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»I said "My trying ain't done no good"«

Sebastian, der knallrot war, fasste sich irgendwann. „Severin, ich habe dir doch gesagt, du sollst klopfen!", fuhr der Blonde seinen Bruder an, der weiterhin perplex im Türrahmen stand.

Severin zuckte zusammen. „Ich- Tut mir leid, ich wusste ja nicht, es...", stammelte der jüngere Zwilling. Sein Blick flatterte zwischen Sebastian und Jim, der sich mittlerweile aufgesetzt und seine Kleidung wieder glattgestrichen hatte, hin und her.

„Was willst du?", unterbrach Sebastian ihn genervt, doch dass er mit fahrigen Händen durch sein Haar und über sein Hemd fuhr (welches er nach dem Besuch des Restaurants noch immer trug), zeigte, wie peinlich ihm diese Situation wirklich war.

„Ich, ähm", machte Severin und Jim verdrehte ob seines Stottern die Augen.

„Spuck's schon aus", knurrte Jim, weil er gereizt war und Severin seine Stimmung nicht unbedingt wieder hob, nachdem er auch dafür gesorgt hatte, dass sie zum Tiefpunkt kam.

Severin sah kurz zu ihm, schaute jedoch sofort wieder weg. Wie die seines Bruders waren auch seine Wangen leicht rot angehaucht. „Ähm, ich wollte nur erzählen, dass ich... Ich habe ein seltsames Geräusch gehört und ich weiß ja, dass du immer länger wach bist, also wollte ich dir Bescheid geben-" Er unterbrach sich, als Sebastians rau lachte.

„Wirklich?! Du platzt hier einfach so rein, weil du ein Geräusch gehört hast? Wie alt bist du, Severin?" Sebastian erhob sich ruckartig von seinem Bett, nahm sich eine Kuchengabel von seinem Nachttisch, die dort aus irgendeinem Grund lag und warf sie dann Severin zu, der das silberne Besteck geistesgegenwärtig auffing. „Hier! Dieser Dreizack wird dich vor allen bösen Monstern beschützen und wenn du die vertrieben hast, kannst du einen Muffin damit zerlegen."

Severin blickte verblüfft auf die Gabel in seinen Händen herunter und als Sebastian näher trat und versuchte, die Tür vor seiner Nase zuzuschlagen, konnte er gerade noch seinen Fuß dazwischen stellen. „Seb, jetzt warte doch bitte einmal! Es ist wirklich wichtig-"

„Ist mir egal", fuhr Sebastian dazwischen. Doch Jims Neugier war geweckt.

Er legte den Kopf schief. „Lass deinen Bruder doch sprechen, Sebastian", säuselte er, den Blick auf Severin gerichtet, der nervös an den Ärmeln seines hellblauen Hemdes zog. Irgendwas schien den jüngeren Moran wirklich in Aufruhr versetzt zu haben. Und wenn er Jim und Sebastian schon störte, dann würde ersterer wirklich gern wissen, wieso.

Severin hielt den Blick weiterhin stur auf seinen Zwilling gerichtet. „Es ist vermutlich lächerlich-" Er unterbrach sich, als ginge ihm ebenso auf, dass dies nicht die Worte waren, mit denen er die anderen Beiden ködern könnte. „Ich habe Stimmen gehört, also... also laut" - Sebastian verdrehte die Augen als sein Bruder dies noch einmal klarstellte - „und die eine war von Dad..."

Er pausierte und senkte den Blick auf seine Füße, die nur durch wollene Socken vor der Kälte, die in das ältere Gebäude sickerte, geschützt waren. Als Sebastian den Mund aufmachte, um etwas zu sagen, fuhr er schnell mit seiner Erzählung fort: „Aber die andere habe ich nicht erkannt, nur... dass sie weiblich war."

„Was?" Jetzt richtete sich auch Sebastians gesamte Aufmerksamkeit auf seinen jüngeren Bruder.

