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VI. ... dann sind die Probleme nicht weit

Zurückhaltend beobachtete ich, wie Ali Chris einen selbstgedrehten Joint in die Hand drückte. Ich wusste zwar, dass viele an unserer Schule kifften, aber irgendwie wirkte es immer noch komisch auf mich. Ich hatte eigentlich nicht vorgehabt, mit Ali und Chris zusammen zu Gregory zu gehen, aber da Chris einen Abstecher zu seinem besten Kumpel machen wollte, bin ich schulterzuckend mitgekommen. Es war eigentlich nicht einmal ein Umweg. Chris hielt mir seinen Joint hin, aber ich lehnte ab. »Mein Gehirn ist mir zu heilig.«

»Deswegen hast du ja auch Schleichpferde im Zimmer. Das drückt deine Intelligenz aus«, warf Chris zurück. Ali fiel in Chris' Lachen ein und ich verschränkte die Arme.

»Danke, du Einzeller.«

»Du weißt ja, meine liebste Lippenbremse, woher mein Name kommt?« Chris feixte und Ali pustete mir seinen Rauch ins Gesicht. Ich wedelte demonstrativ vor meinem Gesicht umher.

»Chris-tal meth.«

Chris hielt Ali seine Hand zum Einklatschen hin und ich zeigte ihnen beiden meinen schönsten Finger. Zusammen waren die beiden unausstehlich. Ich hätte es wissen müssen, dass Chris' Nettigkeit wirklich nur von kurzer Dauer gewesen war. Dass ich angepisst war, schien Chris noch mehr zu amüsieren. Ja Chris, lach du nur und verschluck dich dabei an deiner Spucke. Am besten so heftig, dass ich Erste Hilfe leisten muss, nur um dich Mund zu Mund beatmen zu können. Ist ja auch fast wie küs... uah! Was dachte ich denn da? Angewidert verzog ich das Gesicht und rief mich zur Ordnung.

Endlich waren wir bei Gregorys Haus angelangt. Schon vor dem Haus vernahm ich die wummernden Bässe, sodass es mich davor graute, was uns im Inneren erwarten würde. Es stellte sich als großartige Gelegenheit heraus, sich von der Gruppe abzuseilen - zu der Xuan auch noch dazu gestoßen war - und Natalie zu suchen. Halleluja.

Doch das Licht und die laute Musik machten es mir nicht einfach, sodass ich eine Weile durch die Menge an Schülern aus unserem Jahrgang irrte. Es stank nach Alkohol und Gras. Eine eklige Kombi. Ich erinnerte mich daran, weshalb ich Homes so gut wie möglich vermied. Mir taten die Leute leid, die danach aufräumen durften. Aber war ja nicht mein Problem.

Als ich Natalies Rotschopf in der Menge entdeckte, musste ich zweimal hinschauen. War da etwa ein Typ an ihrer Seite, der sie schamlos betatschte? Da passte ich einmal nicht auf und sie vergaß die Folgen von zu hohem Alkoholkonsum. Kontrollverlust und ein wunderschöner Kater am nächsten Morgen.

Ich bahnte mir meinen Weg und sie grinste mir freudig zu. »Bianca, da bist du ja endlich!« Sie musste fast brüllen, um die Musik zu übertönen. »Toll«, rief ich. Nicht toll.

»Kennst du schon Finn?«, stellte sie mir den Hünen neben ihr vor. Er hatte ein spitzes Gesicht und eine schöne Augenform. Mehr konnte ich durch die Lichtumstände nicht erkennen.

»Hat er dich angegrabbelt?«, fragte ich.

»Nein, Bianca!« Natalie schaute mich vorwurfsvoll an. »Ich hatte dir von Finn erzählt. Der aus dem Chemieunterricht.«

Die Glocken läuteten. Finn, wegen dem Natalie nicht zu meinem Arzttermin mitgekommen war und Finn, der ihr Röte ins Gesicht zauberte. Ich nickte grinsen. »Ach so, der Finn! Schön dich kennenzulernen.«

Während die beiden weiter in ihr Gespräch vertieft waren, bewegte ich mich Richtung Wand, um mir dort irgendeine Sitzgelegenheit zu suchen. Wie ich diese Schüler-Absturzfeiern hasste. Kurz überlegte ich, jetzt wieder zu gehen, aber dann fand ich ein Sofa, das noch nicht vollkommen mit knutschenden Pärchen und saufenden Gestalten überfüllt war. Ich quetschte mich an den Rand neben irgendein Mädchen, das ich nicht kannte, zog mein Handy hervor und checkte meine Nachrichten. Die meisten waren Storys von den Leuten hier.

