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[21] Aussprechen

"Wie können wir ihm vertrauen?", fragt Sooho die anderen Hwarang, nachdem Miyu das Zimmer verlassen hat, "Er ist eine... eine Frau!"
"Das ist sie", bestätigt Yeowool erstaunt und verdeckt sein halbes Gesicht hinter seinem Fächer. Minho ist kein Minho mehr, denkt er sich. Welche Geheimnisse schlafen noch unter diesem Dach?
Er blickt verstohlen zu den anderen jungen Männern, doch sowohl der König als auch der Bauer, die beide eine andere Identität angenommen haben, sind genauso erstaunt wie die anderen.

Minho, schießt es dem König durch den Kopf. Wer bist du?
Jinheung ist zweigespalten. Etwas in ihm ist beruhigt, dass Minho kein Mann ist, aber der andere Teil sieht es mit Argwohn. Weswegen schleicht sich eine Frau nach Hwarang? Was ist ihre wahre Motivation? Und warum wurde sie von zwei Kriegern attackiert?
Wie viel von Minho ist echt?

"Die Frau!", reißt Sooho plötzlich alle aus ihren Gedanken.
"Ich glaube, ich habe sie schon einmal gesehen", bemerkt er etwas ruhiger und zieht damit alle Aufmerksamkeit auf sich.
"Du meinst Minho, bevor er Minho wurde?", fragt Sunwoo. Er selbst ist gespannt auf ihr Geheimnis. Bis gerade hat er sich alleine unter den Hwarang gefühlt, aber scheinbar lebt noch jemand anderes ein fremdes Leben.
"Genau. Ich habe sie in Okta gesehen", erkennt nun Sooho die Bekanntheit Minhos, der er so lange auf die Schliche kommen wollte.
"Mir ist sie nicht aufgefallen", überlegt Yeowool laut und denkt an alle Frauen aus Okta zurück, aber das weibliche Geschlecht ist für ihn weniger interessant.
"Sie war auch nicht auffällig gekleidet", bemerkt Sooho in Gedanken und spielt den Abend vor seinem inneren Auge ab, "Aber es war ihre Wirkung, die auffällig war. Sie hat weder mich noch Banryu angehimmelt."
"Ein Wunder ist geschehen", ruft Banryu, "Eine Frau liebt Sooho nicht."
Angriffslustig täuscht dieser einen Schlag an.
"Aber abgesehen davon, dass sie dem Charme von diesem Idioten nicht verfällt", spricht Banryu zu den anderen, "Sie ist eine Mörderin und sie hat die ganze Zeit im gleichen Zimmer mit uns geschlafen."

Anstatt die Gefahr in seinen Worten zu sehen, erblasst Sooho.
"Sie hat mit uns in einem Zimmer geschlafen", wiederholt er Banryus Worte und bedeckt mit den Armen seinen Oberkörper. "Ich habe mich vor einer Frau ausgezogen."
"Jetzt verstehe ich auch, warum Minho am Anfang nicht mit uns duschen wollte", erkennt Yeowool, doch seine Worte machen das Gesicht des erschrockenen Sooho noch eine Spur weißer.

"Wer, glaubt ihr, ist sie wirklich?", fragt Sunwoo plötzlich.
"Sie ist eine Frau", zählt Sooho den ersten Fakt auf. "Vielleicht sollte ich sie auf ein Date fragen", überlegt er.
"Sie hat zwei Männer umgebracht", nennt Banryu den zweiten Fakt und wischt damit Soohos Idee aus seinem Kopf.
"Nur den einen. Der andere mit der Bauchwunde lebt noch", korrigiert Yeowool, "Aber das macht es nicht besser."
Überlegend wendet er sich an Jidwi, der in der Diskussion erstaunlich still ist.
"Was meinst du dazu? Oder kennst du die Frau etwa?"
Jidwi wendet seinen Blick von dem blutigen Boden nicht ab, aber antwortet: "Wir wissen nichts über sie. Ich kenne nicht einmal ihren echten Namen."

