Ich habe das Gefühl als würden sich die Tage wiederholen. Zwischen Jungkook und mir passiert etwas und ich suche bei Taemin Zuflucht. Wir vertragen uns und alles ist wieder gut. Nur das nichts gut ist. Mir geht es von Tag zu Tag schlechter.

Jeder Mensch hat ein Verfalls Datum.

Ich habe das Gefühl als würde ich schneller verfallen als ich sollte. Ich verfalle dem Sog der Zeit, des Todes und der Schwäche.

Was ist der Mensch?... Sind wir nicht alle Zellen? Einfach nur ein Haufen Zellen? Der Lebt und sich bewegt und immer einzigartig sein wird? Sind wir nicht nur ein Haufen Zellen...

Tja, meine Zellen sind am sterben und was bleibt, wenn ich nur ein Haufen sterbender Zellen bin?

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Ich öffne die Tür leise und schließe sie leise. Ich brauche Jungkook um nicht nur ein Haufen sterbender Zellen zu sein. Alleine werde ich sterben, er ist mein antrieb. Meine Lebenserhaltenden Maßnahmen. Doch in meinem Kopf hallen all unsere negativen Gespräche wieder...

...Ich bin eifersüchtig, du machst so viel mit Taemin, ich habe das Gefühl als würde er viel mehr über dich wissen als ich....

...Dann verdammte scheiße, Jungkook. Hör auf mich zu leugnen...

Als ich das dunkle Wohnzimmer durchquere höre ich plötzlich seine Stimme.

,,Ich war neun als sie uns verlassen hat. Danach war alles anders. ", er ist nicht wirklich bei mir. Er schwebt in seinen Gedanken bei "ihr".

Der Mond ist gerade hell genug das ich seine Umrisse auf dem Sofa sehe.

,,Ich erinnere mich noch daran, wie stolz sie auf mich war wenn ich was geschaft habe.", sein Atem durchschneidet die Dunkelheit. Ich setzt mich neben ihn.

,,Sie hat sich zu mir runter gebeugt und mir über den Kopf geschrichen und gesagt-Jungkookie ich bin stolz auf dich, ich bin soo unfassbar froh das ich dich habe- immer und immer wieder. ", ich schlucke und greife vorsichtig nach seiner Hand. Sie ist kalt, doch seine Worte sind emotional und warm.

,,Immer und immer wieder, Jimin. Weißt du was wie am dem Tag gesagt hat? An dem Tag bevor ich aufgewacht und sie nicht da war? Sie sagte, ich hab dich lieb Jungkookie vergiss das nicht.", seine Stimme bricht und er will aus der Vergangenheit fliehen. Doch seine Gedanken haben sich fest gekrallt.

,,Sie ist gegangen, ohne mich. Sie hat immer gesagt wie froh sie ist das ich da bin und am Ende ist sie gegangen. Sie ist nach Gwangju gezogen, mit einer anderen Frau. Es war schrecklich, es hat sich angefühlt als würde sie mich plötzlich nicht mehr lieb haben. Einfach nicht mehr da sein. Ich habe keinen Kontakt mehr zu ihr. Ich habe keine Ahnung wie sie jetzt aussieht, wie sie lebt, ob sie noch lebt.", er macht so lange eine Pause, das ich nicht sicher bin, ob er fertig ist oder noch etwas kommt.

,,Er ist nicht damit klar gekommen, es hat sich für meinen Vater so angefühlt als würde er seine Frau an die Homosexualität verlieren. Er hat angefangen zu trinken, seine Gedanken im Alkohol zu ertrinken. So tief ins Glas zu schauen um mit hinein zu fallen und dort weiter zu leben. Schwimmend in einem Glasgefäß, gefangen und doch Frei. Ich meine er kann raus schauen, aber selbst aus dem Glas zu klettern ist zu viel.

Ich glaube jetzt ist der Alkohol verdampft und er kommt nicht mehr aus dem Siff heraus. Gefangen in einem Glas verfolgt durch den Konsum und die Realität.", ich habe mir so etwas denken können, doch es bestätigt zu bekommen ist noch einmal anders. Wir sind in komplett anderen Verhältnissen aufgewachsen.

,,Tja, irgendwann dachte er, er könnte fliehen. Einfach das Glas zerbrechen, denn seine Zuflucht ist ein Gefängnis geworden. Und dann wurde er gewalttätig. Seit dem ich neun bin heißt es, das ich meine Mutter an die Homosexualität verloren habe. Seit dem ich neun bin wurde ich Homophob erzogen. Und jetzt wo er erfahren hat das ich was mit einem Jungen habe, hat er das Gefühl mich ebenfalls daran zu verlieren.", ich drücke seine Hand und will gerade zum Reden ansetzten als er mich stoppt.

,,Sag einfach nicht. Lass uns morgen weiter reden. Ich bin müde."

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Yah, ich bin auch müde xD