»Hey«, sagte das Mädchen neben mir. Ich drehte mich gereizt um, da ich nicht gewillt war, ein Gespräch mit jemandem zu beginnen, den ich nicht kannte.

»Hey«, antwortete ich trotzdem und lächelte sie kurz an, um mich dann wieder meinem Handy zuzuwenden.

»Ich bin Tamara. Tamara Müller«, sagte sie und ich drehte mich wieder zu ihr. Echt jetzt? Smalltalk? Und sich dann auch noch mit Nachnamen vorstellen?

»Bianca. Bianca Vahling«, erwiderte ich und sie nickte. »Ja, das weiß ich.«

»Das freut mich?«

»Xuan hat deinen Namen schon öfter erwähnt. Sie kann dich offensichtlich nicht leiden.«

Okay ...? »Und was soll ich jetzt mit der Info?«, gab ich irritiert zurück.

»Keine Ahnung, ich wollte mir nur selbst ein Bild machen.« Tamara strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und betrachtete mich interessiert.

»Brauchst du auch noch ein Foto? Bin ich jetzt zur Touristenattraktion geworden?«

»Also attraktiv bist du auf jeden Fall, aber ein Foto brauch ich nicht.«

»Danke«, erwiderte ich stumpf.

»Gern geschehen. Willst du einen?«, fragte sie mich und reichte mir einen Klopfer. Ich schaute mich in der Menge um, konnte die anderen aber nicht sehen. Warum also nicht? Ich zuckte mit den Schultern und nahm ihn dankend an. Ein bisschen Alkohol konnte nicht schaden, um diesen Abend zu überleben.

Das Klopfen übersprangen wir und stießen an, die Flaschen zwischen die Lippen geklemmt. Alles in einem Zug. Das warme Gefühl des Alkohols breitete sich in mir aus.

Ich betrachtete Tamara genauer. Aus irgendeinem Grund kam sie mir wahnsinnig vertraut vor.

»Kennen wir uns?« Ich runzelte die Stirn und beugte mich vor.

»Was denkst du?«

Irgendwie endeten wir nach ein paar weiteren Klopfern dabei, dass wir uns küssten. Der Alkohol hatte sicher keinen unerheblichen Teil dazu beigetragen, doch auch die Geschehnisse der letzten Tage machten mir zu schaffen. Außerdem waren Mädchen nun mal einfach schön.

Mittlerweile stand ich draußen vor der Tür und atmete die kalte Nachtluft ein. Der Schneefall hatte aufgehört und so bedeckte alles eine weiche weiße Schneedecke. Mit meinen nackten Fingern fuhr ich über eine Bank, die mit Schnee gepudert war und formte einen kleinen Schneeball. Kalt. Die Wirkung des Alkohols hatte nachgelassen und der Nebel in meinem Kopf lichtete sich quälend langsam.

Als ich plötzlich hinter mir Schritte hörte, erschreckte ich mich so, dass ich mich blitzschnell umdrehte und den Schneeball warf. Zu meiner Überraschung traf ich und Chris fluchte laut auf.

»Deine Zielquote ist doch sonst immer so schlecht.«

»Danke aber auch«, erwiderte ich. »Was machst du eigentlich hier? Also hier draußen?«

Ich hätte gerne noch ein bisschen mehr Zeit für mich alleine gehabt. Denn so langsam schwappten die Erinnerungen an die Bahnfahrt und an den Zettel in meiner Tasche wieder hoch.

»Luft schnappen.«

»Wegen meiner Anwesenheit schnappst du nach Luft, Brüderchen?«, spielte ich sein Spiel zurück und starrte in den dunklen Himmel.

»Wie man's nimmt.«

Wir standen in der Stille und ich beobachte die kleinen Wölkchen, die sich bei jedem unserer Atemzüge bildeten. Weißer Atem, und wieder verschwunden. Herzklopfen, und wieder verschwunden. Die Kälte brannte auf meinen Wangen.

»Wollen wir abhauen?«, schlug Chris nach einer Weile vor.

»Warum?«

»Weil es langweilig ist. Wir können auch einfach nur ein Stückchen gehen, aber mir wird kalt und ich möchte nicht noch mal da rein.«

»Klar.« Ich zuckte mit den Schultern und wir gingen los. Der Schnee knirschte unter unseren Schuhen. So friedlich. Wenn man uns von Weitem beobachtet hätte, hätte man wahrscheinlich gedacht, dass wir zwei ganz normale nächtliche Spaziergänger waren. Man hätte nicht vermutet, dass wir uns normalerweise nicht ausstehen konnten und die Warnung erhalten hatten, einen Mord nicht aufzudecken.

