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»It's the final countdown«

Jim klopfte ein drittes Mal an die Tür mit der Nummer 134 und verlor so langsam auch den kläglichen Rest seiner Geduld.

„Hey, Rich. Hast du deinen Schlüssel vergessen? Ich habe dir doch gesagt, dass ich 'ne Weile weg-" Jim drehte sich zu dem Jungen um, der ihn von hinten angesprochen und offenbar verwechselt hatte, woraufhin dieser ins Stocken geriet: „Du bist nicht Richard."

Jim verschränkte die Arme. „Schlau kombiniert. Wo ist mein Bruder?"

„Moment! Rich hat 'nen Bruder?"

Jim blickten den hellblonden Jungen mit dem leicht dümmlichen Gesichtsausdruck vor sich verächtlich an. „Das siehst du doch. Also, wo ist Richard?"

Der Junge, der offenbar Richs Zimmergenosse war, fuhr sich kurz über die raspelkurzen Haare (die sollte er wirklich nicht so kurz geschoren tragen - er hatte die größten Segelohren, die Jim je gesehen hatte) und zuckte dann mit den Schultern. „Weiß nicht. Hat aber gesagt, dass er nicht lang weg sein wäre. Willste solange reinkommen?" Die Vorstellung mit diesem Jungen, der ein Muskelshirt trug, dessen Ausschnitt beinahe bis zu seinen Rippen reichte, allein in einem Zimmer zu sein und seinen primitiven Worten zu lauschen bis Jim einfach nicht anders könnte, als seinen Kopf immer und immer wieder gegen eine Wand zu donnern, war nicht sonderlich verlockend. Also schüttelte er nur den Kopf.

„Du weißt also wirklich nicht, wo er ist?", hakte er sicherheitshalber noch einmal nach. Richards Zimmergenosse zuckte nur unwissend mit den Schultern. Genervt wandte Jim sich ab und wollte schon gehen, da hielt der Blonde ihn noch einmal zurück: „Warte! Ich glaub', er meinte, er wäre in die Bibliothek gehen wollen."

Jim blinzelte. Das war doch schon einmal ein Anfang. „Es heißt »Er meinte, er würde in die Bibliothek gehen wollen«", korrigierte er. „Lern mal Grammatik." Damit lief Jim los und machte sich auf den Weg in die Bibliothek - seine Laune hatte sich ziemlich verschlechtert, weil er seinem Bruder nun auch noch hinterher rennen musste. Sobald Richard sich wieder normal benahm, würde Jim ihm zeigen, was er davon hielt...

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Jim fand seinen Bruder tatsächlich in der Bibliothek. Er saß an einem Tisch neben einer hübschen Blondine, deutete auf eine Seite eines aufgeschlagenen Buches und schien ihr etwas zu erklären. Das Mädchen beugte sich dabei sehr weit vor und saß beinahe auf Richards Schoß und es war ziemlich offensichtlich, dass sie eigentlich keinerlei Interesse daran hatte, etwas von Rich zu lernen.

Einen Moment stand Jim am Rande von Richards Blickfeld und wartete darauf, dass der ihn bemerkte. Doch sein Bruder schien sich gerade ziemlich wenig für seine Umwelt zu interessieren - gerade hatte er wie zufällig den Blick des blonden Mädchens aufgefangen und nun starrten sie sich tief in die Augen. Jim wurde schlecht. Er räusperte sich vernehmlich, ehe er Zeuge von etwas wurde, das er überhaupt nicht sehen wollte.

Sofort schraken Richard und seine Partnerin zusammen - sie rückte ein Stück von Jims Bruder ab und der fuhr zu Jim herum. Er starrte den Jüngeren so wütend an, als wolle er ihn allein mit seinem Blick zurück in die Hölle treiben.

Jim grinste schief und steckte die Hände in seine Hosentaschen. „Willst du mich nicht bekannt machen, Richie?", fragte er unschuldig nach und Richard blickte schnell zwischen dem Mädchen und seinem Bruder hin und her.

