Ein neues Pferd?
In der nächsten Zeit hatte ich nichts mit Pferden zu tun. Ich hatte plötzlich eine Menge Zeit und keine Ahnung, was ich mit ihr anfangen sollte. Das Leben ging weiter und ich beschäftigte mich viel damit, ohne den Schimmel zu sein. Ich begann zu akzeptieren, dass er nicht mehr da war. Wir buchten Urlaub, denn ich hatte nun auch mehr Geld zur Verfügung.
Mein Reitlehrer wollte gerne wieder eine neue Aufgabe haben. Allerdings wollte er auch kein Pferd mehr. Also redeten wir darüber, dass mein Pferd bei ihm stehen könnte. Also begann die Suche nach dem passenden Pferd.
Am liebsten sollte es wieder ein Springpferd sein. Allerdings wissen wir alle, wie teuer ein "vernünftiges" (alle Pferde sind natürlich vernünftig) Pferd sein kann und wir hatten nicht genug Budget dafür. Also suchten wir vorrangig nach jungen Pferden, mein Reitlehrer hatte genug Erfahrung, um ein Pferd einzureiten und auszubilden. Und ich war schon sehr gespannt darauf, das alles mitzuerleben und dabei zu helfen. Wir fanden auch Pferde, die passend wären, doch am Ende hatte es nicht geklappt und wir legten das ganze Unterfangen erstmal auf Eis. Im Nachhinein betrachtet zum Glück.
Mein Reitlehrer organisierte mir netterweise eine Reitbeteiligung auf einem Tinker-Shire-Mix, mit dem ich weiterhin bei ihm Reitunterricht nehmen konnte.
Doch ich war nicht zufrieden. Das Pferd war toll, ein so cooles und braves Pferd mit gerade mal fünf Jahren habe ich noch nie erlebt. Egal ob beim Spazieren eine Drohne über ihm ihre Kreise zog oder beim Ausreiten in der Nähe Bäume gefällt wurden, dieses Pferd zuckte nicht mal mit einer Wimper. Aber der Hof, auf dem er stand, war zufälligerweise auch der Hof, auf dem ich angefangen hatte mit Reiten. Er wurde an jemanden verpachtet, der dort seine Kühe und Holzrückepferde hielt. Ich fühlte mich einfach nicht mehr wohl auf diesem Hof, der mir mal so bekannt war und auf dem ich so viel Zeit verbracht hatte.
Meine Familie beobachtete natürlich, dass ich nicht mehr so zufrieden war und kurz davor war, das Reiten aufzugeben. Ich hatte zu viele Rückschläge erlebt und einfach keine Lust mehr.
Als wir im November 2022 eines Morgens gemütlich frühstückten, teilten mir meine Mutter und meine Schwester mit, dass sie beschlossen hatten, dass ich ein Pferd haben sollte. Beide wollten Geld dazugeben. Einen potentiellen Stall hatten sie auch schon im Auge: eine Arbeitskollegin meiner Mutter hatten den Hof gepachtet, der nur einige hundert Meter Luftlinie von dem Hof entfernt war, auf dem ich Reiten gelernt hatte. Dort war auch die Reithalle, die wir im Schulbetrieb mit nutzten. Außerdem stand der Schimmel in unserem ersten gemeinsamen Winter genau in diesem Stall, daher kannte ich ihn bereits.
Es war also beschlossen: Wir machten uns auf Pferdesuche!
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