4. Die Bromance vom Walmart Parkplatz
Ich war ja so verdammt naiv!
Alles vor der Mittagspause war scheiße, aber von dem Unterricht danach will ich gar nicht erst anfangen!
Dabei war das schlimmste gar nicht der Unterricht an sich, sondern viel mehr das, was dazwischen geschah. Sprich auf den Fluren zwischen den Stunden. Quinn hatte bei Mister Kendrick wirklich Wort gehalten und kümmerte sich nach dem Essen darum, dass ich pünktlich zu jedem Raum kam. Dabei war es, als wäre sie Mose und wir würden durch das geteilte Meer marschieren.
Ich liebte Quinn ja wirklich, aber anscheinend hatte sie etwas an sich, was so ziemlich jeden einschüchterte und sie so die Massen teilen konnte. Aber hey! Immerhin stolperte ich nicht mehr ständig über irgendetwas. Allerdings muss ich auch hinzufügen, dass sie wirklich jedem, der uns ansprach oder viel mehr mich ansprach, an meiner Stelle antwortete und dabei diesen Leuten je nach sozialem Rang mehr oder weniger freundlich begegnete.
Am liebsten hätte ich mich bei dem armen Kerl aus dem Schachklub entschuldigt, der mir letztes Jahr Mathenachhilfe gegeben hatte und wirklich nur freundlich Hallo gesagt hatte. »Weg da, Rosenberg!«, keifte Quinn, und als wir außer Hörweite waren, hatte ich mich an sie gewandt mit »Musste das sein? Abe ist echt cool und wollte nur nett sein.« Aber ich konnte beinahe hören, wie sie ihre leuchtend grünen Augen verdrehte. Das gibt immer so ein leicht hohles Geräusch, wenn ihre Augen in ihrem leeren Schädel herumrollen...
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»Jordan! Das schreib ich so nicht!«
»Hast du doch schon. Gib es zu, du stellst dir das Geräusch vor! Es ist ein Jahr her und ich bin nicht mehr mit ihr zusammen. Jetzt darf ich so was sagen...«
Ist ja nicht so, dass ich das nicht schon damals gedacht habe. Nur es auszusprechen hätte ich mich damals nicht getraut.
»Hmpf« Schnaubt sie nur noch und trommelt ungeduldig auf dem Mousepad herum.
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Erschrocken keuchte ich trotzdem auf, als ich irgendwo auf dem Flur zwischen Cafeteria und Biolaboren hinein lief und vor dem Quinn es nicht mehr geschafft hatte, wegzuzerren oder zu warnen. Ich flog fast vorn über, als etwas gegen meine Beine stieß und auch Boe heulte plötzlich unglücklich und höchst dramatisch auf. Fantastisch... Dieser Hund war ja mehr auf Aufmerksamkeit aus als Quinn! Und das will was heißen.
»Aufgepasst Krüppel!«
»Hey! Ist doch nicht meine Schuld!« Ich fühlte ich sofort angesprochen, als Quinn ausrastete und noch einige andere Dinge sagte, die ich lieber nicht wiederholen möchte...
»Wie hast du mich genannt?«, entrüstete sich aber noch eine andere, fremde, weibliche Stimme etwa auf Höhe meiner Hüfte. Noch bevor ich eins und eins zusammen zählen konnte, verteilte Quinn noch mehr von ihrem eigentümlichen Charme.
»Hast du keine Augen im Kopf? Mein Freund ist blind und muss zum Unterricht und du bist im Weg, Rogers!«
»Oh wie nett die Königin der Giftzwerge kennt meinen Namen! Verdammt, reiß dich zusammen, Shuester. Ihr steht direkt vor dem behinderten Klo, da kann das schon mal passieren, dass ich raus gerollt komme! Also komm runter, Schätzchen.«
Ich stellte mir einfach bildlich vor, wie Quinns Kopf tomatenrot anlief und ihr der Dampf aus den Ohren schoss, während Rogers mit einem quietschenden Rad davon rollte.
»Gott! Ich wünschte, jemand könnte sie mal von ihrem hohen Ross stoßen. Oder zumindest aus diesem Schrotthaufen, den sie Stuhl nennt.«, fauchte meine Freundin und hakte sich wieder bei mir unter. Ich schwieg und ich Nachhinein wusste ich, dass das eine der feigsten Aktionen war, die ich mir je geleistet hatte. Heute würde ich es anders machen. Aber damals war ich... Ich war ein Arsch, fassen wir es einfach zusammen, weshalb ich schwieg und ihr so weder zustimmte, aber Quinn auch nicht widersprach.
