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11 | Entschlossenheit

Ruckartig setzte Hunter sich auf. Ehe Cassandra richtig registrierte, was geschah, hatte er seine Klamotten gepackt und war aufgestanden. Verwirrt stützte sie sich auf ihren Armen hoch. »Hunter?«

Grimmig blickte er auf den Boden, während er sich seine Sachen wieder anzog. »Ich hätte es wissen müssen. Bei der Mondgöttin, wie ich auch nur eine Sekunde habe glauben können, dass du dich tatsächlich ändern kannst.«

Kaltes Grauen ergriff Cassandra, doch sie zwang sich, äußerlich ruhig zu bleiben. »Was hab ich getan?«

Noch immer schaute er sie nicht an. »Ich habe dich gewarnt, erinnerst du dich? Ich habe dir deutlich gesagt, dass du diese Worte nie wieder verwenden sollst. Nie wieder. Glaubst du, daran hat sich etwas geändert, nur weil wir jetzt unsere Körper vereint haben?«

Sie blinzelte verwirrt. Sie konnte sich nicht daran erinnern, dass Peggy in der Geschichte jemals diese Worte gesagt hatte. Sie hatte durchaus ihre Liebe zu Hunter ausgedrückt, aber niemals mit diesen drei einfachen Worten. Sie verstand nicht, was los war. »Aber warum?«

Mit noch nacktem Oberkörper drehte er ihr den Rücken zu, die Hände zu Fäusten geballt. »Warum? Margarete Blanc, fragst du mich das gerade wirklich?«, grollte er angespannt, doch dann explodierte seine Wut in einer ungeahnten Intensität. »Ich rede mit anderen Frauen, du kommst zu mir und wisperst mir ins Ohr, dass du mich liebst. Mein Wolf reagiert, erwidert das Gefühl und ich fühle mich gut. Dann sagst du mir, dass ich nie wieder mit anderen Frauen reden darf. Du flirtest mit anderen Männern. Ich sage dir, dass mich das stört und du presst dich an mich und flüsterst, dass du mich liebst. Dass kein anderer Mann dich interessiert, dass deine Liebe nur mir gilt.«

Er atmete schwer, immer noch mit dem Rücken zu ihr, die geballten Fäuste zitterten und seine Nackenmuskulatur arbeitete. Cassandra fühlte sich, als hätte jemand einen Kübel Wasser über ihr ausgeschüttet. Sie ahnte, worauf Hunter hinauswollte, doch sie traute sich nicht, ihn zu stoppen. Stattdessen hörte sie stumm weiter zu.

»Jedes Mal, wenn ich etwas tue, was dir missfällt, sagst du mir, dass du mich liebst und dann verlangst du, dass ich es nicht mehr tue. Jedes Mal, wenn ich dasselbe von dir verlange, sagst du diese Worte und tust so, als würde es das ungeschehen machen. Das ist keine Liebe, Peggy. Und wenn es Liebe ist, dann ist es das letzte, was ich jemals will. Wann immer ich dich diese Worte sprechen höre, fühle ich mich, als würde ich den Kontakt zur Welt verlieren. Als würde mein Wolf verschwinden. Und ich kann nur dastehen, erstarrt, verstummt, machtlos. Dank dir habe ich gelernt, diese Worte zu hassen. Und jetzt hast du die Unverfrorenheit, genau diese Worte zu sagen, nachdem ich endlich auf dein Werben eingegangen bin?«

Endlich drehte er sich zu ihr um, doch Cassandra bereute sofort, ihm in die Augen geschaut zu haben. Hatte sie zuvor schon Hass und Abscheu in seinen Blicken gelesen, stand da jetzt eine mörderische Wut, die ihr Angst machte. Mit zwei langen Schritten trat er wieder an sie ran und baute sich vor ihr auf.

»Niemand hat es je so gut verstanden, meinen Wolf zu manipulieren, wie du.« Seine Worte waren leise und trieften vor Gift. »Dass ich auch nur einen Atemzug lang geglaubt habe, in deinen Armen glücklich werden zu können. Nach allem, was du angerichtet hast. Du hast viel zu viel Kontrolle über unser Band als potentielle Mates. Dass du diese Kontrolle ausnutzt und gegen mich verwendest, ist verachtenswert und schamlos. Ich sollte dich dafür zur Guillotine schicken, aber das kann ich nicht. Weil deine Mutter es so geschickt eingerichtet hat, dass wir verlobt sind. Ich warne dich, Margarete Blanc. Überspann den Bogen nicht. Ich werde dir kein weiteres Mal mehr verzeihen. Solltest du jemals wieder diese Worte zu mir sprechen, werde ich dich eigenhändig deines Kopfes entledigen, Gesetze hin, Verlobung her. Verlass dich drauf.«

Zitternd schlang Cassandra ihre Arme um sich. Jedes Wort hatte sie direkt ins Herz getroffen. Der Hass in seinen Augen, die Endgültigkeit, mit der er seine Worte gesprochen hatte, schmerzten körperlich. Und unter all dem konnte sie trotzdem sehen, wie sein Körper auf den Anblick ihrer Nacktheit reagierte. Wie er sich zwingen musste, sich von ihr zu entfernen, weil er sich ebenso zu ihr hingezogen fühlte wie sie zu ihm. Sie waren keine Mates, aber sie könnten es sein, und ihre Wölfe verbanden sie auf eine Weise, der sie kaum entkommen konnten.

