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deprimiert

Kapitel 3

Heute

Melody

Der Kühlschrank knackte bedrohlich, als Melody weitere Eispackungen in das Eisfach quetschte und die Tür zufallen ließ. Der Rest ihres Einkaufes, der sich noch immer in der Papiertasche befand, war dabei kaum erwähnenswert. Süße Snacks, Cornflakes und eine ganze Menge Alkohol, die sie wohl in Rekordzeit leeren würde als wäre es nicht schon ohne das alles schwer genug die nächsten Wochen zu überstehen.

Mit zu viel Alkohol im Blut würde sie sich einmal mehr in das verliebte Schulmädchen verwandeln, zu dem sie sich die letzten zwei Jahre langsam entwickelt langsam. Und die unausweichliche Einsicht, dass es in diesen zwei Jahren keinen Sinn ergeben hatte auf einen Mann wie Elija zu warten, würde sie kurz danach überrollen und dazu verleiten unendlich viel Eis in sich hineinzustopfen, bis ihr schlecht wurde und sie sich übergab.

Zumindest war dies der Ablauf, den sie seit nun schon seit fast drei Wochen verfolgte. Drei Wochen, in denen sie kaum aus dem Bett gekommen war. Drei Wochen, in denen sie das Noir nicht betreten hatte. Drei Wochen ohne Stress und ohne Ärger und ohne einen Blick auf Elija erhaschen zu können, der ihren Puls in die Höhe trieb.

Manchmal hasste sie sich selbst für ihre Gefühle, den Stich den es ihr jedes Mal versetzte, wenn Elija an ihr vorbeisah, wenn er sie ignorierte. Aber auch das selig dumme Glücksgefühl, wenn er einschritt, weil einer der Gäste ihr gegenüber aufdringlich geworden war. Wenn er sie beschützte, fast schon eifersüchtig schien und sie dem Irrglauben erlag, dass es nicht mehr lange dauern würde bis er zu ihr kommen und ihr sagen würde, dass er sie liebte. Aber das war nie passiert und nun, nach all den Monaten des Wartens, wusste sie zum ersten Mal mit Gewissheit, dass es nie dazu kommen würde.

Es war alles umsonst gewesen. Elija hatte sie nie geliebt, sich nie mehr für sie interessiert als ein Boss für seine Mitarbeiterin und nun war er ihrer albernen Verliebtheit überdrüssig geworden und hatte dem ein Ende gesetzt. Melody sollte dankbar für die Kündigung sein, sie sollte das alles abschütteln und sich einen neuen Job suchen, aber es war schwer loszulassen. Diese unerwiderte Liebe zu einem unerreichbaren Mann hatte ihr die Illusion vermittelt, dass es mehr in Leben gab als Arbeit und Rechnungen, die sie zu begleichen hatte.

Nun, nach der Kündigung, weil sie einer anderen Frau zu mehr Glück verholfen hatte als ihr selbst je zuteil geworden war, besah sie sich die Sinnlosigkeit ihres Lebens. Ihre Wohnung war hübsch, kein Vergleich zu der Bruchbude, in der sie noch vor zwei Jahren gewohnt hatte und der Stapel an Rechnungen, die sie hatte begleichen müssen und sie einst verzweifeln ließen, war verschwunden. Keine Krankenhausschulden mehr, keine Wucherzinsen. Nur normale Rechnungen, die jeder hatte: Strom, Wasser, Kabelanschluss und ihre Kreditkarten. Sie hatte Ersparnisse und die Chance auf ein gutes Leben. Es war alles so gelaufen, wie sie es sich vorgestellt hatte als sie mit gerade einmal zehn Dollar in der Tasche im Noir aufgekreuzt war um einen Job als Tänzerin zu ergattern.

Es war sogar besser gelaufen als gedacht. Sie hatte nicht auf der Bühne gestanden und sich angaffen lassen. Bianca hatte sie, nachdem Elija sie als Tänzerin so unverfroren abgelehnt hatte, zu ihrer Nachfolgerin gemacht. Ihr gezeigt wie das Noir funktionierte und ihr gezeigt, wie man einen solchen Club am besten unter Kontrolle hatte. Es war heimlich geschehen, laut Vertrag stand ihr die Personalentscheidung im Management zu und Elija hatte es schweigend zur Kenntnis genommen, dass sie dennoch einen Job in seinem Laden bekommen hatte. Doch wie weit das ging, hatte er nie erfahren. Nun ja, jetzt wird er es wohl herausgefunden haben. Bianca, Melodys Mentorin, hatte sich immer mehr aus dem Geschäft zurückgezogen. Sie war Mitte Fünfzig und zu alt, um sich mit Lieferanten herumzuärgern, Bestellungen aufzugeben oder Streitereien zwischen den Mädchen zu schlichten.

