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-~3~- Für jede große Wahrheit darf man sich etwas wünschen

,,Die größte Unbescheidenheit ist der Anspruch auf Unsterblichkeit, die Zumutung an die Natur, diese dürftige Menschenkreatur selbst in den misslungenensten Exemplaren für die Ewigkeit aufzubewahren."

~Heinrich Leuthold

――――――⫷Moria⫸――――――

,,Mama!"

,,Mama!"

Die Rufe einer zarten Mädchenstimme schallten durch die großzügigen Flure des Gebäudes. Sie schienen ungehört, so lange musste man auf eine Reaktion warten.

,,Mama!"

Vorsichtig wurde die helle Tür aufgeschoben und eine schmale, braunhaarige Frau trat in das Kinderzimmer. Sie ging in der Größe des Raumes beinahe verloren, ihre Gesichtszüge waren müde von einem langen Arbeitstag und doch war sie den Rufen ihrer einzigen Tochter besorgt gefolgt.
,,Was ist denn los, Moria, Schatz? Geht es dir gut?", fragte sie sanft und ging auf das edel bestickte Himmelbett zu, in dem das Mädchen lag. Sie war so zierlich wie ihre Mutter, hatte die gleichen, sanften Gesichtszüge und doch unterschieden sie ihre langen, schwarzgrauen Haare von ihr. Ihre Haarfarbe hatte sie von ihrem Vater geerbt, genau wie ihre Klugheit.
,,Besser als heute Nachmittag, aber meine optische Einheit hat wieder eine Fehlfunktion", erklärte sie leise, woraufhin ihre Mutter seufzte. Moria sah ihr in die Augen, woraufhin das Problem recht deutlich wurde. Ihre linke Iris hatte eine sanfte Rotfärbung, die von jedem Menschen, der sie erblickte, eine besondere Vorsicht einforderte. Nicht, dass sie in den letzten Monaten viele Menschen zu Gesicht bekommen hätte.
Ihre Rechte Iris flackerte dagegen immer wieder blau und rot auf, die Farben mischten sich untereinander zu einem satten lila, bevor sie wieder grau erblassen und das Spiel von vorn begann.
,,Morgen bringe ich sie zu CyberTech, um sie reparieren zu lassen, aber ich schaue mal, was ich machen kann", erklärte ihre Mutter, Sarah. Sie setzte sich auf die Bettkante und streckte ihre Hand aus.

Es dauerte nur einige Sekunden, bis Moria die Kontaktlinsen herausgenommen hatte und ihre wahre Augenfarbe zum Vorschein kam: ein mattes grau, bei dessen Anblick das Herz ihrer Mutter immer wieder verkrampfte. Um ihre Augen befanden sich kleine Narben und ihre Pupillen blieben unverändert klein, trotz des dämmrigen Lichts im Zimmer. Die Krankheit hatte Moria schlimm zugerichtet, aber der Unfall vor einem halben Jahr hatte ihr das Augenlicht genommen. Das hatte alles nur noch unerträglicher werden lassen, da das Mädchen seinen liebsten Beschäftigungen nicht mehr ohne Hilfe nachgehen konnte.

Sarah senkte ihren Blick auf die Kontaktlinsen in ihrer Hand und zog mit der anderen ihr Handy aus ihrer Hosentasche. Sie öffnete die zugehörige App und suchte in den Einstellungen einige Minuten lang nach einer möglichen Lösung, während Moria geduldig wartete, allerdings vergeblich.
Sarah seufzte noch einmal. ,,Tut mir leid, aber diesmal kann ich nichts tun. Du solltest jetzt sowieso besser schlafen. Es ist spät und du hast morgen Schule."

Moria lehnte sich widerspruchslos in ihr Kissen zurück, ihre Mutter zog die Bettdecke noch etwas höher und lächelte sanft. ,,Wenn du morgen früh aufwachst, werden sie wieder repariert sein und du kannst wieder sehen."
,,Mama? Kannst du mir noch eine Geschichte erzählen?", fragte das Mädchen leise.
Sarah setzte sich noch ein Stück weiter auf das großzügige Bett und zog die Beine ein Stück an. ,,Thekla hat über dreißigtausend Gute-Nacht-Geschichten gespeichert. Wie wäre es, wenn wir sie fragen?"

Moria schüttelte den Kopf. ,,Nein... Kannst du mir die Geschichte erzählen, wie du Papa getroffen hast?"
Sarah schmunzelte und sah auf ihre Hände, die in ihrem Schoß lagen. Sie konnte den Anblick ihrer Tochter immer noch nur schwer ertragen. ,,Schon wieder? Ich habe sie dir doch jetzt bestimmt schon hundertmal erzählt. Das letzte Mal erst vorgestern."
,,Ja, aber sie ist so schön", himmelte Moria und richtete ihren leeren Blick in Richtung der Decke. ,,Wenn du sie erzählst, ist es so, als würde ich wieder sehen können."

Augenblicklich sammelten sich einige Tränen in Sarahs Augen und ihre Hände verkrampften sich. ,,Also gut", gab sie nach und lächelte wieder etwas. Moria schloss zufrieden die Augen.

