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24 | Konfrontation

Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen. Hunter starrte sie an, als könnte er seinen Augen nicht glauben, Caleb stand breitbeinig vor ihr, die Hände zu Fäusten geballt, und Cassandra selbst wagte es kaum zu atmen. Von jetzt auf gleich war ihr Happy End zerbrochen. Alles, was sie sehen konnte, war das blutige Ende, das Margarete Blanc in »Rosen Wie Wir« finden würde.

Dann zerbrach der Moment und Caleb trat drohend auf Hunter zu. »Mit Verlaub, Eure Hoheit, aber du hast hier nichts verloren. Dies ist mein Privatbesitz und ich habe dir nicht erlaubt einzutreten.«

»Spar dir deine Worte, Beta. Du hast meine Verlobte entführt. Sei froh, wenn ich nicht deinen Kopf dafür fordere!«, zischte Hunter ihn an.

Augenblicklich sprang Cassandra auf und stellte sich schützend vor Caleb. »Niemand hat mich entführt. Ich bin aus freiem Willen hier.«

Hunters Blick senkte sich langsam zu ihr. Sie sah die unbändige Wut, die in seinen Augen flackerte. Wie ein Feuersturm, der sie alle verzehren würde. Aber während sie seinen Blick erwiderte, spürte sie noch etwas anderes. Das verfluchte Band, das sie immer wieder zu ihm zog. Dem sie nichts entgegenzusetzen hatte. Der Impuls, näher an ihn heranzutreten und ihn zu berühren, war beinahe übermächtig.

Sie sah das gleiche in Hunter. Für einen Moment schienen die Flammen des Zorns zu erlöschen und stattdessen trat Erleichterung in seinen Blick. Seine Hand hob sich, streckte sich zu ihr, als wollte er ihr über die Wange streicheln.

Bevor er sie berühren konnte, hatte Caleb sie gepackt und hinter sich geschoben. »Lass deine Finger bei dir, Alpha! Peggy ist aus freien Stücken hier. Begreifst du nicht, dass sie dich nicht mehr will?«

Cassandra unterdrückte ein Wimmern. Alles in ihr schrie danach, sich Hunter in die Arme zu werfen. Dass alles gut werden würde, wenn sie ihn nur berühren konnte. Dass er sie verstehen würde, ihr verzeihen würde, wenn sie seine Berührung zuließ. Sie hatte ihren Alpha gegen sich aufgebracht und wollte nichts lieber, als es wieder gutzumachen.

Angestrengt presste sie ihre Stirn gegen Calebs Rücken und verkrallte ihre Hände in seinem dunklen Shirt. Es war der Instinkt ihrer Wölfin, der sie antrieb, nicht ihr rationaler Verstand. Sie musste sich dem widersetzen, egal, wie schwer es ihr fiel. Sie war nie in größerer Gefahr gewesen als jetzt. Sie konnte in Hunters Augen die mörderische Wut lesen, die am Ende der Geschichte zum Tod von Peggy führen würde.

»Sie ist meine Verlobte. Sie ist mein Mate! Wie kannst du es wagen, sie vor mir zu verstecken?«

Cassandra spürte, wie sich Caleb unter ihren Fingern anspannte. »Wie hast du uns überhaupt gefunden?«

Hunter lachte höhnisch auf. »Sie ist mein Mate! Als ob ich nicht wüsste, ob sie noch lebt!«

Caleb wirbelte zu ihre herum und packte sie an beiden Armen. »Du hast mir gesagt, ihr hättet das Ritual noch nicht vollzogen. War das eine Lüge?«

»Nein! Warum sollte ich darüber lügen? Wir haben das Ritual noch nicht vollzogen! Hast du nicht gespürt in den letzten Tagen, wie offen meine Wölfin für dich war? Wäre das möglich, wenn ich vergeben wäre?« Cassandra starrte mit großen Augen zu Caleb auf. Panik pulsierte in ihrem ganzen Körper. Sie konnte nicht auch noch Caleb verlieren.

Erneut lachte Hunter nur. »Das Schicksal meint es nicht gut mit dir, liebe Margarete. Wer hätte gedacht, dass es dir einst zum Verhängnis wird, dass wir beide natürliche Mates sind mit einem Band, das so stark ist, dass es einem rituellen Band gleicht. Aber ich gebe zu, ihr seid nicht die einzigen, die die Macht unterschätzt haben.«

Cassandra hatte das Gefühl, dass ihr das Blut in den Adern gefror. »Was wir teilen, gleicht dem rituellen Band?«

Calebs Hände um ihre Oberarme verkrampften sich. Sie konnte spüren, dass er zitterte. Sehen, wie er gequält die Augen schloss und ein Stück in sich zusammen sackte. Dann atmete er langsam aus, öffnete die Augen wieder und drehte sich zu Hunter um. »Ich habe noch nie davon gehört, dass so ein Band existiert.«

»Da bist du nicht der einzige«, gab Hunter trocken zurück. Seine Wut schien abgeflaut und durch kalten Spott ersetzt worden zu sein. »Mein Vater, unser König, hat mir ebenfalls kein Wort geglaubt. Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich weiß, dass du noch lebst, Margarete, aber niemand wollte mir glauben. Mir, dem Alpha. Als ob ich nicht am besten wüsste, was mein Wolf fühlt.«

Zitternd ließ sich Cassandra wieder auf ihren Stuhl sinken. Langsam fing sie an, »Rosen Wie Wir« besser zu verstehen. Es hatte so lange gedauert, bis Hunter sich endgültig zu Ebony bekannt hatte. Obwohl die Liebe zwischen den beiden so tief war, hatte er bis zum Schluss Peggy nicht verlassen. Sie hatte nie wirklich verstanden, warum das so war, und es darauf geschoben, dass die Autorin das Drama um diese Liebesgeschichte so lange wie möglich aufrecht erhalten wollte.