„Sie kamen von draußen ins Haus und erst dachte ich, es wäre nur Ms Welley, aber ihre Stimme erkenne ich und außerdem schlafen alle schon und die Frau kam zusammen mit Dad an. Da bin ich mir ganz sicher."

Sebastian schien nachzudenken. Jim erhob sich indes endlich ebenfalls vom Bett, stellte sich neben seinen Freund, der daraufhin erschrocken zusammenzuckte, als hätte er bereits vergessen, dass der Dunkelhaarige da war. Jims Nase kräuselte sich.

Severin musterte Jim und Sebastian auf seltsame Weise, als sie so nebeneinander standen, als sähe er nun etwas, das er vorher nicht bemerkt hatte. Nur, dass es da, nach Jims Ansicht, nichts zu entdecken gab. Gut, sie hatten sich geküsst. Und ja, Jim wusste schon länger, oder hatte es vermutet und heute Gewissheit erlangt, dass Sebastian mehr als Freundschaft ihm gegenüber fühlte. Aber er selbst hegte nicht solche Gefühle, da war er sich sicher. Der Kuss hatte sich dennoch gut angefühlt.

„Glaubst du...", begann Severin schließlich zögerlich, schluckte, sodass sein Adamsapfel hüpfte. „Glaubst du, dass Dad eine neue Frau gefunden hat?"

Sebastian machte ein finsteres Gesicht. „Das werden wir gleich herausfinden." Damit trat er aus dem Zimmer und eilte den Flur hinunter.

Jim zog die Augenbrauen hoch, als er bemerkte, dass Severin weiterhin wie angewurzelt vor Sebastians Zimmer stand und ihn anstarrte. „Wenn du jetzt erwartest, dass ich dich auch küsse, hast du dich geschnitten", sagte er trocken und Severin wandte sich peinlich berührt ab.

Dann folgten sie Sebastian ins Erdgeschoss.

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Während sie zu Dritt den Flur entlang schlichen, bemerkte Jim, wie die Moran-Brüder ihn immer wieder von der Seite musterten. Er versuchte dies zu ignorieren, so gut es ging. Doch schließlich platzte ihm der Kragen und er hielt ruckartig an, sodass die Anderen gezwungen waren, ebenfalls stehenzubleiben. „Was ist?", fragte er genervt und verschränkte die Arme.

Sebastian biss fest die Zähne zusammen, fuhr sich erneut durch die Haare, die mittlerweile ein einziges Durcheinander waren. Erstaunlicherweise war es Severin, der den Mund aufmachte: „Ich... Darf ich fragen, wie lang das... das zwischen euch schon läuft?" Er wagte es nicht, zu laut zu sprechen, als hätte er Angst, jemand Anderes könnte mithören, obwohl der Gang kalt und verlassen dalag.

„Nein", schnaubte Sebastian.

„Da läuft überhaupt nichts zwischen uns", erklärte Jim im gleichen Moment, woraufhin Sebastian aussah, als biss er sich auf die Zunge, um nicht mit einem sarkastischen Kommentar hervorzuplatzen.

„Ähm, okay", sagte Severin verwirrt.

„Gut", sprach Jim gereizt.

„Gut", wiederholte Sebastian langsam, zog den Laut in die Länge. Wieso er Jim nun nachplapperte, wusste der auch nicht, aber er war müde und schlecht gelaunt und ja, vielleicht auch noch immer sauer, dass Severin ihn und Sebastian gestört hatte, denn das Küssen hatte ihm gefallen und dieses kindische Geschleiche durch den Flur weniger. Unbewusst fuhr er mit der Zunge seine Lippen nach, meinte, noch immer die des Blonden zu schmecken - wusste nicht, ob er das gut oder befremdlich fand.

Ein Kichern erklang nicht weit von ihnen entfernt und die Jungen blieben abrupt stehen. Severin warf Jim einen schnellen Blick zu, als dachte er, Jim wäre dieses hohe Geräusch entwichen. Er verdrehte die Augen, während Sebastian hinter der Ecke hervorlinste, hinter der sie sich aufhielten. Severin tat es ihm nach kurzem Zögern nach.

