Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

1 - Willkommen im zweiten Semester

»»Du««

Hochkonzentriert sitzt du im Vorlesungssaal des Medizingebäudes und wartest auf den Kursbeginn.

Während Professor Tudda Robinian auf seinem Computer das Hologramm-Programm für seine Präsentation einstellt, lässt du deinen Blick durch den Raum schweifen. Der Vorlesesaal ist rund. Rechts und links führt jeweils eine Tür in den Saal hinein. Während der Vorlesung sind die Zugänge geschlossen. Zwei Treppen führen in den oberen Etagen hinauf und zwei hinab, wo sich ebenso noch ein paar Plätze befinden. Die Treppen entlang befinden sich die Plätze für die Studenten, die stufenförmig bis zu dem Vorlesebereich des Professors hinunterreichen. Insgesamt haben hier drin über 150 Medizinstudenten Platz.

(Ungefähr so könntest du dir den Vorlesesaal im Bereich Medizin vorstellen.)

Auch heute ist der Saal sehr gut belegt. Wie du bemerkst, sind nur noch wenige Plätze unbesetzt. Außerdem fällt dir auf, dass wie auch im ersten Semester deutlich mehr Zora den Medizinkurs belegen, als andere Rassen. Goronen kannst du im ganzen Saal nur insgesamt zwei ausmachen. In den oberen, hintersten Reihen sitzen eine Hand voll Orni, dann kommen zwei Reihen nur mit Zora, im Anschluss wird es gemischt. Auch Hylianer und Shiekah sind nicht wenige zu finden. In den mittleren Reihen, wo auch du sitzt, erkennst du ein paar Gerudo. Von der Mitte weg bis nach unten sitzen noch mehr Zora, zwischen denen ein paar anders rassige Studenten Platz genommen haben, sowie auch links und rechts neben dem Bereich des Professors. Unter all diesen Kursteilnehmern befinden sich auch Mischlinge, von denen es auf der Hyrule-Uni ebenfalls Hylia sei Dank nicht zu wenige gibt.

Da du ein Mix aus Orni, Hylianer und Shiekah bist, bist du sehr froh über die Tatsache, dass es auf dem Campus noch viele mehr gibt, durch dessen Adern Mischlings-Blut strömt.

Schließlich schaust du neben dich. Neben dir sitzt deine gute Freundin Mipha, die zusammen mit dir Medizin studiert. Ihre gelben Augen sind auf ihr Notizheft gerichtet. Flüchtig blickt sie rüber zu ihrem Shiekah-Stein, den sie ebenfalls für den Kurs benötigen wird. Offenbar scheint deine Freundin über etwas nachzudenken und legt dabei ihren Stift an die Unterlippe. Die junge Zora-Frau trägt leidlich eine königsblaue Collage-Jacke, sowie reichlich silbernen Schmuck am ganzen Körper verteilt. Es ist üblich, dass Zora kaum etwas tragen, schließlich kann man ihnen nichts wegschauen.

Erst letztes Semester im Frühling hast du die rote, kleine Zora kennengelernt. Zunächst war Mipha etwas schüchtern und hat dich erstmal nicht angesprochen, obwohl du direkt neben ihr gesessen bist. Als sie dann jedoch im Kurs gemerkt hat, dass du nicht mal richtig mit deinem neuen Shiekah-Stein umgehen konntest, hat sie dir geholfen, dich im weitläufigen Uni-Programm des Geräts zurechtzufinden. Da ihr euch gut verstanden habt, hat dir Mipha ein wenig den Campus gezeigt, da du dich damals kein bisschen auskanntest. Anschließend hat sie dich zum Mittagessen in die Mensa mitgenommen und dir ihre Freunde vorgestellt, die dich kurz darauf in ihren Kreis aufnahmen.

Nun siehst auch du runter zu deinem Teil des langen, gebogenen Holztisches. Ordentlich liegt dein grün eingebundenes Notizheft mit dem Zeichen von Vah Medoh auf dem Einband auf der polierten Oberfläche. Den Stift hast du in den spiralförmigen Rücken der Notizen gesteckt. Direkt daneben befindet sich dein Shiekah-Stein. Er besitzt deine Lieblingsfarbe. Auf der Rückseite hast du Sticker aufgeklebt. Je nachdem, was dich im Leben so anspricht, könntest du deinen technischen Alltagsbegleiter mit Herzchen-, Rosen-, Sterne-, Schneeflocken-Sticker verziert haben oder vielleicht auch mit Stickern von deinem Lieblingsspiel oder deines liebsten Films.

