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-~7~- Vielleicht rettet das Universum meine Moria, wenn ich Ihre Emily rette

,,Es gibt Hürden, die nicht allein durch Krafteinsatz zu bewältigen sind. Doch wenn es etwas gibt, was dagegen ankommen kann, dann ist es die Macht der Gefühle."

~ Mavis
SoulTamer-Akiko

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Vex beobachtete Gray ganz genau. Alle siere Gesichtszüge. Die leicht gerunzelte Stirn, die angespannt nach unten gezogenen Augenbrauen, die aufeinandergepressten Lippen. Vex kannte seine_ Freund_ seit Jahren. Er wusste, wann sier versuchte, siere Gefühle zu unterdrücken und er wusste, dass es sier nicht leicht fiel, Emily jetzt zu verlassen. Sier wusste ja nicht einmal, ob sie sich je wiedersehen würden.

Dass die beiden um diese Uhrzeit hier sein durften, mitten in der Nacht, hatte Vex einer alten Schulfreundin zu verdanken, die als Krankenpflegerin im Krankenhaus arbeitete. Sie hatte es den beiden ermöglicht, dass sich Gray vor sierem Abflug noch von Emily verabschieden konnte, ganz abgesehen von den beiden Katzen, die Vex mitbringen durfte. Er war mitgekommen, um Gray seelischen Bestand zu leisten, aber ihn ließ der Gedanke nicht los, dass auch er Emily das letzte Mal sehen würde. Er hoffte dennoch, dass es nur ein schlechtes Gefühl war, dass sich nicht bewahrheiten würde, so wie es Vex von seinen Gefühlen gewohnt war.

Die beiden gingen schweigend, aber zielstrebig nebeneinander her. Ihr Ziel war Emilys Zimmer.
Gray blickte stur geradeaus, den leeren Flur entlang, aber Vex hatte den Eindruck, dass er zwar schaute, aber nicht sah.

Als die beiden um eine Ecke bogen, stieß Gray gegen eine Gestalt, die im Dunkeln vor dem Kaffeeautomaten stand und ebenso gedankenverloren ins Nichts gestarrt hatte. Verwirrt sah die Person zu den beiden Freunden hinab.
Vex erkannte im schwachen Licht des Automaten schnell den fast zwei Meter großen Mann, dessen Gesicht die ganze Nation kannte.

Reflexartig griff Vex nach Grays Arm, sier verärgert einen Schritt auf den Mann zugemacht hatte, und zog sier ein Stück zurück.
,,Gentilhomme", stieß er überrascht aus. ,,Verzeihen Sie bitte Gray, sier hat heute einen ganz furchtbaren Tag."
Bryan schwieg einige Sekunden, bevor er nickte.
,,Schon gut. Mir geht es ebenso", erklärte er dann. Er war ruhig und wirkte aufgelöst, ganz anders als ihn Vex in Erinnerung hatte. Er hatte ihn als motivierten, durchsetzungsfähigen und intelligenten jungen Mann kennengelernt, aber nun wirkte er abwesend und verzweifelt.

,,Darf ich fragen, was Sie hier machen?", wollte der Professor deswegen wissen.
,,Meine Tochter liegt in Zimmer 210... Sumprea Homra. Ihre Pulsadern haben heute Nacht angefangen, zu leuchten. Ich wollte mir nur einen Kaffee holen, aber ich stehe hier schon eine viertel Stunde und das in meinen Schlafsachen... Ich hatte keine Zeit, mir Schuhe anzuziehen... Meine Frau ist auch da..." Er machte eine kurze Pause und sah sich die beiden Freunde genauer an. ,,Ich weiß gar nicht, warum ich Ihnen das alles erzähle. Tut mir leid."
Vex schüttelte den Kopf. ,,Entschuldigen Sie sich nicht dafür. Wir sind aus einem ganz ähnlichen Grund hier. Das Krankenhaus scheint gottverlassen um diese Uhrzeit. Wenn Sie jemanden zum Reden brauchen, sind wir hier."

Bryan presste die Lippen aufeinander und nickte dankbar. Endlich nahm er den inzwischen nur noch lauwarmen Kaffee aus dem Automaten und setzte sich gegenüber auf einen der Wartestühle, die an der Wand standen.
Gray sagte noch immer nichts, aber Vex wusste, dass auch sier für kurze Zeit hierbleiben wollte, bevor sie zu Emily gehen würden. Ob sier es jedoch wollte, um den Moment des Abschieds noch weiter hinauszögern, oder um die schlafenden Katzen in der Transportbox weiterhin die Möglichkeit zum Ausruhen zu ermöglichen, war teilweise unklar.

,,Moria. So heißt sie. Vor drei Monaten hat sie erste Symptome gezeigt. Die Ärzte haben schnell reagiert, aber die Therapie hat nicht angeschlagen..." Bryan stützte seine Ellenbogen auf seine Knie und vergrub das Gesicht in den Händen. ,,Die Öffentlichkeit weiß nichts davon, deswegen konnten wir sie nicht im Krankenhaus lassen. Es war meine Entscheidung. Ich bin schuld daran, dass es jetzt zu spät für sie ist." Seine Stimme klang gedämpft.

