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Rowle

„Du bist freundlich, lustig und hilfst mir in Zaubereigeschichte. Deswegen bin ich mit dir befreundet."

Die Worte begleiteten Anthony über das Gelände, ins Schloss, bis zum Slytherin Gemeinschaftsraum, wo er sich an einen der Tische neben den Fenstern setzte.
Das warme Gefühl, das Aviana's Zusicherung in ihm ausgelöst hatte, verging jedoch mit jeder Sekunde mehr in diesem kalten und düsteren Licht.

Anthony war sich sicher, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Merle's Abneigung ihm gegenüber auch auf Aviana abfärben würde. Sie konnte unmöglich die ganze Zeit dazwischen stehen. Irgendwann würde die Zeit kommen, in der sie sich zwischen den beiden entscheiden musste, und warum sollte ihre Wahl dann auf den Todesser Trampel fallen? Schließlich hatte sie neben Merle auch Cal und Anouk. Sogar mit dem Ravenclaw Gabriel, der bereits in seinem zweiten Schuljahr war, schien sie sich blendend zu verstehen.

Das Feuer im Kamin vermochte das grüne Licht, das durch die Fenster drang nicht zu wärmen und auch die Laterne vor seiner Nase brachte das wohlige Gefühl nicht wieder. Aviana brauchte ihn nicht.

Eine Bewegung zu seiner Linken lenkte Anthony's Blick zum Fenster und er sah gerade noch so die Schwanzflosse eines scheinbar großen Fisches, der im hohen Seegras verschwand.

Die Slytherins hatten zwar kein Tageslicht in ihrem Gemeinschaftsraum, dafür aber ein umfangreiches Wissen über die Bewohner des Sees. Und obwohl die meisten Kreaturen schon beinahe freundlich schienen, war es Anthony doch manchmal immer noch etwas mulmig, wenn er daran dachte, dass ihn lediglich eine gläserne Barriere vor dem riesen Kraken trennte.

Bevor er sich wieder in elende Grübeleien stürzen konnte, schob sich die Steinmauer am anderen Ende des Raumes mit dem gleichen unangenehmen Geräusch zur Seite, das Professor Longbottom's verzauberte Kreide jeweils auf der Wandtafel erzeugte, wenn er ihnen die Zauberformeln zu den jeweiligen Zaubersprüchen aufschrieb.

Es musste kurz vor dem Abendessen sein, denn einige Schüler bahnten sich einen Weg zwischen den vielen Sofas direkt zu den Schlafsälen, um ihre Decken oder Bücher zurückzubringen, die sie heute mit nach draußen genommen hatten.

Anthony erkannte Lucas Pucey, der gerade soeben aus dem Jungenschlafsaal getreten war und hob die Hand zu einer halbherzig salutierenden Geste.

„Hey", grüßte der stämmige blonde Junge, dessen Sommersprossen nur schon nach diesen zwei Sonnentagen bereits wieder sichtbarer waren, und ließ sich auf das Sofa neben Anthony's Stuhl fallen. „Du warst mit Aviana am See, oder? Hab euch gesehen, als ich Landon Crochton über das Gelände gejagt habe."

Anthony konnte sich ein Grinsen nicht verneifen. Landon war der einzige im Jungenschlafsaal der Erstklässler, der tatsächlich all die negativen Assoziationen, die man mit einem Slytherin eben so verband, nach aussen trug. „Was hat er diesmal ausgefressen?"

„Das 'aus' kannst du dir sparen."

Scheinbar kam Anthony nicht schnell genug darauf, denn Lucas verwarf seine Hände und führte weiter aus: „Der Typ hat meine Bertie Botts Bohnen gefressen und meine Schokofrosch-Karte vom Nachttisch geklaut! Die Karte von Blodwyn Bludd, die ich endlich für meine kleine Schwester gefunden habe. Ihr fehlt nur noch die und die von Alberta Toothill."

„Und jetzt? Hast du sie wieder?", hakte Anthony mit einem amüsierten Grinsen nach. Er hatte die Obsession mit diesen Karten nie verstanden. Man sammelte sie wegen der Gesichter von Hexen, Zauberern oder anderen wichtigen Wesen darauf. Dabei waren sie nicht mal die Hälfte der Zeit darauf abgebildet und die Texte über ihre Errungenschaften und Auszeichnungen auf der Rückseite waren in jedem 'Unsere Zauberwelt und deren Akteure der letzten 1000 Jahre'-Buch zu finden.
Seinen Hauskollegen nun deswegen so aufgebracht zu sehen, hatte dennoch etwas Komisches.