Eigentlich wärst du schon so weit. Du kannst nämlich kaum abwarten, wann es endlich los geht.

Doch so lange musst du dich gar nicht mehr gedulden. Endlich kann es losgehen! Mit einem Lächeln hebt Professor Robinian, ein orangegefiederter Orni, den Kopf.

»Guten Morgen, meine Studenten!« begrüßt euch der Professor im Kurs für Medizin. »Es freut mich sehr euch im zweiten Semester im Medizin-Kurs begrüßen zu dürfen.« Deine Augen verfolgen, wie der orangefarbene Orni um sein Pult herumtritt. Im Anschluss bleibt er in der Mitte seines Bereichs stehen. Zunächst streicht er mit dem Flügel über seinen dünnen, dunkelblauen Professoren Pulli, die fast alle Professoren am Campus tragen und streckt im Anschluss seine rechte Schwinge aus. »Ich mache es kurz und präsentiere euch ohne große Umschweife den Hauptschwerpunkt dieses Semesters.« Nun schnippt der Orni mit den Fingerfedern. Der Computer reagiert sofort und projiziert eine Reihe aus Hologrammen vor dem Professor. Es erscheint ein Hylianer, ein Orni, ein Zora, eine Gerudo und ein Gorone. »Als Medizinstudenten ist es unumstößlich, dass ihr über den Körper eurer Patienten Bescheid wisst. Aus diesem Grund werden wir uns in diesem Semester weitgehend mit der Anatomie aller humanoiden Spezies beschäftigen.«

Kaum hat der orangegefiederte Orni seinen Satz zu Ende gesprochen, hebt eine Shiekah aus den vorderen Reihen auch schon die Hand.

»Ja?«, fordert der Experte in Sachen Medizin die Studentin auf.

»Professor Robinian, warum fehlt unter den Beispielen der Körper eines Shiekahs?«, möchte das Mädchen wissen.

»Lassen Sie sich davon nicht beeindrucken!«, antwortet der Prof der Medizinstudentin und faltet seine Flügel zusammen. »Da Hylianer und Shiekah einen identischen Körperbau aufweisen, ist es nicht nötig, auch noch den Körper eines Shiekahs offen darzustellen. Aus diesem Grund heißt es, wenn in den Lehrdokumenten von einem hylianischen Körper gesprochen wird, „Hylianer/Shiekah". So können sie sich wertvolle Zeit sparen.«

Zufrieden nickt die Shiekah über die Antwort des Professors.

So fährt der Orni schließlich fort. Selbstbewusst tritt er zwischen die Hologrammdarstellungen hindurch. Er vollzieht lediglich eine Bewegung mit dem Flügel und die Abbildungen verlieren ihre Kleidung. Natürlich können es einige Studenten, egal ob männlich oder weiblich oder welcher Art sie auch angehören mögen, nun nicht lassen, sich ihrem Nachbarn zu zuwenden und zu kichern.

Sofort verdrehst du die Augen, als du links von dir einen Hylianer tuscheln hörst: »Mann, der Gorone hat ja ein riesiges Gehänge!«

Ganz schön kindisch, findest du.

Professor Robinian, der die amüsierte Reaktion so mancher Kursteilnehmer nicht entgangen ist, zeigt sich jedoch gelassen, schließlich passiert es ihm jedes Semester, dass so manch junger Student auf die nackten Modelle entweder mit heiteren Sprüchen reagiert oder auch verlegen mit rotem Kopf auf seinem Platz sitzt. Doch nach seiner Erfahrung legt sich das mit dir Zeit, denn die Studenten gewöhnen sich an ihre Arbeit.

»Was Sie hier sehen, ist die Außenanatomie,« verkündet der Orni, bevor er noch einmal mit dem Flügel wischt und die Organe der Modelle zum Vorschein bringt. »Innenanatomie!« Noch ein weiterer Wisch und nun glubschst du bloß noch fünf Skelette an. »Skelettaufbau!«

Nachdem Professor Robinian über den Anblick seiner Kursteilnehmer, denen die Skelette offenbar Unbehagen bereitet, geschmunzelt hat, blättert er mit dem Flügel zurück und die Hologramme sind im Nu wieder angezogen.

