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„Du fragst dich jetzt bestimmt, woher ich das weiß", hatte mein Kumpel völlig richtig die Sache auf den Punkt gebracht.

Gespannt wie ein Flitzebogen war ich absolut nicht zum rumeiern aufgelegt. Ich wollte sofort wissen, was genau gespielt wurde. Jetzt!

Aus diesem Grund hatte ich mich nach vorne gelehnt, um Ben direkt in die Augen sehen zu können. Dieser wich meinen Blicken ständig aus und das hatte mich nur immer misstrauischer gemacht. Irgendetwas ging damals ganz und gar nicht mit rechten Dingen zu. Ohne zu wissen, wie Recht ich hatte, wurde ich das Gefühl nicht los, etwas Wichtiges übersehen zu haben.

Ben hatte tief Luft geholt, bevor er mir ein Versprechen abnahm. „Wenn ich es dir sage, dann musst du echt deine Klappe halten, das kann sonst alles versauen", hatte er mir in ernstem Tonfall erklärt.

In der gesamten Zeit unserer Freundschaft hatte ich selten, diesen warnenden Unterton in seiner Stimme gehört. Das letzte Mal, als Ben mich vor zwei Jahren eingeschworen hatte, dass ich seiner Mutter niemals den wahren Grund erzählen dürfte, warum sein damals noch neues Fahrrad wirklich kaputt gegangen war.

Erzählt hatte er ihr, dass dies passiert sei, weil er es unbeaufsichtigt am Bahnhof hatte stehen lassen. Irgendwelche Halbstarken seien vorbeigekommen und hätten ihren Hass auf die Menschheit an unschuldigen Rädern ausgelassen, darunter befand sich eben auch seins. Eine Ausrede die jeder im Dorf sofort geglaubt hätte. Es war einfach ein ungeschriebenes Gesetz, dass man ein Fahrrad, das man liebte, niemals, unter gar keinen Umständen unbeaufsichtigt am Bahnhof stehen ließ. Denn dies war ein düsterer Ort gewesen, an dem schon immer Anarchie geherrscht hatte. Vielleicht lag das daran, dass man nirgendwo sonst in unserer kleinen Stadt den Geruch der Großstadt mehr roch, als an eben diesem sagenumworbenen Fleckchen Erde, wo es eine direkte Zugverbindung Richtung City gibt. Das schien auf einige der dort ansässigen Teenager wie ein Aufputschmittel gewirkt zu haben. Eine andere Erklärung, außer Langeweile, gab es für dieses saudumme Verhalten nicht.

Natürlich war es für mich selbstverständlich gewesen, dass ich seiner Ma nie die Wahrheit erzählen würde.

In Wirklichkeit hatte er nämlich das erste Mal das Trendgetränk überhaupt damals probiert: Alkopops. Kannst du dich daran noch erinnern? Die Plörre war so überzuckert, dass man den Alkohol darin nicht geschmeckt hat. Ben hatte maßlos übertrieben und somit die Bremse an seinem Mountainbike nicht mehr finden können. Daher machte er, auf dem Weg nach Hause, unfreiwillig Bekanntschaft mit einer alten Eiche. Zum Glück trug er nur ein paar geprellte Knie und Schürfwunden an den Händen davon. Doch sein Rad hatte es schwer erwischt.

Ich hob also beide Hände und formte mit den Fingern eine Geste, die ihm zeigen sollte, dass ich, wem auch immer, nichts verraten würde. Jedoch ließ er sich nicht so einfach überzeugen. Weiterhin musterte Ben mich argwöhnisch. Selbst ich konnte damals sehen, dass er wirklich mit seinem Gewissen zu ringen schien.

„Was ist? Soll ich auf die Bibel schwören?", hatte ich gescherzt und Ben schien wirklich zu überlegen und das obwohl er nicht mal getauft war.

„Alter, dein Ernst?" Ungläubig hatte ich ihn angestarrt. Langsam wurde ich wieder wütend. Wann hatte ich je mein Versprechen gebrochen, besonders dann, wenn es ihm so wichtig schien.

„Das würde sonst alles kaputt machen", wiederholte er erneut. Diesmal mehr an sich selbst gewandt als an mich.

„Was denn? Jetzt red' doch endlich mal."

Ich war in diesem Moment wirklich genervt. Ben sah sich in seinem Zimmer um. Fast so, als würde er erwarten, dass jemand unter seinem Bett lag, oder sich in seinem Schrank versteckt hielt, nur um uns zu belauschen.

„Muss ich mir Sorgen um dich machen? Hast du wieder von den Alkopops probiert? Du weißt doch, dass du die Dinger nicht verträgst", hatte ich ihn halb im Scherz, halb im Ernst aufgezogen. Meine Hoffnung, die Stimmung mit einem Scherz zu lockern, blieb genau das: eine Hoffnung.