Lucas griff in seine Manteltasche und streckte die Karte triumphierend in die Luft. Das Licht des Feuers brach sich kurz im goldenen Rand ehe er sie wieder sanft in die Tasche gleiten ließ.

„Das nächste Mal wird er es sich ganz bestimmt zweimal überlegen", meinte er und sah verheißungsvoll zu Anthony.

Ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf, der sich mit einem Blick zu Lucas' Hosensaum bestätigte. Neben dem Krackeln des Feuers konnte man die Tropfen, die den Steinboden benetzten, zwar nicht hören, aber die Pfütze, die sich graduell zu ihren Füßen bildete, malte ein klares Bild.

„Luke, wo ist Landon?"

Der junge Slytherin schielte mit einem leicht süffisanten Grinsen zu Anthony und meinte schließlich: „Würd' mich nicht wundern, wenn Hagrid gerade einen zitternden und, sagen wir, humiden Crochton zurück zum Schloss begleitet."

Damit hatte er zwar die Frage nicht direkt beantwortet, indirekt war Anthony jedoch vollkommen klar, was sich zugetragen haben musste.
Galt das schon als Regelverstoß? Musste er sich für Lucas ein Alibi ausdenken?

„Lass uns bloß hoffen, dass er zu eingeschüchtert ist, um irgendwas zu sagen", erwiderte er daher bloß und stellte sich neben seinen Freund. „Ich verhungere, kommst du auch hoch in die Große Halle?"

Eifrig nickend schoss der Blondschopf vom Sofa hoch und ihre hastigen Schritte hallten von den kahlen Kerkerwänden bis zur Treppe hinter ihnen her.
Es war Anthony's Lieblingsessen aufgetischt und die Zeit, die sie mit ihren strammen Schritten dahin gespart hatten, büßten sie nach dem Essen durch ihre schlurfenden wieder ein.

„Aviana, ich glaub', ich werd mich auf nichts Anderes mehr konzentrieren können, als darauf, nicht tatsächlich zu platzen", ächzte Anthony als er und Lucas vom Mädchen mit dem Afro in der Eingangshalle abgepasst wurden. Die Hände hatte er dabei in seine Seiten gestützt.

„Du magst Yorkshire Pudding, hm?" Aviana's schiefes Lächeln und ihr wissender Blick entlockten ihm ein peinlich berührtes und entschuldigendes Nicken.

Hinter ihr trat Merle in Anthony's Blickfeld. Statt sich jedoch Aviana anzuschließen, sah sie sich nach Cal um, mit dem sie weiterging und bei den Treppen wartete.
Er hätte es sich auch bloß einbilden können, aber er war sicher, dass sich die Augen der Rothaarigen um einen Millimeter verkleinert hatten, als sie kurz auf ihm lagen.

„Wenn ich das Blitz-Quiz in Zaubereigeschichte kommenden Freitag wegen dieser fehlenden Nachhilfestunde versemmel, dann werd ich persönlich dafür sorgen, dass dein Teller nichts anderes als zwei Stuck Toast mit Butter annimmt."

Ihr Zwinkern sorgte dafür, dass auch Lucas neben Anthony realisierte, dass dies keine wirkliche Drohung war und nun noch interessierter zwischen den beiden hin und her sah.

Aviana winkte zum Abschied und verschwand mit ihren beiden Freunden um die Ecke.

„Warum kriege ich von dir keine Nachhilfe in Zaubereigeschichte?"

Lucas saß breitbeinig auf dem gleichen schwarzen Sofa wie zuvor und rieb sich seufzend seinen Bauch im Uhrzeigersinn. Vor ihm auf dem Tisch beendete die selbstschreibende Feder seinen Aufsatz über Annis Black und die Frage, warum sie einen Brief an den Tagespropheten geschrieben hatte. Professor Longbottom hatte außerdem Bonuspunkte versprochen, wenn sie zusätzlich ausführen würden, weshalb es richtig war, dass der Tagesprophet diesen Brief nicht abgedruckt hatte.
Lucas' fordernder Blick lag jedoch nicht auf dem Aufsatz, sondern auf Anthony.