Margo Rogers war jemand, den jeder kannte, aber niemand wirklich kannte. Sie war das Mädchen im Rollstuhl, das in der Cafeteria an dem einzigen Tisch ohne Stühle saß, ganz hinten direkt am Notausgang, der auf die Sportplätze hinausführte.
Soweit ich wusste, saß sie dort meist allein oder sie saß mit den Leuten von der Schülerzeitung zusammen. Ich gebe ehrlich zu, dass sie niemand war, der in das Bild unserer damaligen sozialen Gruppe gepasst hätte. Wir waren das reinste Klischee und deswegen gingen wir auch davon aus, dass alle anderen ebenfalls den Klischees entsprachen. Großer Fehler.
Also fassen wir meinen ersten Schultag zusammen: Er war die reinste Hölle.
Nicht nur, weil ich von Mrs. Ironmonger ständig angeschrien wurde, sondern auch, weil sich meine Freundin von ihrer besten Seite gegenüber Menschen zeigte und weil unser Biologielehrer es für eine ganz ausgezeichnete Idee hielt, mir einen mündlichen Vortrag über den Sehnerv für unsere Unterrichtsreihe über Neurologie zuzuteilen. Und dabei betonte er noch, ich könne ja auch gleichzeitig meinen lieben Mitschülern erklären, was genau bei mir kaputt wäre, denn wenn alle verstehen würden, wieso ich blind bin, wäre es für alle bestimmt leichter, sich daran zu gewöhnen.
Ich dachte wirklich, er macht einen Witz...
Aber nein, dieser Vortrag soll quasi die Note für die Klausur ersetzen, die ich ja nicht mitschreiben kann, deshalb habe ich keine wirkliche Wahl.
Sprich, ich darf vor meinen Mitschülern mir quasi die Blöße geben und über meine Behinderung sprechen, als hätte ich mich selbst schon daran gewöhnt. Spoiler: Hab ich nicht. Und woran müssen die anderen sich bitte gewöhnen? Ich bin blind und ich muss damit klar kommen! Da haben die doch nichts mit zu tun!
Ich dankte Gott, als ich nach Biologie von Kenny abgeholt wurde und nicht von Quinn.
»Na du Verräter? Weißt du überhaupt noch, wer ich bin, Sackgesicht?«, begrüßte er mich und boxte mich gegen die Schulter.
~
»Wieso glauben eigentlich alle, dass es okay sei, einen Behinderten zu schlagen?! Hallo?!« unterbreche ich schon wieder das Erinnern an damals und rutsche auf dem Krankenhausbett herum, um es mir bequemer zu machen, dass hier würde noch eine Weile dauern.
»Mimimi... Gott, du bist ja immer noch so ein Weichei. Das kann man doch unmöglich schlagen nennen!«
»Hmpf«
~
»Hi, Kumpel.«, begrüßte er sogar meinen Hund, als würde er ihn seit der Welpenzeit kennen.
»Hm... Aber ganz wage. Hast du nicht mal meiner Familie eine Pizza geliefert und sie unterwegs selbst verdrückt? Oder warst du der Kerl, der meinem Dad die Karre gegen die Wand gefahren hat?«
»Bingo«
Tatsächlich hatte er schon beides getan, aber das sind andere Geschichten.
Nur so viel m Rand: Kenny ist ein schlimmerer Fahrer als meine Schwester und das will ebenfalls was heißen.
Befreit blähte ich meine Lungen auf, als wir das Gebäude verlassen hatten und auf den Parkplatz getreten waren.
»Ich muss Emily noch kurz anrufen und Bescheid sagen, dass sie mich später abholt.«
Umständlich friemelte ich mein neues Smartphone aus der Tasche und tastete nach dem Homebutton, während wir uns langsam an der Hauptstraße entlang von der Schule entfernten.
»Soll ich das übernehmen? Ich meine, du kannst doch nicht – also...«, begann Kenny verlegen zu stammeln und ich schüttelte den Kopf.
»Die Tasten sehen? Alter, wir leben schon im einundzwanzigsten Jahrhundert! Schon mal was von Sprachsteuerung gehört? Ich hab einen Nachhilfelehrer für dieses ganze Blindenzeugs und der hat mir so eine spezielle App gezeigt, die quasi wie Siri ist, nur besser. Ruf Emily Welsh an.«
»Ich spiele Eminem ab.« Drang die blecherne Stimme aus meinem Handy und sofort ertönte eine Spotifyplaylist zu Eminem. Kenny begann schadenfroh zu lachen.