***

Miyu kehrt erst kurz vor dem Morgengrauen nach Hwarang zurück.
Ihre Kleidung und ihr Schwert sind blutbesudelt und mit ihrem linken Bein humpelt sie leicht wegen eines weiteren Schnittes in ihrer Haut.
Aber sie kehrt zurück.

Sie hat es geschafft. Der verwundete Samurai führte sie in den Wald zu dem Lager, das die errichtet haben. Dort sah er ein letztes Mal in den Himmel, bevor er neben seinem toten Verbündeten entschlief.
Dann stellte sie sich im Kampf gegen den Anführer der beiden Samurai. Sie musste nur die Nacht überleben, um das Ritual zu bestehen. Ihr Rücken schmerzt und die verschwitzte Kleidung klebt an der blutigen Wunde. Dennoch hat sie gekämpft. Unendlich lange Stunden hat sich die verwundete Kämpferin im Wald bewiesen.

Aber sie hat gesiegt. Von den Samurai sollte keine Gefahr mehr drohen. Den Überlebenden hat sie mit einer Botschaft zurück nach Japan geschickt.
Miyu wird jetzt nach ihren eigenen Regeln leben und wenn Tennō Soga no Iname damit nicht einverstanden ist, wird er mehr als drei Samurai schicken müssen.
Sie ist nun ein Hwarang. Und sie hat Freunde.

Ihre Mitbewohner sind noch wach, als sie still die Zimmertür öffnet und hineinschlüpft.
Stumm starren sie sich gegenseitig an, aber Miyu ist noch nicht bereit zu reden. Sie nimmt sich unter den Argusaugen der anderen frische Kleidung und verschwindet wieder in Richtung der Waschräume.

***

Zwei Tage sind vergangen.

Zwei Tage sind vergangen, in denen Miyu sich von ihren Mitbewohnern fernhält. Zwei Tage sind vergangen, in denen ihre Zimmergenossen erstaunlicherweise nichts sagten.
Ihre Fragen hat Miyu konsequent ignoriert und doch sickerte nichts zu Lehrmeister Wihwa oder den anderen Hwarang durch.
Ihre Zeit verbringt sie alleine am Fluss oder versteckt sich auf den Dächern der Gebäude. Trainieren kann sie nicht, da ihre Rückenwunde sonst belastet wird.
Das Essen mit den Hwarang lässt sie ausfallen und stibitzt dagegen in der Nacht die Reste aus der Küche. Tief in der Nacht kehrt sie zurück in ihr Bett, aber Miyu kann nicht schlafen.
Wie lange werden ihre Mitbewohner noch still bleiben? Sie kann ihnen aber nichts von ihrem wahren Leben verraten! Ist es eine Option, in der gleichen Nacht den König in Hwarang und die Königin im Palast zu töten und anschließend das Chaos verlassen und zurück nach Japan in ihr altes Leben kehren?
Doch Miyu erkennt die Absurdität dieser Idee. Ich kann nicht mehr zurückkehren, nicht nach meiner Nachricht. Aber länger kann sie die jetzige Situation nicht halten.
Wenn die Hwarang sie kennen, würden sie Miyu verraten? Würden sie sie hassen?

***

Jinheung ist schlaflos. Immerzu denkt er an die Frau, die Minho sein sollte.
In der Nacht hört er sie ins Zimmer schleichen, wenn er selbst gerade aus einem Albtraum erwachte. Aber er merkt, dass auch die Nächte der fremden Frau geplagt sind.
Mit Genugtuung hört er sie oft aus ihrem leichten Schlaf schrecken und sich unruhig im Bett wälzen. Geschieht ihr recht, wenn sie Hwarang - wenn sie ihn - hintergeht!
Aber in den Augenblicken fühlt sich der König anschließend schuldig. Er selbst kennt das Leid der schlaflosen Nächte und wünscht es keinem anderen, auch nicht der fremden Mörderin, die über ihm zu schlafen versucht. Was sie wohl in diese Lage gebracht hat?

