Rindfleisch auf einem Bett aus asiatischem Pilzgemüse auf dich. Wenn du allerdings Vegetarianerin bist, gibt es eine Nudelpfanne für dich mit Bambussprossen, Zuckererbsen, Paprika, Frühlingszwiebeln und Kokosmilch.
Egal, wie deine Vorlieben auch aussehen mögen, du erkennst deutlich, dass Revali sich wirklich mächtig Mühe gegeben hat. Nicht nur mit dem Essen, das echt zauberhaft angerichtet ist, sondern auch bei der Tischdekoration.
»Ich hoffe, das Essen entspricht deinen Erwartungen,« haucht Revali mit einem Blick zu dir.
Die Kinnlade ist dir offenstehen geblieben. Wenn du jetzt antworten könntest, würdest du Revali sagen, dass er deine Erwartungen weitaus übertroffen hat.
Schließlich wirst du eingeladen, dich zu setzen. Das tust du auch. Danach nimmst du die Essstäbchen in die Hand, die Revali neben deinen Teller hingelegt hat und beobachtest nochmal das Essen, das du am liebsten fotografieren würdest, so hübsch sieht es aus. Schließlich kannst du dich nicht mehr länger halten und beginnst du essen. Zufrieden beobachtet dich Revali, wie du von seinem Gericht probierst.
»Na? Schmeckt es dir?«, will er von dir wissen, bevor er selbst die Stäbchen zwischen die Fingerfedern nimmt.
Obwohl Revali sehr auf Tischmanieren achtet, kannst du nicht anders, als mit vollem Mund zu schwärmen. »Oh, Revali! Das ist ja noch viel besser, als es aussieht. Wie hast du denn das gemacht?«
Da du so überschwänglich von seinem Essen schwärmst, verzeiht dir Revali noch, dass du dich nicht an den Knigge hältst.
Während du Revalis Dinner im Kerzenschein genießt, erklärt dir Revali, wie er das Gericht der Mandarin-Orni zubereitet und wie viele Soßen und Gewürzen er verwendet hat. Im Anschluss erzählt dir dein Freund, dass er in seinem Zimmer im Studentenzimmer leider mit spärlichen Kochutensilien zurechtkommen muss, da er lediglich über eine Mikrowelle und einer Doppel-Herdplatte verfügt. Auch wenn es deinem Ofen Revalis Meinung nach an einigen Funktionen fehlt und du deine Töpfe besser ordnen könntest, fand er sich in deiner Küche gut zurecht.
Nachdem wirklich gelungenen Abendessen räumt ihr beide den Tisch ab. Danach meldet sich Kiku lautstark zu Wort, dass er auch Hunger hat. Als du deinen Papagei schließlich aus seinem Käfig befreit und ihn gefüttert hast, zieht du und Revali euch auf die Couch zurück. Ihr kuschelt und hört Musik, während Kiku ein bisschen im Zimmer rumfliegt und schließlich auf seinem Baum neben der Sitzlandschaft Rast macht.
Leider vergeht eure gemeinsame Zeit wie im Flug und schon bald hebt Revali den Kopf, um in die Richtung deiner Wanduhr zu spähen.
»Es ist bereits spät,« haucht er dir ins Ohr.
»Willst du nicht heute bei mir übernachten? Dann musst du nicht nach Hause fliegen,« schlägst du ihm vor, während du deinen Kopf an ihn schmiegst.
Doch Revali lehnt leider ab. »Ich bin nicht vorbereitet und morgen habe ich Kurse.«
»Schade!«, bemerkst du enttäuscht.
Zu deiner Überraschung macht dir dein Vali allerdings ein Gegenangebot, was du nicht erwartet hast. Offenbar ist Revali doch nicht so abgeneigt von der Idee, bei dir zu übernachten. »Doch ich bin bereit, dein Angebot am Wochenende anzunehmen. Sagen wir... Freitag?«
Sofort bist du begeistert. »Klingt super!«, rufst du und gibst ihm einen Kuss.
Donnerstag verbringt du und Revali gemeinsam euren Mittag zusammen. Ausnahmsweise sackt ihr euch von euren Freunden los, um alleine zusammen in der Mensa drüben auf dem Sport-Campus zu essen.
Du bist erstaunt, was die Speisekarte dort alles zu bieten hat. Neben der Auswahl an vielen gesunden Gerichten ist auch die übergroße Salatbar ganz schön auffallend.