„Halt die Klappe", hatte er mich daraufhin angeblafft. „Es geht um Nadine."

Nun war ich völlig verwirrt. Was zum Teufel hatte den Nadine mit der ganzen Sache zu tun. Hier ging es doch um dich und auch um mich. Du und Ich. Auch wenn es das damals noch nicht gab, war die Idee von einem Du und Ich dennoch toll in meiner Vorstellung.

„Ich habe mich mit ihr getroffen. Alleine."

Mich traf fast der Schlag, als Ben mir das offenbarte. Augenblicklich war ich mit in die Luft gereckter Hand aufgesprungen, um ihm einen kräftigen High Five zu geben.

„Wie geil, seid ihr heimlich zusammen?", hatte ich ihm bereits gratuliert und noch immer auf mein High Five gewartet. Langsam ließ die Kraft in meinem ausgestreckten Arm nach.

Doch Ben schlug nicht ein. Stattdessen erklärte er mir, dass er deiner besten Freundin Nachhilfe gab und dass niemand davon wissen dürfte.

Anzüglich hob ich die Augenbrauen und machte einen dummen Witz, nach dem Motto, was für Nachhilfe das denn sei. Doch Ben schien wirklich nicht zum Scherzen aufgelegt gewesen zu sein. Okay, der Witz war selbst für meine Verhältnisse echt flach. Aber du weißt, dass ich manchmal nicht an mich halten kann.

Ich wurde also wieder ernst und so erzählte mir Ben die ganze Geschichte.

Nadine kam im Unterricht nicht mehr mit und war mit den Noten abgerutscht. Ihren Eltern hatte sie die schlechten Leistungen verheimlicht. Sie wollte verhindern, dass diese ihr verbieten würden weiter ihren Sport zu machen, wenn die Schule darunter litt. Nadine wusste, dass ihre Eltern selbst vor dem Verkauf ihres geliebten Pferdes nicht zurückschrecken würden. Somit war sie gezwungen zu handeln.

Ben war einer der, wenn nicht sogar der beste Schüler unseres Jahrgangs und da sie wusste, dass er auf sie stand, vertraute sie sich ihm an. Ich denke sie glaubte, dass er unter diesen Umständen auf jeden Fall dichthalten würde. Ob sie je erfahren hat, dass er es mir erzählt hatte, kann ich dir gar nicht sagen.

Jedenfalls trafen sie sich heimlich, damit niemand Fragen stellen konnte. Meist an einer abgelegenen Stelle am See. Zu Hause bei Nadine war es nicht möglich, denn auch wenn ihre Eltern auf der Arbeit waren, gab es noch immer ihre große Schwester, die Fragen stellen würde.

Zwischen ihr und Nadine herrschte von Beginn an ein Konkurrenzkampf. Eine richtig echte Bindung unter Schwestern sollte es nie zwischen den beiden geben. Woran die Eltern nicht ganz unschuldig waren, war doch Nathalie in ihren Augen die perfekte Tochter. Ein Götterbild, dem Nadine immer nacheifern musste. Ob sie wollte oder nicht. Allerdings war dies auch immer unerreichbar für sie. Lediglich im Reitsport konnte sie sich gegen ihre Schwester behaupten. Für ihre Eltern allerdings zählten die akademischen Leistungen mehr, als die sportlichen. Nadine hatte in ihren Augen schon versagt, weil sie es nicht wie ihre Schwester aufs Gymnasium geschafft hatte.

Sich stattdessen bei Ben zu treffen, war auch keine gute Alternative, da seine Mutter sofort wie ein Adler über die beiden wachen würde. Susanne, Bens Mum, hatte es einer potenziellen Partnerin für ihren Sohn nie leicht gemacht. Einer der Gründe, warum sich mein bester Freund immer unheimlich viel Zeit ließ, bis er eine Freundin mit nach Hause brachte.

Nun begriff auch ich, wie du in die Geschichte passen solltest. Neben dem Lernen hatten sie natürlich auch über Gott und die Welt gesprochen. Dabei hatte Ben aufgeschnappt, dass es zwischen dir und deinem damaligen Typen aufgrund deines Umzugs nicht mehr besonders gut laufen würde. Ein Umstand der dich laut Ben, der es von Nadine hatte, sehr traurig stimmte. Mein verletztes Ego erwachte dadurch allerdings aus dem Winterschlaf, in welchem es sich seit dem unheilvollen Abend in deinem Zimmer befand. Langsam öffnete es die Augenlider und sah einen Lichtstreif am Horizont.

Ich weiß, was du jetzt denkst, ich soll nicht so geschwollen daherreden. Okay in klaren Worten: Ich kleiner Egoist, der ich hin und wieder sein kann, war schadenfroh und witterte meine Chance bei dir.

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