Manchmal blickt Jinheung zu der Frau, wenn sie als Minho im Unterricht in seinem Blickfeld sitzt. Wer bist du? Manchmal wünscht sich der König in diesen Momenten Minho zurück.
Jeder seiner Versuche scheiterte, Minho nach dem Unterricht aufzuhalten, denn sie verschwindet immer wieder wie ein Zauberkünstler und erscheint dann erst wieder, wenn er sie nicht mehr ansprechen kann.

Wie in den Nächten davor ist Minho nicht im Schlafsaal, als die anderen Hwarang zu Bett gehen. Doch dieses Mal ist es anders. Anstatt zu schlafen, haben sie bestimmt, auf die Frau zu warten.
"Glaubt ihr, sie redet?", fragt Sooho still und blickt von seinem Bett zu den anderen.
"Sie will bestimmt nicht", schlussfolgert Yeowool aus den vergangenen Tagen.
"Aber wer ist sie?", fragt Sunwoo, "Was will sie hier?"
Die gleichen Fragen, die sie in der Nacht des Angriffes hatten, sind noch immer nicht beantwortet.

Als die Frau nach mehreren Stunden, in denen Yeowool und Sunwoo mit der Müdigkeit kämpften, das Zimmer betritt, erstarrt sie.
"Wir müssen reden", bestimmt Banryu und richtet sich von Soohos Bett auf.
"Das müssen wir", bestätigt auch sein Sitznachbar und guckt ernst hinter Banryus Rücken hervor.

Die Frau bleibt still.
"Dann sprecht", bestimmt sie, aber wagt keinen Schritt näher an die jungen Männer heran.
"Wer bist du?", fängt Sunwoo an, doch erhält keine Antwort.
"Du bist eine Frau und du hast in diesem Raum fast zwei Männer umgebracht", beginnt Yeowool zu erklären und geht zwischen den Betten auf und ab.
"Wir können nicht länger still sein, wenn wir nicht wissen, wer in der Nacht neben uns schläft", macht er weiter, "Wirst du uns auch töten wollen? Wir wissen es nicht! Also sag, warum lebst du hier als Kim Minho?"
Die junge Frau blickt zu Boden. Wirst du mich töten wollen?, fragt sich der König. Bist du deswegen hier? Hattest du deswegen diese... Wirkung auf mich?

"Wie heißt du wirklich, Minho?", durchbricht das Flüstern Jinheungs die Stille. Er sitzt auf seinem Bett, aber guckt selbst zu Boden. Er möchte Antworten, aber er fürchtet, dass er den Anblick der Frau nicht dabei ertragen kann.

"Ich heiße Miyu", flüstert die Frau ebenso still zurück.
Mit einem Seufzen überwindet sie den Abstand und setzt sich vor den Betten auf den Holzboden auf die Stelle, an der ihr Nächte zuvor die Kleidung vom Leib geschnitten wurde. Ihre Arme schlingt sie um ihre angewinkelten Beine und blickt Jinheung an.
"Ich bin eine Samurai", ergänzt sie leise. Damit spannen sich alle an, doch die Frau vor ihnen sieht verloren aus.
"Was willst du hier?", fragt Sooho skeptisch.
Mit ihren Augen noch immer auf Jinheung antwortet sie: "Den König töten."
Damit schnellen seine Augen zu denen der Frau. Wenn du mich umbringen willst, fragt sich Jinheung, warum lebe ich noch? Er fasst sich an den Hals und berührt die Kratzer, von denen er dachte, er hat sie sich im Albtraum selbst zugefügt.
"Die Königin töten", führt die Frau fort, "Egal was, solange mein Auftrag damit erfüllt ist."
Ihr Blick durchbohrt den König, der diesen nur erwidert.
"Ich soll Silla erobern. Silla ist schwach, deswegen ist es ein Land, das man leicht für sich beanspruchen kann."