»Es tut mir leid, Alpha«, flüsterte sie schwach.

Sofort hob Hunter eine Hand. »Spar es dir. Ich will kein weiteres Wort von dir hören. Am besten hältst du in meiner Gegenwart ab sofort immer die Zunge. Jeder Laut, den du von dir gibst, ist eine Lüge. Ich werde dir nie wieder zuhören.«

Ungewollt kam ihr ein Wimmern über die Lippen. Sie konnte sehen, wie Hunters Hand zuckte, als wollte sie nach ihr greifen, um sie tröstend zu streicheln. Mitten in der Bewegung hielt er inne und ballte die Hand wieder zur Faust. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, drehte er sich um und stampfte mit festen Schritten zum Ausgang. Lauter als nötig warf er die Tür hinter sich zu.

Cassandra blieb alleine zurück, frierend und am Boden zerstört. Gerade eben noch hatte sie sich so gut gefühlt, euphorisch und optimistisch. Und mit drei unbedachten Worten hatte sie alles zerstört. Seit sie in Peggys Körper steckte, hatte sie sich gefragt, woher sein abgrundtiefer Hass kam. Jetzt hatte sie die Antwort.

Tränen bildeten sich in ihren Augen. Sie konnte ihm nicht böse sein. Er war das Opfer hier. Mehr als je zuvor, seit sie in dieser Welt aufgewacht war, verfluchte sie, dass sie ausgerechnet als Margarete Blanc leben musste. Was für ein Monster diese Frau gewesen sein musste.

Zitternd griff sie nach ihrer Kleidung und zog sie langsam wieder an. Tränen liefen ihr ungehemmt über die Wangen. Ihre innere Wölfin jaulte laut und anhaltend. Sie litt beinahe noch mehr unter den Worten des Alphas und trug so nur zu Cassandras Trauer und Verzweiflung bei.

Es klopfte vorsichtig an der Tür, doch sie spürte, sie konnte jetzt niemanden sehen. »Lasst mich alleine. Ich möchte für den Rest des Tages meine Ruhe.«

Ohne darauf zu warten, ob ihre Bedienstete dem Befehl Folge leisteten, schleppte Cassandra sich zu einer Seitentür, die zu dem schmalen Treppenhaus, das für Butler und Mägde reserviert war, führte. Ungesehen von allen erklomm sie die Stufen zu dem Flügel, der ihre Räumlichkeiten beherbergte. Ihr Herz klopfte wie wild und ihre Gedanken wirbelten durcheinander. Was sollte sie jetzt tun? Was konnte sie tun? Ihr nahender Tod stand ihr groß und schwarz und hässlich vor den Augen. Was sollte sie nur tun?

In ihrem Zimmer angekommen, schälte sie sich wieder aus dem Kleid und ließ sich nur in Unterwäsche bekleidet auf das riesige Himmelbett fallen. Ihr schmerzender Arm war vergessen, was zählte, war ihre Zukunft.

Hatte sie vor einer Stunde noch geglaubt, dass sie vielleicht doch eine Chance hatte, Hunters Herz für sich zu gewinnen und ihr Schicksal zu ändern, wusste sie nun, dass es aussichtslos war. Sie hatte alles zerstört. Sie war auf dem Weg zu ihrem Tod durch seine Hand. Alles, was ihr jetzt noch blieb, war, ihre Flucht zu planen. Zurück zum ursprünglichen Plan. Hunter verlassen, die Verlobung auflösen, einen anderen Werwolf als Mate nehmen.

Sie rollte sich zusammen und ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie musste sich ein für alle Mal von einer Zukunft mit Hunter verabschieden. Es war aussichtslos. Ungehemmt gab sie sich dem Strudel ihrer Gefühle hin. Die Angst, die Verzweiflung, das gebrochene Herz. Schluchzend gab sie jede Kontrolle auf.

Minutenlang verharrte sie in dieser Position, erstarrt in ihren Gefühlen. Dann, beinahe unmerklich, begannen die Tränen zu versiegen. Ihr Atem wurde wieder ruhiger. Der Knoten in ihrer Brust hatte sich gelöst. Als sie endlich spürte, dass sie nicht mehr weinte, holte Cassandra tief Luft und stemmte sich hoch.