»Was denkst du?«, fragte ich.

»Ich denke daran, wie gerade irgendwo anders auf der Welt vielleicht ein Kind geboren wird. Dass irgendwo anders vielleicht jemand stirbt. Und vor allem geht mir dieser Mord nicht aus dem Kopf. Warum sollte jemand anderes als der Täter wollen, dass du den Mörder nicht findest?«

Ich fand es beruhigend, dass nicht nur ich die ganze Zeit darüber nachdachte.

»Und was, wenn ich den Mörder nicht finden will? Ich hätte es doch nie gewusst, wenn ich nicht diesen Brief gefunden hätte. Es hätte doch keinen Unterschied gemacht.« Noch während ich die Worte sagte, wusste ich, dass sie nicht stimmten. Es machte einen Unterschied.

»Dein Vater wurde umgebracht. Willst du nicht wissen, wer es war? Willst du nicht, dass er die gerechte Strafe bekommt?«

Ich nickte und schaute ihn fragend an. »Würdest du mir denn dabei helfen?«

»Weiß nicht. Ich hab eigentlich keine Lust darauf, auf Mörderjagd zu gehen, andererseits werde ich das jetzt nicht einfach so vergessen können.«

»Ich zähle das als ja.«

Plötzlich blieb Chris stehen. Ich schaute ihn irritiert an und er deutete auf die andere Straßenseite. Ich folgte seinem Blick und wusste erst nicht genau, was er meinte. Dann sah ich es.

Dort saß Chris' Vater in einem italienischen Restaurant und ihm gegenüber ein anderer Mann.

»Ist dein Vater neuerdings schwul?«, witzelte ich. Weil Chris nicht reagierte, ärgerte ich mich über meinen Kommentar. Wahrscheinlich war sein Vater bei ihm ein sensibles Thema.

Ich beobachtete die beiden weiter und sah jetzt, wie Chris' Vater dem Mann einen dicken Briefumschlag über den Tisch schob. Als der Unbekannte seinen Kopf in die Richtung des Fensters drehte, hatte ich das Gefühl, er würde uns direkt anschauen. Ich zog Chris hinter ein Auto. Dieser war ein wenig bleich um die Nase. Mein Herz klopfte schnell, denn mir wurde eine Sache klar. Der Unbekannte war kein Unbekannter. Sondern unser Mathelehrer, welcher wenig Interesse an gutem Unterrichten zeigte.

»Mein Vater ...«, riss Chris mich aus meinen Gedanken. »Mein Vater nimmt Drogen? Oder dealt mit ihnen?«

Angesichts der Tatsache, dass Gras auch eine Droge war, schien es mir ein bisschen ironisch, dass Chris so verschreckt war. Aber für Gras gab man wiederum keinen prall gefüllten Briefumschlag aus. Dachte ich zumindest. Gleichzeitig konnten wir uns eigentlich nicht sicher sein, was überhaupt dort drin gewesen war.

»Und was, wenn im Briefumschlag irgendwas anderes ist? Vielleicht irgendwelche Unterlagen? Es muss doch kein Geld sein, das er ihm gegeben hat.«

»Soll mich das trösten? Was, wenn in dem Briefumschlag etwas noch Verboteneres als Drogen drin waren? Ich meine, da könnte alles drin gewesen sein!«

»Nicht ganz alles. Aber das ist kein Grund zur Panik. Vielleicht waren da auch nur ein paar Informationen von der Schule drin oder so.« Meine Stimme war nicht unbedingt überzeugend.

»Vielleicht«, murmelte Chris.

***

Das Mädchen atmete tief durch. Wo sollte sie anfangen? Mit schnellen Schritten lief sie die dunklen Straßen hinunter, beschleunigte ab und zu. Drehte sich hektisch um. Warum hatte sie das Gefühl, dass sie nicht allein war? Niemand auf den Straßen zu sehen.

Dennoch. Ein unheimliches Gefühl beschlich sie. Waren sie ihr vielleicht schon auf die Spur gekommen? Aber sie hatte noch nichts getan. Sie wusste nichts. Noch nicht.

Vielleicht sollte sie sich Hilfe holen? Aber wem konnte sie trauen? Kurz dachte sie an eine bestimmte Person. Ihr würde sie vertrauen können. Oder? Aber solang sie sich dem nicht ganz sicher sein konnte, musste sie es alleine schaffen.

Sie beschloss, ihre Suche dort zu starten, wo alles angefangen hatte.

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