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7 | Einklang

Vom Rand der Tanzfläche aus beobachtete Cassandra das Treiben. Wie Hunter ihr befohlen hatte, hielt sie sich von allen anderen fern. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass sie am Ende doch wieder exakt so gehandelt hatte wie Peggy in der Geschichte und dieselben Worte zu ihm gesagt hatte. Dabei hatte ihr Gespräch und der Tanz mit Liam so gut angefangen.

Seufzend schüttelte sie den Kopf. Zumindest einen Teil ihres Plans hatte sie umsetzen können. Die Saat war gelegt, sie musste nur einen Weg finden, dass Hunter ihr wirklich glaubte, dass sie es ernst mit der Trennung meinte. Liam schien offen genug dafür zu sein. Aber würde Hunter zulassen, dass sein bester Freund und Beta des Rudels Margarete Blanc heiratete? Als Alpha konnte er ein Veto einlegen.

Während sich die Dämmerung über die weite Wiese legte, füllte sich die Tanzfläche zunehmend. Cassandra hatte Hunter schon längst aus den Augen verloren, aber Ebony war immer in ihrem Blickfeld. Nach dem Streit hatte Hunter keinen weiteren Tanz mit der schwarzhaarigen Schönheit getanzt. Er hatte nicht einmal mit ihr gesprochen. Als ob ihre Eifersucht ihn plötzlich daran erinnert hätte, dass sein Verhalten auch nicht in Ordnung war für einen verlobten Mann.

Cassandra schnitt eine Grimasse. Sie bezweifelte, dass das Hunters Beweggründe waren. Viel wahrscheinlicher war es, dass er fürchtete, dass sie ihm erneut eine Szene machen würde, wenn er nach dem Streit zu Ebony zurückkehrte. Vermutlich wollte er seine neue Flamme vor der toxischen Wut seiner Verlobten schützen.

Caleb tanze dicht an ihr vorbei. Genau wie Liam war er ein Beta, auch wenn Hunter ihn hasste. Caleb war so ziemlich allen anderen Wölfen im Rudel körperlich überlegen und hatte sich seinen Platz in der Rangordnung hart erkämpft. Dass er es gewagt hatte, kurz nach der Ernennung von Hunter zum Alpha einen Kampf um die Herrschaft zu fordern, hatte der ihm nie verziehen – obwohl jeder Wolf das Recht dazu hatte.

»Ich werde so monströs werden, wie ich muss.« Das waren Hunters Worte gewesen, als er sich nach dem gewonnenen Kampf gegen Caleb an sein Rudel gewendet hatte. Sie hatte die Szene nur in einer Rückblende in der Geschichte zu lesen bekommen, aber diese Worte hatten etwas tief in Cassandra berührt. Es waren diese Worte gewesen, die ihr gezeigt hatten, warum Hunter von allen respektiert und von vielen gefürchtet war.

Genau wie Liam und Hunter war auch Caleb unwirklich attraktiv. Ebenso hochgewachsen und breitschultrig trug er seine nachtschwarzen Haare kürzer. Seine stahlgrauen Augen hoben sich markant von den dunklen Haaren ab und erweckten in jedem stets den Eindruck, er könnte ihnen bis auf den Grund der Seele schauen. Sein maßgeschneiderter Anzug zeugte zudem von dem Reichtum, den seine Familie besaß.

Nachdenklich legte Cassandra den Kopf schief. Vielleicht sollte sie doch lieber dem Plot der Geschichte folgen und ihr Glück bei Caleb versuchen. Mit seinem Geld konnte er ihr vielleicht zur Flucht verhelfen und sie aus der Hauptstadt schaffen, ehe Hunter begriff, was geschehen war. Dann müsste sie ihm nie wieder unter die Augen treten und er war frei, Ebony zu wählen, ohne dass er sie umbringen müsste.

Nein, das konnte sie nicht riskieren. Je enger sie dem Verlauf von »Rosen Wie Wir« folgte, umso größer war die Gefahr, dass sie am Ende umgebracht wurde.

