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[40] Sternanis

Außerhalb der Stadt brennt die Sonne auf die Menschen hinab. Doch anstelle des üblichen Kinderlachens hört man krächzendes Husten. Eine Krankheit ist ausgebrochen und breitet sich unaufhaltsam aus. Zuerst ist ein Kratzen im Hals, dann ein Husten und am Ende ist der Körper so schwach, dass er seine Funktionen unterbricht. Das Atmen wird flacher und die Durchblutung geringer.  Doch der Schmerz wird nicht gehemmt. Der Schmerz bleibt dem Erkrankten als stetiger Begleiter bis zum Tod.

Glücklicherweise hat jedoch eine junge Frau in der Stadt die Lösung gefunden. Als junge Ärztin und Tochter eines erfahrenen Arztes erkennt sie das seltene Gewächs, das ihr auf der Straße zu Füßen gefallen ist. Und durch ihre unermüdliche Neugier kennt sie auch schnell den Hintergrund der Medizin.
Sternanis. Dieses Jahr gibt es selbst in der Hauptstadt, welche sonst an Reichtum und Reserve überfüllt ist, kaum Sternanis zu finden. Ahro wundert sich. Die Medizin ist durch das klägliche Angebot teuer geworden, dennoch fährt eine ganze Wagenladung von Sternanis an ihr vorbei.

Auch Meister Wihwa ist über das Auftauchen des Sternanis verwundert. Das Auftauchen ist wunderlich, doch für den Lehrmeister ist der Grund weniger fremd. Meister Youngshil ist ihm schon immer suspekt gewesen und als bekannter Opponent der Königin ist es nicht wunderlich, wenn er sich heimlich einen Vorrat an Sternanis sichert und damit sogar Leben der Bevölkerung aufs Spiel setzt.
Meister Wihwa hingegen erzählt der jungen Ärztin Ahro von den jüngsten Ereignissen im Hwaranghaus. Ihr Bruder, Hwarang Sunwoo, wurde in der vergangenen Nacht von Assassinen angegriffen. Weiter kann er der jungen Frau nicht berichten, da sie entsetzt aus dem Raum zu ihrem Bruder läuft.

"Assassinen?", fürchtet sie, "Hat er denn nie seine Ruhe? Wehe, er ist verletzt."
Im Sprint malt sich die Frau die schlimmsten Sachen aus, die Sunwoo passiert sein mögen, doch auf das Bild, was sie sieht, ist sie nicht vorbereitet.
Prinzessin Sookmyung war schneller. Anscheinend sorgt auch sie sich um die Gesundheit des Hwarang und nach Ahro ist die Sorgfalt ihrer Sorge deutlich zu viel. Denn Sookmyung küsst Sunwoo. Enttäuscht und mit einem Stechen im Herzen verlässt Ahro stumm den Raum, auch wenn ihr Eintreten nicht einmal bemerkt wurde.

Ahro spürt den Schmerz der Liebe. Doch während sie das soeben Gesehene erst verarbeiten muss, hat die Königin ganz andere Pläne mit der jungen Frau. In der Zukunft, die die Königin für Ahro vorgesehen hat, wird es auch keine Liebe mehr geben - außer die Liebe für ihr Land und ihre Königin.

***

Am Abend treffen sich alle Hwarang wie gewohnt in der Kantine. Pi Jooki macht sehr gutes Essen. Doch wie in Ahros Herzen liegt auch in der Kantinenluft eine ungewöhnliche Spannung.
"Banryu sitzt da drüben", bemerkt Yeowool und sieht zu seinem Zimmergenossen in der anderen Hälfte des Raumes, "Sagt er uns durch die Blume, dass er wie früher ist?"
Auch Sooho blickt zu dem jungen Mann, aber kann sich den Grund seiner Verhaltensänderung nicht erklären.
"Nein", widerspricht Hansung, "Er sagt es geradeheraus."
Miyu blickt nun einmal kurz auf und sieht den Schwarzhaarigen an. Banryu verhält sich anders, ja, aber so etwas hätte sie auch am ehesten bei ihm erwartet. In ihrem Kopf geistern größere Probleme als ein genervter Banryu herum. Ob die Assassinen etwas damit zu tun haben?