»Nun denn!«, spricht der orange Orni. »Eure Aufgabe wird es sein, jeden dieser Körper mitsamt seinem Aufbau zu studieren. Am Ende des Semesters erwartet Sie eine Arbeit. Auch wenn Sie ihren Schwerpunkt auf eine bestimmte Partie des Körpers gelegt haben, wird es so sein, dass sie mir eine ausführliche Arbeit zum Thema Anatomie vorlegen müssen. Wenn Sie also zum Beispiel ihren Fokus im Bereich innere Medizin besitzen, möchte ich, dass Sie trotzdem einen detaillierten Bericht über die Körperbaulehre abliefern. Gibt es dazu noch Fragen?«

Wie erwartet melden sich einige Studenten. Nachdem der Prof alle Fragen geduldig beantwortet hat und alles geklärt scheint, fordert er euch auf: »Gut! Dann ruft bitte in eurem Portfolio zu Medizin den Bereich Anatomie auf. Dort erwarten euch dieselben Darstellungen, wie ihr sie neben mir stehen sieht. Sie können mit dem Modell ihrer Wahl anfangen. Bitte speichern Sie ihre Fortschritte im Programm immer ab und machen Sie sich fleißig Notizen! Für weitere Fragen stehe ich Ihnen im Kurs jederzeit zur Verfügung.«

Das war der Gongschlag so zusagen. Professor Robinian hat seinen Satz nicht mal richtig beendet, da tippst du und die anderen Kursteilnehmer schon fleißig auf dem Bildschirm des Shiekah-Steins rum.

Umgehend findest du dich im Menü des Uni-Programms wieder. Dort rufst du den Bereich Medizin auf. Mit dem Finger scrollst du die Themen des zweiten Semesters durch und findest sofort das Piloten-Thema Anatomie. Kaum hast du auf den Button geklickt, gelangst du zu dem Konzept. Nun kannst du auch schon die fünf Modelle sehen.

Also... Welchen Körper willst du als erstes unter die Lupe nehmen? Den Orni vielleicht? Schließlich bist du ja zur Hälfte Orni. Oder fängst du lieber mit etwas Leichterem an, also dem Hylianer? Dir könnte auch nach etwas ganz Neuem sein, wie dem Zora oder dem Goronen? Womöglich willst du dich aber auch zuerst darüber informieren, wie es um den Körper einer Gerudo bestellt ist?

Nach kurzem Überlegen klickst du auf den Körper deiner Wahl. Solltest du dich nicht für die Gerudo entschieden haben, denn unter Gerudo gibt es ausschließlich nur weibliche Exemplare, kannst du nun zwei unterschiedliche Ausführungen erkennen, einmal männlich und einmal weiblich. Wenn du dich allerdings für die Goronen entschieden hast, gelingt es dir auf den ersten Blick nicht, äußerliche Unterschiede zu erkennen, die Goronen-Männer und Goronen-Frauen sehen mit Kleidung erstmal gleich aus. Erst wenn die Kleidung mal weg ist, siehst du wer Männlein und Weiblein ist.

Also tobst du dich aus. Eifrig machst du dir zu dem Körper deiner Wahl Notizen. Als angehende Geburtenforscherin haben dich natürlich besonders die inneren und äußeren Geschlechtsorgane zu interessieren. Aber erstmal langsam, denkst du dir. Einen Schritt nach dem anderen. Der Körper eines Wesens ist so interessant und komplex, da ist es wichtig sich langsam von außen nach innen vorzuarbeiten, außerdem hat der Prof ja euch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ihr eure Arbeit über alle Körperpartien schreiben müsst.

Schließlich ist der Kurs vorbei. Nachdem Professor Robinian die Studenten verabschiedet hat, verlassen alle die Vorlesung.

Als du all deine Sachen in deine Tasche gepackt hast, rutschst du mit Mipha von der langen ausgepolsterten Bank und steigst mit ihr an der Seite die Stufen hoch, wo du dann durch die Tür zum Flur hinausgehst.

Bis zum Mittag hast du noch zwei weitere Kurse. Darunter Heilkunde bei Professor Elo Robinian, einer Zora, die mit deinem Medizin-Prof verheiratet ist und Psychologie bei Professor Volkon Tottstone, einem älteren Goronen-Herrn.

