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Rollen

Kapitel 18

Melody

Alles andere als elegant stürmte Melody aus dem Laden und wollte einfach nur eins: weg. Erst einmal einfach weg. Obwohl sie nicht vorgehabt hatte sich Elija gegenüber angreifbar zu machen, musste sie dennoch den Schock des Kusses und der gleich darauf gefolgten Ablehnung verkraften und dazu brauchte sie Abstand. Dringend. Mitten in der Nacht aus dem Noir zu stürzen hatte sie anfangs für eine gute Idee gehalten. Auch, die zwei Blocks bis zu ihrer Wohnung zu laufen um den Kopf freizubekommen, war durchaus geplant gewesen. Aber was sie dabei nicht bedacht hatte, waren diese High Heels und wie wenig sie dafür geeignet waren, mit den Fugen und Rissen des Fußgängerweges fertig zu werden.

Melody knickte zweimal fast um, noch bevor sie es aus dem Blickfeld dieses überfürsorglichen Türstehers geschafft hatte. Doch als sie endlich um die erste Ecke bog, gestand sie sich die Schwächen ihres Plans ein, blieb stehen und rieb sich den Knöchel, wobei sie sich an die Glasscheibe eines kleinen geschlossenen Ladens anlehnen musste, welche ihr ihr Spiegelbild präsentierte.

Oh. Wow. Sie sah furchtbar aus.

Von der sexy Fame fatale, die sie zu Beginn des Abends gewesen ist, war definitiv nicht mehr viel übrig. Das Kleid war etwas zerknittert, ihre Haare durch das tanzen etwas aufgewühlt und ihr Lippenstift verschmiert. Mist. Sie hatte glatt vergessen, dass er nicht kussecht gewesen war, obwohl sie sich auch sicher war, dass ein angeblich kussfester Stift, auf keinen Fall besser abgeschnitten hätte. Nicht bei Elija. Nicht bei der Art wie er sie geküsst hatte. Heftig, verschlingend, Leidenschaftlich.

Gott, alleine bei der Erinnerung, wie sich das angefühlt hatte, stöhnte Melody leise auf. Verflucht, es war mehr als toll gewesen. Fast wünschte sie sich, es wäre nicht so gut gewesen und hätte auch nicht so viel in ihr ausgelöst. Aber Melody hatte ja von Anfang an gewusst, dass der Mann einfach unwiderstehlich war. Sie würde glatt behaupten, dass das der beste Kuss ihres Lebens gewesen ist. Intensiv, leidenschaftlich und dominant. Gott, sie stand total drauf.

Scheinbar war es jetzt offiziell: Sie liebte dieses Spiel mit dem Machtgefälle, das konnte sie längst nicht mehr leugnen, auch wenn sie keine genaueren Erfahrungen damit hatte. Es war aufregend und spannend, dieser leichte Nachgeschmack von Falsch und Verdorben machte es nur noch heißer. Sie hätte nie geglaubt, dass sie zu dieser Art Frauen gehörte. Normalerweise war sie alles andere als zurückhaltend und unterwürfig, aber wie es aussah, stand sie zumindest im Schlafzimmer auf diesen Neandertaler-Männer-Typ. Kaum überraschend, wenn man betrachtete, wie sehr sie von Anfang an auf Elija gestanden hatte. Sie hatte sich früher nie zu diesen finsteren Kerlen hingezogen gefühlt. Ihre letzten Beziehungen waren immer und überall auf Augenhöhe gewesen, allerdings hatte sie sich beim Sex auch nie wirklich so lebendig gefühlt wie bei diesem einzigen Kuss mit Elija. Na ja, der Kuss und dem Spanking im Fahrstuhl. Elija weckte eine Seite in ihr, die sie nicht kannte und sie hoffte einfach nur, dass sie in ihm ähnliches auslöste, denn es war mehr als Sex. Sehr viel mehr, sie liebte ihn. Sie liebte ihn wirklich. So sehr, dass es schmerzte und sie für andere Männer ruiniert schien.

Dennoch hatte dieser unglaubliche Kuss in einer Katastrophe geendet! Sie hätte ihn für diesen Ausdruck im Gesicht eine scheuern sollen! Ja! So eine richtig schöne kräftige Ohrfeige hätten diesen Mann wieder zur Vernunft bringen können, bevor sie ihn fragen konnte, was zum Teufel sein beschissenes Problem war!

Ja. Das hätte sie tun sollen!