„Tut mir leid, Lillian. Ähm, das ist... Jim. Jim - Lillian. Was ist los?" Richard warf dem Mädchen - Lillian - einen kurzen, entschuldigenden Blick zu und wandte sich dann seinem Bruder zu, den er nicht ganz so nachsichtig ansah. Viel mehr genervt. Wie unhöflich. „Was möchtest du jetzt schon wieder, Jim?" Noch unhöflicher.

Jim wechselte den Stand und bemühte sich, möglichst freundlich auszusehen. „Nur reden", antwortete er Richard, woraufhin dieser die Augenbrauen hochzog. „Wirklich", sprach Jim mit Nachdruck und sein großer Bruder musterte ihn noch kurz schweigend, ehe er tief seufzte.

„Ich bin gleich zurück, Lila", murmelte er und Jim verzog ob des Spitznamens das Gesicht. Allerdings ließ er es sofort bleiben, als er Richards strengen Blick sah - immerhin wollte er sich wieder mit ihm gut stellen.

Richard erhob sich von seinem Stuhl, der, wie eigentlich jedes Möbelstück in der Bibliothek, aus dunklem Holz bestand, lief wortlos an Jim vorbei und führte ihn einige Meter von der Blondine weg, die ihnen beinahe eingeschnappt nachblickte. Dann bog er nach rechts ab und blieb hinter dem dortigen Bücherregal stehen. Abweisend verschränkte er die Arme und blickte auf Jim hinunter. „Okay, also, wenn du reden willst, dann spuck' es aus, weil es nämlich gerade ziemlich gut läuft und du störst."

Jim verdrehte die Augen und ahmte Richs abwehrende Haltung instinktiv nach. Er versuchte möglichst zu ignorieren, dass Richard sich ziemlich respektlos gegenüber ihm verhielt. „Die wird dich in einer Woche doch sowieso wieder fallen lassen." Vielleicht nicht der beste Einstieg, um sich bei seinem Bruder zu entschuldigen - das ging Jim auf, als Richards Züge bei seinen Worten steinern wurden.

Was willst du?", fragte Richard nachdrücklich.

Jim atmete tief durch. „Ich wollte-" Er stoppte sich selbst und runzelte die Stirn. Das sollte er anders formulieren. Irgendwie musste Richard ihm das abkaufen. „Ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich..." Er verfluchte sich selbst dafür, dass er so stammelte - sonst wusste er immer, was er sagen sollte. Also atmete er tief durch und stellte sich ein wenig aufrechter hin. „Ich denke, das, was ich zu dir gesagt habe, war nicht fair. Und du sollst wissen, dass es mir leid tut und ich möchte, dass du mir nicht mehr aus dem Weg gehst und du meine Entschuldigung annimmst." Klang das zu mechanisch? Irgendwie schon.

Aber Richard schien es nicht aufzufallen; ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und ließ die Schatten auf seinen weichen Zügen weniger dunkel aussehen. „Du entschuldigst dich bei mir? Du?!"

Jim hob die Schultern und lächelte leicht. Er fühlte sich irgendwie gedemütigt. Aber er tat nichts, um an dieser Situation etwas zu ändern - Richard schien angebissen zu haben. „Ja, das tue ich, Rich."

Als Jim Richards Spitznamen aussprach, wusste er sofort, dass er gewonnen hatte. Sein Bruder löste die Verschränkung seiner Arme und kam so plötzlich auf ihn zu, dass Jim nicht einmal ein kleines Stück zurückweichen konnte. Dann schloss der Ältere ihn in seine Arme.

Und das war dann doch zu viel des Guten. Ein wenig zu heftig stieß er seinen Bruder von sich, der daraufhin zurück taumeltete und einige Bücher aus dem Regal riss, als er daran Halt suchte. „Nicht anfassen, Dummkopf!", fuhr Jim ihn an, bevor er sich stoppen konnte, doch zu seinem Erstaunen lachte Richard nur. Er richtete sich wieder gerade auf und grinste auf Jim hinab als würde er gern, trotz der schroffen Abweisung, noch einmal versuchen seinen Bruder zu umarmen. Wenn er das versuchen würde, könnte er sich allerdings auf etwas gefasst machen.