»Lady Blanc?« Wie aus dem Nichts tauchte Hunter neben ihr auf. »Darf ich dich um den nächsten Tanz bitten?«

Schnell schluckte Cassandra den Schock runter. Der Alpha hatte lautstark seine Absicht verkündet und alle Augen der Umstehenden lagen nur auf ihr. So unzufrieden er gerade auch mit ihr war, sein Tonfall war ausgesucht höflich. Sie zwang sich ein Lächeln auf die Lippen und nickte. »Es wäre mir eine Ehre, Alpha.«

Zaghaft legte sie ihre Finger auf seine ausgetreckte Hand. Sie war warm und rau, genau wie sie es erwartet hatte. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als er seine Hand um ihre schloss und so den Kontakt verstärkte. Selbst diese kleine Berührung ließ ihre innere Wölfin aufheulen. Wie sollte sie einen ganzen Tanz in seinen Armen überleben?

Mit festen Schritten führte Hunter sie auf die inzwischen freie Tanzfläche, wo sie sich beide zuerst vor dem Publikum und dann voreinander tief verbeugten. Es war schon lange Tradition, dass der Alpha und seine Verlobte das alljährliche Sommerfest mit einem gemeinsamen Tanz abschlossen. Nach ihrem Tanz war der offizielle Teil vorbei und das Parkett verwandelte sich in eine Disco, in der nicht mehr sittsam als Paar getanzt wurde, sondern ungezügelt und wild und frei.

Das Orchester stimmte ein langsames Lied an, während Hunter sie wieder in seine Arme zog und Tanzhaltung einnahm. Ohne zu ihr runter zu schauen, setzte er sich in Bewegung und sie folgte. Wo sie zuvor schon bei Liam darüber gestaunt hatte, wie gut ihr Körper seiner Führung folgen konnte, musste sie jetzt zugeben, dass sie für Hunter geschaffen zu sein schien.

Jede noch so kleine Regung seiner Muskeln fand einen Widerhall in ihr, jeder seiner Schritte schien die perfekte Länge für ihre eigenen zu haben, jede Drehung, jede Neigung, jede Beschleunigung war im Einklang mit ihrem Körper. Immer wieder konnte sie seine trainierten Oberschenkel zwischen ihren Beinen spüren, immer wieder presste er sie an seinen Oberkörper, ehe er sie von sich wegwirbelte, nur um sie sofort mit einem Ruck zu sich zurückzuholen.

Hitze sammelte sich zwischen ihren Schenkeln. In ihrem Kopf verwandelte sich der Tanz in andere Bewegungen, in eine intime Begegnung ohne Publikum. Jede Reibung, jedes Ziehen, jedes Pressen steigerte ihre Fantasie.

Die Hand, die auf ihrem Rücken lag, schien sich plötzlich zu verkrampfen. Gegen besseres Wissen schielte Cassandra zu ihrem Partner hoch. Hunters Mund war zu einer schmalen Linie verzogen, während seine Kiefer sich fest aufeinander pressten. Sein Körper schien in Flammen zu stehen, so viel Hitze ging von ihm aus. Was auch immer sie fühlte, er fühlte es auch.

Sehnsucht stieg in ihr auf. Sie erinnerte sich, wie zärtlich und liebevoll Hunter in der Geschichte gewesen war. Sie wollte das selbst erfahren, am eigenen Leib spüren, wie gut er zu ihr sein konnte. Nur für einen Abend. Nur dieses eine Mal.

»Hunter«, flüsterte sie, ehe sie sich aufhalten konnte.

Sein Blick schoss zu ihr runter, die Pupillen geweitet, ein unterdrücktes Stöhnen auf den Lippen. »Peggy?«

Wie gefangen schaute sie zu ihm auf. Sie wollte mehr sagen, doch sie traute sich nicht. Jetzt gerade war alles gut. In diesem Moment gab es nur sie beide, ohne all den Hass und die Last der Vergangenheit. Sie hatte Angst, dass jedes weitere Wort von ihr den Zauber des Augenblicks brechen würde.