Mit dieser Gewissheit versuchte Melody mithilfe der Scheibe ihren verschmierten Lippenstift zu korrigieren, aber es machte alles nur schlimmer. Leise fluchend öffnete sie die kleine Handtasche, die sie bei sich trug, kramte ihren Handspiegel und den Lippenstift hervor und schaffte es so, ihr Make-up wieder in etwas Vorzeigbares zu verwandeln. Obwohl es wohl eh egal war. Gleich war sie zu Hause und dann würde sie ins Bett gehen und ....

Mist!

Als Melody weiter gehen wollte, blieb ihr Absatz in einer Fuge Hängen und sie stolperte fast. Aber nur fast. Ihr Schuh und ihr Knöchel blieben heil, dafür aber ließ sie ihren Spiegel fallen. Verflucht, klappte den heute gar nichts? Wütend zog sie ihren Absatz aus der Spalte beugte sich nach dem zusammenklappbaren Taschenspiegel und musste feststellen, dass das Glas darin gesprungen war und ... Och, kommt schon.

Ihr Lippenstift glitt ihr beim Auflesen des Spiegels aus den Fingern und rollte munter durch den Lichtkegel der Straßenlaterne. Na danke auch!

Sie unterdrückte einen kleinen Schrei der sie überkam, als sie erkannte, dass dieser Abend es wirklich darauf anlegte, einer der schlimmsten ihres Lebens zu werden. Beherrschte sich dann aber und klappte den Spiegel wieder zusammen. Der würde wohl nicht mehr zu retten sein, aber das bedeutete nicht, dass sie ihn einfach liegen lassen konnte. Nur die kleine Scherbe auf dem Asphalt, die berührte sie lieber nicht - bei ihrem Glück heute würde sie sich direkt schneiden. Dann erhob sie sich und schwankte etwas unbeholfen auf den Lippenstift zu, als neben ihr ein Wagen hielt.

Ein protziger Wagen, von einer teuren Marke, die sie innerlich als Penisverlängerung bezeichnete und den sie alles andere als beeindruckend empfand. Sie war schon immer wenig für Luxus zu haben gewesen, sie war bescheiden aufgewachsen und hatte gelernt das „mehr" nicht immer besser war. Ganz im Gegenteil. Der Motor ging aus und als die Fahrertür geöffnet wurde und ein Mann ausstieg, vergaß sie den Lippenstift glatt und gab einen genervten Laut von sich.

"Oh bitte verschonen Sie mich, Detektiv. Ich könnte noch auf die Idee kommen, dass ihre Abteilung doch noch eine Abreibung brauchen könnte", meinte sie und sah den Polizisten an, der anders als heute Morgen einen gut sitzenden Anzug trug. Mit lässigen Hemdaufschlägen, leicht gelöster Krawatte und gut gepflegten Schuhen. Wow, so hätte er ins Noir gehen sollen, dann hätte man ihm die Rolle des Kunden sogar abgenommen. Selbst sein Haar war weniger zerzaust und Melody verzog misstrauisch das Gesicht.

Wenn er sich gut kleiden konnte, dann ging er doch nicht mit einer so schlechten Tarnung ins Noir. Es sei denn, seine Rolle war nicht die eines Kunden gewesen, sondern die eines Undercover Polizisten. Mist, sie war wahrscheinlich doch auf ihn hereingefallen.

Er lächelte freundlich, aber das Glitzern in seinen Augen gefiel ihr ganz und gar nicht als er sie betrachtete, sich lässig an die Motorhaube seines Wagens lehnte und sie von Kopf bis Fuß musterte.

"Sie sehen hübsch aus Miss Barkley. Zu hübsch. Sie sollten so nicht alleine auf die Straße gehen, schon gar nicht zu dieser Uhrzeit. Da treiben sich böse Männer hier herum und so ein hübsches Ding wie Sie. Na ja, Sie können es sich denken", meinte er und gab ein Lächeln zum Besten, das überraschend charmant und definitiv attraktiver war, als es diesen Mann zustand. Sie mochte ihn nicht.

Sie verschränkte ihre Arme, nahm nochmal Notiz von dem Wagen, seinem Auftreten und dem Anzug und entschied sich, ihm doch zu demonstrieren, dass sie nicht auf den Kopf gefallen war. Von einem solchen Typen würde sie sich nicht weiter an der Nase herumführen lassen.

"Sind Sie überhaupt ein Polizist oder war die Marke Teil ihrer Verkleidung?", fragte Melody und sein Grinsen wirkte breiter. Doch er antwortete nicht direkt darauf.