"Silla!", ruft Sooho aus und springt auf, aber wird von Banryu zurück auf das Bett gezogen.
Miyu interessiert es aber nicht.
"So denkt zumindest einer der Tennō aus Japan und ich bin ihm mit meinem Leben verpflichtet."
Die Stimme der Frau ist ruhig, aber die Hwarang hören ihr Leid. Jinheung erkennt den tiefsitzenden Schmerz in ihren Augen. Das wilde, schwarze Meer ihrer Iris ist ein Gemisch aus Schmerz, Tod und Wut.
"Was ist passiert?", fragt Yeowool neugierig. Miyu ist gefährlich, das erkennt er, aber gleichzeitig ist sie gebrochen.
"Mein Leben hängt an den Aufträgen. Erfülle ich sie nicht, sterbe ich."
Wenn du lebst, sterbe ich. Wenn ich lebe, stirbst du. Jinheung mag die Offenbarung nicht. Etwas an der Frau, etwas an Minho, hat ihn fasziniert. Werden es die unendlich schwarzen Augen sein, die mich in die Tiefe des Todes hinabziehen?

"Diese Männer sollten dich töten", erkennt Banryu und mit einem Nicken bestätigt die Frau es.
"Aber warum bist du in Hwarang? Niemand kennt den König und die Königin lebt im Palast."
Miyu lacht kurz auf und der König blickt erschrocken zu der Frau. Kennt sie mich? Weiß sie, wer ich bin?
"Hwarang ist voll von den Söhnen der Minister. Ein besseres Druckmittel gibt es nicht", antwortet sie, allerdings weichen ihre Augen nicht von denen Jinheungs.
"Ich habe gehört, dass Meister Youngshil der Königin nicht sonderlich wohlgesonnen ist", ergänzt sie und wendet das erste Mal ihren Blick von dem König ab und sieht zu Banryu.
Dieser allerdings sieht Miyu weiterhin skeptisch an.

"Du verbündest dich also mit Youngshil?"
Belustigt guckt Miyu zu Sunwoo, der ihr auch noch unentschlossen gegenüber steht.
"Ich verbünde mich mit niemanden", meint sie eisig. "Youngshil wäre bloß eine Schachfigur in meinem Spiel, aber das gehört zur Vergangenheit."
Miyu blickt wieder geradeaus zu Jinheung.
"Ich bin keine Samurai mehr und kämpfe auch nicht mehr für die Interessen Japans. Ich bin Minho."

***

Viel erzählt Miyu nicht mehr über ihr Leben, aber trotz der Skepsis mancher Hwarang versprechen sie, Miyu nicht zu verraten.
"Der beste Krieger Hwarangs ist eine Frau", meint Yeowool belustigt, doch bekommt eine entsetzte Erwiderung Soohos. Langsam lachen sie gemeinsam über Soohos Enttäuschung.
Miyu ist erleichtert. Sie werden sie nicht verraten und so langsam wechseln die Gespräche zurück zu der Leichtigkeit, als sie noch Minho war.
Sie weiß, dass nicht jeder in diesem Zimmer ihr vertraut, aber auch sie muss sich an die neue Situation gewöhnen. Sie hatte noch nie Freunde und sie hatte noch nie Geheimnisse mit Freunden bewahrt.

"Miyu", sagt Sooho überlegend und kosten ihren Frauennamen aus, "Als Minho hast du nicht viel Interesse bei den Gesprächen über die Damen dieser Stadt gezeigt, aber da du jetzt selbst eine Dame bist,..."
Seine Überlegung wird unterbrochen, als Miyus Schuh ihn unterwartet im Gesicht trifft.
"Wag es ja nicht", warnt sie, doch kann ein Lachen nicht unterdrücken.
In der Kaserne hat sie auch mit den anderen Männern gescherzt, aber die Stimmung in dem kleinen Zimmer in Hwarang ist anders. Ihr Lachen ist ausgelassen. Sie lachen miteinander, nicht übereinander. Nennt sich das Freundschaft?