Ohne darüber nachzudenken, was sie da tat, leckte Cassandra sich über die Lippen. Hunters Blick folgte der Bewegung, als könnte er sich nicht dagegen wehren. Sie sah, wie sein Kiefer sich entspannte und sein Mund sich leicht öffnete. Ob er etwas sagen wollte oder nur überwältigt war von ihrem Anblick, wusste sie nicht.

Die Musik verstummte und Hunter brachte sie zum Stehen, doch er löste sich nicht von ihr. Stattdessen starrte er weiter wie gebannt zu ihr hinunter, seine Augen voller Leidenschaft, sein Atem flach. Jede Faser ihres Körpers schrie danach, ihre Arme um seinen Hals zu schlingen und ihn in einen Kuss zu ziehen, doch Cassandra kämpfte dagegen an. Es waren ihre Wölfe, die sich gerade anschauten, nicht Margarete Blanc und Hunter Davenport. Sie musste jedes Bisschen Kontrolle behalten, das sie noch fassen konnte.

Seine großen Hände legten sich um ihr Gesicht. Wie in Zeitlupe sah sie, dass er sich zu ihr runterbeugte. Er wollte sie küssen. Ihre Wölfe waren im Einklang, das konnte sie spüren. Ein Kuss würde sie näher bringen. Verständnis schaffen. Intimität erlauben. Und vielleicht zu mehr führen.

Unter Aufbringung all ihrer Selbstbeherrschung schloss Cassandra sanft ihre Hände um seine Unterarme und zog sie weg. So elegant sie es in ihrem Zustand vermochte, knickste sie tief vor Hunter. »Vielen Dank für den Tanz, Alpha. Es war mir eine Ehre.«

Sie verharrte in ihrer geneigten Position, unfähig zu atmen oder sich zu rühren. Mehrere Herzschläge lang schien ohrenbetäubende Stille um sie zu herrschen. Dann kam endlich Leben in Hunter und er verbeugte sich ebenfalls vor ihr. Applaus brandete auf.

Sie richtete sich wieder auf und hielt ihm ihre Hand hin, die er ergriff, um sie dann vom Parkett zu führen. Während das Orchester zu einem wilderen Lied anstimmte und die Tanzfläche sich mit Gästen füllte, ließ Cassandra sich geduldig von Hunter zurück zu den Kutschen führen.

»Ich sehe, du bist darum bemüht, deinen Fehltritt wieder gutzumachen.« Jenseits des Trubels ließ Hunter sie los und stellte sich mit vor der Brust verschränkten Armen vor sie. »Ich schätze, das sollte ich dir hoch anrechnen.«

Unsicher zuckte sie mit den Schultern. »Ich versuche nur, das Richtige zu tun.«

Sein Blick lag auf ihr, wieder so kühl und undurchdringlich, wie sie es von ihm gewohnt war. Als hätte es den Moment auf der Tanzfläche nie gegeben, war Hunter Davenport, der abweisende Alpha, wieder da. Von seinem Wolf war nichts mehr zu sehen.

»Es ist gut, dass dieser Tag ohne größere Zwischenfälle vergangen ist. Du tust gut daran, dieses Verhalten auch in Zukunft beizubehalten.« Er winkte ihre Kutsche heran. »Ich wünsche dir noch einen schönen Abend. Ich bin mir sicher, dass du dich nach deinem Anwesen sehnst. Also. Guten Abend.«

Sie nickte bloß und ließ sich von ihm in die Kutsche helfen, ehe er von außen die Tür hinter ihr zuschlug. Für seine Verhältnisse waren seine Worte schon beinahe freundlich. Obwohl sie sich fühlte, als hätte jemand einen Eimer kalten Wassers über ihr ausgeschüttet, sollte sie dieses Ende doch als positiv verbuchen. Er war ihr gewogener als je zuvor. Das war gut. Kühle Abweisung war besser als heißer tödlicher Hass.

Während die Kutsche vom Platz rollte, presste Cassandra ihre Zähne zusammen, um die Tränen zu unterdrücken, die sich unerbittlich ihren Weg suchen wollten. Der Tag hatte ein gutes Ende genommen. Alles war gut.

Alles war gut.





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