»So so... Wie Siri nur besser ja?«, lachte mich mein bester Freund aus.
»Die Straße... Es ist zu laut und es hat mich nur nicht richtig verstanden.«, versuchte ich diese wirklich grandiose Funktion zu verteidigen. Und der Straßenlärm war hier an der Hauptstraße wirklich laut. Doch Kenny lachte einfach weiter, so wie es sich für meinen besten Freund gehörte.
»Hey lass mich mal!« Und schon hatte er mir mein Handy aus den Händen gerissen. Also erst mal einen körperlich eingeschränkten schlagen und ihn jetzt auch noch beklauen? Wow... Gute Erziehung?
»Zeig mir Bilder von faltigen Omaärschen.«, sprach Kenny ins Mirko, während ich wie ein betrunkener Oktopus versuchte, an mein Handy zu kommen.
»HA! DAS ERKENNT NUR MEINE STIMME!« Triumphierte ich bereits, weil ich mich des Sieges sicher fühlte.
»Oh... Na, wenn das so ist. Zeig mir Bilder von faltigen Omaärschen.«, versuchte es Kenny erneut und imitierte auf eine fast schon beleidigende Art und Weise meinen leichten britischen Akzent, indem er alle Vokale über artikulierte.
»Alter! So höre ich mich doch gar nicht an!«
»Hier sind Bilder von faltigen Omaärschen.«, gab die blecherne Stimme von sich und Kenny begann nur noch lauter zu lachen und gab mir endlich sein Handy zurück.
»Ich hasse dich Kenneth Mills.«
»Ich liebe dich auch, Baby.«
Danach liefen wir eine Weile schweigend nebeneinander her und ich wusste, dass Kenny darauf wartete, dass ich anfing mit dem Reden. Schließlich war eine umfassende Entschuldigung fällig, wieso ich wochenlang kaum etwas von mir hatte hören lassen. Bei allen anderen mochte das vielleicht okay sein, aber nicht bei Kenny.
Kenny und ich...
Wir waren Brüder, auch wenn das nicht unbedingt jeder gerne sah, der mit Vorliebe die Republikaner und vor allem einen ganz bestimmten Republikaner wählte. Ich, ein Kind britischer Einwanderer mit dauerhafter Aufenthaltserlaubnis, war ja vielleicht noch ganz gerne gesehen. Aber Kenny, als Sohn eines Afroamerikaners und einer mexikanischen Einwanderin mit einem sehr jüdischen Zweig am Familienstammbaum, verkörperte quasi alles, was Rassisten, Neonazis und Mauerbeführworter nicht in ihren USA haben wollen. Aber Kenny war mein Bruder. Punkt.
Verdammt, wenn das sich gegenseitige einsauen mit der Scheiße des andere aus unseren Windeln uns nicht zu Brüdern macht, was dann?
»Setz dich hier hin. Ich geh das Essen holen und du passt auf den Hund auf.« Als wäre ich ein alter Mann, half Kenny mir und meinem Hintern den Bordstein des Walmartparkplatzes zu finden.
»Ist sogar der Behindertenparkplatz.«, fügte er hinzu und so lange wie ich Kenny schon kannte, wusste ich, dass er das mit dem üblichen Schalk in den Augen und einem noch typischeren Zwinkern gesagt hatte. »Arschloch!«, rief ich ihm hinterher, ohne es wirklich so zu meinen.
Mit diesem Zwinkern gab er immer allen das Gefühl, er würde mit ihnen flirten, wobei ich mit Kenny eigentlich noch nie über Mädchen geredet hatten. Als ich mit Quinn zusammen gekommen war, hatte ich es ihm einfach gesagt.
»Ey Bro. Ich bin jetzt mit Shuester zusammen.«
»Cool. Kondome nicht vergessen.«
Und das war es.
Über solche Sachen zu reden war anscheinend nie unser Ding gewesen, auch wenn es von meiner Seite aus nicht so sein musste, nur Kenny hatte nie irgendwas erzählt, ob er auf jemanden stünde, aber umso besser. Reichte schon, dass Quinn mich oft genug von meinen Verpflichtungen als Bro abhielt. Wenn Kenny jetzt noch mit einer Freundin angekommen wäre, befürchtete ich, dass das unserer Freundschaft den Todesstoß gegeben hätte. Falls ich das schon nicht längst getan hatte...