Sooho allerdings stört die Abwesenheit seines Freundes mehr. Schnellen Schrittes steht er auf und überwindet den Abstand.
"Wo warst du letzte Nacht?", konfrontiert er Banryu direkt.
Dieser blickt ihn allerdings kaum an, als er antwortet: "Das geht dich nichts an."
"Sunwoo wurde fast von Assassinen getötet!", meint Sooho entsetzt, "Und du warst nirgendwo zu finden. Was ein Zufall?"
Banryu spannt sich leicht an, aber er behält die Maske der Gleichgültigkeit auf: "Mir ist egal, was du glaubst. Und jetzt geh! Dein Anblick verdirbt mir den Appetit."
Sooho schlägt seine Hände auf den Tisch, dass Banryu seinen Löffel sinken lassen muss.
"Läufst du wieder weg?", spuckt er ihm fast entgegen, "Um der Böse zu sein?"
Früher hat Sooho es geliebt, sich mit Banryu zu streiten, doch nun schätzt er ihn als einen Freund und seine kalte Haltung stört ihn sogar noch mehr als die Abwesenheit an ihrem Tisch.
"Ich warne dich", droht Banryu, "Wir sind keine Freunde."
Keine Freunde, denkt sich Sooho. Für ihn hat sich das eigentlich in der Zeit in Hwarang verändert.
Verletzt spricht er die letzten Worte zu Banryu, um danach zu ihrem Tisch zurück zu gehen: "Wehe, du hast was damit zu tun. Wenn doch, bist du ein Bastard, und ich töte dich."

Als Sunwoo in den Saal tritt, wird es stiller. Ein Hwarang bietet ihm sogar ein Tablett voll Essen an. Dankbar nickt Sunwoo ihm zu und setzt sich zu seinen Freunden. Doch auch von seinen Zimmerkollegen wird er angestarrt.
"Es war Youngshil", wirft Miyu ein, ohne ihr Essen sonderlich zu unterbrechen.
"Was?", fragt Yeowool verwirrt nach.
"Die Assassinen", erklärt die Japanerin, "Sie wurden von Youngshil geschickt."
Dass sie damit den Verdacht, das Banryu etwas damit zu tun hatte, bestärkt und Soohos Laune noch tiefer sinkt, bemerkt sie nicht.

Doch selbst mit der Neuigkeit werden die Augen auf Sunwoo nicht weniger.
"Was ist?", fragt er endlich, als es ihm zu viel wird.
"Seit dem Angriff gestern glauben alle, dass du jetzt der König bist", erklärt Hansung und wird sofort von Yeowool geschlagen.
"Vergiss es", wirft dieser sofort ein und wirft seinem besten Freund einen warnenden Blick zu.

"Geht es Euch gut, Eure...", beginnt Sooho und hustet peinlich berührt, "Geht es Euch gut?"
Sunwoo blickt ihn aber nur skeptisch an: "Du weißt, dass das albern ist."
Sooho zuckt verkrampft mit den Schultern. Es ist definitiv peinlich, seinen Freund mit dem er schon so viel erlebt hat, plötzlich als König zu sehen, doch sogar die Königin hat ihn indirekt als König genannt. Und Sooho ist der Königin und ihrer Familie treu ergeben. Da wird er nicht unhöflich sein wollen.

Hansung gibt in der Stille des Gesprächs ein Teil von seinem Essen an Sunwoo ab.
"Iss das", fordert er, "Es schmeckt gut."
"Wo wir gerade dabei sind", meint Yeowool, der das Gespräch und Hansungs Geste vollkommen richtig interpretiert hat, "Bist du wirklich der König? Uns kannst du es sagen."
Sofort steht Sunwoo wieder auf: "Ich habe keinen Appetit."
Während der Hwarang durch die Tür nach draußen schreitet, tritt Sooho gegen Yeowools Bein. So haben sie sich das Gespräch nicht vorgestellt.

***

Sunwoo hält nicht viel vom König. Schon zu Beginn seiner Zeit in der Hauptstadt hat er ihn gehasst. Sein Freund ist wegen ihm gestorben.
Und als er in Jidwi einen neuen Freund gefunden hat, der den Schmerz der Wunde in seinem Herzen langsam lindert, erfährt er seine wahre Geschichte. Jidwi hat es nie gesagt, aber Gaesae spürt die Wahrheit. Am Anfang war er blind dafür, denn er wollte es nicht wahr haben. Doch immer deutlicher für ihn zeichnet sich Jidwi als König Jinheung ab.

Er schätzt Jidwi, aber nicht Jinheung. Jidwi ist ein erfahrener Krieger, aber seine Kompetenz als König lässt zu wünschen übrig. Was hat er in Baekje gemacht? Was macht er in Silla? Kann er die Menschen beschützen?
Seitdem Sunwoo einen Besuch des Meister Hwikyung empfangen hat, reizt ihn die Frage um den König immer mehr. Ist es so schwer, ein König zu sein?