Entschlossen griff sie nach den Papieren, auf denen sie ihre Notizen hatte. Sie musste ihre Pläne streichen. Ebony auf ihre Seite zu ziehen, war eine gute Idee gewesen, aber jetzt vermutlich nicht länger möglich. Liam für sich zu gewinnen und die Verlobung zu seinen Gunsten aufzulösen, schied aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls aus. Als engster Berater würde Hunter ihm sicher deutlich machen, sie künftig noch mehr zu meiden als zuvor. Und er würde alles daran setzen, Ebony von ihr fernzuhalten.

Kühl landete ihr Blick auf dem Namen Caleb Lewin.

Sie hatte Abstand zu ihm halten wollen, immerhin war er im Original ein ständiger und großer Streitpunkt zwischen Peggy und Hunter gewesen. Aber den Luxus hatte sie jetzt nicht mehr. Caleb hatte zwei große Vorteile. Sein Anwesen lag am anderen Ende des Landes direkt an der Grenze. Und Hunter hasste ihn. Dass er der mit Abstand reichste Werwolf war, half ebenfalls.

In der Geschichte hatte Hunter Peggy dafür gehasst, dass sie versucht hatte, ihn mit Caleb eifersüchtig zu machen. Das musste sie vermeiden. Sie musste Caleb heimlich treffen, ohne dass Hunter davon Wind bekam. Das war eine Lektion, die sie gelernt hatte. Jeder Versuch, den Plot zu ändern, wo Hunter ihr Handeln mitbekam, endete im Desaster. Er war es, der alles zurück auf den ursprünglichen Weg führte. Also musste sie einen Pfad nehmen, den er nicht sehen konnte – und damit nicht beeinflussen konnte.

Kalte Entschlossenheit machte sich in ihr breit. Jetzt, wo sie all ihre Emotionen rausgelassen hatte, fühlte sie sich, als könnte sie endlich wirklich klar sehen. Ihre Mission war es zu überleben. Alles andere war unwichtig. Wenn Hunter Ebony geheiratet hatte, konnte für sie, Cassandra in Margarete Blancs Körper, ebenfalls ein neues Leben anfangen. Bis dahin musste sie alles tun, um ihr Überleben zu sichern.

Es war egal, was sie fühlte. Es war egal, was andere fühlten. Was zählte, war ihre Mission. Sie würde Caleb verführen und ihn dann dazu überreden, sie auf sein Anwesen zu entführen. Sie würde einfach verschwinden, ohne dass jemand wusste, wo sie hin war. Vielleicht konnte sie sogar einrichten, dass sie als tot galt. Wichtig war nur, dass Hunter sich frei fühlte, sie aufzugeben und sich stattdessen gänzlich Ebony zuzuwenden. Sobald die beiden verheiratet waren, konnte sie zurück in die Öffentlichkeit kehren, ohne dass sie noch etwas von Hunter zu befürchten hatte. Sie würde ihm egal sein, sobald er seine große Liebe an seiner Seite sicher wusste.

Cassandra nickte zu sich. Das war der richtige Weg. Anstatt Hunter dazu zu überreden, dass er die Verlobung löste, würde sie einfach verschwinden, ihren Tod vortäuschen, und ihn damit befreien. Und wer, wenn nicht Caleb, konnte ihr dabei helfen? Er galt als clever und gerissen, egoistisch, aber auch immer dafür zu haben, der Welt zu demonstrieren, dass er ihnen allen überlegen war.

Wenn es ihr gelang, ihn zu verführen, ihm das Gefühl zu geben, dass er sie erobert hatte, sie von Hunter gestohlen hatte, dann würde er ihr sicher helfen. Was gab es schließlich besseres, als dem Alpha zu zeigen, dass sein größter Rivale ihn ausgetrickst hatte? Ja, über Stolz und Eitelkeit war Caleb sicher zu bekommen.

Vielleicht machte sie das wirklich zum Bösewicht. Aber was zählte das, wenn sie dafür am Ende mit ihrem Leben davonkam? Sie hatte sich mächtig gefühlt, als sie Ebony mit allem, was sie über die Hauptperson wusste, umgarnt hatte. Aber die Macht war substanzlos, denn am Ende würde Ebony immer auf Hunter hören und an seiner Seite stehen, wenn er sie zwang, sich zwischen ihnen zu entscheiden.

Nein, sie konnte nicht auf Ebony hoffen.

Sie wickelte die kalte Entschlossenheit um sich wie einen Mantel. Es würde ihre Rüstung sein, um sich gegen die emotionale Last, die auf sie zukam, zu schützen. Sie musste sich wappnen für Calebs Misstrauen und Hunters gesteigerten Hass und Ebonys Enttäuschung. Aber das konnte sie. Sie hatte ein Ziel vor Augen.

Das Ziel war Caleb Lewin.





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