Mann, ich war ihm wirklich eine Entschuldigung fällig.
Während ich auf Kenny wartete, kraulte ich gedankenverloren Boe hinter seinen haarigen Ohren und rief endlich Emily an, dass ich noch mit Kenny unterwegs wäre. Begeistert war sie nicht, denn sie stand anscheinend schon eine Weile auf dem Parkplatz vor der Schule. Eine der wenigen Dinge, die ich an Emily liebte, war, dass sie nicht nachtragend war und sich bereit erklärte, später das Taxi für mich, aber auch für Kenny zu spielen. Ja, vielleicht wirkt es nicht so, aber ich hab diese rothaarige Hexe verdammt lieb, auch wenn wir quasi nur halb verwandt sind. Ein weiterer Beweis dafür, dass nicht nur das Blut die Familie macht. Aber von Emily und mir kann ich wenigstens behaupten, dass wir aus derselben Vagina gequetscht wurden.
»Bacon, rote Zwiebeln, Paprika und extra Knoblauch?«
»Ich liebe dich, Mann. Auf eine rein platonische und nicht schwule Art, aber verdammt, ich liebe dich. Und du Donuts? Heute eine Sechser oder gleich die Zwölfer Box?«
Ächzend ließ Kenny seinen dürren Hintern neben mich fallen. »Zwölfer Box. Das habe ich mir heute verdient.«, brummte Kenny und ich wusste sofort, dass er sich nicht länger würde hinhalten lassen.
Mir entkam ein genüssliches Seufzen, als ich den Pizzakarton öffnete und mir ein Schwall warmen Pizzadufts entgegenkam. Sofort begann Boe zu winseln, aber Pizza ist Menschenessen und das bekommt er nicht! Das ist das Tolle am Parkplatz vom Walmart, direkt nebenan steht meine Lieblingspizzeria und Kennys Stamm Dunkin' Donuts. Ohne Scheiß, die haben da sein Foto aufgehängt, als Kunde des Jahrzehnts!
»Ich werde mich nicht für das vermurkste Spiel entschuldigen.«, stellte ich direkt zu Beginn klar, denn es war ja schließlich nicht meine Schuld gewesen. »Nimm es nicht persönlich, aber nach der Sache habe ich mit niemandem geredet und wollte niemanden in meiner Nähe haben.«
Eigentlich hätte mir im vornerein klar sein müssen, dass ich die Sache falsch angegangen war.
»Nimm es nicht persönlich? Willst du mich eigentlich verarschen?! Verdammt Jordan!«, fuhr Kenny aus der Haut.
Kenny fuhr nie aus der Haut. Er war normalerweise die Ruhe in Person. Aber irgendwann musste wohl die angestaute Wut der vergangenen Wochen und Monate raus und ich hatte es ja verdient...
»Wir sind Brüder, Alter! Du bist umgefallen wie ein Baum und hast dich nicht mehr bewegt! Verdammt wir – Ich dachte für einen Moment, du hast den Löffel geschmissen!« Seine letzten Worte waren nur sehr gedämpft, denn vor lauter Stress hatte er sich wohl einen ganzen Donut in den Mund geschoben.
Wenn Kenny Panik bekam, dann benahm er sich gerne mal wie Quinn, wenn sie ihre Erdbeerwoche hatte. Zumindest aß er wie eine Dauer menstruierende Frau.
Obwohl eigentlich aß er immer wie eine Dauer menstruierende Frau und das gemeine war, er wurde nicht fett.
Er blieb der schlaksige Kerl, bei dem es nur einen Windstoß brauchte, um ihn umzuhauen.
»Aber wie du siehst, bin ich quietsch lebendig!«
»Und das soll mich jetzt beruhigen?? Nimm es nicht persönlich... Ich fasse es nicht!« Verächtlich schnaubte er auf und griff wahrscheinlich nach dem nächsten Donut.
»Du hättest Tod sein können... Oder im Rollstuhl sitzen...« Kennys Stimme war nun sehr leise und klang irgendwie gebrochen, als stünde er kurz vor den Tränen. Und da fiel plötzlich der Groschen.
»Kenny? Jetzt sag mir nicht, dass du dir Vorwürfe machst oder dir die Schuld gibst!« Jetzt zog er die Nase hoch und ich spürte, dass er neben mir zu zittern begonnen hatte. Kenny weinte.
Kenny weinte!
