*53*Library
Die Nacht war mal mein Freund, in der Nacht habe ich mich am wohlsten gefühlt, jetzt fühle ich nichts. Ich liege hier und starre mit undefinierbarem Blick an die Decke.
Ich bin an einen Punkt gekommen, an dem es nicht mal mehr hilft Jungkook neben mir zu haben. Also schlage ich die Decke zur Seite und schleiche in die Bibliothek. Ich bin umzingelt von Geschichten, ich kann sagen wie jede ausgeht und doch weiß ich nicht wie meine eigene ausgeht.
Stumm ziehe ich mein Lieblingsbuch heraus. Es geht um ein Mädchen, sie ist eingesperrt in ihrer eigenen Welt und kann weder hinaus schauen noch ausbrechen. Ihre Welt wird zu einem Labyrinth ohne Ausgang.
Ich weiß nicht wieso ich dieses Buch so liebe, es ist durchzogen von Trauer und Verzweifelung. Und doch kann ich mich immer wieder mit ihr in diesem Labyrinth verlieren, mit ihr leiden und sterben.
Die Seiten fühlen sich rau und benutzt an, sie spiegeln wieder wie gerne ich es gelesen habe. Ich setzte mich damit ans Fenster und blättere durch die Seiten.
"Ich fühle mich verloren, verloren in meinem eigenen Leben...Nicht mehr fähig den Weg auszusuchen. Meine Sicht klärt sich nicht, bin ich für immer verloren? "
"Und jetzt stehe ich da, von der Dunkelheit und dem Nichts umhüllt und finde nicht mehr zu dem Mädchen zurück, das ich mal war bevor all die scheiße angefange hat. Ich kenne viele Auswege. Ich könnte doch einfach eine Kerze zünden und sehen was sich hinter dem Nichts und der Dunkelheit verbirgt, jedoch habe ich weder Kerze noch Streichhölzer."
Wie recht sie hat, ich werde zu ihr. Ich war in der Dunkelheit gefangen umgeben von dem Nichts und der Dunkelheit, dann kam Jungkook und hat mit den Streichhölzern eine Kerze angezündet. Ich wünschte ich ich könnte sie auch retten, ich wünschte ich hätte ihre Geschichte geschrieben, um ihr eine Kerze reichen zu können.
Ich wünschte sie hätte einen Jungkook.
"...Zeit in der ich eigentlich durchgehend gekämpft hatte. Ich hatte einen Kampf geführt. Einen Kampf den man doch eigentlich nicht verlieren könnte, da es ein Kampf gegen sich selbst ist und trotzdem verlor ich ihn. Und insgeheim wusste ich, dass ich immer noch kämpfte, gegen die Schatten meines kämpfenden Iches."
Eine Kerze reicht nicht um alles verschwinden zu lassen, manchmal beleuchtet sie nur die Dämonen, die in meinem Kopf bis jetzt unentdeckt blieben.
"Ich lasse mich fallen um Freiheit zu erlangen. Ich stürze in die tiefe des Labyrinthes um frei zu sein. Ich bin nach ganz oben geklettert, nach ganz oben auf eine der Mauern.
Und jetzt...bin ich Frei.
Mein Weg aus meinem Labyrinth."
Schluchzend drücke ich mir das Buch an die Brust, mein Herz schmerzt, ich spüre ihren Schmerz. Das Verlangen auf die Mauen, ihres eigenen Labyrinthes geklettert zu sein, nun alles sehen zu können und sich doch fallen zu lassen, da der Schmerz zu groß ist. Unüberwindbar.
Tränen tropfen auf den Umschlag, des Buches. Ich verlange nach Luft, doch ich kann nicht atmen, es fühlt sich an als würde ich bei vollem Bewusstsein ersticken. Der Schmerz breitet sich in meinen Lungen aus und in meinen Ohren hallt mein Japsen.
Plötzlich strömt Luft in meine Lunge als wäre nie zuvor etwas in die Richtung gewesen. Ich krümme mich zusammen. Ich kann nicht richtig atmen, nicht richtig denken. Nicht leben.
Tränen kühlen auf ihrem Weg aus dem Auge aus, danach laufen sie ihren Weg weiter, bis sie auf dem Boden aufkommen und Zerschellen. So wie das leben. Es kühlt ab, verliert an Gefühlen und stirbt.