Zwischen den beiden Kursen geht ihr zwei Mädels kurz auf die Toilette. Nachdem du dich erleichtert hast und auf Mipha wartest, wirfst du einen Blick in den Spiegel. Das Erste, was dir auffällt, sind deine Flügel. Das markante Tigermuster auf deinen Schwingen ist auch kaum zu übersehen. Tatsächlich siehst du aus, wie ein Engel mit Tigerfedern. Kein Wunder, dass dich erst einmal alle groß anschauen, wenn sie dich zum ersten Mal sehen. Kurz strubbelst du mit deinen Händen durch deine Haare. (Welche Haarfarbe du hast und welche Frisur du trägst, kannst du dir aussuchen). Im Anschluss ziehst du die natürlich weiße Strähne, die dir ins Gesicht fällt, zurecht. Falls du geschminkt bist, korrigierst du noch dein Make-Up. Schließlich kontrollierst du noch, ob deine Klamotten sitzen. Du trägst eine offene blaue Uni-Jacke, darunter ein violettes Shirt und dazu eine dunkle Jeans. Dein Kleidungsstil würde man als modisch, aber brav beschreiben, denn du liebst es eher unauffällig. Zum Schluss tippst du dir noch zum Spaß auf das Muttermal links oberhalb deiner Lippe. 

Jetzt kommt Mipha auch schon zu dir und wäscht sich die Hände. Passt! Denn gerade bist du fertig geworden.

Als ihr die Damentoilette verlassen habt, trefft ihr in den Hallen der Lehren, wie das Gebäude indem Psychologie unterrichtet wird, auf einen Hylianer, der ziemlich verloren wirkt. Als du ihn bemerkst, stupst du Mipha an und deutest auf den jungen Studenten, bei dem es sich offenbar um einen Erst-Semester handelt. Mipha lächelt und geht mit dir auf den Hylianer zu.

»Entschuldigung,« spricht die rote Zora mit ruhiger Stimme, die ihm Stimmen-Wirr-Warr des Gangs beinahe untergeht. »Können wir dir helfen?«

Hektisch schaut der Kerl um sich, bevor er seine Brille, die ihm schief auf der Nase sitzt, zurechtrückt. »I-ich fürchte, ich hab mich verlaufen,« stammelt der Hylianer.

Du siehst Mipha an und Mipha dich. Beide schmunzelt ihr. Alle zwei denkt ihr an euer ehemaliges Semester zurück. Auch damals wart ihr beiden wegen der gewaltigen Größe des Campus-Komplexes überfordert.

»Keine Sorge!«, beruhigst du deinen Mitstudenten. »Uns ging es vor ein paar Monaten genauso. Komm mit! Wir zeigen dir die Karte.«

Bevor der Hylianer reagiert, schaut er dich erstmal total erstaunt an. Auf dem Campus gibt es nicht viele Angels. Kein Wunder also, dass der Typ vorerst heftig blinzeln muss. Aber das bist du inzwischen gewohnt. Du bist dir bewusst, dass du nicht gewöhnlich aussiehst.

Sofort winkst du den Hylianer heran und gehst schon voraus. Während Mipha neben dir herläuft, folgt euch der Kerl zögerlich. Nach einer Weile habt ihr ihn zu einer Wand am Eingang des Gebäudes geführt. Dort befindet sich eine große Karte des Uni-Geländes.

»Diese Karte findest du in jedem Gebäude,« erklärt ihm Mipha, als sie auf die Campus-Karte zeigt. »Wo musst du denn hin?«

»Ich war gerade auf dem Weg vom Literatur-Vorlesungs-Saal zu den EDV-Räumen,« erwidert er der Zora ohne zu zögern, kann es aber nicht lassen, immer wieder zu dir rüberzuschielen. Offenbar kann er es immer noch nicht fassen, dass da ein Engel mit getigerten Flügeln vor ihm steht.

»Ach, da bist du bloß ein bisschen falsch abgebogen,« beruhigst du den Hylianer und deutest auf die Nummer 8 der Karte, in der Hoffnung, dass er sich jetzt mehr auf den Plan konzentriert, als auf dich. »Hier wird Literatur unterrichtet und das nächste Mal musst du gar nicht so weit raufgehen, also bloß zu Nummer 25. Genau hier!«

Mit den Augen folgt der Brillenträger deinem Finger.