Sooho wirft ihr den Schuh zurück.
"Willst du nicht mit mir gemeinsam nach Okta, wenn wir das nächste Mal Ausgang haben?", grinst er und bekommt kurz darauf erneut den Schuh ins Gesicht.
Nachdem er den Schock von Miyu verdaut hat und weiß, dass von ihr keine Gefahr droht, erkennt er in ihr einen erstaunlich guten Partner zum Herumalbern. Sie ist eine Frau, aber sie verhält sich so unweiblich! Außerdem gibt es tief in seinem Herzen schon eine starke und erwachsene Frau.

***

In dieser Nacht haben alle in diesem Zimmer nicht viel geschlafen, aber seitdem beflügelt Miyu eine ungeheure Leichtigkeit.
Sie fühlt sich in diesem Zimmer aufgehoben, auch wenn nicht jeder sie bedingungslos akzeptiert. Sie kennt die Geheimnisse von Banryu, Sunwoo und Jidwi und weiß daher, weshalb diese drei von ihrer Anwesenheit beunruhigt sind.

Fast hüpft Miyu die Wege entlang, als sie hinter einer Ecke mit der Ärztin zusammenstößt. Diese fällt bei dem Zusammenstoß nach hinten.
Hilfsbereit streckt Miyu der Frau eine Hand entgegen und zieht Ahro mit einem Ziehen im Rücken zurück auf die Beine. Vielleicht sollte sie ihren Rücken vernünftig behandeln lassen. Der Schnitt ist lang, aber dank der vielen Stoffe nicht besonders tief.
Hastig sammelt Ahro das verschüttete Silber zurück in ihren Beutel.
"Was willst du mit dem Geld?", fragt Miyu und beäugt den vollen Beutel.
"Freikaufen", antwortet Ahro knapp und läuft eilig weiter.
Verwirrt blickt Miyu der gehetzten Ärztin hinterher. Wessen Sklavin ist sie, dass sie sich freikaufen muss?

Auf ihrem Weg zur Bibliothek sieht sie Jidwi.
Mit weiten Augen bleibt sie stehen und starrt den Hwarang an. Dieser hat Miyu noch nicht bemerkt. Kurz bevor er sich in ihre Richtung dreht, kehrt Bewegung in Miyus Knochen. Auf dem Absatz kehrt sie zurück in die Richtung, aus der sie gekommen ist.
Seit dem Vorfall haben sie nicht mehr miteinander gesprochen und Miyu spürt die Angst des Königs. Sollte er auch, denkt sie sich, denn auch wenn sie nicht mehr hinter ihrem Auftrag steht, ist sie noch immer gefährlich. Aber etwas anderes steht zwischen dem König und der Samurai. Und dieses etwas versteht Miyu nicht.

Anstatt also in der Bibliothek zu lesen, widmet sie sich widerwillig dem Schwertkampf. Glücklicherweise trainieren neben Hansung auch Sooho und Yeowool mit ihr, die beide über ihre Rückenwunde Bescheid wissen und sie in dieser Hinsicht etwas schonen. Allerdings kann es auch an Soohos Unsicherheit liegen, gegen eine Frau zu kämpfen. Naiv, denkt sich Miyu. Es gibt kein schwaches Geschlecht. Er ist verletzend, aber sie ist tödlich.

***

Erneut wagt Meister Youngshil den Weg nach Hwarang. Sein Plan, Hwarang für sich nutzen zu können, hat noch immer Bestand.
Mit anderen Ministern im Gefolge wartet er ungeduldig vor dem Tor auf die Antwort Wihwas. Blasphemie, den obersten Meister warten zu lassen! Doch Meister Youngshil kann nichts dagegen tun. Er ist auf die Gunst des Lehrmeisters angewiesen, um Hwarang zu betreten.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der die Knochen der alten Männer angefangen haben zu schmerzen, kehrt der Bote mit einer Schriftrolle zurück.
"Lass uns in dreißig Jahren etwas trinken", lacht ihm die Antwort entgegen. Wihwa, knurrt Youngshil auf die bekannte Antwort. Du machst dir einen Witz daraus, mich abzuweisen, aber ich habe Geduld.