Auch hier läuft Musik. Zu deiner Überraschung wirst du auch heute von den Tönen von „only wanna be with you" beehrt.
Nachdem du dich für ein Gericht entschieden hat, bestellt Revali. Neben seinen Salat, der vorwiegend aus Salatblättern, Tomaten und Mais besteht, möchte er ein paar Frühlingsrollen. Auf Revali wartend stehst du hinter ihm und siehst dabei zu, wie der Shiekah hinter der Theke deinem Freund die gesunden Rollen auf den Teller gibt.
Revali will den Teller schon nehmen, als die Bedienung ihn fragt: »Möchtest du auch Chilisoße dazu?«
Du wirkst selbst total erstaunt, als Revali plötzlich laut wird und den Shiekah nahezu anbrüllt. »Nein! Bloß nicht!«
Bei diesem Ton überrascht es dich kein bisschen, dass der Shiekah den Kopf einzieht und den dunkelblauen Orni ganz verschreckt ansieht. Du bist dir sicher, dass es ein ganz normales „Nein, danke" auch getan hätte. Für dich gibt es keinen Grund, warum Revali den Shiekah hat so angiften müssen.
Doch Revali zeigt sich ganz ungerührt, nimmt seinen Teller und schreitet erhobenen Hauptes auf euren Platz zu. Dir bleibt lediglich, den Shiekah entschuldigend anzulächeln und Revali zu folgen.
Als ihr an euren Tisch setzt, bist du damit beschäftigt, Revali eine ganze Weile lang anzustarren, denn du würdest gern verstehen, warum Chili offenbar für ihn so ein Problem ist. Aber schließlich traust du dich zu fragen.
»Revali...«, druckst du herum, während du mit deinem Essen spielst. »Kann es eigentlich sein, dass du scharfes Essen nicht verträgst?«
Abrupt sieht der dunkelblaue Orni zu dir auf. Von deiner Frage offenkundig überrascht, gleitet ihm die Frühlingsrollte von dem Stäbchen herunter. Lange sieht er dich einfach nur an, bevor er seufzt und die Essstäbchen wieder beiseitelegt.
»Die Informationen, die ich dir nun gebe, sind nur für dich bestimmt. Verstanden?«, sagt er zu dir, nachdem er eine Weile damit gehadert hat, ob er es dir erzählen soll oder nicht.
»Hör zu, Vali...«, äußerst du dich deinem Lieblings-Orni gegenüber und legst ihm deine Hand auf den Flügel. »Ich werde nie irgendjemand etwas sagen, was nur uns beide etwas angeht. Das betrifft vor allem die Dinge, die du mir anvertraust.«
Nachdenklich gestimmt neigt Revali den Schnabel. Er sieht so aus, als würde er überlegen, ob er dir wirklich vertrauen kann. Klar, einerseits kränkt dich das, andererseits verstehst du es auch, denn dein Vali wurde sein ganzes Leben lang von seinem Vater, einer Person, die einem sehr nahestehen soll, enttäuscht und verraten. Kein Wunder also, dass Revali deshalb misstrauisch ist.
Doch letztendlich entscheidet sich dein Freund dazu, dich zu testen und dir einen Vertrauensbonus zu geben. Du weißt, dass du ihn niemals enttäuschen würdest. Seine Geheimnisse sind bei dir sicher.
»Na schön!«, meint Revali unter einem überheblichen Ton und erhebt den Schnabel, während er dich unter einen skeptischen Blick mustert. »Ich...« Doch bevor er sich dir anvertraut, prüft er, ob euch ja keiner belauscht. Als er bemerkt, dass die Luft rein zu sein scheint, seufzt er. »Ich leide unter einer Allergie gegen Chilischoten,« gesteht er dir unter gedämpfter Stimme.
Insgeheim hast du so etwas bereits vermutet. Daher überrascht es dich nicht.
»Ich bin froh, dass du es mir gesagt hast,« erwiderst du deinem Vali unter einem warmen Lächeln und tätschelst seinen Flügel umso intensiver. »Stell dir vor, ich hatte mal gekocht und hätte dir auch bloß ein Flöckchen reingetan.«
»Trotzdem würde ich es begrüßen, wenn das unter uns bleibt,« betont Revali.