»Aha...«, äußert er sich ausgedehnt, nachdem er die Karte studiert hat. »Die Bibliothek besitzt also die Nummer 9 und ist mit den EDV-Räumen verbunden. Wieso heißt es dann plötzlich Nummer 25.«

Während Mipha schüchtern lächelt zuckst du mit den Achseln. »Manche Dinge muss man nicht verstehen.«

»Okay... Aber trotzdem Danke!« Der Hylianer winkt euch noch zu und verlässt dann das Gebäude, um doch noch zu seinen Computern zu kommen.

Der Kurs von Professor Tottstone ist zwar leider nicht so spannend, wie der von den beiden Robinians, allerdings ist der Vortrag sehr lehrreich. Als angehende Ärztin ist es sehr wichtig, die psychische Verfassung seines Patienten einzuschätzen und seine Handlungen nachzuvollziehen weiß, findest du. Außerdem fühlt sich der Patient auch wohler, wenn er sich verstanden fühlt. Aus diesem Grund hast du dich auch für diesen Kurs entschieden. Und Mipha ist derselben Meinung. So nebenbei bemerkst du gerade, dass du und Mipha ziemlich viele Kurse zusammen habt. Dabei habt ihr euch beim Einschreiben nicht mal abgesprochen. Naja, ihr habt halt ähnliche Ziele und gleiche Interessen.

Schließlich findet auch Professor Tottstones Vorlesung ihr Ende, in der es heute um Verhaltensforschung ging. Nun tretet Mipha und du aus den Hallen der Lehren hinaus an die frische Luft. Während du die herbstliche Luft einatmest, wagst du einen Blick auf das Display deiner Smart-Watch und bemerkst, dass es 13 Uhr ist. Zeit für Mittagessen!

So schlendert du und Mipha an dem EDV-Gebäude vorbei, deshalb erinnert ihr euch glatt wieder an den Hylianer und redet über die paar Mal, in der ihr euch auf dem Campus verlaufen habt.

Im Anschluss biegt er rechts den Weg, während du kurz einen Blick Richtung Campus Park riskierst. Die Blätter der Bäume haben inzwischen ihre Farbe gewechselt. Still erfreust du dich an dem Farbenspiel aus Rot-, Orange-, und Gelbtönen.

Nur noch ein paar Schritte, dann habt ihr die Bibliothek erreicht. Dort erwartet euch ein großer Speisesaal, wo ihr euch mit euren Freunden jeden Tag zum Mittagessen trefft.

Urbosa und Daruk warten schon vor der großen Tür des Bibliothek-Gebäudes. Deine große Gerudo-Freundin hat ihr voluminöses, rotes Haar wiedermal zu einem zusammengebunden. Über ihrem bauchfreien Shirt trägt sie eine blaue Uni-Jacke und dazu einen schwarzen, schräggeschnittenen Rock mit orientalischen Verzierungen, den die Gerudo wahrscheinlich selbst entworfen hat. Natürlich kannst es wiedermal nicht lassen, Urbosas hohe Haken zu bestaunen. Du wirst es nie verstehen, wie sie in diesen Schuhen bloß laufen kann. Der glitzernde Schmuck, den die Gerudo überall an ihrem Körper trägt, erregt ebenfalls deine Aufmerksamkeit. Daruk dagegen, der vollbärtige Brocken von einem Goronen, trägt ebenfalls eine blaue Uni-Jacke, aber in Goronen-Übergröße. Seine kräftigen Beine stecken in einer kurzen, braunen Hose. Im Gegensatz zu Urbosa ist er deutlich der schlichtere Typ.

Nach einer kurzen Begrüßung betretet ihr zu viert die Mensa. Dort sitzen Zelda und Link auf eurem Stammtisch. Sie haben bereits schon Essen auf ihren Tabletts. Ihr winkt euch gegenseitig zu, bevor ihr Neuankömmlinge euch ein Tablett nehmt und euch anstellt. Während du wartest riskierst du einen Blick auf die digitale Speisekarte gleich neben dir. Heute gibt gegrillten Fisch mit Curry-Reis, Schaschlik mit Bratkartoffeln und gebackenen Ziegenkäse mit Salat. Als du an der Reihe bist, bestellst du dir das Gericht deiner Wahl.

Gerade befindest du dich auf dem Weg zum Tisch, da siehst du, dass deine beste Freundin Medohli in den Speisesaal kommt. Da du im Moment keine Hand frei hast, kannst du ihr schlecht zuwinken, also lächelst du bloß und nickst ihr zu. Medohli ruft dir im Anschluss zu, dass sie gleich da ist und stellt sich geschwind an. Während die Halb-Orni ihr Essen bestellt, setzt du dich schon mal zu deinen Freunden.