Sein weiterer Weg führt den obersten Meister zum Arzt der Hauptstadt. Er ist für den Tag noch nicht fertig, seine Fäden weiter zu spinnen.

***

Während Meister Youngshil dem Vater einen Besuch abstattet, wird die Tochter von ihrem vermeintlichen Bruder zum Ausgang begleitet.
Beim Abschied erfährt der junge Mann von dem Jahrestag seiner Mutter.

In Gedanken setzt er sich mit seinem Tablett zu den anderen Hwarang seines Zimmers.
Bloß nebenbei hört er Yeowool sagen: "Was ist das? Ist das ein Spross?"
Skeptisch guckt der Hwarang das Grün in seinem Essen an.
"Es schmeckt gut", verteidigt Hansung das Gemüse, "Schmeckt wie Zuhause."
Yeowools skeptischer Blick wandert von seinem Essen zu dem Hwarang ihm gegenüber.
"Warum bist du hier?"
"Es gefällt mir hier", erklärt Hansung, ohne sein Essen zu unterbrechen, "Eine Glückszahl sind wir, sieben."
Diese Worte machen Miyu glücklich. Sie ist willkommen, sie gehört zu Freunden.

"Ich sagte doch, du überlebst hier nicht", meint auf einmal Banryu, "Du hast schon einmal versagt. Unsere gemeinsame Zeit wird bald enden."
Sunwoo, an den diese Worte gerichtet sind, blickt nur kauend zu ihm.
"So stolz, bestanden zu haben?", neckt dafür Yeowool belustigt, "Hundevogels Antwort war am besten."
Gaesae, denkt sich Sunwoo. Das sollte ich sein, nicht Sunwoo.
Banryu schlägt seine Essstäbchen auf den Tisch und erhebt sich erbost.
"Alle sehen das so", erklärt Yeowool ruhig und sieht zu den anderen, "Oder nicht?"
Hansung nickt begeistert, während die andren stumm weiteressen.
"Deine Antwort macht aber depressiv", sagt Hansung und piekst Minho mit seinen Stäbchen in die Wange. Dieser schlägt das Holz aber bloß beiseite und isst weiter.

"Der Jahrestag eines Todes", wechselt Sunwoo unerwartet das Thema, "Ist er sehr wichtig?"
"Wessen Tod?", fragt Sooho, den der Themenwechsel mehr interessiert als Banryus Bestehen in der Prüfung.
"Von unserer Mutter", antwortet Sunwoo knapp.
"Du solltest nach Hause gehen", bestimmt Hansung und piekst den Hwarang neben sich spaßeshalber erneut in die Wange.

Nach Hause. Diesen Gedanken hat Miyu oft in letzter Zeit. Sie ist Japanerin. Eigentlich gehört sie nicht nach Hwarang.
Aber Zuhause erwartet sie bloß das alte Leben als mordende Samurai, wenn sie überhaupt am Leben gelassen wird. Wie viele sind schon durch ihre Klinge gestorben? Wie viele haben wegen ihr einen Todestag betrauern müssen?
"Ist es normal, den Tod eines Menschen zu bedauern?", fragt sie ihren Sitznachbarn.
Hansung nickt heftig: "Jeder Tod ist schlimm und tragisch. Ein Mensch ist gestorben, das ist doch schlimm."
"Auch, wenn man die Person nicht kennt?"
Wieder nickt Hansung. Miyu überlegt.
In ihrer Familie ist es üblich, nicht das Leben sondern den Nutzen eines Menschen zu sehen. Wenn es einen doch nicht interessiert, was der andere gegessen hat, warum sollte sein Tod dann einen betreffen? Es sind Fremde. Und die Tode innerhalb der Familie? Wenn sie einen Nutzen haben, bedauert man das Ableben eines Familienmitgliedes nicht.
Ist unsere Moral so falsch?

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