»Das ist für mich selbstverständlich, Revali,« flüsterst du sanft lächelnd zurück. »Aber sag mal... Was passiert eigentlich, wenn du Chilis isst?«
Revali zögert, sieht sogar genervt zur Seite. Nur schwer lässt er sich von sich selbst dazu überreden, näher auf dieses Thema einzugehen, das ihm Unbehagen bereitet. »Gewöhnliche Symptome, wie bei jeder gängigen allergischen Reaktion auch. Anschwellen von betroffenen Hautstellen, sowie Magenschmerzen, Erbrechen und...« Ab da stockt Revali, denn offenbar ist es zu wider für ihn, das Wort Durchfall auszusprechen.
Doch als Medizin-Studentin kannst du die Symptome durchaus nachvollziehen.
»War das schon immer so?«, willst du wissen, obwohl dir natürlich bewusst ist, dass die meisten Allergien sich erst mit der Zeit bilden.
»Es hat sich erst im Laufe der Jahre entwickelt,« antwortet dir Revali, während er sich mal wieder weigert, dich anzusehen.
Revalis Antwort animiert dich zum Nachdenken. Du meinst gelesen zu haben, dass allergische Reaktionen gegen Chili, meistens auftauchen, wenn man zu viel von dem Gewürz auf längere Zeit zu sich genommen hat.
»Hast du früher vielleicht zu viele Gerichte mit Chilis gegessen?«, würdest du gerne wissen, um die Gegebenheit besser verstehen zu können.
Auch dieses Mal zögert Revali. Obwohl es ihm nicht sehr gefallen zu scheint, dass du dich so wissbegierig zeigst, lässt er sich trotzdem zu einer Erläuterung ermutigen. »Ich habe scharfes Essen nie vertragen. Im Grunde habe ich es gehasst. Aber ich wurde dazu gezwungen, es zu mir zu nehmen...« Revalis Blick, der an seinem Essen haftet, verfinstert sich, als er das folgende Wort ausspricht. »... als Bestrafung.«
Einen Augenblick bist du sprachlos. Das klingt ja furchtbar! Allerdings fällt dir nur einer ein, der deinem Vali so etwas antun würde.
»Von deinem Vater?«, klingst du entsetzt.
Doch Revali will dir darauf nicht antworten. Er schüttelt den Kopf und wechselt das Thema. »Wie steht es eigentlich um deinen Nachteil?«
Verwirrt blinzelst du Revali an, da du ihm nicht folgen kannst, während Revali sich deiner Hand entzieht, um so zu tun, als wäre das Gespräch vorhin nie zustande gekommen und weiter zu essen. »Huh?«
»Ich habe mich gefragt, ob es nicht Abhilfe für dein taubes Ohr gäbe,« denkt er laut nach und greift mit dem Stäbchen nach seinem Salat.
»Nett, dass du dir Gedanken darüber gemacht hast. Aber nein, dafür gibt es nichts. Mit Hörgeräten kann man Hörschäden ausgleichen, aber wenn ein Organ im Ohr fehlt, dass zur Taubheit führt, kann man es nicht nachbilden. Zumindest noch nicht. Wer weiß schon, was die Wissenschaftler noch so alles erfinden.«
»Beeinträchtigt es dich?«, erkundigt sich Revali bei dir, als er mit dem Salat auf dem Stäbchen vor seinem Schnabel träge bewegt.
»Also, ich kann damit leben. Schließlich habe ich diesen Fehler schon von Geburt an,« entgegnest du ihm unter einem Achselzucken.
»Nenn es nicht Fehler, nenn es lieber einen Nachteil. Denn Fehler führen zu Frustration, durch Nachteile kann man auch stärker werden,« belehrt dich Revali zu deiner eigenen Überraschung.
Zwar verstehst du die Revali-Logik zwar noch nicht ganz, aber du lächelst einfach und nickst. »Okay!«
Danach ist das Thema Nachteile, Fehler und Allergien beendet.
Während ihr weiteresst, hast du deine Hand auf den Tisch. Plötzlich spürst du, wie jemand seinen Flügel darauf legt. Erschrocken siehst du auf und siehst Revali flüchtig lächeln. Wie es aussieht, scheint das Gespräch euch näher gebracht zu haben. Und offenbar bereut Revali es nicht, sich dir anvertraut zu haben.
Nun ist es Freitag. Während du noch den Kurs für Psychologie besuchst, lernt Revali mit Urbosa in der Bibliothek. Die beiden sitzen sich auf einem langen Tisch gegenüber. Urbosa hat ein altes Buch über Edelsteinverarbeitung in Gerudo-Sprache aufgeschlagen und Revali versucht sich, die wichtigsten Ereignisse der Sportgeschichte einzuprägen.