Nachdem sie Melody angelernt und sich vergewissert hatte, dass sie es schaffte, hatte sie sich auf die Büroarbeit konzentriert und darauf beschränkt Melody nur noch mit Ratschlägen den Rücken zu stärken. Sie hatte es geliebt.

Melody zog einen sauberen Löffel aus einer Schublade, griff nach einem Becher Karamelleis und begann die Packung zu verschlingen, bevor eine Welle aus bedauern ihr die Tränen in die Augen treiben konnte. Sie hatten ihren Job geliebt. Die Raufereien mit den Fahrern und den Sicherheitsleuten, die Neckereien mit den Kunden und auch das Gezicke mit den anderen Frauen. Nie zuvor war sie so gut in einem Job gewesen und hatte bei dem, was sie tat, eine solche Erfüllung gefunden. Nun war es vorbei, Elija hatte sie persönlich gekündigt und langsam keimte in ihr der Verdacht auf, dass er nur auf einen Grund gewartet hatte es zu tun. Bei dem Gedanken, dass sie so naiv gewesen war zu glauben, sie würden irgendeine Art von Tänzchen umeinander aufführen, drehte sich ihr der Magen um.

Sie war so unfassbar verliebt in ihn, auch jetzt noch. Und er hatte nur darauf gewartet sie loszuwerden, so wie er jede Frau loswurde, die anfing zu viel in ihr Verhältnis mit ihm hineinzuinterpretieren. In den letzten zwei Jahren hatte Melody dutzende Frauen kommen und gehen sehen. Kunden, Angestellte, flüchtige Affären und Melody war der festen Überzeugung gewesen, dass er sie nicht so behandeln würde. Dass sie etwas Besonderes für ihn war.

Sie hatten nie eine Affäre miteinander gehabt, hatten kaum mehr als zwei dutzend Worte miteinander gewechselt und dennoch hatte sie an die große Romanze geglaubt. Weil er sie anders behandelte als seine Gespielinnen, dabei hatte er wohl einfach nicht mal genug Interesse an ihr gehabt, um sie auch nur einmal zu küssen. Und sie? Sie hatte es nicht verstanden, es fehlinterpretiert und sich Hoffnungen gemacht.

Die erste Träne rollte ihre Wange herab mitten in ihr Eis hinein und sie ließ sich auf die Couch fallen bevor sie begann in ihrer Trauer zu versinken. So gut wie die letzten zwei Jahre auch gewesen waren: Der Preis war nichts Geringeres als ihr gesamtes Selbstwertgefühl und ein ziemlich großes Stück von ihrem Herzen. Und trotz allem liebte sie ihn und sie hasste sich dafür.

So dumm, so kindisch, so naiv. Jede andere Frau hätte Melody dafür ausgelacht dermaßen blauäugig zu sein. Nun aber blieb ihr nicht weiter übrig, als sich selbst und die Scherben um sie herum wieder zusammenzusetzen und einfach weiterzugehen. Ihre Ersparnisse reichten für vielleicht zwei Monate, bis dahin brauchte sie eine neue Anstellung und sie würde sich wohl damit abfinden müssen, bei weitem nicht so gut zu verdienen, wie sie es im Noir getan hatte. Vielleicht würde sie wieder umziehen müssen, eine kleinere Wohnung in einer nur halb so guten Gegend war erschwinglicher, wenn sie es nicht schaffte sich an anderer Stelle einzuschränken. Sie hatte ihre Schulden bezahlt, aber sie brauchte dennoch Ersparnisse für eventuelle Notfälle. Besonders die Vorsorgeuntersuchungen und ihre Krankenkasse würde sie weiter bezahlen müssen. Ihre Mutter hatte Krebs gehabt und wenn Melody eines nicht wollte, dann in einem Krankenbett für Arme zu sterben, wenn sie es auch erwischen würde. Auf ihre Gesundheit legte Melody wert, auch wenn man das bei ihrer jetzigen Einkaufsliste nicht vermuten würde. Wenn sie darüber nachdachte, sollte sie auch wieder zu dem Tanzkurs gehen, welchen sie seit ihrer Kündigung gemieden hatte und den sie aus purer Freude wieder besuchte, seit sie das Geld dafür hatte. Ob sie sich das auch weiterhin würde leisten können? Sie sollte es ausnutzen, solange es noch ging und nicht hier herumsitzen und sich selbst bemitleiden.