Doch jetzt verstand sie. Auch ohne das Ritual waren Hunter und Peggy praktisch Mates. Und ein Mate konnte seinen Partner nicht verlassen. Solange der Mate lebte, fühlte man sich magisch zu ihm hingezogen. Deswegen probierten Werwölfe so viele Partner aus, ehe sie das Ritual mit jemandem schlossen. Es war mehr als eine Ehe zwischen Menschen. Es war ein Band, das sich um ihre Seelen legte und sie für immer aneinanderschweißte. Dass Peggy auch ohne das Ritual so ein Band mit Hunter teilte, war Folter. Für beide.

Mit einem Schluchzen vergrub sie ihr Gesicht in ihren Händen. Solange sie lebte, wäre Hunter nicht in der Lage, eine andere Frau zu wählen. Er würde sie nicht gehen lassen, egal, wie sehr er sie hasste.

»Wenn man das Ritual vollzieht, erlöschen alle anderen Bindungen zu potentiellen Mates.« Calebs kühle Stimme riss sie aus ihrer Starre. »Lass mich das Ritual mit Margarete durchführen, dann bist du frei. Du wirst es nicht mehr spüren.«

Entsetzen, Panik, Traurigkeit, Sehnsucht. Welle über Welle an Gefühlen stürzten auf Cassandra ein, als sie diese Worte hörte. Was sie heute Morgen noch so sehr herbei gesehnt hatte, erschien ihr plötzlich wie der schlimmste Fluch. Die Nähe zu Hunter machte es ihr unmöglich, an irgendeinen anderen Mann zu denken. Sie wollte nur ihn. Das Band zu ihm zu verlieren, wäre schlimmer als der Tod.

Sie setzte an, um Caleb zu widersprechen, doch schluckte die Worte in der letzten Sekunde wieder runter. Ihre Gefühle hier waren irrational. Sie wusste, dass sie am Ende sterben würde, wenn sie Hunter nicht entkommen konnte. Es war gut, dass das Band zwischen ihnen aufgelöst werden konnte. Es war ein Lichtblick. Hoffnung. Auch wenn ihre Wölfin es hasste, es war der richtige Weg.

Ihr Blick wanderte wieder zu Hunter. Zum ersten Mal, seit er unangekündigt ihr Frühstück gestört hatte, sah sie ihn wirklich. Sein Haar war zerzaust von einem offensichtlich langen, schnellen Ritt zu Pferd. Seine Augen wirkten müde, unterstrichen von dunklen Ringen. Seine sonst so braungebrannte Haut wirkte grau. Selbst die schwarze Lederhose und das weiße Shirt sahen plötzlich nicht mehr glamourös, sondern abgetragen und alt aus.

Er hatte in den letzten Tagen gelitten, das sprach aus jeder Faser seines Äußeren.

Cassandra schluckte. Obwohl Hunter sie schlecht behandelt hatte, blutete ihr Herz für ihn. Sie hatte viel Zeit gehabt, um sich auf den Abschied vorzubereiten. Er war aus dem Nichts mit ihrem Tod konfrontiert worden und hatte dann realisiert, dass sie doch noch lebte. Er musste wahnsinnig gewesen sein, weil niemand ihm geglaubt hatte und niemand ihm bei seiner Suche hatte helfen wollen.

»Das ist keine Option.« Sein Widerspruch war schlicht, aber final. »Ich gebe dir, Caleb, jetzt eine einmalige Chance. Lass Peggy gehen und niemand muss davon erfahren, dass du dich mir widersetzt hast. Was du hier getan hast, ist Hochverrat. Zieh dich zurück und lass uns in Ruhe, dann bleibe ich stumm und du kannst deine Position als Beta behalten.«

»Was willst du denn mit ihr? Du hasst Margarete! Du lässt keine Gelegenheit aus, sie in der Öffentlichkeit zu demütigen. Du beleidigst sie, weist sie ab und sperrst sie in diesen goldenen Käfig und erwartest, dass sie bei dir bleibt? Dass wir alle tatenlos zusehen, wie du die zukünftige Luna des Rudels behandelst? Welches Signal sendet das an die anderen Werwölfe? Welche Signale sendet das an die umliegenden Königreiche? Du bist eine Gefahr für die Stabilität dieses Landes! Lass sie gehen und such dir eine andere Luna.« Calebs Worte waren lauter und lauter geworden, sein Atem ging hektisch. Den letzten Satz hatte er beinahe ausgespuckt, so sehr triefte er vor Verachtung.