Während die beiden still lernen, zieht ein Hylianer vorbei, der nicht gerade leise „only wanna be with you" hört. Zwar fängt er sich von Revali einen strafenden Seitenblick ein, dennoch beschwert er sich nicht, da ihm das Lied gefällt und inzwischen Bedeutung für ihn hat.
Plötzlich sieht Urbosa von ihrem Buch auf. Ein verschmitztes Lächeln zeichnet sich auf ihrem Gesicht ab.
»Irgendwelche Pläne für heute?«, erkundigt sie sich bei deinem Freund.
»Ich konzentriere mich, wie du siehst. Smalltalk zu führen, ist daher von wenig Vorteil,« kontert Revali ihr, ohne seinen Blick von seinem Buch zu heben.
Doch die Gerudo, die Revali leidenschaftlich gern ärgert, lässt nicht locker. »Unternimmst du heute wieder etwas mit (D/N).«
»Wir sind zum Puzzeln verabredet,« äußert sich Revali der Gerudo trocken gegenüber.
»Oh, so nennst du das also. Puzzeln...«, bemerkt Urbosa verräterisch, bevor sie scherzt: »Na, dann hoffe ich für dich, dass du an (D/N) alle passenden Puzzlestücke für dich findest.«
Prompt gibt Revali ein genervtes Geräusch von sich und blickt finster drein. Wieso muss diese Gerudo auch immer nervig sein? Wenn sie schon solche Gedanken hegt, kommt Revali gar nicht auf die Idee ihr zu erzählen, dass er heute bei dir übernachten wird.
Es dauert auch nicht mehr zu lange, dann geht der Vormittag vorbei und du Revali unternehmt einen ausgiebigen Spaziergang durch den Park. Im Anschluss findet er sich mit Sack und Pack bei dir ein. Sichtlich bist du erstaunt darüber, dass Revali eine große Reisetasche zusammengepackt hat. Es wirkt gerade so, als wolle er bei dir für immer bleiben und nicht nur eine Nacht. Bestimmt hat er einige Klamotten zum Wechseln dabei und etliche Pflegeprodukte.
Erstmal kocht ihr beiden zusammen, wobei Revali eigentlich die Führung übernimmt und du mehr oder weniger der Hilfskoch bist. Im Anschluss genießt ihr euer Mahl unter Kerzenschein. Revalis Essen ist auch heute wieder sehr deliziös.
Da die Kerzen immer noch so schön brennen, beschließt ihr unter Kerzenschein zu puzzeln. Das Puzzle, das du Revali zu Weihnachten geschenkt hast, hat er extra mitgebracht, damit er es gemeinsam zusammensetzen könnt. Kiku sitzt dabei auf Revalis Schulter und sieht euch dabei ganz genau zu. Natürlich kannst du nicht anders, als von den beiden hin und wieder ein Foto zu schießen, denn die zwei sehen einfach total süß aus.
Tatsächlich habt ihr so viel Spaß am Puzzeln, dass ihr die ganze Nacht daran arbeitet. Irgendwann werdet ihr müde.
Während du deinen Papagei zurück in seinen Käfig bringst, verschwindet Revali im Bad und macht sich bereit fürs Bett. Schmunzelnd denkst du daran, dass sich dein Freund wohl einer ausgiebigen Pflegekur unterziehen wird. Und so ist es wohl auch, denn er braucht über eine halbe Stunde, bis er dann mal zu dir ins Bett kommt.
Und da liegt ihr nun... Du eingekuschelt in deiner Decke und Revali neben dir. Er trägt ein Hüfttuch und ein Hemd und du ein langes Nachthemd mit Schneeflocken in allmöglichen Blautönen drauf.
Lange liegt Revali einfach nur da mit einem guten halben Meter Abstand zu dir und schaut dich einfach nur an. Er wirkt so unschlüssig. Offenbar traut er sich nicht, deine Nähe zu suchen. Vielleicht denkt er wieder, er sei nicht richtig mit dir zu kuscheln.
Da du deinem Vali helfen willst, rutschst du ein bisschen an ihn heran. Er blinzelt und schaut nur. So rückst noch ein Stück auf ihn zu. Wieder reagiert Revali nicht, macht aber auch keine Anstalten sich von dir zurückzuziehen. Geduldig lässt er dich näherkommen. Ein kein wahrnehmbares Geräusch macht er dann schließlich, als du dich an ihn kuschelst.
