Felix
Dann telefonierten wir mit der Züchterin von Felix - so hieß das Pferd.
Sie erzählte uns, dass Felix bei ihnen auf dem Hof geboren wurde. Er wuchs in einer großen Herde mit anderen Fohlen und Wasserbüffeln auf. Dann wurden er und vier weitere Pferde an denselben Mann verkauft. Dieser fuhr Kutsche. So wurde Felix zwar eingefahren, aber nicht eingeritten. Wegen eines Schicksalsschlags kontaktierte der Besitzer Felix' Züchterin und bat sie, die Pferde zurückzunehmen, da er sich nicht mehr so um sie kümmern konnte. Sie hatte allerdings nicht genug Platz und Zeit für fünf Pferde, also machten sie einen Kompromiss und sie kaufte Felix zurück.
Felix war nämlich, so beschrieb sie uns das, ein wenig speziell. Er brauchte für die meisten Dinge einfach mehr Zeit. Zeit, die sie nicht hatte. Außerdem war er zwar dressurgezogen mit einer recht guten Abstammung, allerdings hatte er recht kurz geratene Beine. Dies tat zwar seiner Bewegung keinen Abbruch, für den gehobenen Dressursport war er trotzdem nicht geeignet. Vor allem weil er bereits sechs war und noch nicht eingeritten.
Daher wollte sie ihn in ein gutes Zuhause verkaufen. In unser Zuhause, wie sich im Laufe des Telefonats herausstellte. Denn wir konnte ihm genau das bieten, was sie sich für ihn vorstellte.
Auch von unserer Seite passte es. Sie wirkte sehr seriös und als würde ihr das Wohl von Felix am Herzen liegen. Ich konnte das alles irgendwie nicht ganz fassen. Kauften wir hier gerade wirklich ein Pferd am Telefon? Ohne es vorher einmal gesehen zu haben?
Als sie fragte, wann wir ihn denn abholen wollen, wurde mir klar: Ja, wir kauften gerade ein Pferd am Telefon, ohne es vorher einmal gesehen zu haben.
Und es fühlte sich absolut richtig an.
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