„Tut mir leid, Jimmy. Ich wollte nur sehen, ob du das bist oder ob man dich ausgetauscht hat." Richards guter Laune hatte Jim offenbar keinen Dämpfer versetzt - dafür war Jim nun allerdings knapp davor seine Grenze zu überschreiten. Genervt strich er sein Shirt glatt und versuchte sich zu beruhigen. „Es ist schön, dass du einmal einsiehst, dass du einen Fehler begangen hast." Jim sah wieder auf und sein Bruder lächelte ihn an.

Jim sah überhaupt nichts ein, aber er spielte seine Rolle und lächelte leicht zurück, während er sich wieder so weit entspannte, wie es ihm nur möglich war. Es war einfacher als gedacht, seinen Bruder wieder auf den richtigen Pfad zu bringen. Auf seinen Pfad. Auf Jims Pfad.

Der Joker war wieder zum Einsetzen bereit.

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„Ich glaube, Mathe habe ich versaut. Dafür habe ich ein gutes Gefühl bei Englisch, was heißt, es könnte ein C werden", erzählte Sebastian Jim als sie Beide den Matheraum verließen, in dem sie soeben einer ihrer ersten große Arbeiten geschrieben hatten. Jim hörte nur mit einem Ohr zu (er hatte die Arbeit ziemlich leicht gefunden und war nicht in der Stimmung, sie noch einmal durchzusprechen, wo sie doch jetzt sowieso abgehakt war). Er hörte erst wieder auf, als Sebastian das Thema wechselte: „Hey, was willst du eigentlich dieses Wochenende machen? Wir könnten wieder zusammen in die Stadt."

Jim warf dem Blonden einen kurzen, genervten Blick zu. „Du weißt doch, dass ich in die Bibliothek muss. Außerdem habe ich nun wirklich keine Lust, mir Cathals alberne Eifersucht noch einmal anzutun." Seit Sebastian ihm noch einmal erklärt hatte, dass Cathal Cats richtiger Name war, hatte er sich vorgenommen, ihn von nun an so zu nennen, da es ihn zunächst einmal zu stören schien, wenn er jedem nur seinen Spitznamen verriet, und außerdem kam es Jim seltsam vor, ihn bei einem Spitznamen zu nennen, wo er ihn doch überhaupt nicht ausstehen konnte.

„Cat hat gar keine Zeit. Wir hätten allein gehen können. Oder mit Severin. Aber da du ja sowieso nicht kannst... Ehrlich gesagt, hätte ich nicht gedacht, dass du dich wirklich in der Bibliothek einfindest. Bisher hast du dich beinahe gegen jede Regel aufgelehnt. Das mag ich an dir - du lässt dir von Niemandem etwas sagen."

Jim zog die Augenbrauen zusammen. Sah Sebastian ihn wirklich so? Wenn ja, dann hatte er sich soeben weitere Pluspunkte auf einer Liste geholt, die er wahrscheinlich sowieso schon anführte. Entweder Sebastian wusste einfach, was Jim gern hörte oder aber er sagte immer zufällig, was Jims Meinung nach richtig und akzeptabel war. „Normalerweise ist das auch so", stimmte Jim zu und überlegte, wie viel er Sebastian anvertrauen konnte: „Aber diesmal muss ich es machen. Das gehört dazu. Mr Feargus muss das Gefühl haben, dass er mir wirklich etwas zu sagen hat."

Sebastian blickte ihn irritiert an und runzelte leicht die Stirn. Er wollte den Mund aufmachen und vermutlich etwas sagen, doch plötzlich wurde er von hinten angestoßen und stolperte zur Seite gegen Jim. „Hey!", riefen Jim und Sebastian gleichzeitig aus.

Cherrie, die an ihnen vorbei gestürmt und Sebastian dabei angerempelt hatte, drehte sich erschrocken um und strich sich die wilde Mähne aus dem Gesicht; die Augen so weit aufgerissen, dass man ihre ungewöhnlich blaue Farbe deutlich erkennen konnte. „Tut mir leid!", keuchte sie und rannte dann einfach weiter. Jim verdrehte genervt die Augen und schüttelte den Kopf. Hier konnte offenbar niemand laufen, ohne gleich drei Leute zur Seite zu stoßen.