Ausgedehnt seufzend genießt du das Gefühl seiner weichen Brustfedern, die unter dem dünnen Stoff seines Hemds ruhen. Die rechte Hand benutzt du, um Revalis Brust zu streicheln, den linken Arm legst du um ihn.
Nach einer Weile findest du ein Lächeln auf Revalis Schnabel, während seine grünen Augen dich bedächtig anfunkeln. Sein Schnabel kommt dir näher, stupst vorsichtig deine Nase. Als Antwort drückst du ihm einen flüchtigen Kuss auf die Schnabelspitze.
Von dem Moment betört entkommt dir wiedermal ein Gurren. Klar, fühlst du dich da wie eine schmusende Katze in Vogelform, aber du kannst nichts dafür. Das passiert eben immer, wenn du dich wohlfühlst. Dafür musst du dich nicht schämen. Vor allem nicht, wenn deinem Vali das Gleiche passiert. Denn auch er fängt an, solche Geräusche des Wohlbefindens von sich zu geben, je mehr er mit dir kuschelt und schmust.
Während ihr euch streichelt, tauscht ihr immerzu süße Küsse und Schnäbeleien aus. Du genießt es richtig und wünscht dir so sehr, Revali würde für immer bei dir bleiben. So toll fühlt es sich für dich an. Ohne, dass du es weißt, wünscht sich dein Vali dasselbe.
Zutiefst glücklich schläft ihr dann dicht aneinander gekuschelt ein.
An diesem Moment denkt Revali sehnlichst zurück, als er sich am darauffolgenden Tag mit dir in einer Diskothek befindet. Die Musik ist ihm viel zu laut. Außerdem fühlt er sich von den viel zu gutgelaunten Leuten um ihn herum gestört.
Während Revali angelehnt in der Ecke steht und dich beobachtet, feierst du ausgelassen mit deinen Freundinnen, die gemeinsam mit dir den Fußboden zu „belly dancer" von Akon aufwischen, ein Lied, bei dem man sich wortwörtlich den Hintern abtanzen kann.
»Hey, ladies drop it down. Just want to see you touch the ground. Hey, ladies drop it down. Just want to see you touch the ground. Hey, ladies drop it down. Just want to see you touch the ground. Hey, ladies drop it down,« singt ihr schief im Chor.
Voll im Tanzrausch reißt du die Arme in die Luft und wackelst mit dem Hinterteil, während Revali bloß die Augenbrauen erhebt und die Stirn runzelt. Eifrig singst du weiter, bist total froh, dass die Musik so laut ist und man dich nicht hören kann. Mal performst du zusammen mit Urbosa, mal mit Mipha und auch mit Zelda. Alle seid ihr gut gelaunt und endlich mal froh, den ganzen Uni-Stress hinter euch zu lassen.
Doch eins stört dich. Und zwar, dass dein Vali nicht mit dir tanzen will.
Genau in dem Moment springt die Musik um. Diesmal kommt ein etwas weicherer Ton aus den Boxen, der trotzdem zu einer lockeren Tanzmusik gemischt wurde. Dreimal darfst du raten, um was es sich handelt. „Only wanna be with you", war ja klar.
Lachend taumelst du rückwärts, weil du aus dem Takt gekommen bist. Doch plötzlich wirst du von Flügeln aufgefangen. Sofort strahlst du um das ganze Gesicht, denn du bist du davon überzeugt, dass es sich Revali doch noch anders überlegt hast. Aber kaum siehst du die entsetzten und verwirrten Gesichter deiner Freundinnen, wird dir klar, dass irgendetwas nicht stimmen kann.
Mit sofortiger Wirkung drehst du dich um und erkennst statt dunkelblauen Schwingen, grüne mit blauschwarzen Spitzen. Auch die Augen des Orni sind nicht grün, sondern tiefdunkel, schon fast schwarz. Schnell wird dir klar, dass ist gar nicht Revali, sondern irgendso ein fremder Orni, dem du versehentlich in die Flügel gefallen bist.
Sofort entschuldigst du dich und weichst erschrocken von dem Kerl zurück. Doch der Orni hat deine Aktion von vorhin ganz anders aufgefasst und meint jetzt wohl, du willst was von ihm. Ehe du dich versiehst, fängt er an, dich anzutanzen. Du suchst natürlich unverzüglich den Schutz deiner Freundinnen, doch den Typ wirst du leider so schnell nicht mehr los.
Auch wenn du schon anfängst, dich von ihm wegzudrehen und ihn zu ignorieren, er buhlt immer noch um deine Aufmerksamkeit.