Dieser spiegelte dessen Position, nur lagen seine Arme auf der kühlen ledernen Sofalehne hinter ihm, um seinem Magen den größt möglichen Platz zu geben, ohne dabei stehen zu müssen.

Der Gemeinschaftsraum war nun in noch schwummrigeres Licht getaucht als vor einer Stunde und es kostete Anthony jede Unze an restlicher Energie, um nicht hier und jetzt einzunicken.
Das Einzige, was ihn dabei unterstützte, waren die restlichen Slytherin Schüler, die sich im Raum tummelten und dabei nicht darum bemüht waren, ihre Konversationen in Ruhe zu führen.

Zwei Dritt-Jahr-Mädchen waren über ein Buch gebeugt und deuteten kichernd abwechselnd auf eine neue Seite.
Ein Junge im sechsten Jahr besiegte im Schach gerade jubelnd den Grindylow vor dem Fenster, der daraufhin Zähne fletschend in die Tiefe davonstob. Und weiter hinten im Raum erhob sich soeben ein großes blondes Mädchen mit einem verärgerten Gesichtsausdruck von einer der Couches. Der Junge, der neben ihr gesessen hatte, griff nach ihrer Hand, doch ihrer ruckartigen Bewegung nach zu urteilen, schien es nicht so, als wollte sie von ihm gehalten werden.

Anthony meinte zu hören, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wolle, sofern sie das einzige in seinem Leben war, womit er angeben konnte. Als sie mit großen Schritten hinter Lucas in den Schlafsaal verschwand, fiel ihm wieder der fragende Blick seines Freundes auf.

„Du hast mich ja auch nie danach gefragt. Woher soll ich wissen, dass du Nachhilfe brauchst? Außerdem: Betreiben deine Eltern nicht einen Antiquitäten- und Bücherladen in der Nokturngasse? Du kannst mir nicht erzählen, dass sie dich nicht auch miteingespannt haben und dir jede einzelne Hintergrundgeschichte zu den Objekten und Büchern erklärt haben."

„Stimmt. Ich wollte auch eigentlich nur wissen, weshalb du so viel Zeit mit diesem Hufflepuff-Mädchen verbringst. Ich sehe dich am Morgen immer wieder an ihrem Tisch. Kennt ihr euch von früher?"

„Nein."

Die einsilbige Antwort machte Lucas nicht weniger neugierig. Er schien eher noch interessierter zu sein und lehnte sich sogar – soweit es sein Hosenbund zuließ – vor. Die hochgezogenen Augenbrauen waren Frage genug.

„Wir haben uns im Zug getroffen und sofort gut verstanden. Aviana ist außerdem eine der wenigen Schüler der anderen drei Häuser, die mich nicht ständig schräg ansieht, wenn ich mich zum Beispiel mit dir leise unterhalte."

„Hm. Großmütig ... oder einfach naiv. Weiß sie, wer deine Eltern waren?"

Seine Eltern.

Sein Vater.

Wieder war er es, der alles in seinem Leben definierte. In welches Haus er gesteckt wurde. Welchen Leuten er trauen konnte. Bei welchen Freunden er sich nicht um deren Urteil fürchten musste. Denn es gab nur ein Haus hier in Hogwarts, dessen Großteil der Schüler wusste, wie es war.
Nur ein Slytherin würde verstehen, dass man nicht seine Eltern war und trotzdem immer nach deren Taten beurteilt wurde.

Aviana wusste einen Bruchteil über den Krieg. War nie persönlich betroffen. Sie hatte bisher nie mit der Schmach leben müssen, dass ein eigenes Familienmitglied andere Menschen auf dem Gewissen hatte.

Er war zwei Jahre alt gewesen, als sie das Efeu umrankte Landhaus am Ende der Straße, versteckt hinter einer von Bäumen gesäumten kurvenreichen Auffahrt gestürmt hatten. Als die Auroren feine Seile aus ihren Zauberstäben fliegen ließen, die in die Handgelenke seines Vaters und seiner Mutter geschnitten hatten. Als Anthony das erste Mal Angst in den Augen seines Vaters erkennen konnte.
Keiner der streng dreinblickenden Zauberer hatte ein Wort gesagt. Das einzige menschliche Geräusch waren die erstickten Schluchzer seiner Mutter gewesen.