Jim atmete tief ein und aus, um zu verhindern, den Beiden eine zu klatschen. Die Brüder benahmen sich, als wären sie Teil eines schlechten James Bond Ablegers.

Unbeeindruckt schritt Jim an Severin und Sebastian vorbei und trat auf den Gang, den die Zwillinge bespitzelten. Es war nichts zu sehen - wie erwartet war das Lachen von weiter weg gekommen. An den Wänden hingen gruselige Portraits von Persönlichkeiten, die vielleicht mal irgendetwas Wichtiges getan hatten, das so unwichtig war, dass Jim niemanden erkannte und sich von den ernsten Blicken der abgebildeten Personen, hauptsächlich Männer, wie erdolcht fühlte. Er lief weiter zur nächsten Ganggabelung und fragte sich wirklich, wie sehr sich dieses Haus verzweigte. Vermutlich könnte er nicht einmal sagen, in welchem Stockwerk er sich gerade befand, wäre er nicht absolut sicher, die Treppe zum Erdgeschoss genommen zu haben, denn überall lag der gleiche rote altmodische Teppich. Jim wüsste gern, ob die Morans das Haus bereits so gekauft hatten oder ob Augustus einen großen Wert darauf legte, allen das Gefühl zu geben, einige Jahrhunderte in der Vergangenheit zu leben. Vielleicht gefiel ihm die Vorstellung, ein edler Graf mit Gefolgschaft zu sein.

Als Jim sich entscheiden musste, ob er links oder rechts entlang laufen sollte, erklang von rechts erneut hohes Gelächter, gefolgt von unverständlichem Geflüster.

„Da liegt Dads Schlafzimmer", hauchte Sebastian dicht neben seinem Ohr und Jim, der nicht bemerkt hatte, dass er ihm gefolgt war, konnte gerade noch verhindern, zusammenzuzucken.

„Ich weiß nicht, ob ich mehr erfahren will", sagte Jim, nicht in dem Bemühen, seine Stimme wie Sebastian zu senken, da ihm diese Situation bereits lächerlich genug erschien. „Wieso lasst ihr euren Vater nicht einfach in Ruhe die Dinge tun, die er in seinem Schlafzimmer gern tun möchte?" Wirklich, das war doch pervers. Jim wollte sicherlich keine Details erfahren.

Doch als der Dunkelhaarige sich zu seinem Freund umdrehte, machte der ein entschlossenes Gesicht. „Nein, vergiss es. Er wirft mir vor, ich würde ihm nichts erzählen, aber offenbar hat er selbst Geheimnisse vor uns. Das lasse ich nicht auf mir sitzen."

Jim ließ so etwas wie ein Grollen tief aus seiner Kehle vernehmen. Sebastian wollte also wirklich lieber seinem Vater hinterher spionieren, anstatt...

Er schüttelte den Kopf. Es war unwahrscheinlich, dass Jim noch einmal zugelassen hätte, dass Sebastian ihn küsste. Nicht weil er etwas dagegen hatte (oder doch?), sondern da Jim genug davon hatte, dass Sebastian ihm nur Aufmerksamkeit schenkte, wenn es ihm passend erschien. Dies fiel ihm gerade in dieser Situation auf - in der Sebastian seinem Vater nachjagte und offenbar vergessen hatte, in welches Dilemma er sie noch vor kurzem gebracht hatte. Immerhin hatte Sebastian einen Freund, den Freund, und Jim eigentlich keinerlei Interesse an solch einer Beziehung. Jedenfalls redete er sich das ein, denn so etwas wäre nur hinderlich. Und furchtbar kompliziert. Und obwohl Jim komplizierte Probleme normalerweise durchaus schätzte, hatte er nie vorgehabt, sich auf eine solche Ebene zu begeben. Auf diese emotionale, verwirrende Gefühlsduselei-Ebene.