Innerlich kocht Sunwoo. So viel Schmerz musste er wegen des Königs ertragen. So viel Schmerz spürt er, als sein Freund ihn durch seine Existenz betrügt.
Die erste Faust, die Sunwoo in das Gesicht des Königs schlägt, trägt diesen gesamten Schmerz. Doch auch Jinheung schlägt zurück. Er ist ein König, aber nicht frei in seinen Entscheidungen.
Welcher König ist er?

"Sunwoo", unterbricht Yeowool die Auseinandersetzung, "Meister Wihwa ruft dich."
Der Angesprochene richtet seine Robe und blickt einmal kurz zu seinem Widersacher. Yeowools Augen folgen seinem Blick.
"Jidwi, dich auch", ergänzt der Hwarang.
Nun sehen beide Männer den Schönling an.
"Fragt nicht wieso. Ich weiß es nicht."

Sowohl Sunwoo als auch Jinheung beißen die Zähne aufeinander, als sie gemeinsam vor ihrem Lehrmeister stehen und sein Anliegen erfahren. Sie beide wissen, warum nur diese beiden Hwarang in das Problem eingeweiht werden. Ahros Fund und die drängende Nachfrage aus dem Dorf lassen sich leicht kombinieren, wäre es kein Fund aus Meister Youngshils heimlichen Bedarf.
Nun heißt es, eine kluge Entscheidung zu treffen. Eine kluge Entscheidung, die ein König treffen würde.

"Wie bitte?", ruft Sooho, als er von seinen Freunden davon erfährt.
Auch Yeowool ist erstaunt, aber bekundet sein Erstaunen ruhiger.
"Hilfst du uns oder nicht?", fragt Jidwi augenblicklich. Diese Aufgabe sollte ein Kräftemessen zwischen ihm und Sunwoo sein, aber nur gemeinsam können sie den erwünschten Ausgang erreichen. Und wenn sie schon zusammenarbeiten müssen, ist die Unterstützung von Freunden hilfreich.
"Ich weiß nicht", antwortet Yeowool zögerlich auf die Frage. Er weiß, welche Grenzen die beiden Hwarang überschreiten wollen.

"Ich muss es tun, aber du bist nicht dazu verpflichtet", meint Sunwoo, "Ich übernehme keine Verantwortung, also überlege es dir gut."
Sooho nickt: "Ich mache es."
Erst blickt er zu Jidwi und dann zu Sunwoo, bevor er fortfährt: "Weil ich es für richtig halte. Sonst kann ich nicht schlafen."
Eine Antwort erwartend nickt Jidwi nun zu Yeowool.
"Na gut", lässt dieser sich überreden, "Auch wenn Meister Youngshil mein Vater sein könnte."
Die jungen Männer lachen kurz.
"Du hast zu viele Väter in der Hauptstadt."

Leicht nervös wendet sich Jidwi an die dritte Person, die bisher stumm ihren Vorschlag gehört hat.
"Miyu?", hakt er nach. Ihr Schweigen ist fast noch schlimmer als eine Absage.
Doch die junge Frau grinst. Ein kleines Funkeln huscht über ihre Iriden.
"Wann wollt ihr es machen? Ich hoffe nicht schon bei der ersten Gelegenheit, wenn der Wachmann euch den Rücken zudreht. Das wird nämlich nicht funktionieren."
Mit einem vielsagenden Blick sieht sie einmal jeden der jungen Männer an.
"Ich bin die Einzige von uns, die schon öfter unbemerkt in sein Haus geschlichen ist. Wenn ich euch so ansehe, braucht ihr mich."
Sooho staunt: "Was hast du bei Meister Youngshil...?"

Doch wird er von einem Kommentar von Yeowool unterbrochen: "Was ist mit Banryu?"
Augenblicklich wird es still.
"Nicht Banryu", spricht Sooho ihre Gedanken aus.
"Natürlich nicht", überlegt Yeowool, "Wir rauben das Lager von Meister Youngshil aus. Er würde uns verraten." Das denken sich auch die anderen Hwarang.
Aber Sooho schüttelt den Kopf: "Das ist es nicht. Es könnte ihn verletzen. Das wollen wir nicht. Er darf es nicht erfahren."

Stumm vereinbaren die fünf Hwarang den Plan, doch wissen sie nicht, dass der Anfang ihres Gesprächs von niemand geringerem als Banryu belauscht wurde.

