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6 | Schicksal

Cassandra verstand die Welt nicht mehr. Warum war Hunter plötzlich hier und wütend? Hatte er nicht gerade noch mit Ebony getanzt? Sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien, doch die Finger, die sich um ihren Kiefer geschlossen hatten, hielten sie wie Schraubstöcke fest.

»Ich habe mit Liam getanzt.«

Hunters Blick wurde dunkler. »Liam also? Seit wann seid ihr per du?«

Der andere Werwolf war ihnen inzwischen gefolgt und legte eine Hand auf die Schulter des Alphas. »Es ist, wie Lady Blanc sagt. Wir haben nur miteinander getanzt.«

Wütend wischte Hunter die Hand weg, doch immerhin ließ er ihr Gesicht los. »Nur miteinander getanzt? Jeder hier weiß, wie sehr du das Tanzen hasst. Was geht hier wirklich vor?«

Unsicher blickte Cassandra zu Liam, der ihr aber nur schulterzuckend zu bedeuten gab, dass er auch nicht wusste, woher der Zorn in Hunter kam. Stirnrunzelnd schaute sie zu ihm auf. »Ich war alleine und habe Liam gefragt, ob er mir für einen Tanz Gesellschaft leistet. Das ist alles.«

Obwohl er ihr deutlich gemacht hatte, dass er ihrem Angebot geneigt war, wollte Cassandra den wirklichen Inhalt des Gespräches nicht so schnell und in aller Öffentlichkeit zugeben. Dazu waren noch zu viele Details unklar.

Hunter stand noch immer viel zu dicht vor ihr. Sie konnte die Hitze seines Körpers spüren und merkte, wie ihr eigener Körper darauf antwortete. Es war nicht einfach nur die Hitze der Wut, die in ihnen beiden hochflammte. Sie spielten ein gefährliches Spiel, wann immer sie eng beieinander standen und stritten. Doch Hunter schien sich nicht daran zu stören, im Gegenteil. Ohne sich von ihr zu entfernen, starrte er auf sie hinab.

»Du tanzt mit einem Beta meines Rudels. Ich nehme dir nicht ab, dass du nicht genau weißt, wie das nach außen wirkt.« Seine Stimme war leise, als ob er sich plötzlich bewusst war, dass sie sich in einer Menschenmenge befanden.

Cassandra konnte nur mit den Augenrollen. Ebenso leise zischte sie zurück: »Und du tanzt mit Ebony, einem weiblichen Mitglied des Rudels. Was ist der Unterschied?«

Die letzten Worte waren kaum aus ihrem Mund, da erstarrte sie. Eisige Kälte breitete sich in ihrem ganzen Körper aus, während sie die Veränderung auf Hunters Gesicht sah. Wie war das passiert? Sie hatte dieses Szenario vermeiden wollen und war trotzdem sehenden Auges reingetappt.

Ihre Worte waren exakt dieselben, die Peggy in der Geschichte zu Hunter gesagt hatte, als er sie beim Tanzen mit Caleb erwischt hatte.

War sie dazu verdammt, jedem Schritt der Geschichte, jedem Twist zu folgen, egal wie sehr sie sich bemühte, den Verlauf zu verändern? Das Blut rauschte in ihren Ohren, während sie darum kämpfte, nicht in Panik zu verfallen.

»Da haben wir es ja«, hörte sie Hunters spöttische Stimme wie durch eine Wattewand. »Ich hätte es mir denken können. Deine kranke Eifersucht scheint dir den letzten Verstand geraubt zu haben.«

Hektisch atmend versuchte Cassandra, sich an Peggys Antwort auf den Vorwurf zu erinnern. Was auch immer sie jetzt tat, sie durfte unter keinen Umständen erneut den Worten folgen. Der Streit mit Hunter durfte nicht eskalieren. Wenn sie sich nicht irrte, hatte Peggy alles abgestritten und sich lautstark in eine Hysterie gesteigert.

Um Fassung bemüht zwang sie diesen Impuls in sich runter. Sie wollte Hunter genauso an den Kopf werfen, dass es hier nicht um ihre Eifersucht ging. Es lag ihr auf der Zunge, ihm zu sagen, dass sie sich hier und jetzt von ihm trennen wollte. Aber das würde er ihr in diesem Zustand niemals glauben und wenn die Zweifel einmal da waren, hätte sie sich für die Zukunft nur selbst Steine in den Weg gelegt.

»Es tut mir leid, Hunter.« Ihre Stimme zitterte, so angespannt war sie, doch Cassandra zwang sich, auch die nächsten Worte auszusprechen. »Ich habe dich mit Ebony gesehen und angenommen, es wäre nichts dabei, wenn ich Liam zum Tanz auffordere. Ich sehe jetzt, dass das nicht richtig war. Ich war blind, weil ich traurig war.«

Unsicher blickte sie zu ihm hoch. Sie hoffte, dass er ihr glaubte, obwohl ihre Worte so kühl und kalkuliert wirkten. Noch immer konnte sie die Wut wie ein loderndes Feuer in seinen Augen sehen, doch immerhin hatte er sie nicht sofort als Antwort angeschrien. Das war eine Verbesserung gegenüber der Situation im Buch. Mit angehaltenem Atem wartete sie auf eine Reaktion.