Als sie sich fast schon brutal das Gesicht trockenrieb und das Eis demonstrativ von sich wegschob, nahm sie sich vor nicht mehr um einen Mistkerl zu heulen, der von Anfang an nie erreichbar gewesen war. Weder für sie noch für irgendeine andere Frau auf diesem Planeten. Elija war ein kalter, emotionsloser Stein und würde wahrscheinlich einsam und verlassen sterben, aber dieses Schicksal würde sie ganz sicher nicht teilen. Es war Zeit ihre zwei Jahre andauernde Durststrecke in Sachen Männer zu beenden. Am Anfang hatte sie keine Dates gehabt, weil der neue Job sie in Beschlag genommen hatte und sie mit der Suche einer neuen Wohnung und dem Abarbeiten ihrer Schulden zu tun hatte. Dann aber hatte sie keine Dates mehr gehabt, weil sie auf etwas gehofft hatte, was es nie auch nur im Ansatz gegeben hatte.

Es war an der Zeit Elija, das Noir und alles andere zu vergessen. Zurück in die Normalität zu kommen, wo man seinen Job hasste, sich von einem miserablen Date ins Nächste stürzte und sich auf der Suche nach dem bisschen Glück machte, was man ergattern konnte. Zurück in ein normales Leben, voller Verzicht und biederen Menschen, die sich bei dem Gedanken an einen Sexclub schon bekreuzigten. Melody seufzte, erhob sich aber dennoch um ins Bad zu gehen, sich das Gesicht zu waschen und sich im Spiegel zu betrachten.

Sie war erst vierundzwanzig, wirkte aber etwas älter, weil ihren Augen dieses Leuchten fehlte, das nur Leute verloren, die bereits die Grausamkeit des Lebens hatten kennenlernen müssen. Sie hatte ihre Mutter sterben sehen, hatte miterlebt wie das bisschen Collegegeld, das diese angespart hatte, für Medikamente und die Beerdigung draufgegangen war. Melody hatte die Enttäuschung in dem Blick ihrer Mutter miterlebt, als Melody ihr erklärte, dass sie nach der Highschool anfangen würde zu kellnern, damit sie über die Runden kam. Ihre Mutter hatte gewusst, dass ihre Tochter in die Armut rutschen würde, nie das erreichte, was sie sich für sie gewünscht hatte, aber Melody war deswegen weniger besorgt gewesen. Sie hatte es akzeptiert und ihrer Mutter beruhigt, indem sie von Krediten sprach und einem sparsamen Leben, um ihr College-Konto wieder aufzufüllen. Keines von beiden hatte letztendlich funktioniert. Die Krankenhausrechnungen haben sie erdrückt und bei der Frage nach einen Kredit mit so vielen Schulden, hatte die Bank sie nur ausgelacht und selbst wenn sie es irgendwie auf College geschafft hätte: Die Rechnungen wären nicht einfach verschwunden und sie hätte dennoch Vollzeit arbeiten gehen müssen, sonst hätten die Zinsen sie erdrückt.

Sie war bereits in jungen Jahren auf sich allein gestellt gewesen und war dabei schneller gereift als alle anderen um sie herum. Dennoch war sie hübsch. Von ihren roten Haaren, ihrer blassen Haut und ihrem zart geschnittenen Gesicht. Ihre Figur war weniger kurvenreich als sie es sich gewünscht hätte, aber dafür war sie schlank und dank des Tanzens gut in Form.

Als es an der Tür läutete, stöhnte sie laut auf und rollte bereits jetzt mit den Augen. Sie wusste genau, wer da vor der Tür stehen würde und machte sich bereits auf eine weitere Diskussion mit Bianca gefasst. Ohne sich darum zu kümmern wie unschön ihre Jogginghose und das ausgeleierte Shirt an ihrem Körper aussah, riss sie die Tür auf und setzte den bösen Blick auf, mit dem sie sich hinter der Bar immer den nötigen Respekt von den Männern eingeholt hatte.

Doch es war nicht Bianca, die ihr einmal mehr in den Ohren liegen würde, sie solle Elija in den Hintern treten und einfach zurückkommen. Sondern Luna, das Mädchen, dass dank Melody letztendlich ihr Glück mit gleich zwei Männern gefunden hatte.  

Beta: Geany

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