Es scheinen fast alle anwesend zu sein. Nur einer geht dir ab, Revali. Der Kapitän des Bogenschützen-Teams isst montags nie mit euch zu Mittag, da er Montagnachmittag nie Kurse hat und deshalb mit Trainieren beschäftigt ist. Allerdings musst du dir gerade eingestehen, dass du Montage gar nicht magst. Und das liegt einzig und allein daran, dass du den dunkelblauen Orni an diesem Tag nicht zu Gesicht bekommst.

Revali fehlt dir. Sehnsüchtig schaust du auf den Platz, wo er sonst immer sitzt. Die meisten haben so ihre Schwierigkeiten mit dem übertrieben stolzen Orni, doch du magst ihn so wie er ist. Er mag zwar eigenwillig und speziell sein, aber so ist er eben. Vielleicht siehst du Revali auch mit anderen Augen, weil du ihn von früher kennst. Du und er stammt nämlich aus Orni-Village. Aus diesem Grund weißt du viele Dinge, die die anderen nicht über Revali wissen.

Urbosa unterhält sich mit Zelda gerade über eine neue App für den Shiekah-Stein, als du zu Essen beginnst und nebenbei wieder an Revali denken musst. Wenige Bisse später gesellt sich Medohli auch schon mit Fisch und Pommes zu euch. Deine beste Freundin setzt sich sofort neben dich. Kein Problem, du hast ihr schließlich rechts von dir einen Platz freigehalten, da links von dir Mipha sitzt.

Während die meisten betrachten, was Medohli auf dem Teller hat, schaust du deine beste Freundin an. Auch sie ist eine Halb-Orni, wirkt aber ganz anders als du. Wie immer hat sie ihr megalanges Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden. Ihre beiden vorderen Strähnen sind kurz und umrahmen ihr schmales mit Sommersprossen übersätes Gesicht. Ihre silbergrauen Augen wirken sehr sympathisch und glitzern wie ein Meer aus Sternen. Für manche mag der Schnabel, der anstatt Mund und Nase folgt, irritierend wirken, doch du kennst deine langejährige Freundin, die du schon vor der Küken-Gruppe gekannt hast, nicht anders. Wie Orni es gerne tun, trägt sie einen Schal um den Hals. Da Medohli heute ein kurzärmliges Shirt trägt, ist deutlich zu sehen, dass der kurze Teil ihrer Arme in Flügel übergehen. Ihre Federfarbe ist silberblau. Teilweise hat sie auch ganz hellblaue Federn. So sieht es fast aus, als würde ihr Gefieder funkeln. Das hat sie von Silver, ihrer Mutter. Die Flügel deiner Freundin mögen zwar auf dem ersten Blick verkümmert wirken, dennoch ist sie durchaus in der Lage zu fliegen, sogar besser als du. Medohlis übrigen Klamotten, also das weiße Shirt und die dunkelblaue Jeans, verstecken, dass Medohli bis zu der Hüfte ein Gefieder besitzt. Ab den Schenkeln ist sie wieder federlos und gleicht einer Hylianerin. Als du jedoch kurz einen Blick unter den Tisch wirfst, wirst du wiedermal mit Medohlis „Gummifüßen", wie du sie im Scherz nennst, konfrontiert. Denn deine beste Freundin hat Füße und Krallen wie ein Orni. Deshalb trägt sie auch keine Schuhe.

(Ungefähr so könnt ihr euh Medohli vorstellen, allerdings mit einem silberblauen Gefieder und silbrigen Augen)

Breit grinst Urbosa, als sie Medohlis Essen sieht. »Na, wenn da nicht jemand ein Extra-Würstchen bekommen hat? Ich dachte, zum Fisch gibt es Reis.«

Unverzüglich verzieht die silberblaue Halb-Orni das Gesicht. »Ich hasse Reis!«

Daruk legt das Gesicht schief und kratzt sich am Hinterkopf. »Und das als Halb-Orni? Ich dachte Orni mögen Getreide.«

»Steck mich nicht schon wieder in eine Schublade, Daruk,« lacht Medohli, als sie ihre Flügel sitzend gegen die Hüften presst. »Nur weil ich zur Hälfte Orni bin, heißt das noch lange nicht, dass ich nach Körnern picken muss.«

»Tschuldigung...«, entschuldigt sich Daruk verdrossen und reibt sich stark den Hinterkopf, doch Medohli ist ihm keines Falls böse. Um ihn das zu zeigen, stößt sie ihn verspielt am Ellbogen an.