Revali gehen währenddessen die Augen über. Er glaubt, er sieht nicht recht. Für ihn war es schon schlimm genug, dass diese Kohlmeise dich antanzt und sich dabei aufführt, wie ein Orni in der Balz, aber dass er dir jetzt immer näher kommt und du ihn schon wegschubsen musst, bringt bei deinem Freund das Fass zu überlaufen.
Urbosa, die sozusagen eure Mama ist und immer auf euch aufpasst, ist kurz davor, den lästigen Vogel wegzuscheuchen, doch hat sie sich diesmal dabei viel zu viel Zeit gelassen. Denn Revali ist schon da, er packt den Kerl am Genick und reißt ihn so stürmisch von dir weg, sodass der lästige Orni auf die Tanzfläche fällt.
Schockiert stehst du da, während deine Freundin Revali überrascht anblinzeln. Dein Freund dagegen stellt sich mit verschränkten Flügeln zwischen dich und dem Kerl. Die Blicke der anderen Disko-Besucher sind Revali dabei völlig egal.
Und schon rappelt sich die Kohlmeise mit wütendem Gesicht auf, bereit, Revali die Leviten zu lesen. Doch dein Vali wirft ihm einen solch finsteren Blick zu, dass der Typ den Kopf einzieht. Dann sieht er auch noch Urbosa, die ihm wohl ebenfalls Angst macht. So gibt der Lästige schnell auf und sucht schnell das Weite.
»Sag mal, Revali...«, hebt Urbosa amüsiert an, als der Kohlmeisen-artige Orni weg ist. »Was war denn das?«
»Diese Kohlmeise wollte sich an meinem Täubchen vergreifen!«, bemerkt Revali aufgebracht und legt besitzergreifend seinen Flügel um dich.
Urbosa verschränkt die Arme und grinst. »Dein Täubchen?«
Als auch Zelda und Mipha sich ein Schmunzeln und Kichern nicht verwehren können, wird Revalis Schnabeloberseite rot. Verlegen wendet er seinen Blick ab und murmelt etwas, was man bei dieser lauten Musik unmöglich verstehen kann.
Fakt ist, Revali lässt dich den ganzen Abend nicht mehr alleine. Du kannst deinen Freund nun als eifersüchtigen Idioten abstempeln oder als edelmütigen Beschützter. Egal, wie du Revalis Reaktion auch auffasst, dir ist bewusst, dass du ihm einfach unheimlich wichtig sein musst.
Da Revali dich nicht alleine nach Hause gehen lassen wollte, hat er sich dazu entschieden auch diese Nacht in deiner Wohnung zu nächtigen. So kommt es, dass du auch diesen Sonntag gemeinsam mit deinem Vali aufwachst, nur mit dem Unterschied, dass du diesmal keinen Kater hast und ihr euch in deinem Bett befindet.
»Guten Morgen!«, begrüßt du deinen Vali heute als Erste.
Kaum hat Revali seine Augen geöffnet und sieht dich, lächelt er warm und erwidert dir deinen Gruß auf eine ganz sanfte, liebevolle Weise.
Sachte reibt er seinen Schnabel an deiner Nase, etwas, was er wohl leidenschaftlich gerne tut, um dir seine Zuneigung zu zeigen. Du quittierst seine süße Zärtlichkeit, indem du seinen Schnabel streichelst. Im Anschluss kuschelt ihr, den ganzen Sonntag lang, erst in deinem Bett, später auf deiner Couch mit Kiku, dann nach einem ausgiebigen Spaziergang auf einer Bank am Fluss und schließlich am späten Nachmittag in Revalis Hängematte in seinem Zimmer im Studentenwohnheim. Dabei hört ihr ständig die Musik, die euch die ganze Woche bereits begleitet.
Doch noch viel mehr als dir bedeuten Revali diese Momente, nur mit dir alleine zu sein, ganz nah an dir gekuschelt. Zwar sagt er dir es nicht, aber du gibst ihm so viel, ohne etwas sagen oder tun zu müssen. So kommt es, dass dein Vali in der Hängematte dich ansieht, während du die Augen geschlossen hältst und Hylia still für diese Erfahrung dankt, denn du wirst ihm mit jedem Atemzug immer wichtiger und Revali spürt geradezu, dass er noch nie eine Person so geliebt hat, wie dich... mit einziger Ausnahme seiner Mutter vielleicht. Aber darüber wird er mit dir niemals sprechen, zumindest nicht heute.
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