"Wahrscheinlich können Sie aber alles tragen, oder? Alleine wie sie in diesem Oversize-Shirt ausgesehen haben, war alle Mühe wert gewesen. Hab ich meine Rolle gut gespielt?", fragte er und kam zu ihr auf den Bürgersteig, Melody blieb stehen. Der Kerl machte ihr sicherlich keine Angst! Doch das schien er auch nicht vorzuhaben, denn sein Lächeln wurde sogar noch eine Spur breiter und sein Blick mehr als gierig. Wahrscheinlich war er es gewöhnt mit seinem guten Aussehen einige Frauen zu betören, aber ihre Libido interessierte sich seit geraumer Zeit lediglich für Elija.

"Wer sind Sie?", fragte Melody und zog eine Augenbraue in einer Geste hoch, von der sie wusste, dass es eine Mischung aus Arroganz und leichter Überlegenheit vermittelte. Es war die Geste, mit der sie die Rechtfertigung von Kunden entgegennahm, wenn sie sich daneben benommen hatten. Schuljungen, die vor einer Lehrerin antraten. So sollten sie sich fühlen und meistens taten sie es. Auch, wenn sich nicht gerade wenige davon eher angetörnt als eingeschüchtert fühlten.

"Tylor Deloucci. Ich bin tatsächlich Polizist. Darf ich Sie auf einen Kaffee einladen?", fragte er und ließ es sich nicht nehmen, ihr einen kurzen Moment in den Ausschnitt zu glotzen.

"Weswegen? Wollen Sie mich verhören? Dann erwarte ich eine Vorladung oder eine Verhaftung und an allem anderen bin ich nicht interessiert."

"Ich denke schon, dass Sie das sind", erwiderte er selbstsicher und ganz ohne das sein Grinsen auch nur für eine Sekunde bröckelte.

"Ach ja? Und wie kommen Sie darauf?"

Er kam einen Schritt näher und beugte den Kopf so nahe zu ihr herunter, dass sie sich zusammen reißen musste, um nicht zurückzuweichen. Er drang in ihren persönlichen Bereich ein aber alles, was er tat, war sich mit seinen Lippen ihrem Ohr zu nähern und zu flüstern:

"Weil ich weiß, dass sich Drogen in dem Noir befinden und ich sonst mit einem Haftbefehl gegen Elija Markovic zurückkomme und wer weiß, was ich bei einer Durchsuchung im Noir noch alles finde. Waffen, Überwachungsbänder mit perversem Scheiß darauf, die eine oder andere Leiche? Glauben Sie, ich könnte genug finden, um ihren Boss hinter Gittern zu bringen? Ein Sex-Club Besitzer mit perversen Neigungen hat selten gute Chancen bei verklemmten Geschworenen. Also, sagen Sie mir Miss Barkley, wie sehr lieben Sie ihn wirklich und was würden Sie tun, um das alles zu verhindern?"

Verfickte, verdammte, mistige Scheiße! Dieser Kerl bluffte nicht, ganz und gar nicht, dafür war das Glitzern in seinen Augen viel zu siegesgewiss, als er sich wieder aufrichtete und sie ansah. Melodys Verstand drehte sich derweilen. Davids Verdacht mit diesem dämlichen Reinigungsservice. Sie würde einen Besen fressen, wenn das mit diesen angeblichen Drogen nicht etwas damit zu tun hatte.

Drogen im Noir! Das war unfassbar und etwas was Elija niemals zulassen würde - oder irgendwer anders! Aber, wenn man tatsächlich Drogen fände, wäre der Club ruiniert und Elija mit dazu. Was den Rest betraf? Sie war erst seit zwei Jahren im Club, was wusste sie schon, was für sprichwörtliche oder buchstäbliche Leichen Elija im Keller hatte? Aber sie wusste definitiv, dass es nicht gut war einen Polizisten herum buddeln zu lassen. Verfluchter Mist!

"Was wollen Sie von mir?", fragte Melody nun sehr viel wütender, aber auch erstaunlich rational. Taylor wusste, dass er sie in der Tasche hatte, denn er wusste das Melody Elija beschützen würde, dass sie das Noir beschützen würde und dass sie ihn liebte.

Er hatte Insiderinformationen, der Kerl ermittelte nicht erst seit gestern.

"Lassen Sie uns das bei einem Kaffee besprechen!", forderte er, packte ihren Arm und zog sie mit sich zum Wagen. Melody wehrte sich etwas gegen den festen Griff, aber eigentlich nur aus Empörung und Wut wegen dieser Erpressungsnummer, nicht weil sie nicht mitgehen würde. Sie wussten schließlich beide, dass sie gar keine andere Wahl hatte. Dennoch ließ sie sich nur sehr widerwillig auf den Beifahrersitz drücken, bevor er die Tür verriegelte und sie zuknallte.

Verdammte Scheiße, wo war sie da nur hereingetragen?  

Beta: Geany

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