Im Anschluss wendet sich deine beste Freundin mit einem breiten Lächeln auf dem Schnabel an dich. »Wie war eigentlich deine Sitzung bei Dr. Freud? Wieder was über Verrückte gelernt? Oder bist du während des Kurses mal kurz weggenickt?«

»Professor Tottstones Unterricht fehlt es vielleicht an Pepp,« meinst du auf Medohlis Kommentar hin. »Aber er bringt einem die Denkweise von anderen Persönlichkeiten sehr verständlich bei.«

In dem Moment siehst du zu Link rüber. Der lässt dich dank Gebärdensprache wissen, dass du so feinfühlig bist, dass du keinen Psychologiekurs nötig hättest, genauso wie Mipha. Deine Zora-Freundin, die Links Antwort ebenfalls mitgebkommen hat, symbolisiert mit dir ein „Danke". Alle, die hier am Tisch sitzen, haben wegen Link Gebärdensprache gelernt, damit ihr euren stummen Freund allesamt verstehen könnt.

»Ich denk nicht, dass du Psychopathen und Massenmörder verstehen willst,« scherzt Urbosa hingegen, als sie die Gabel an ihren Mund führt.

Zwischendurch musst du dich etwas anstrengen, dem Gespräch folgen zu wenden und wendest daher dann und wann dem Redenden deine linke Seite zu, denn rechts bist du komplett taub. Aus diesem Grund ist es manchmal schwierig für dich, mit Nebengeräuschen umzugehen. Allerdings erzählst du nicht jedem von deinem Geburtsfehler, denn es ist dir peinlich und du willst auch nicht verurteilt werden. An diesem Tisch weiß eigentlich nur Medohli und Mipha über dein altes Leiden Bescheid. 

»Also ich für meinen Teil finde Psychologie schon sehr interessant,« unterstützt dich Mipha.

»Verhaltensforschung bringt einem viel fürs Leben bei,« ergänzt du noch.

Nun schaltet sich auch Zelda, die vorhin aufmerksam zugehört hat, ins Gespräch mit ein. »Ich hätte mich auch gern in den Psychologie-Kurs eingeschrieben, leider hat er sich mit Ethik gedeckt.«

Plötzlich schielt Medohli ganz verdächtig zu dir rüber, während sie ihren Fisch in mundgerechte Portionen zerteilt.

»Hast du heute eigentlich noch Kurse?«, fragt dich Medohli, die deinen Stundenplan noch nicht so gut kennt, während sich die anderen über das reihhaltige Angebot an Studienfächern an der Uni unterhalten.

»Nur noch Biologie,« antwortest du ihr, nachdem du runtergeschluckt hast. »Aber erst in zwei Stunden. Wieso?«

»Gut, dann musst du eh noch Zeit bis dahin totschlagen. Ich hab nämlich mit jemandem noch ein Hühnchen zu rupfen.« Mit einem Mal schwankt der Gesichtsausdruck der braunhaarigen Halb-Orni von happy zu brummig um, als sie kurz auf ihr Teller guckt und an jemand bestimmten zu denken scheint. Doch als sie dich wieder ansieht, wirkt sie gleich wieder fröhlicher. »Ich dachte mir, du würdest mich vielleicht auf den Sport-Campus begleiten. Unterstützung brauche ich keine, aber ich weiß ja, dass dir der Sportkomplex gefällt. Also vielleicht willst du ja mitkommen.«

Mild lächelst du. Du weißt nämlich genau, wen deine Freundin gerne rupfen möchte, und zwar Hemba, Tebas Vater. Hemba Windström ist der Trainer des Schützenteams der Orni. Medohli studiert im Hauptfach Sport und Geschichte. Leider ist es ihr im ersten Semester nicht gelungen, ins Team aufgenommen zu werden. Die Orni sind, was Traditionen betrifft, sehr befangen. Hemba gehört da leider auch dazu. Heute will Medohli ihn offenbar wiedermal von ihren Qualitäten überzeugen, die sie ins Team mitbringen würde. Deine beste Freundin ist eben hartnäckig.

»Bestimmt willst du dem guten Hemba mal wieder auf die Nerven gehen,« bemerkt Urbosa und lacht, bevor sie ihr Essen in den Mund steckt.