***

Laut hämmert es an Meister Youngshils Tor.
"Öffnet das Tor!", ruft Lehrmeister Wihwa und lacht, "Öffnet das Tor!"
Als die Wachen ihm Folge leisten, taumelt der Mann auf das Grundstück. Innerlich verflucht er seine jungen Schüler, aber er grinst die Wache an.
"Meister Youngshil", befiehlt Wihwa und zeigt mit der Weinflasche in der Hand auf den Wachmann, "Sag ihm, der Lehrmeister von Hwarang ist hier, um den dreißig Jahre alten Wein zu trinken." Er hickst kurz.
"Sag ihm das."

Stumm lauscht Miyu dem Gebrüll, während Lehrmeister Wihwa in den Hof geführt wird. Sie zieht sich ihren Mundschutz übers Gesicht und nickt den anderen zu.
Geschwind springen sie über einen niedrigen Teil der Mauer und verstecken sich hinter Büschen. Das Gezeter Wihwas wird ein wenig lauter und Miyu greift an ihre Seite und umfasst den Schwertknauf, doch schnell wird der Mann leiser, als er sich mit den Wachen wieder entfernt.
Erneut nickt Miyu den anderen zu und gemeinsam huschen sie durch die Schatten zum Eingang eines Lagerhäuschens.

"Schneller", zischt Sunwoo ihr zu, als sie sich mit einer kleinen Nadel am Vorhängeschloss zu schaffen macht.
"Lass mich", meckert Miyu, "Ich bin doch auch nicht Gott und brauche eben ein paar Sekunden!"
Das Schloss knackt, als eine weitere Stimme über das Grundstück schallt. Kurz bleiben die vermummten Hwarang angestarrt stehen.

"Vater!", hören sie Banryu rufen, "Wo ist mein Vater? Ich muss mit meinem Vater sprechen!"
Sooho schließt von hinten zu ihnen auf und zischt: "Was hat er hier zu suchen?"
Gemeinsam lauschen sie der Auseinandersetzung, die ihr Freund mit den Wachen hat.
"Er ist betrunken", erkennt Yeowool.
Miyu nickt: "Und vor allem ist er auf unserer Seite. Kommt!"

Die Japanerin stößt die Tür des Lagers auf und steht mit ihrer Waffe bereit. Doch schnell lässt sie diese wieder sinken. Niemand ist zu sehen.
Gemeinsam verschwinden sie in dem kleinen Häuschen, das vollbeladen mit verschiedengroßen Kisten und Truhen ist. Erstaunt zieht sich Yeowool den Mundschutz ab. Sunwoo öffnet eine der roten Kisten und greift in das randvolle Sternanis. Raschelnd fällt das Heilmittel aus seinen Händen zurück in die Truhe.
"Ich habe viele verrückte Dinge erlebt", meint Yeowool, "aber das übertrifft alles. Er hat mehrere dieser Schuppen."

Auch Miyu öffnet eine Kiste in ihrer Nähe und erblickt goldene Münzen. Sie spürt den Blick, den Jidwi über ihre Schulter auf das Geld wirft.
"Er hat mehr Gold und Medizin als die Königsfamilie", erkennt der König. Und er ist der höchste Beamte von Silla.
Für einen Augenblick treffen der Blick von Miyu und Jinheung aufeinander. Der König kann ihren eindringlichen Blick nicht lesen, aber er spürt ihre Anspannung. Beruhigend legt er seine Hand über das Gold auf ihre.
Miyu erschaudert durch den Kontrast des kalten Geldes und der Wärme Jinheungs. Dankend drückt sie seine Hand und wendet sich an ihre Freunde.
"Beeilen wir uns. Wir haben nicht mehr als drei Minuten, bis die nächste Wache ihre Runde gedreht hat und das offene Schloss sieht."

Gemeinsam ziehen sie Leinenbeutel aus ihrem Gewand und suchen die Kisten mit Sternanis. Lange brauchen sie nicht, um ausreichend viele Kisten davon zu finden, um ihre Beutel voll zu bekommen.
"Ist das normal in diesem Land?", wundert sich Sunwoo leise. Sein Leben lang lebte er von der Hand in den Mund. Während in seinem Dorf sogar eine Erkältung gefürchtet wurde, verrottet in diesem Schuppen die Heilung von so vielen Krankheiten. Wie viele Leben durch dieses Lager gestorben sind? Wie viele hätten gerettet werden können?

"Nein", murmelt Jidwi, der Sunwoo genau gehört hat. Auch er zweifelt an der Gerechtigkeit, die in seinem eigenen Land herrscht. Es ist ein weiterer Punkt, den er als König ändern möchte. So vieles hat er seit seiner Rückkehr erlebt, das nicht zu seinen Vorstellungen von Silla passt. Doch kann er etwas dagegen ändern? Wird er ein gerechter König werden oder muss selbst er sich der übermächtigen Ungerechtigkeit beugen?
"Ist es nicht." Es ist nicht normal. Und es muss geändert werden.