Eine Schwere Last liegt auf meinem Herzen. Eine Last, dich ich nicht mehr los werde, ich dachte ich heile. Und das tue ich auch. Ich heile mit Jungkooks Hilfe, jedoch reißt an anderer Stelle eine neue Wunde auf.
Ich stelle das Buch zurück in den Schrank und betrachte es noch eine Weile. Es wurde zwar zurück gestellt, jedoch werde ich es nie vergessen. Das Buch daneben habe ich einige Monate später bekommen. "Statellite Love" steht in Weiß auf dem Sternen klaren Himmel Hintergrund.
Ein letztes Mal schaue ich aus der Fensterfront und lächle als ich die Sterne sehe. Sterne sind ein immer verweilender Bestandteil unserer Welt, wir können sie nur nicht sehen, alleine dieses Wissen zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen. Sterne sind immer da, sie können mich nicht verlassen.
Jungkook liegt unverändert im Bett, ich setzte mich neben ihn und streiche ihm die Haare aus dem Gesicht, er ist so wunderschön. Ich kann nicht fassen, das er mich liebt.
Schmerzhaft erinnert mich sie Scene an Japan, wie ich an seinem Bett saß, mit schmerz und Verleugnung in meinem Herz.
...Ich wünschte er hätte mich nicht aus dem Wasser gezogen....
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,,Babe, ist es auch wirklich okay, das ich mit Namjoon und Tae weg bin", fragt mich Jungkook zum dritten mal, als er den Frühstücks Tisch abräumt.
,,Ja, ich gehe eh gleich zum Tanzen, wirklich du musst dir keine Gedanken machen.", ich weiß das er Angst hat mich alleine zu lassen und das tut mir Leid. Ich ziehe ihn in eine Umarmung und küsse ihn. ,,Bis heute Abend.", er nickt mir zu und schnappt sich die Tasche, nach dem auch der Reis im Schrank verstaut ist.
Mit einem kleinen Lächeln schaue ich ihm nach, bis ich mich ins Schlafzimmer begebe. Ich bin Tod müde, gestern habe ich insgesamt vielleicht drei Stunden Schlaf bekommen, der Ausflug zu den Büchern hat mich zwar beruhigt, jedoch musste ich trotzdem an Japan und unser gestriges Gespräch denken. Er hat das Gefühl, als würde ich alles vor ihm geheim halten, doch das Stimmt so nicht. Ich will ihn schützen weil ich nicht will das er bricht.
Ich zieh mein Handy vom Nachttisch uns schreibe Taemin eine Nachricht. Ich kann heute nicht zum Training, das ist das erste mal das ich nicht komme, aber ich kann nicht. Ich habe keine Kraft. Ich habe keine Kraft für alles. Alles ist zu anstrengend. Alles ist unerträglich...
Und dann fängt es wieder an, das an die Decke starren als würde ich auf etwas hoffen. Ich bin zwar müde, kann jedoch nicht einschlafen. Meine Augen fallen immer wieder zu, doch mein Kopf holt mich immer wieder zurück, denn er ist hell wach.
Irgendwann höre ich wie sich die Tür unten öffnet und Jungkook rein kommt. Ich hoffe ihm ist nicht kalt gewesen, heute sollte es schneien, überprüfen konnte ich es noch nicht. Auch dazu fehlte mir die Kraft.
Er öffnet den Kühlschrank uns schließt ihn wieder, ich höre wie er die Treppen rauf kommt und die Tür öffnet. ,,Jimin? Schläfst du?", seine Stimme klingt weich und vertraut.
,,Nein.", es ist fast ein flüstern. Er legt sich zu mir auf das Bett und zusammen schauen wir auf die Decke, als würden wir die Sterne beobachten und auf eine Sternschnuppe warten. Doch ich weiß das keine kommen wird.
,,Jimin, warst du beim Tanzen.", ich höre dieses Wissenden Unterton aus seiner Stimme. Er weiß es schon.
,,Nein.", ich wende meinen Blick nicht ab, als hätte ich Angst, das in der Sekunde eine vorbei kommen könnte und ich sie verpasse. ,,Mir geht es nicht gut."
,,Ich habe dir versprochen, dich da raus zu holen. Wir schaffen das.", er zieht mich zu sich und küsst meine Stirn.
,,Du bist die stärkste Person die ich kenne", flüstert er gegen meinen Kopf.
...Was ist wenn ich nicht stark sein will? Einmal schwach sein dürfen...
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