,,Es war ein wunderschöner Sommertag. Es war warm, keine einzige Wolke an dem azurblauen Himmel und in der Innenstadt fand eine große Parade statt, zu deren Anlass tausende Menschen aus dem ganzen Land angereist waren. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Wir hatten uns im Rathaus seit Wochen darauf vorbereitet.
Da es der Geburtstag deines Großvaters war, verbrachten er, deine Großmutter und ich den ganzen Tag auf dem Fest... Aber wie du ja weißt, hört er niemals auf zu arbeiten, auch nicht an seinem Geburtstag, und deine Großmutter fühlte sich immer verpflichtet, ihm zur Seite zu stehen. Deswegen ging ich nach einigen Stunden meine eigenen Wege, um mich mit meinen Freunden zu treffen."
,,Und einer deiner Freunde hat Papa mitgebracht!", warf Moria erfreut ein. Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln und an ihren Augen bildeten sich kleine Lachfältchen. Das Lachen ließ sie wieder gesund aussehen. Sie Blässe schien nahezu verschwunden und sie sprühte vor Energie. Sarah dachte manchmal, dass ihre Tochter ihre Schicksalsschläge besser verkraftete als sie selbst.
,,Genau!"
,,Was ist dann passiert?", fragte Moria neugierig, als würde sie die Antwort noch nicht kennen.
,,Oh, dein Vater und ich haben sich gehasst. Hass auf den ersten Blick, könnte man sagen", erklärte Sarah und Moria kicherte leise. ,,Wir haben uns den ganzen Tag gestritten. Meine Freunde sind sogar nach Hause gegangen, weil sie unsere ständige Zänkerei nicht mehr ausgehalten haben."
Sarah hielt kurz inne und strich gedankenverloren über den Ring an ihrem rechten Ringfinger. Sie lächelte.
,,Am Ende des Tages hat er mir den Opalring an einem der Stände gekauft. Ich habe ihn für verrückt erklärt. Es hat sich wohl herausgestellt, dass wir beide verrückt waren."
Wieder kicherte Moria, diesmal lauter.
,,Das darf nur ich über uns sagen, hörst du?", sagte ihre Mutter grinsend. Ihr Lächeln verschwand schnell wieder, als sie bemerkte, dass ihre Tochter ihren drohend erhobenen Zeigefinger nicht sehen konnte. Sie ließ ihn wieder sinken.

,,Was ist passiert, nachdem ihr mich bekommen habt?", wollte Moria wissen.
,,Dein Vater hat deinem Großvater nachgeeifert, sobald er ihn kennengelernt hatte. Arbeiten ohne Ende. Aber er hat uns dabei nie vergessen. Er liebt dich und mich sehr."
,,Und... Du hast mir nie erzählt, wo er war, als ich meinen Unfall hatte..." Morias Stimme war leise. Ihre Mutter zögerte, aber sie würde ihrer Tochter niemals soetwas vorenthalten, wenn sie es wissen wollte.
,,Moria..." Sie atmete schwer aus. ,,Papa war arbeiten. Im Ausland. Er konnte nicht sofort zurückkehren, weil es sein Chef nicht erlaubt hatte. Ihn hat es schwer getroffen, als er von deinem Autounfall gehört hatte und hatte alles versucht, um bei uns sein zu können..." Sarah wischte sich mit dem Handrücken einige Tränen von ihrer Wange. ,,Er kam wieder, als du ins künstliche Koma versetzt worden warst. Er wäre fast umgekommen vor Sorge. Als die Ärzte dann noch gesagt hatten, dass deine Überlebenschancen gering waren, hätte er sie fast angefallen."
,,Nimmt Papa deswegen keine Aufträge mehr im Ausland an?", fragte Moria weiter.
,,Das ist richtig." Sarah lächelte sanft und strich liebevoll einige lose Strähnen aus dem Gesicht ihrer Tochter.
,,Danke Mami, dass du mir das erzählt hast", flüsterte Moria. Ihre Stimme war schwer vor Müdigkeit. ,,Für jede große Wahrheit darf man sich etwas wünschen."
,,Wo hast du denn das gelernt?", schmunzelte ihre Mutter.
,,Von Papa. Gute Nacht, Mami."
,,Gute Nacht, mein Schatz", flüsterte Sarah zurück.

Sie wünschte sich, dass sie ihre wundervolle Tochter irgendwie retten könnte, dass ein Wunder geschehen würde.

――――――――⫷⫸――――――――

Hey Leute :)

Romantik liegt mir ja überhaupt nicht, ich hoffe aber trotzdem dass euch dieses Kapitel und vor allem die Vorstellung von Moria gefallen hat.
Es ist lange her, dass ich ein zwölfjähriges Mädchen war ;)
Ich freue mich sehr, dass es das letzte Mal schon so super mit den Antworten geklappt hat!
Die Namen der KIs haben sich extrem schnell gefunden.
Trotzdem gibt es immer noch ein paar offene Fragen. Ihr findet sie im ,,Eure Wünsche"-Kapitel.
Die dringendsten sind momentan:

Wie soll die Krankheit heißen?
(Mehrere haben Sumprea Homra, was lateinisch etwas abgeändert Todesstunde heißt, als gut befunden. Wollen wir dabei bleiben? Mehr Vorschläge findet ihr im ,,Eure Wünsche"-Kapitel)
Kurzer Faktencheck:
Die Symptome sind blau leuchtende Arterien (im Endstadium), Müdigkeit, Ohnmacht, Trägheit und Fieber. Die Übertragungsart ist unbekannt und das Ansteckungsrisiko gering, unbehandelt verläuft sie tödlich und kann einige Wochen bis wenige Jahre andauern.

Wie soll Gray aussehen?
In meiner Vorstellung ist sier ja ein bunter Vogel, aber das überlasse ich euch :)

Wenn ihr die Fragen nicht beantwortet, überlasst ihr sie meiner Kreativität :D

PS: Das Buch gehört jetzt zu #Attention4Originals. Allein dieser Tag kann euren Originals helfen, mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Genaueres findet ihr im Buch von Just_a_Kyu!

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