"Schnell", spornt Sooho weiter an und eilig laufen sie mit ihrer Beute zurück zu der Mauer.
Miyu verschließt die Tür und anschließend das Schloss wieder, ehe sie zu ihren Freunden zurückkehrt.
Yeowool und Sooho sind schon über die Mauer gesprungen und nehmen die Beutel der anderen an.

"Sieh mal", kichert eine Männerstimme hinter ihnen belustigt.
Gleichzeitig drehen sich Sunwoo, Jidwi und Miyu um. Vor ihnen steht niemand anderes als der tückische Goldhändler Dogo und sein Begleiter.
"Ich bin so froh, dich zu sehen", grinst er und zieht ein Messer, "Hundevogel."
"Dogo", knurrt Sunwoo erbost.

"Das sind die Kerle von neulich", erkennt Jidwi und drückt Miyu hinter sich. Protestierend streift diese seine Hand zur Seite, bleibt aber hinter ihm.
"Die Wunde, die dein Pfeil mir zugefügt hat, tut bei schlechtem Wetter sehr weh", beschwert sich der vernarbte Mann und bleckt seine Zähne.
Sunwoo atmet wütend tief ein und tritt einen Schritt auf ihn zu, doch Jidwi hält ihn auf.
"Ich zuerst", bestimmt der König, "Ich habe mehr Grund, mich an ihnen zu rächen, nachdem was sie taten."

Miyu lehnt sich an die Mauer und beobachtet, wie Jinheung zuerst den Kumpanen und dann den Goldhändler zu Boden schlägt. Er hat nicht einmal nach seiner Waffe greifen müssen. Zufrieden zucken Miyus Mundwinkel unter der Maske nach oben. Kurz mustert sie den jungen Krieger und schwingt sich dann zu Yeowool und Sooho über die Mauer.
"Gehen wir", hört sie auch Sunwoo an Jidwi gerichtet sprechen.

***

Es ist ruhig im Hwaranghaus. Die jungen Männer schlafen seelenruhig. Auch das Zimmer mit den grauen Holzstäben ist still. Bloß ein Bett ist leer.
Miyu sitzt entspannt auf dem Dach und blickt in den klaren Himmel. Ein Teil in ihr wünscht sich zurück nach Japan. Auch wenn sie dort nicht sein darf und schlecht behandelt wird, ist es immer noch ihr Heimatland. Vieles hat sie in Silla gelernt. Sie weiß, dass Jinheung auf dem Thron Silla zu seinem besseren Land machen möchte. Er würde auch die Bauern und Kranken unterstützen. Er würde etwas ändern können. Wenn sie nach Japan zurückkehrt... Kann sie etwas in Japan ändern? Kann sie den jahrelangen Krieg zwischen Soga und Mononobe beenden? Miyu kann sich nicht ewig hinter ihrer Fassade als Samurai verstecken.

Ruhig atmet sie aus und blickt sich um. Das Hwaranghaus ist tatsächlich ruhig. Keine weiteren Assassine wurden geschickt.
Still schleicht Miyu über die Dächer und balanciert im Mondlicht über die Gebäude. Wirklich niemand ist zu sehen.
Ein Fisch springt im Teich und durchbricht mit dem leisen Platschen die Stille. Augenblicklich spannt sich die Samurai an. Eilig läuft sie ihren Weg zurück und landet wieder an der Stelle, an der sie zuvor gesessen und in die Sterne geblickt hat.

Nun ist ein kleines Pergament zwischen die Ziegel geklemmt. Schwach weht es in der leichten Brise. Stirnrunzelnd zieht Miyu es hervor und öffnet die Nachricht.
Die Nachricht des Baekje Königs hat uns erreicht, liest sie. Aufmerksam blickt sie über den Rand des Zettels hinweg zu der Mauer, die das Hwaranghaus umgibt. Ein normales Auge wird nichts als die wehenden Kronen der Bäume sehen. Aber Miyu erkennt die zwei dunklen Gestalten, die sofort hinter dem Dickicht verschwinden.

Entschlossen drückt sie das Pergament in ihrer Hand und erhebt sich. Mit der Nachricht in der einen und ihrem Schwert in der anderen Hand springt sie von dem Dach und läuft zielstrebig in die Richtung der fremden Gestalten. Es ist soweit.

Sie ist Samurai Miyu. Sie wird sich nicht unterkriegen lassen.
Und wenn es möglich ist, rettet sie sowohl Silla als auch Japan!

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