Er schien etwas in ihren Augen zu suchen. Während die Wut langsam abflaute, wurde sein Blick forschend, nachdenklich, ja beinahe zugewandt. Wenn sie nicht auf jede noch so kleine Regung von ihm geachtet hätte, wäre ihr nicht aufgefallen, dass er ihr näher kam, doch so bemerkte sie es sofort. Sie schluckte. Etwas in seiner Stimmung schien gekippt zu sein.

Langsam hob Hunter eine Hand und legte sie ihr auf die Wange. Kaum mehr als ein Blatt Papier würde noch zwischen ihre Körper passen, so nah standen sie sich. Cassandra atmete flach, während sie darum kämpfte, die aufwallende Lust ihrer Wölfin zu unterdrücken. Es war der denkbar schlechteste Zeitpunkt dafür.

»Ich habe dich traurig gemacht?« Hunters Frage war kaum mehr als ein tiefes Grollen, doch sie ging Cassandra durch Mark und Bein.

Ehe sie sich zügeln konnte, entrang sich ein hauchzartes Seufzen ihrer Kehle und sie schmiegte ihre Wange mehr in seine Hand. Hunter war ihr Mate. Er würde sich um sie kümmern. Er würde dafür sorgen, dass sie nicht mehr traurig war. Alles würde gut werden.

»Du machst sie oft traurig.« Liams kühle Worte rissen Cassandra aus ihrer Trance.

Als hätte er sich an ihr verbrannt, riss Hunter seine Hand von ihr weg und trat einen Schritt zurück. Rasselnd holte Cassandra tief Luft. Es war das erste Mal, seit sie in dieser Welt angekommen war, das sie wirklich verstand, was es bedeutete, einen anderen als potentiellen Mate zu haben. Es war nicht nur Lust und Leidenschaft und Sex. Es war auch ein Gefühl der Sicherheit, der absoluten Gewissheit, dass der andere sich um sie kümmern würde, ihre Emotionen ernstnahm und ihr helfen wollte.

Sie unterdrückte ein Schluchzen. Jetzt, wo sie es für einen winzigen Moment gespürt hatte, verstand sie erst, was Margarete Blanc wirklich verloren hatte, als sie Hunter Davenport gegen sich aufgebracht hatte.

»Ich hätte es wissen müssen.« Die hasserfüllte Stimme von Hunter zog ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihn. »Wie ich auch nur eine Sekunde habe denken können, dass du ehrlich mit deinen Gefühlen bist. Macht es dir Spaß, mich zu quälen?«

Cassandra konnte hören, dass Hunter genauso unter dem Verlust der emotionalen Bindung zu leiden hatte wie sie. Sie hatten einen engen Moment geteilt und jetzt war alles wieder verloren. Verzweifelt schüttelte sie den Kopf. »Es war keine Absicht!«

Hunter lachte sarkastisch auf. »Keine Absicht? Genauso, wie es keine Absicht war, dass du vor meinem Beta schlecht über mich geredet hast?«

Jetzt mischte sich Liam wieder ein. »Sie hat nie schlecht über dich geredet.«

»Nein, Liam«, unterbrach der Alpha ihn sofort. »Versuch keine Sekunde, sie verstehen zu wollen. Dass du überhaupt so etwas sagen würdest, dass ich sie oft traurig mache, liegt nur daran, dass sie mich vor dir schlecht gemacht hat. Du nimmst das vielleicht nicht so wahr, aber ich kenne Margarete. Sie ist clever mit ihren Worten. Du darfst ihr nicht zuhören, sonst verfällst du ihr, wie mein Vater ihrer Mutter auf den Leim ist.«

Ungläubig starrte Cassandra zu Hunter auf. Sie konnte nicht glauben, was sie da hörte. Es war kein Wunder, dass er jedes ihrer Worte falsch interpretierte, wenn das der Eindruck war, den Peggy bei ihm hinterlassen hatte. Wie sollte sie ihn jemals dazu bringen, ihr Glauben zu schenken, wenn er so überzeugt davon war, dass sie immer nur log und andere manipulierte?

»Du lässt deine Finger von Liam und allen anderen Männern in meinem Rudel, verstanden? Ich will dich nicht mehr auf der Tanzfläche sehen, bis wir heute Abend den obligatorischen Tanz haben.« Hunter warf ihr einen letzten bösen Blick zu, dann drehte er sich entschlossen um und marschierte davon.

»Vielleicht hätte ich nichts sagen sollen?«, kam es kleinlaut von Liam.

Cassandra schüttelte traurig den Kopf. »Es ist nicht deine Schuld. Hunter und ich werden nie zueinander finden. Das ist Schicksal.«






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