Gerade als Jim sich wieder Sebastian zuwenden wollte, um sich über dieses respektlose Verhalten zu beschweren, bückte der sich und hob einen gefalteten Zettel vom Boden auf. „Den muss sie verloren haben", murmelte er und musterte das karierte Papier neugierig.

„Was steht denn drauf?", fragte Jim wissbegierig und beugte sich ein wenig weiter über den Zettel.

Sebastian drehte das Fundstück nachdenklich in seinen Händen: „Ich bin mir nicht sicher, ob wir das lesen..."

„Ach, gib schon her!", unterbrach Jim ihn und riss ihm das Papier aus den Händen. Bevor Sebastian es ihm wieder wegnehmen konnte, wandte er sich ab und klappte den Zettel auf.

Er war ziemlich enttäuscht, als er nichts anderes als einige mathematische Formeln und Rechnungen darauf vorfand. Irgendwie hatte er auf eine geheime Botschaft oder so etwas Ähnliches gehofft, aber was erwartete er auch von einem durchsichtigen Charakter wie Cherrie?

„Das muss ein Spickzettel sein", erkannte Sebastian, der über Jims Schulter gelinst hatte (was ihm leider nur allzu leicht fiel, weil er weiterhin ein ganzes Stück größer als Jim war).

Uninteressiert knüllte der Dunkelhaarige das Papier wieder zusammen und stopfte es in seine Hosentasche. „Ja. Vielleicht sollte sie mal lernen, selbst nachzudenken."

Sebastian verdrehte die Augen und folgte Jim, als der seinen Weg fortsetzte. „Nicht jeder ist ein Mathegenie - ich hätte den auch gern gehabt. Ich habe früher auch heimlich gespickt, wurde dann aber einmal erwischt und habe eine gewaltige Strafpredigt und ein F bekommen. Danach habe ich es lieber sein lassen. Cherrie hatte echt Glück, dass Mr Selth den Zettel nicht gefunden hat - das hätte sicher ziemlichen Ärger gegeben."

Jim verstand Sebastians Verständnis für diese Situation nicht ganz. Er selbst fand es ziemlich dämlich, dass jemand versuchen sollte, in Arbeiten zu schummeln - als würde man gar nicht erst versuchen, sich selbst an eine Herausforderung zu wagen, sondern von Anfang an den einfachen Weg gehen. Woher sollte man denn wissen, wo seine Talente lagen, wenn man sich aus Angst vor dem Scheitern selbst belog?

Jim war versucht, ihrem Lehrer den Zettel zu übergeben, einfach, um Cherrie eine Lektion zu erteilen. Und vielleicht auch, weil er sie wirklich nervig fand mit ihrem dauernden Strahle-Mädchen-Getue.

Dann hatte Jim einen Einfall; wenn nicht sogar den Einfall. Ein Spickzettel. Ein Spickzettel, der sicher nicht in einer solch wichtigen Arbeit erwünscht war. Und Jims persönliches Problem. So langsam begann sich ein Plan in seinem Kopf zu formen, der ziemlich gut funktionieren könnte. Nicht nur gut, sondern...

„Perfekt", flüsterte Jim zu sich selbst.

»«

Okay, Leute, ich sollte echt anfangen mir einen Wecker zu stellen 🙈😅

Tut mir leid, dass es schon wieder so spät geworden ist, aber wenigstens kommt noch etwas.

Eine Frage: Wie sprecht ihr eigentlich Sebastian aus? Auch Englisch, wie ich? 😊
Ich spreche ihn ja immer Sebäschtiän (Igitt, das sieht echt gruselig aus 😨) oder Sebästiän aus (das hängt von meiner Stimmung ab 😂) - und ja, ich verspreche euch, dass ich meine Tastatur nie wieder so quälen werden 😅😂

Wie auch immer, das wollte ich Mal los werden 😂

Bis dann!

LG
     TatzeTintenklecks

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