Gerade möchte die Halb-Orni etwas sagen, da macht Link auf sich aufmerksam und beschreibt, warum sie nicht versucht, ins Bogenschützen-Team der Hylianer zu gelangen, schließlich ist ihr eigener Vater da Trainer.

Als ihre beste Freundin kennst du Medohlis Meinung dazu bereits. Du weißt, Link meint es nur gut. Er ist schließlich der Kapitän der hylianischen Bogenschützen und würde die hervorragende Schützin bestimmt willkommener heißen, als ihre männlichen Artgenossen.

Aber Medohli denkt da eben anders. Sie will sich ihren Platz hart erkämpfen und das macht sie den stummen Hylianer und alle anderen Anwesenden am Tisch jetzt klar. »Danke, für das Angebot, Link! Aber nein, ich möchte ins Team der Orni! Vor allem weil die immer noch im Mittelalter leben und denken, eine Frau hätte da nichts zu suchen. Ich bin mindestens genauso gut, wiedie und das werde ich ihnen auch beweisen. Allerdings muss mir Hemba erstmal die Chance dazu geben. Aber er sträubt sich ständig und meint...« Medohli bringt alle zum Lachen, als sie Hemba mit seiner tiefen Stimme nachmacht und dazu komische Grimassen schneidet. »Ich weiß, dass du gut bist. Glaub mir, ist mir aufgefallen. Aber die Traditionen sind streng dagegen, dich in unser Team aufzunehmen. Bin ja nicht befangen, weiß ja, was Frauen so draufhaben. Ich kenn ja deine Mutter, ganz gut sogar. Und sie hat so machen Männern schon das Fürchten gelernt, einschließlich mir. Aber nein, tut mir leid, da kann man nichts machen.« Dann wird Medohlis Stimme wieder normal und sie fügt eine weitere Erklärung hinzu: »Und natürlich würde mich Vater in seinem Team schon aufnehmen, das hat er schon oft betont. Aber bitte! Das kommt nicht in Frage. Wo wäre dann die Herausforderung? Und außerdem würde dann jeder meinen, ich wäre nur ins Team gekommen, weil mein Vater der Trainer ist. Ich will mir meinen Groschen schon verdienen und wenn ich jedem Einzelnen auf dem Campus zeigen muss, was in mir steckt.«

Kaum hat Medohli ihre Rede abgeschlossen, fängt Urbosa zu klatschen und zu pfeifen an. Augenblicklich fühlst du dich unwohl, weil die anderen Studenten schon gucken, doch der Gerudo ist das herzlich egal. So jubelt sie ein letztes Mal, bevor sie Medohli lobt: »Hört, hört! So starke Vais wie du sind eine Bereicherung für unsere Welt. Ich würde ja gerne mitkommen und zusehen, wie du den Trainern zurechtbiegst, aber leider habe ich dann Säbeltanz-Unterricht. Aber ihr müsst mir nachher unbedingt jedes Detail texten.«

Dir entgeht nicht, wie Medohli sich auf ihrem Platz etwas größer macht, denn sie fühlt sich durch Urbosa bestätigt. Doch dann sieht deine BF ganz gezielt dich an. Erwartungsvoll funkeln ihre Augen.

Doch an dir braucht sie kaum Überzeugungsarbeit leisten, denn du hast dich längst entschieden. »Gut, ich komm mit!«

»Super!«, freut sich Medohli. »Sonst noch jemand? Mipha?«

Mipha nickt kichernd. »Das trifft sich gut, ich wollte sowieso nach Sidon sehen.«

Medohli fragt auch noch die anderen, doch die haben schon was anderes vor. 

Als ihr fast alle aufgegessen habt und es besprochene Sache ist, dass du und Mipha Medohli zum Sportkomplex begleitet, fragt sich Urbosa plötzlich: »Wo ist eigentlich unser Lieblings-Hühnchen?«

»Heute ist doch Montag,« erinnert Daruk die Gerudo dann.

»Stimmt,« meint Urbosa dann nur noch, bevor sie ihr leeres Tablett zur Seite schiebt. »Unser Überflieger und sein streng verlässlicher Terminplan.«

Während die anderen eine weitere Unterhaltung starten und darüber reden, was sie so alles in den Semester-Ferien getrieben haben, freust du dich. Jetzt siehst du Revali heute doch noch. 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro