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[29] XXIX. Die Kassette

»Wie meinst du das?« Verwirrt blieb Chris bei der Tür stehen.

Ich ärgerte mich immer noch darüber, dass es mir nicht schon viel früher aufgefallen war. Dabei war es so klar wie Kloßbrühe.

»Ganz einfach. Wir waren bei der Garage. Danach war die Kassette nicht mehr da. Das wiederum lässt Heiner nicht so viel Spielraum, um Xuan zu entführen und die Kassette zu entfernen. Anders gesagt, gar keinen.«

Chris zog eine Augenbraue hoch. Dann Resignation. »Das heißt ... dass Heiner Xuan nicht entführt haben kann, und es gibt sogar den Beweis wegen der Kamera.«

Ich nickte niedergeschlagen. Und seufzte dann. Doch dann, plötzlich stach mir ein Zettel auf dem Schreibtisch ins Auge.

»Der Brief!«, rief ich aus und griff ihn. »Heiner hat wirklich den Brief entfernt. Er hat Xuan also nicht entführt, aber er hat definitiv irgendwas mit der ganzen Sache zutun.«

»Das wiederum heißt, dass Xuan hier sein kann.« Chris öffnete die Tür und ging in die nächsten Zimmer, um sie abzusuchen. Ich blickte stattdessen weiter auf den Brief in meinen Händen. Warum sollte Heiner den Brief von mir entwenden? Wollte er einen Beweis vernichten? Aber warum sollte er das machen? Wenn der Brief wirklich von stammt, dann hätte er auch zu der Polizei gemusst. Aber wenn der Brief von jemandem anderem war, oder noch besser, wenn der Brief von ihm war ...

Ich durchwühlte die anderen Papiere auf dem Schreibtisch. Endlich fand ich einen Bogen, der von Heiner beschrieben worden war. Frustriert stieß ich die Luft aus. Schon auf den ersten Blick konnte ich erkennen, dass die Schrift sich gar nicht ähnelte. War Heiner also doch nicht der Mörder? Aber wer war es dann? Doch Johann Lange? Aber warum den Brief verschwinden lassen?

Es ergab alles einfach keinen Sinn. Ich legte den Brief wieder auf den Schreibtisch, wobei mein Blick auf eine Kassette fiel. Und nicht nur irgendeine.

»Chris!«, rief ich wie von der Wespe gestochen. Kurz darauf kam Chris wieder zur Tür rein.

»Was ist?«, fragte er. »Xuan ist nicht hier oben in den anderen Zimmern, ich hätte es sonst aber auch bemerken müssen.«

»Die Kassette. Habt ihr irgendwo einen Kassettenspieler?«

»In meinem Zimmer.« Chris nahm die Kassette und legte damit den Blick auf einen weiteren Papierfetzen frei.

»Hör auf zu suchen. Du willst nicht wirklich wissen, wer deinen Vater umgebracht hat«

Den hatte ich schon fast wieder vergessen. Heiner hatte also auch diesen Schnipsel mitgenommen. Doch etwas irritierte mich an dem Zettel. Was war es? Die Schrift. Warum kam mir die Schrift so wahnsinnig bekannt vor? Es war nicht Heiners, nicht die von dem Brief, aber dennoch ...

Ich hob den Schnipsel auf und folgte Chris in sein Zimmer.

»Kommt dir die Schrift auch bekannt vor?«, wollte ich von ihm wissen und hielt ihm den Zettel unter die Nase. Er schüttelte nur den Kopf.

»Ich frage mich, warum alles, also wirklich alles von Heiner entwendet wurde ... Was hatte er vor, wenn er nicht meinen Vater umgebracht hat?« Ich stellte die Frage eher an mich, als an irgendwen Bestimmtes, denn ich wusste, dass Chris sie genauso wenig wie ich beantworten konnte.

Er schob die Kassette in den Kassettenrekorder und als er auf Abspielen drückte, merkte ich, wie mein Herz schneller schlug. Was war wohl der Inhalt der Kassette? War es so wie bei Chips, bei denen die Verpackung nach viel mehr aussah als der tatsächliche Inhalt? Oder doch eher wie ein Proteinriegel, in dem mehr steckte, als man dachte?

Plötzlich hörte ich, wie die Tür unten aufgeschlossen wurde.

»Chris«, zischte ich ihm zu und er pausierte die Kassette, bevor irgendwas abgespielt werden konnte. Er zog mich an sich hinter sein Bett und wir warteten. Blut rauschte in meinen Ohren und ich konnte seinen schnellen Herzschlag spüren. Stille senkte sich über das Haus.

Dann waren leise Schritte auf den Treppenstufen zu hören. Chris verspannte sich unmerklich hinter mir.

»Chris?«, ertönte Heiners Stimme. Die Schritte kamen direkt auf diese Tür zu. Eine Idee tauchte in meinem Kopf auf. Ich sprang auf und schubste Chris auf das Bett. Kurz zögerte ich, setzte mich dann aber auf ihn rauf und küsste ihn. Erst machte Chris nichts, offensichtlich verwirrt, was ich genau vorhatte.

»Mach mit, dann wird Heiner nichts denken«, raunte ich ganz leise an sein Ohr. Seine Augen funkelten, als er verstand, was ich meinte. Bei diesem intensiven Blick schoss Blut in meine Wangen. Dann legte er seine Hände an meinen Kopf und zog mich zu ihm runter. Der Kuss war zärtlich und sanft und so gefühlvoll, dass ich dachte, ich würde schmelzen. Für einen kurzen Moment vergas ich, dass wir nur den Verdacht von irgendwas anderes lenken wollten, aber kurz darauf wurde die Zimmertür aufgerissen.

»Chris, ich hab dir doch ...« Heiner brach mitten in seinem Satz ab. »Oh, entschuldigt.« Er schloss die Tür wieder hinter sich.

»Siehst du«, flüsterte ich an Chris' Ohr, »es hat funktioniert.«

Ich wollte mich von ihm runter rollen, aber er hielt mich fest. »So einfach kommst du mir nicht davon.«

»Chris«, lachte ich.

»Seid ihr angezogen?«, ertönte Heiners Stimme von draußen. »Ich würde wirklich gerne kurz mit Chris sprechen.«

Widerwillig ließ Chris mich los und setzte sich auf. »Ja.«

Heiner kam wieder in das Zimmer rein, doch irgendwie war sein Blick vor allem ... besorgt.

»Ihr wisst schon, dass ich nicht dumm bin, oder?«

Ich wechselte einen Blick mit Chris.

»Was habt ihr in meinem Zimmer gemacht? Wo habt ihr die Kassette ...« Sein Blick fiel auf den Kassettenrekorder. »Habt ihr sie schon angehört?«

»Doch nicht so gut funktioniert«, flüsterte Chris mir leise zu.

»Habt ihr die Kassette schon angehört?«, fragte Heiner noch einmal. Ich erschauderte bei dem harten Klang seiner Stimme. Wo war die Fürsorglichkeit für Mama geblieben? Hatte er die wirklich nur gespielt? War das die Seite von Heiner, die er uns verborgen hatte?

»Wir haben sie noch nicht angehört.«

Heiner lächelte schief. »Ihr möchtet wahrscheinlich wissen, was sie enthält und warum ich die ganzen Zettel bei mir habt.«

Ich nickte und Heiner kniete sich vor den Kassettenrekorder. Ich erwartete, dass er sie herausnahm, um sie zu zerstören und uns dann mit höhnischem Lachen einschloss. Aber nichts dergleichen passierte.

»Na, dann wollen wir mal sehen.«

Er startete die Kassette.

»Jetzt geht es weiter mit der WM in Südafrika. Deutschland wird in Gruppe D in den Vorentscheid starten, spielt demnach erst gegen erst gegen Australien, Serbien und dann Ghana. Zwei Siege und sie sind durch die Vorrunde ...«

Ich blendete den Inhalt aus. Es war nicht der Inhalt, der mich berührte und gleichzeitig mein Herz zusammenziehen ließ. Ich schloss die Augen und eine Träne rollte mir über die Wange. Mein Vater hatte schon immer leidenschaftlich gerne über Fußball berichtet. Ich erinnerte mich noch genau daran, wie er für mich den Reporter gespielt hatte. Es war mein Vater, der diesen Text sprach. Der Text war alt und man hörte es. Es war noch weniger als eine enttäuschende Chipstüte. Vielmehr war es wie ein Jogurt, den man öffnen wollte und dann aber feststellte, dass er schon abgelaufen war. Die Kassette war nutzlos und gleichzeitig schmerzhaft anzuhören.

Dass die Kassette wieder pausiert wurde, brachte mich dazu, die Augen zu öffnen. Tränen liefen mir über die Wangen.

»Warum wollte man mir nochmal die Stimme meines Vaters unter die Nase reiben?«, flüsterte ich. »Obwohl er sowieso zwei Jahre nach der WM gestorben ist?«

Die anderen beiden schwiegen bedrückt. Ich richtete meinen Blick auf Heiner.

»Warum hast du mir diese Kassette weggenommen? Warum hast du den Abschiedsbrief aus meinem Zimmer gestohlen, was ist mit dem Zettel, den du auch da liegen gehabt hast?«

Chris legte mir schützend einen Arm um die Schulter.

»Zu eurem Wohl«, murmelte Heiner. »Zu eurem Wohl.«

»Warum?«, wiederholte ich.

»Du hast doch mitbekommen, dass Sarah verhaftet worden ist, oder etwa nicht? Dachtest du nicht, dass es dann schlau wäre, irgendwelche Hinweise auf irgendwas aus eurem Haus zu entfernen?«

Ich nickte zögerlich und verstand, schüttelte dann aber den Kopf. »Und woher wusstest du davon? Was weißt du alles?«

Chris zog sein Handy hervor und zeigte Heiner das Foto von ihm, als er die Kassette hochhob.

Heiner legte seine sowieso schon faltige Stirn noch mehr in Falten.

»Woher habt ihr dieses Foto?«, fragte er bedrohlich. »Sagt mir, woher habt ihr dieses Foto?«

»Unwichtig, aber hier ist der Beweis, falls du noch einen fürs Reden brauchtest.« Chris fuchtelte mit seinem Handy herum. Heiner griff danach und riss es ihm aus der Hand.

»Wo ist dieses Foto her?«

»Aus einer Garage«, stieß ich aus. »Wir haben eine Garage mit Überwachungsbildschirmen darin gefunden, ist es nicht deine Garage?«

»Nein, es ist nicht meine Garage, verdammt!« Heiner tippte einmal auf das Handy. Seine Gesichtszüge entglitten ihm.

»Wo ist diese gewisse Natalie?«

»Bei der Garage.«

»Und w-wie«, stotterte Heiner und gab Chris sein Handy zurück, »wie weiß sie von Hypocrita

»Hypocrita?«, wiederholte ich. »Weißt du, was es bedeutet?«

»Wenn jemand weiß, was es bedeutet, kann es kein Zufall sein. Es wissen nur Eingeweihte. War Natalie allein dort?« Heiners Panik war nicht gespielt, das spürte ich. Und sie färbte auf mich ab.

»Ali und Finn«, antwortete ich. Heiner schloss die Augen und sagte sichtlich um Fassung bemüht: »Sie sind in Gefahr und wir müssen ihnen helfen.«

»Wie, was?«, rief Chris aus und sprang auf.

»Ruft eure Freunde an, bitte.« Heiners Stimme duldete keinen Widerspruch, weshalb Chris augenblicklich Alis Nummer wählte. Er stellte auf laut und wartete. Einzig das regelmäßige Wählen durchbrach die Stille.

»Hallo?«, fragte jemand.

»Ali, alles gut bei dir, Kumpel?«

»Ich bin nicht Ali und das solltest du wissen.« Finn, es war Finns Stimme.

»Wo ist Ali?« Chris' Stimme klang besorgt und Finn lachte auf.

»Ali ist direkt bei mir. Ali, sag was.«

Es rauschte, dann: »Chris! Scheiße Mann, es geht alles um- ahhhh.« Ali stöhnte schmerzvoll auf.

»Es geht dir hervorragend, oder?«, fragte Finn zuckersüß und Ali presste hervor: »Mir geht es gut. Natalie und Xuan auch.« Wieder stöhnte Ali schmerzvoll auf.

»Es ist anders als ihr denkt!«, rief plötzlich Natalie in das Telefon. »Macht nicht-«

Die Verbindung wurde getrennt. Fassungslos starrten Chris und ich auf den Bildschirm.

»Scheiße, fuck«, entfuhr es Chris. »Onkel, was weißt du? Sag uns doch bitte, was Hypocrita ist, vielleicht können wir ihnen dann helfen.«

»Hypocrita phanoptoides Forschung ist die Agentur bei der ich arbeite. Besser bekannt unter der Abkürzung HPF - die Einrichtung, die das Krebsheilmittel finden will. Und euer lieber Freund Finn arbeitet da auch.«

»Natürlich!«, stieß ich aus und zog den kleinen Schnipsel heraus.

»Hör auf zu suchen. Du willst nicht wirklich wissen, wer deinen Vater umgebracht hat«

»Das ist Finns Schrift.« Ich holte das Papier heraus, auf dem Finn den Plan, in die Garage zu gehen, aufgeschrieben hatte. Die Schriften stimmten überein.

»Verdammte Scheiße, warum ist mir das nicht schon früher aufgefallen?«

»Du arbeitest doch auch für Hypocrita«, wendete Chris ein und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Onkel. »Wer sagt, dass wir dir mehr vertrauen können als Finn?«

»Ich arbeite bei denen, nicht für sie. Ich hab mich schon lange von ihren Plänen abgewandt, aber ich weiß, wozu Hypocrita im Stande ist, weshalb wir keine Zeit zu verlieren haben!«

Heiner rauschte aus dem Zimmer. Chris und ich wechselten kurz einen besorgten Blick, ehe wir ihm folgten.

»Ihr bleibt hier, ist das klar?«, rief Heiner uns in strengem Tonfall zu, als er sah, dass wir ihm die Treppen nach unten nachjagten. »Ich kann nichts riskieren.«

»Ach, und wir sollen dir jetzt einfach vertrauen? Nein, ich komme mit.« Chris verschränke die Arme vor der Brust und ich tat es ihm gleich.

»Die Pläne ...«, murmelte Heiner. »Nein, ihr könnt nicht mitkommen.«

»Ich werde mitkommen«, presste Chris entschlossen hervor.

»Das geht nicht«, Heiner schüttelte den Kopf.

»Ach und warum nicht?«

»Habt ihr mir nicht zugehört? Hypocrita ist gefährlich, wir sollten nicht riskieren, dass ihr auch noch in deren Fänge gelangt. Ihr bleibt hier, in Sicherheit und ich werde eure Freunde retten.« Heiner runzelte die Stirn und murmelte dann: »Und mich damit vermutlich meinen Job verlieren. Bianca, ich mach das für dich, okay?«

Heiner wuschelte mir durch die Haare, was ich mit einem widerwilligem Lächeln quittierte.

»Bleibt hier, bitte, macht nichts Dummes, ja?«

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