Dennoch stand er in einem Flur, in dem Haus seines Freundes, dessen Lippen soeben noch seine gekostet und einen leichten Geschmack nach Rauch und Kräuter hinterlassen hatten und dachte schon wieder zu viel über ein Problem nach, das nichts mit dieser Situation zu tun hatte und eigentlich ganz leicht zu lösen war.

Er biss die Zähne zusammen, verschränkte die Arme. „Schön", sprach er, nahm den Faden ihres Gespräches wieder auf, indem er diese anderen komplizierten, ungewollten Gedanken zurückdrängte. „Du kannst gern deinen Vater bespitzeln gehen und dich wie ein wahnhafter Stalker aufführen. Ich werde währenddessen hier warten und weniger dummen Aktivitäten nachgehen."

Sebastian schnaubte. „Meinetwegen." Dann bog er nach rechts, änderte seinen Gang sofort wieder, sodass seine Schritte auf dem grässlichen Teppich kaum zu hören waren und bog nach einigen Metern erneut nach rechts. Und schon wieder ließ er Severin und Jim allein zurück.

Jim betete, Severin würde dem Beispiel seines Bruders folgen, doch leider schien seine Ansprache den falschen Moran wachgerüttelt zu haben, denn Severin blieb wo er war, den Kopf beschämt gesenkt.

Der junge Ire lehnte sich missmutig an die Wand. Er hatte große Lust, seinen Frust an Severin auszulassen. „Willst du deinem Bruder nicht hinterherschleichen, wie du es sonst auch immer tust? Er könnte sicher jemanden gebrauchen, der den Boden vor seinen Füßen sauber leckt."

Severin seufzte. „Nein, du hast Recht; es ist nicht richtig, was er tut", antwortete er und Jim wusste plötzlich, weshalb Sebastian einen Streit mit Severin unbefriedigend fand - er reagierte kein bisschen auf Jims Beleidigungen und das machte den ganzen Spaß kaputt. „Aber... Naja, man muss sich irgendwie in ihn hineinversetzen. Immerhin war Dad seitdem Mum... nicht mehr da ist mit keiner anderen Frau aus und wenn, hat er uns nichts gesagt. Sebastian hatte immer eine engere Bindung zu Mum als ich, mit Dad hingegen kam er noch nie aus. Er sagte immer, Dad hätte sie nicht verdient und jetzt hat Dad offenbar jemand Neues gefunden. Vermutlich fühlt Sebastian sich verraten und hat Angst, Dad würde versuchen, Mum zu ersetzen."

Jim starrte ihn unberührt an. „Was bist du? Ein Psychologe?" Im Hintergrund hörte er, wie eine Tür aufgeschlossen wurde, worauf sowohl er als auch Severin kurz innehielten und den kurzen Gang hinunter sahen.

Als nichts weiter passierte, wandte Severin sich wieder Jim zu. „Nein, bin ich nicht. Ich wollte dir nur zu verstehen geben, weshalb Seb sich so verhält."

„Aber das ist doch dämlich - eure Mutter ist tot, irgendwann hätte euer Vater sowieso eine neue Frau gefunden, jedenfalls, wenn er kein komplettes Arschloch ist."

Severin blinzelte, als könne er nicht fassen, welche Worte soeben Jims Mund verlassen hatten. „Wie- Wie bitte?"

„Sebastian sollte sich damit abfinden, dass eure Mutter tot ist und euer Vater weiterlebt", wiederholte Jim schulterzuckend.

Severin starrte ihn an. „Ihr Tod ist nur wenige Monate her. Du kannst doch nicht ernsthaft glauben, dass-" Er unterbrach sich selbst. „Besitzt du nicht einmal einen Funken Mitge-"

„Du bist nicht mein Vater!"

Jims und Severins Köpfe fuhren herum, als sie die gebrüllten Worten Sebastians hörten. Kurz darauf stürmte der Blonde an ihnen vorbei, der Blick flammend, die Hände zu Fäusten geballt.

„Sebastian!", ertönte es im selben Moment und kurz darauf trat auch Augustus Moran um die Ecke und folgte seinem Sohn, offenbar ebenso zornig. „Sebastian, bleib stehen!"

In seiner Wut bemerkte er Jim und Severin nicht einmal, die dem Schauspiel mehr oder minder verdutzt folgten. Er rauschte an ihnen vorbei, seinem aufgebrachten Sohn hinterher, der sich weder bei wiederholtem Rufen seines Namens noch bei einem der zahlreichen Flüche, die der Verteidigungsminister von Irland ausstieß, umdrehte.

„Gus, jetzt warte doch!", mischte sich nun eine weibliche Stimme ein und nun kam eine - glücklicherweise bekleidete - Frau um die Ecke gerannt.

„Natalie?", fragte Severin ungläubig, als er die hellblonde Dame erblickte - offenbar war sie ihm nicht unbekannt.

Jim ließ den Kopf genervt in den Nacken fallen - er fühlte sich, als wäre er in einer Seifenoper gefangen. Vermutlich würde gleich jemand eine Pistole ziehen und Jim hoffte, dass ein Schuss fallen würde, damit es wenigstens spannend wurde.

„Lass mich in Ruhe, Dad!" Ein dumpfer Laut ertönte, als etwas auf den Boden fiel. Jim stieß sich von der Wand ab und folgte der Frau, die aufgelöst einige Meter weiter stehen geblieben war.

Sebastian und sein Vater waren mittlerweile vor der Treppe in der Eingangshalle angekommen und ersterer hatte scheinbar eines der Bilder von der Wand gerissen - ob versehentlich oder absichtlich wusste Jim nicht.

„Sebastian, jetzt hör auf mit diesem Kindertheater! Du wusstest doch, dass es irgendwann so kommen wird", knurrte Augustus. Er hatte sich vor seinem Sohn aufgebaut, als wolle er ihn mit seiner Statur und der militärischen Ausstrahlung einschüchtern.

„Ja, aber sie ist deine verdammte Sekretärin!", zischte Sebastian, trat einen Schritt zur Seite, um seinem Vater nicht direkt gegenüber zu stehen. Jim hob die Augenbraue - nun wäre jedenfalls geklärt, woher Severin die Frau, Natalie, bereits kannte.

„Das ist nicht von Bedeutung. Ich bin ein erwachsener Mann und ich kann mir die Frauen, die ich liebe, durchaus selbst aussuchen und ich verbiete dir diesen Ton anzuschlagen, Sebastian!"

Sebastian lachte humorlos. „Und ich verbiete dir, mich immer herumzukommandieren. Ich habe es so satt, dass du mir vorschreibst, was ich zu tun und lassen habe, dass ich immer die Wahrheit sagen muss und du uns die ganze Zeit nur Lügen auftischst! Und außerdem glaube ich nicht, dass das mit Natalie erst seit kurzem läuft, weil ich nämlich gesehen habe, wie du sie angesehen hast, selbst, als Mum noch da war."

Augustus holte aus und donnerte seine Faust gegen die Wand, doch Sebastian zuckte nicht einmal zusammen. „Was willst du mir unterstellen, Sebastian?!", brüllte er und Jim fand es interessant zu sehen, wie der Politiker explodierte, nachdem er meist so distanziert und kühl wirkte. „Ich habe deine Mutter geliebt und geachtet, aber sie ist nicht mehr hier und ich werde mein Leben sicher nicht umkrempeln, nur, weil du zu schwach bist, um sie zu vergessen!"

„Ich hasse dich!" Und dann stieß Sebastian seinen Vater einfach zur Seite und stürmte zur Treppe, nahm die ersten Stufen, fiel in seiner blinden Wut beinahe zu Boden.

„Deine Mutter hätte das hier nicht für uns gewollt!", rief Augustus seinem Sohn hinterher, der sich wieder aufrappelte und auf den Worten seines Vaters hin mit der flachen Hand auf das Geländer schlug.

„Du weißt doch gar nicht, was sie gewollt hätte! Du kanntest sie nie! Du kennst mich nicht! Du kennst niemanden außer dich selbst, weil du nie Zeit für jemand anderes hast!"