»Und du denkst, du bist besser für sie?«, kam es ebenso giftig von Hunter. »Ich sehe doch, was für ein Spiel du spielst. Glaub bloß nicht, dass ich blind dafür bin, dass du mir immer noch die Position des Alphas neidest. Du willst, dass ich sie aufgebe, damit du mich untergraben kannst. Welcher Alpha verliert seine Verlobte schon an einen Beta? Du weißt genau, dass das erst recht ein Signal der Schwäche an das Rudel und die anderen Alphas da draußen senden würde. Und ich weiß, dass das dein einziges Ziel ist! Du willst nicht Margarete, du willst das, wofür sie steht!«

Bevor Cassandra reagieren konnte, holte Caleb aus und rammte seine Faust in Hunters Magen. Der Alpha stöhnte auf, setzte aber sofort zum Gegenangriff an. Ohne zu zögern schlug er Caleb gezielt in die Nieren. Noch während der Beta mit einem Schrei zu Boden ging, zog Hunter das Knie nach. Ein hässliches Knacken war zu hören, dann strömte Blut aus Calebs Nase und er sackte endgültig in sich zusammen.

»Du hättest aus unserem letzten Kampf lernen sollen, dass du keine Chance gegen mich hast«, spuckte er giftig aus.

Mit einem langen Satz war Cassandra bei Caleb, der sich am Boden krümmte und beide Hände auf seine Seite drückte. Nur unterdrücktes Stöhnen war von ihm zu hören. Besorgt legte sie ihm eine Hand auf den Rücken. »Sag mir, was ich tun kann. Soll ich jemanden rufen?«

Caleb schüttelte nur den Kopf, während er sich langsam wieder aufrichtete. Hunter stand noch immer breitbeinig über ihnen, die Arme vor der Brust verschränkt. Rasch griff Cassandra nach Servietten, um die Blutung der Nase aufzufangen. Nachdem Caleb sich auf einen Stuhl gezogen hatte, stand sie wieder auf.

»Du hast seine Frage nicht beantwortet.« Sie konnte Hunter nicht anschauen, während sie zu ihm sprach. Hin- und hergerissen zwischen Sorge um Caleb, Hass auf Hunter und ihrer tiefsitzenden, impulsiven Liebe zu dem Alpha stand sie mit zu Fäusten geballten Händen da und starrte auf den Boden. »Warum willst du mich überhaupt? Solltest du nicht glücklich sein, dass ich als tot gelte? Warum kannst du mich nicht einfach gehen lassen?«

»Du kommst mit mir zurück in die Hauptstadt. Das ist meine endgültige Entscheidung, Ende der Diskussion.« Hunters Stimme klang auffällig neutral und kühl, als er das sagte. Cassandra traute sich immer noch nicht, zu ihm aufzuschauen, aber sie war sich sicher, dass er nur mühsam seine Wut unterdrücken konnte.

Ihr Blick wanderte zu Caleb, der sich eine Serviette gegen die Nase presste und nach vorne gebeugt auf den Boden starrte. Wo eben noch purer Zorn aus ihm gesprochen hatte, sah er jetzt plötzlich erschöpft und besiegt aus. Sie kniete sich vor ihm hin und legte ihm beide Hände ums Gesicht. »Caleb.«

In seinem Blick stand Schmerz, als er sie endlich ansah. »Was ich gesagt habe, stimmt immer noch. Ich weiß nicht, ob ich dich jemals wieder gehen lassen kann. Aber jetzt gerade kann ich nichts tun, um das zu verhindern. Du hast den Alpha gehört.«

Sie schluckte ihre Tränen runter. Sie wusste, dass Caleb die Realität klar sah und aussprach, was sie auch akzeptieren musste. Sich Hunter jetzt zu widersetzen, würde gewiss Calebs Tod bedeuten. Und wenn sie die Situation von außen betrachtete, hatte Hunter jedes Recht, wütend zu sein. Sie hatte ihn betrogen und ihre Verlobung mit den Füßen getreten. Auch wenn es unter Werwölfen üblich war, bis zum Ritual wechselnde Partner zu haben, so hatte sie trotzdem gegen die Regeln dieser Welt verstoßen.

Sie war der Bösewicht hier.

Ihr verzweifelter Versuch, dem Tod zu entrinnen, hatte sie ihrem Schicksal nur viel näher gebracht. Alles, was sie jetzt tun konnte, war, den Widerstand aufzugeben und Hunter zu folgen. Sie musste einen neuen Plan schmieden, einen neuen Ausweg finden. Sie hatte noch immer ihr Wissen über die Zukunft, über die wichtigsten Charaktere der Geschichte. Sie würde eine andere Lösung finden.

Sie musste. Sie hatte keine Wahl, sie musste einen Weg finden.

Cassandra presste Caleb einen letzten Kuss auf die Stirn, dann stand sie auf und drehte sich zu Hunter um. »Schön. Ich komme mit dir zurück.«

Er schaute sie grimmig an. »Als ob das auch nur eine Sekunde in Frage gestanden hätte.«



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