,,Niemand ist schuld an einer Krankheit", erwiderte Gray leise und Bryan sah erstaunt zu sier hinauf. Es war der erste Satz, den Gray zu ihm gesagt hatte und in sierer Stimme lag verräterisch viel Verständnis, genau wie Schmerz. Denn sie war rau von den vielen schlaflosen Nächten und den vielen Tränen, und sie war sanft und einfühlsam von der merkwürdigen Erleichterung, nicht allein zu sein.
Keiner der beiden war allein.

,,Weswegen sind Sie hier?", wollte Bryan wissen. Er musterte Gray nun eindringlicher, besah jedes Detail sierer auffälligen Kleidung und sierer Frisur, als würde er Gray dadurch genau kennenlernen können. Natürlich war Gray das nicht unbemerkt geblieben und ein Unbehagen machte sich in sier breit, als einer der wichtigsten Männer des Staates sier so beobachtete.

,,Ich möchte mich von meiner Freundin verabschieden, bevor ich die Stadt verlasse", erklärte Gray. Sier starrte nach unten und malte ungleichmäßige, unsichtbare Muster mit dem Fuß auf den klinisch reinen Boden.

,,Darf ich fragen, was Sie arbeiten?", wollte Bryan wissen.
Gray hob den Blick wieder und erwiderte den intensiven Blick nun. ,,Woher wissen Sie, dass ich wegen der Arbeit weggehe?"
,,Kein Mensch, der einen gesunden Verstand besitzt, verlässt die Stadt aus einem anderen Grund, wenn eine geliebte Person im Sterben liegt", erwiderte Bryan und Gray nickte verstehend.

,,Ich arbeite für das Verteidigungsministerium. Aber nur als kleines Licht. Ich kümmere mich um die technischen Einrichtungen der Außenposten", erklärte Gray nun und Bryan neigte fragend den Kopf.
,,Wie zahlen Sie die Therapie?"

Gray brauchte eine Weile, um die Worte für die Antwort zu finden. Sier Herz zog sich bei dem Gedanken schmerzhaft zusammen.
,,Seit zwei Wochen gar nicht mehr. Mein Lohn reicht geradeso, dass Emily hier im Krankenhaus bleiben darf. Wir haben alle unsere Ersparnisse für die Medikamente ausgegeben..." Siere Stimme wurde zum Ende hin immer leiser, bis sier fast flüsterte.

Bryan senkte den Blick auf seine Hände und schaute dann an ihnen vorbei, zu der Transportbox in Vex' Händen. Er sah lange den schlafenden Katzen zu, wie ihre Köper sich gleichmäßig hoben und senkten, von ihrem ruhigen Atem. Und wie ihre Ohren zuckten, weil die von der Jagd träumten und keinen Gedanken an ihre Situation zu verschwenden schienen. Er konnte sich an die Katze seiner Eltern erinnern, mit der jede Fahrt zum Tierarzt ein Grauen gewesen war, weil sie ihre Transportbox abgründig gehasst hatte. Aber nicht diese Katzen. Sie schliefen ruhig und zusammengekuschelt, ohne das kleinste Zeichen von Unbehagen.

,,Ich sage Ihnen etwas", begann Bryan, denn ihm war eine Idee gekommen, ,,Wenn Sie, Professor Lúthien, morgen früh mit den beiden Katzen meine Tochter besuchen würden, übernehme ich die vollständigen Kosten für Emilys Therapie und wenn Sie, Gray, mich nach Ihrer Rückkehr kontaktieren, kümmere ich mich darum, dass Sie sofort bei mir anfangen können. Ich garantiere Ihnen eine faire Bezahlung und keine weiten Reisen mehr, die Sie von Ihrer Familie trennen."

,,Mit großem Vergnügen", erwiderte Vex lächelnd und sah zu Gray hinüber, sieren Gesichtsausdruck irgendwo zwischen Fassungslosigkeit und Glückseligkeit lag.
,,Gentilhomme, danke, danke, danke", wiederholte sier immer wieder und die sonst so stille und gefasste Person sah aus, als würde sie sierem hochgewachsenem Gegenüber fast um den Hals fallen.

,,Danken Sie mir nicht. Es ist das schlechte Gewissen, mein Egoismus und mein Aberglaube, den ich lieber verleumden würde, der mich auf diese Idee gebracht hat. Vielleicht rettet das Universum meine Moria, wenn ich Ihre Emily rette."
Mit diesen Worten erhob sich Bryan von seinem Stuhl und ging den dunklen Gang entlang, doch bevor er in der Tür verschwand, die sein Ziel gewesen war, drehte er sich noch einmal um. ,,Gute Nacht! Ich wünsche Ihnen eine gute Reise, Gray."

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