„Sebastian!" Augustus versuchte es erneut mit einer gewissen Strenge in seiner Stimme, die Jim allerdings wie ein verzweifeltes Hilfsmittel vorkam, weil er nicht wusste, was er noch tun sollte, um seinen Sohn zur Vernunft zu bringen. Auch Sebastian schien das erkannt zu haben und ignorierte seinen Vater, stapfte stur und mit aufeinandergepressten Kiefer nach oben, während er vier weitere Personen im Erdgeschoss zurückließ.

„So eine-" Augustus hielt im Satz inne, fuhr sich durch die Haare, die nach hinten gekämmt worden waren und nun jedwede Stilistik verloren hatte. Zum ersten Mal an diesem Abend zeigte der ältere Mann eine Emotion, die Jim ohne weiteres nicht von ihm erwartet hätte; Verzweiflung.

Dann schien er sich jedoch darauf zu besinnen, dass es andere Anwesende gab und er drehte sich ruckartig zu Severin und Jim und Natalie um (letztere hatte die Hände vor den Mund geschlagen und wirkte, als würde sie gleich losheulen, was sie Jim nicht unbedingt sympathisch machte).

Einen Moment schien der Verteidigungsminister nicht zu wissen, was er sagen sollte, öffnete den Mund schließlich und fragte: „Was macht ihr überhaupt hier? Ihr müsstet bereits schlafen." Die übliche Kälte war in seine Stimme zurückgekehrt.

Jim übernahm es zu antworten: „Nun, zum einen sind wir Teenager und halten uns nicht wirklich an Zubettgehzeiten und zum anderen sollten Sie das nächste Mal vielleicht ein wenig leiser sein, wenn Sie ihre Liebschaft mitten in der Nacht ins Haus schmuggeln." Er hob einen Mundwinkel und hätte beinahe noch hinzugefügt, dass sein Sohn einen ähnlichen Fehler gemacht hatte, als er versucht hatte, Isaac ohne Jims Wissen mit auf sein Zimmer zu nehmen. Allerdings glaubte er nicht, dass Sebastian oder sonst irgendwer ihn für diese Aussage danken würde.

„Was ist nur falsch mit dir, Junge?" Augustus Zähne malmten übereinander, als er Jim musterte, der seine Hände hinter dem Rücken miteinander verschränkte und die Schultern hob.

„Ich weiß nicht, was Sie meinen, ich finde, ich war die meiste Zeit über recht freundlich."

„Morgen wirst du mein Haus verlassen", knurrte Augustus. Vielleicht, weil er schlecht gelaunt wegen des Streites mit seinem Sohn war oder vielleicht hatte Jim ein wenig mit seiner Schlagfertigkeit übertrieben.

„Nichts Anderes war geplant, Sir", erklärte Jim und lächelte unschuldig. „Immerhin ist am Montag wieder Schule und ich will meine Faulheit weiter ausleben können."

Augustus blinzelte irritiert. Jim salutierte und schritt dann an ihm vorbei, ebenfalls die Treppe hinauf.

„Ich glaube, Sebastian liegt richtig - Sie hatten schon länger Interesse an Ihrer Sekretärin. Wirklich klischeehaft, finden Sie nicht?", rief Jim noch über seine Schulter.

Als Erwiderung kam nur verblüfftes Schweigen. Zufrieden setzte Jim seinen Weg fort.

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Hey, Leute!
So, heute muss ich mich kurzfassen, weil ich noch einen Gedichtsinterpretation schreiben muss, aber erst noch weiterlesen will.

Ich hoffe, ihr genießt dieses Drama genauso wie ich, denn das wird nicht zu bald abklingen xD

Ich hoffe wie immer, euch hat dieses Kapitel gefallen, lasst gern konstruktive Kritik zurück.

Wir lesen uns!

LG
     TatzeTintenklecks

PS: Kennt einer von euch die 'Magisterium'-Reihe? Ich lese gerade den fünften und (leider) letzten Teil. 😍
Ich kann euch diese Bücher echt nur empfehlen! :)

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