In weniger als zwei Minuten war er mit dem letzten Auror alleine gewesen, der ihn lediglich mit seiner vernarbten Hand am Oberarm gepackt hatte, ehe es sich anfühlte, als würde er durch einen Schlauch gepresst werden.
Seine Großeltern hatten ihn in das kleine Gästezimmer am Ende des Ganges verfrachtet, bevor sie lauthals mit dem Auror darüber diskutierten, dass sie Millie Rowle wohl kaum nach Askaban stecken konnten. Sie wäre doch bloß eine treue Ehefrau und Mutter gewesen.

Scheint so, als hätten sie es dennoch gekonnt, denn ab diesem einen heißen Sommertag im Juli des Jahres 2000 lebte Anthony als Vollwaise bei seinen Großeltern.
Es war jedoch fünf Jahre später, bevor er dies erfahren sollte.
Die Zeitung hätte nicht auf dem Esstisch liegen sollen. Seine Großmutter hatte dafür gesorgt, dass Anthony in den vergangenen Jahren nie auch nur einen Schnipsel einer Zeitung fand.

Doch an diesem einen Tag in seinem siebten Lebensjahr war die Zeitung im Trubel um den zusammengebrochenen Großvater vergessen gewesen. Es blieb keine Zeit, die Wohnung aufzuräumen, ehe man den Ehemann in den Kamin stellte und dem Enkelkind zurief, dass es das Haus nicht verlassen sollte.

Aber es war nicht die frische Luft, die ihn wie durch Magie zu sich zog. Ein einziger Blick in das Esszimmer hatte gereicht.
Anthony's Füße baumelten einen halben Meter über dem Boden, während er das zerknitterte Papier mit spitzen Fingern zu sich heranzog.

Es war klein. Er hätte es übersehen, wenn daneben nicht ein Foto seines Vaters abgedruckt gewesen wäre, in dem er mit Panik in den Augen an den Ketten riss, die seine Arme an den Gefängnisboden banden.
«Heute wurde der letzte Anhänger Voldemort's verurteilt. Corban Yaxley wird noch heute zu den Dementoren gebracht. Er wird das gleiche Schicksal erleben wie Thorfinn und Millie Rowle. Nie mehr werden wir uns vor Todessern fürchten müssen.»

Anthony schüttelte den Kopf, um die Erinnerung loszuwerden und sah zu seinem Schulfreund. Die Feder hatte aufgehört zu schreiben, worauf Lucas den Aufsatz zu sich zog und prüfend durchlas. Laut seufzend holte er seine eigene Feder aus der Tasche und strich hier und da ein Wort oder einen Satz.

Ohne ein Wort begab sich Anthony in den Jungenschlafsaal, wo er keine Energie fürs Umziehen aufbringen konnte, sich stattdessen in Jeans und Pullover auf sein Bett fallen ließ.
Was wenn Aviana erfuhr, was sein Vater tatsächlich alles getan hatte?

Der Gedanke wirbelte durch seinen Kopf und verwandelte sich mit den immer gleichmäßiger werdenden Atemzügen langsam in einen Friedhof gefüllt mit schwarzen Gestalten und einem mit Asche belegten Boden, von dem Anthony's Füße ihn nicht fort tragen wollten.

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Rowle. Thorfinn Rowle ist also Anthony's Vater.
cxrls_ you were right :)

Ob Lucas gewusst hat, was er mit seiner Frage auslöst?

Was meint ihr? Was sagt ihr nach dieser Offenbarung zu Anthony?

Das Lied unten ist übrigens sein Soundtrack. Wollte ihn eigentlich bereits beim letzten Mal vorstellen, aber das ist dann irgendwie untergegangen.

https://youtu.be/z9gJr2lwzRU

Dieses Kapitel widme ich der lieben Jo (numinouss- ), weil sie mich so sehr inspiriert, dass sie sogar einen kleinen Gastauftritt hat in diesem Kapitel ;)
Danke dir, du Gute! Deine Unterstützung ist echt out of this world und ich bin so glücklich darüber, dass du hier liest und mitfieberst! <3

Freunde, wir sind im schon beinahe im Monat November angekommen. Ihr wisst, was das heisst, oder?
Im nächsten Kapitel steigen wir mal etwas in die Lüfte, oder? Beziehungsweise, wir werden den anderen dabei zusehen ;)

Wir brauchen dringend wieder etwas Freude, oder was meint ihr?

Bis dahin wünsche ich euch einen wunderbaren Rest des Wochenendes und einen guten Start in die neue Woche morgen.

Glg
Eure Stephie

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