Ich hab diesen Kerl noch nie weinen sehen und war zum ersten mal sehr dankbar, dass ich blind war, denn das wollte ich nicht sehen müssen.
»Ich bin der linke Tackle. Ich weiß, ich bin nicht so kräftig wie die Jungs sonst auf der Position, aber ich habs drauf! Ich bin verdammt gut und ich hätte dich decken müssen! Es tut mir so leid, Jordan! Ich hab das nicht gewollt und – «, er brach ab und ich legte ihm meinen Arm um die Schulter, wodurch er nur noch stärker zu zittern begann und sich in diese halbe Umarmung lehnte. »Es tut mir so leid...«
Ich zwang mich, tief durch zu atmen, denn das musste ich erst einmal verdauen. Ich dachte die ganze Zeit, dass Kenny sauer auf mich wäre, dabei dachte er, es wäre umgekehrt! Er gab sich die Schuld an meinem Unfall, weil er nicht geblockt hatte und ich Idiot redete wochenlang nicht mit ihm, sodass er wohl die ganze Zeit davon ausging, dass ich deshalb wütend sei.
»Hör zu Mills. Ich muss mich entschuldigen! Ich hatte keine Ahnung, dass du dir die Schuld gibst. Ich hätte mich melden sollen, damit wir reden... Aber ich war scheiß egoistisch. Hör mal, die Situation ist verdammt scheiße, aber es gibt die winzige Möglichkeit, dass ich eines Tages wieder sehen kann. Es ist eben, wie es ist. Niemand hat die Schuld daran, okay? Du nicht, der Kerl, dessen Knie ich mit meinem verdammten Dickschädel zertrümmert habe und ich auch nicht. Ist das klar? Du hast mir immer den Rücken frei gehalten und du bist verdammt noch mal der beste linke Tackle und zweitbeste Spieler, den Coach Mills je in seinem Team hatte!«
»Nur der Zweitbeste, Riley?«
»Okay vielleicht auch der Beste. Der Beste hätte sich wohl kaum so einfach umhauen lassen... Ich bin nicht wütend auf dich und du hoffentlich auch nicht auf mich, weil ich Arsch mich nicht gemeldet habe. Wieder gut, Mills?«
»Wieder gut, Riley.«
Auch wenn ich es schon mal erwähnt habe, muss ich es an dieser Stelle einfach wiederholen. Kenneth Mills ist mein Bruder. Er kennt mich so gut wie niemand sonst und ich könnte ihm niemals die Schuld an der ganzen Sache geben. Wenn er gekonnt hätte, hätte er mich von dem Zusammenstoß bewahrt. Ich weiß, dass er für mich durch die Hölle gehen würde und ich würde es für ihn gleich zweimal tun.
Und es wurde wirklich wie in alten Zeiten, wie wir dort saßen und redeten, als habe es den Unfall nie gegeben und als wäre alles so wie immer. Und in dem Moment war es das auch.
Wir saßen noch lange auf dem Parkplatz, ließen uns von dem warmen Beton das Sitzfleisch braten, aßen Pizza und Donuts, bis uns schlecht wurde und spülten alles mir DrPepper aus dem Walmart runter. Für Boe hatten wir sogar extra so eine billige ein-Dollar-Plastikschale und Wasser gekauft. Es schien also, als würde unser dynamisches Duo zu einem tauglichen Trio werden und an diesem Tag hatte ich echt nichts dagegen.
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»Herr im Himmel, ich hatte immer schon eine Schwäche für eure Bromance...«
»Klappe, Bummsbienchen. Das ist mehr. Das ist wahre Liebe!«
»Ich sehe es schon kommen. Du und Kenny brennt nach Vegas durch und in euren Ehegelübden in irgendeiner Elvis-Kapelle nennt ihr euch auch bei euren Nachnamen, weil ihr es so verdammt ernst meint.«
»Baby? Schlägst du mir gerade eine Ménag à trois vor? Du weißt doch, die Einzige, mit der ich nach Vegas durchbrenne bist du.«
»Spinner«
Schade, dass sie nach einem Jahr immer noch glaubt, ich mache bei so etwas Scherze... Eines Tages wird das so eine völlig typische Margo und Jordan Aktion werden. Ich werde wieder sehen können und Margo hat ihre Beinschienen. Und dann werden wir es tun und alle damit von den Socken hauen. Mann werden die Sauer sein!
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Die Hummeln hummeln wieder! Bin ich verdammt stolz darauf, dass ich es nach über einem Monat endlich geschafft habe?
HELL YEAH!
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